Birkenporling? --> ja, Piptoporus betulinus

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.307 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Hallo Pilzfreunde,
    noch ein neuer Fund.


    Pilze 2, April 2013, an liegendem Baumstamm im Wald, Hochrhein, ca. 350m.
    Habe den Stamm erst nicht als Birke erkannt (es gibt nur ganz ganz vereinzelt Birken dort) und die Rinde hier erschien mir nicht weiß genug (eher ocker-bronze-gräulich), aber vielleicht verändert sich das ja bei Totholz.


    Die Pilze daran sehen doch wie Birkenporlinge (Piptoporus betulinus) aus?


    Den habe ich bisher an den angepflanzten Birken am Straßenrand noch nicht entdeckt.
    Größe ca. 8 cm breit, 6 cm abstehend, mit stielartigem Ansatz,
    ganz schwer abzulösen, Oberfläche glatt aber matt, angefressen.
    Röhrenschicht und Poren nicht mehr vorhanden (gefressen?)
    Trama sehr dick und reinweiß, zäh,
    Geruch schwach pilzig mit leicht widerlichem Unterton (für mich nicht definierbar - etwas chemisch-waschpulverig)
    Birkenporling soll säuerlich riechen, so "vorgebildet", meinetwegen auch säuerlich.
    Geschmack säuerlich.

  • Hallo Abeja,


    genau so sollte ein Birkenporling im besten Alter aussehen.
    Die gleichmäßig eher glatte, gewölbte Hutaoberfläche mit abgelösten Stellen, die Farbe ... ich würde den ohne weiteres an Michael (Judasohr) schicken


    Schöne Bilder!


    LG, Uli


    ?thumbnail=1

    95 PC + 5 von JackBayer geschenkt bekommen, macht: 100!

    Einmal editiert, zuletzt von erebus ()

  • Hallo Abeja,


    diesen Fund, kann ich mit 100%iger Sicherheit bestätigen, das es sich um Piptoporus betulinus, den sogenannten Birkenporling handelt :thumbup:.


    Liebe Grüße


    Michael

    Man sollte nur Pilze sammeln, die man auch 100% als Speisepilze kennt.
    ___________________________________________________________
    "Antonius behüt"
    _______________
    Ma hat ma Glück, Ma hat ma Pech, Ma hat ma Gandhi

    Einmal editiert, zuletzt von Judasohr78 ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Auch von mir Zustimmung! :thumbup:
    Birkenporling ist hier sicher, das Substrat ist auch sicher "Birke". Welche Art von Betulinus das jetzt aber ist, kann ich nicht sagen. Da müsste vielleicht Ralf mal ran. Je nach Art kann hier die Rinde echt unterschiedlich ausfallen. Ich meine mich zu erinnern, daß es da auch welche mit komplett schwarzer Rinde gibt.


    Aber ob die wirklich noch so gut sind?
    Nun, das musst du am besten selbst beurteilen. Wenn das Fleisch fest und weiß ist, sollte es schon ok sein.



    LG, pablo.


  • ich würde den ohne weiteres an Michael (Judasohr) schicken


    Ja, aber nur wenn die Porlinge gut sind ;).
    Die Birkenporlinge, sehen meines Erachtens nicht mehr so frisch aus.
    Bei dem großen, hat sich der Rand, der Oberseite dunkel verfärbt und hat Löcher.
    Dann wird die Unterseite genauso aussehen.
    Das sind Mumien, die man an der Birke belassen kann.[hr]


    Hallo Uli und Michael, danke für die Bestätigung!


    Gerne, gerne ;).
    Bin ja hier der Birkenporling-Experte :D.
    Ich liebe diesen Vitalpilz einfach und habe mittlerweile 31 Schraubgläser getrockneter Birkenporling-Würfel und Scheiben zu Hause :thumbup:.

    Man sollte nur Pilze sammeln, die man auch 100% als Speisepilze kennt.
    ___________________________________________________________
    "Antonius behüt"
    _______________
    Ma hat ma Glück, Ma hat ma Pech, Ma hat ma Gandhi

    Einmal editiert, zuletzt von Judasohr78 ()

  • Hallo nochmal,
    neee - essen wollte ich die nicht - wie gesagt, ich fand den Geruch leicht widerlich, und da hatte ja schon jemand vor mir dran genagt.


    Zur Birke nochmal: einheimisch in D sind nur Betula pendula und Betula pubescens, die auch noch miteinander hybridisieren. Eine andere Art kann im Wald gar nicht vorkommen, es sei denn jemand entsorgt dort ganz Totholz-Stämme.


    Gut kann man die beiden nicht auseinander halten - an der Wuchsform, an der Behaarung etc.
    Bei uns ist auch keine Birkengegend, die mögen nämlich - eigentlich - keinen Kalk.
    Nur bei uns im "Wald oben" scheint der Boden oberflächlich saurer zu sein, da wachsen einige Gehölze, die keinen Kalk mögen. Da kommen hin und wieder Birken vor.


    Zu Betula pubescens sagt Wiki betr. Borke:
    "Die Borke ist anfangs dunkel rötlich-braun, später hell rötlich-braun bis lohfarben oder braun und schließlich gräulich-weiß; sie ist glatt und nicht in rautenförmige Platten gefeldert wie jene der Hänge-Birke und schält sich spät in papierdünnen Platten ab."
    http://de.wikipedia.org/wiki/Moor-Birke


    Zu Betula pendula sagt Wiki betr. Borke:
    "Die Hänge-Birke hat eine weiße Glattrinde. Diese wird von einem Oberflächenperiderm gebildet, das allerdings nicht lebenslang aktiv ist. Es platzt borkig auf und wird dann von Tiefenperiderm abgelöst. Die ältesten Schichten der weißen Glattrinde können sich mehr oder minder großflächig abringeln oder in schmalen Streifen ablösen. Die weiße Farbe der Rinde kommt durch eine Einlagerung von Betulin zustande. Dieses reflektiert das Licht vollständig, wodurch die Rinde weiß erscheint.[1"
    http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4nge-Birke


    Da hier an einem doch relativ dicken Stamm (älterer Baum) die Rinde durchgängig "ringelig" ist, keine raue Borke zu sehen, und die Farbe ins Bräunlich spielt, gehe ich von Betula pubescens aus -- was hat die denn da verloren (Schluchtartige Vertiefung an ansonsten sonniger Hanglage auf Kalk)?