Glatte Unterseite, ganz dunkel --> Chondrostereum p. vgl. Auricularia m. (trocken)

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.666 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Hallo,


    bei dem Waldspaziergang (Hochrhein 500 m, April) ist mir auch dieser Pilz aufgefallen:


    Pilze 5
    kleine Pilze an Salix, liegendes Totholz, Stirnseite
    wenige cm breit, ca. 1,5 cm abstehend, Pilz ganz trocken,
    Oberseite weiß/creme, sehr striegelig, Rand bräunlich,
    Unterseite schwarz erscheinend, ist aber eher violett-bräunlich schimmernd und ganz glatt.
    (Detailbilder Pilz vom Substrat abgelöst)


    Kann das eine Stereum-Art sein, ich finde keine mit dieser dunklen Unterseite mit heller Oberseite?


    Die Stereum hirsutum, ganz alt, die ich am gleichen Tag gesehen habe, waren unterseits ganz ausgebleicht.
    [hr]
    Gerade "eigene" Idee: ganz ganz alte Chondrostereum purpureum????




  • Hallo,


    das ist Auricularia mesenterica, Gezonter Ohrlappenpilz.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Jau,


    Björn hat es schon gesagt.


    Bliebe allerhöchstens zu ergänzen, daß dieses Exemplar
    die anhaltende Trockenheit abbildet.


    Der kann nämlich auch ganz anders.


    LG
    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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  • Hallo liebe Experten,
    seid ihr da ganz sicher?
    Bei uns war es eigentlich nicht so trocken, im Wald alles voller Schmodder, vor 14 Tagen habe ich meinen Auricularia-Fund vom Dezember wiedergefunden, der sah eigentlich noch ganz proper aus.
    Ganz trocken habe ich den noch nicht gesehen, Vergleichsbilder im Web sehen dann etwas faltiger (?) unterseits aus?


    An dem betreffenden Salix-Totholz hatte ich - wenn ich mich recht erinnere, kann auch ein Holz ein paar m entfernt gewesen sein, im November ganz junge Chondrostereum entdeckt (und hier bestimmen lassen).


    Dummerweise habe ich jetzt diese Pilze nicht von vorn an der Stirnkante fotografiert, wie und ob die herablaufen.
    Kann es nicht doch Chondrostereum sein, bzw. aus welchen Gründen schließt ihr den aus.
    vgl. hier (falls dort richtig bestimmt):
    http://www.botanische-spazierg…der/Konica_3/PICT5123.JPG
    http://americanmushrooms.com/t…ureum_01_PaulaDeSanto.htm

  • Hallo,
    diesem Pilz wollte ich nochmal "nahe rücken" und ihn mit Auricularia mesenterica vergleichen.
    Am Montag - vor dem Regen - habe ich beide Standorte nochmals aufgesucht, fotografiert und Proben mit nach Hause genommen.


    Auricularia mesenterica war am Standort teils sehr eingetrocknet, teils weniger eingetrocknet.


    Ein sehr eingetrocknetes Stückchen habe ich mitgenommen.


    P05 kommt an einem dicken Salix-Totholzstamm vor, sowohl an der Schnittkante, als auch seitlich.
    An der Schnittkante sieht man auch (unterhalb der Hütchen) flächige Beläge.
    Auch hier habe ich ein trockenes Stück mitgenommen.


    Vergleich:
    Auricularia mesenterica links, Pilz 05 rechts, alles trocken.


    Bei A. m. erkennt man unterseits trotzdem noch etwas gallertige Strukturen, man sieht Trockenfalten in mehreren Richtungen, die Farbe - sofern sie nicht schwärzlich ist, geht in Richtung ocker-braun, der Hutrand ist grobwellig, die Kante glatt.


    Bei Pilz 05 erscheint die Unterseite ganz glatt, Trocknungsfalten in einer Richtung, die Farbe - sofern sie nicht schwärzlich ist. geht in Richtung rot-braun-violett, der äußerste Hutrand ist ganz feinwellig.


    Dann habe ich beide Stücke angefeuchtet.


    Bei A. m. wird die Oberseite sehr dunkel, quillt nicht auf.
    Die Unterseite wird heller braun-ockerlich und quillt sofort auf.


    Bei Pilz 05 wird die Oberseite etwas bräunlich, die Oberseite quillt etwas auf.
    Die Unterseite wird etwas deutlicher rot-braun-violett, sie quillt überhaupt nicht auf.


    Noch mal Vergleich an einem kleinen Stückchen.


    Für mich sind das eindeutig zwei unterschiedliche Arten.
    Ich halte P05 weiterhin für eingetrocknete Chondrostereum violaceum.


    Was meint ihr dazu - einverstanden oder Widerspruch?

  • Hallo abeja!


    Die beiden Arten sind per Bild wirklich leicht verwechselbar. Erschwerend kommt die sehr dunkle Farbe der trockenen Fruchtkörper dazu und Bild 4 mit der trockenen zerrissenen Fruchtschicht.
    Ich hätte da auch mehr an Auricularia mesenterica (Gezonter Ohrlappenpilz) gedacht.
    Ich denke aber, die richtige Antwort hast du dir jetzt aufgrund deiner Versuche selbst gegeben.


    VG Ingo W

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