Polyporus umbellatus = Eichhase

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    Polyporus umbellatus (Pers.) Fr.
    Eichhase / Ästiger Büschelporling
    Synonyme:
    - Grifola umbellata (Pers.) Pilat
    - Dendropyloporus umbellatus (Pers.) Jülich
    - Polyporus ramosissimus (Scop.) J. Schröt.
    - Polyporus chuling Shirai
    - Sclerotium giganteum Rostr.


    Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Incertae sedis --> Polyporales --> Polyporaceae --> Polyporus --> Polyporus umbellatus



    Fruchtkörper: einzelne Büschel recht groß (bis 40 cm); bestehend aus vielen (bis zu 100) Einzelfruchtkörpern, die alle aus einem Strunk entspringen. Der Strunk ansich entwickelt sich aus einem unterirdischen, dauerhaften Sklerotium, während die büscheligen Fruchtkörper recht kurzlebig sind; die einzelnen Hüte sind gestielt, rundlich, bis 4 cm breit, gelbbraun bis graubraun in eher hellen Tönen, fein radialfaserig mit dünnem, welligem Rand; die Stiele weißlich, cremefarben bis ockerlich, weitestgehend glatt und stark verzweigt; dabei besitzt jeder Einzelhut auch einen mehr oder weniger zentrischen Stiel


    Poren: rundlich, weit an den Stielen herablaufend, weißlich; Röhren kurz (1 bis 2 mm lang)


    Fleisch: weiß; brüchig bis faserig; dünnfleischig in den Einzelhüten, im Strunk massiv und dickfleischig; Geruch jung angenehm, mehlartig; im Alter widerlich; Sklerotium unregelmäßig knollig, zäh korkig mit runzliger, braunschwarzer Rinde (Cortex)


    Speisewert: jung essbar, guter Speisepilz; schonenswert


    Sporenpulver: weiß


    Vorkommen: mäßig verbreitet und recht selten; bevorzugt kalkhaltige Böden; wächst als Schmarotzer und später als Saprobiont am Grund der Stämme von Laubbäumen, meist Eiche oder Buche; einzeln oder in mehreren Büscheln; Haupterscheinungszeit im Sommer


    Verwechslungen: kaum verwechselbar, höchstens mit jungen Fruchtkörpern des Klapperschwamms (Grifola frondosa), der aber seitlich angewachsene Einzelhüte zeigt


    Wissenswertes: Der Pilz kann an den abgestorbenen und vermodernden Strünken der Wirtsbäume wohl noch bis zu 30 Jahre (!) überleben und Fruchtkörper bilden. Vereinzelt wird auch über Funde an Fichte berichtet.



    Bilder:




    Sklerotium (Überdauerungsorgan) des Eichhasen:




    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Grifola frondosa<

  • Auch von mir noch ein paar Bilder vom Polyporus umbellatus:




    Das war mein erster und bis jetzt leider letzter Eichhase (gefunden im Jahr 2010 im Kottenforst nähe Bonn).
    Am Fundort habe ich leider keine Bilder gemacht. Der Pilzkörper war riesig! Ich habe davon lediglich ein paar Äste vom PK mitgenommen - diese Menge hat aber für eine leckere Nudelmahlzeit für 2 Personen vollkommen ausgereicht ;). Ich muss sagen - es ist ein sehr schöner und schmackhafter Pilz!


    LG
    Joli

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Zu dem letzten Bild habe ich noch die Vorstufe.

    Es ist schon spannend daß der für einen Stielporling so vergänglich ist. Normalerweise halten sich die Fruchtkörper in dieser Gattung sehr lange.
    Aber dann geht die Natur eben ihren Gang: Alles wird verwertet, alles ist im Kreislauf.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Moin!


    Auch mal wieder einen:


    Der hatte sich direkt am Straßenrand platziert, ohne ersichtlichen Kontakt zu Holz. Gut möglich also, daß er aus einem im Boden sitzenden Sklerotium treibt. Oder eben aus einer Wurzel / einem vergrabenen Stumpf.
    Wir wollten ihn nicht abmachen, um das auszuforschen.



    LG; Pablo.