Hallo ihr Lieben,
für heute habe ich mir den Aronstab (Arum maculatum) ausgesucht. Es ist eine Pflanze der basenreichen Böden, welche die etwas "reicheren" Mischwälder anzeigt. Er bildet als Blüte eine Kesselfalle aus, bestäubt wird er durch die Anlockung von Schmetterlingsmücken, die durch den ausstörmenden Harngeruch der Pflanzen angelockt werden und in die Kesselfalle abstürzen.
Die Blätter haben oftmals schwarze Flecken ausgebildet, die auch ausgebeult oder eingedellt sein können, mit einem Pilzbefall hat das allerdings nichts zu tun. Von diesem Flecken, die manche Populationen ausbilden, hat die Pflanze nämlich ihren Namen.
Im Herbst bildet die Pflanze einen dichten Fruchtstand aus orangen Beeren, die giftig sind.
Auf dieser Wirtspflanze gibt es nicht viele Kleinpilze.
Fangen wir mit den seltenen Brandpilzen an.
Hier gibt es nur einen einzigen: Melanustilospora ari (Cooke) Denchev
Die Lager bleiben dauerhaft von der Epidermis bedeckt. Sie sind als etwas erhabene, oft eckige und etwas hellgrün oder bleiern wirkende Flecken an den Blättern ausgebildet. Von der Unterseite her sieht man sie am besten.
Wenn man ein befallenes Blatt ins Licht hält, sieht man die Sporenmasse dunkel durchscheinen.
Sicherheit kann letzendlich nur das Mikroskop geben. Kratzt man allerdings mit dem Fingernagel etwas die Epidermis der Lager zur Seite, so kann man oft schon das dunkle Sporenpulver sehen.
Mikroskopisch sind die Sporen übrigens sehr hübsch. Sie sind kugelig, relativ dickwandig, olive bis braun und messen 15–“19 x 13–“15 µm.
Der Rostpilz der am häufigsten auf dem Aronstab gefunden werden kann ist Puccinia sessilis W.G. Schneid. Diesen hatte ich euch schon auf dem Schneeglöckchen gezeigt, vll erinnert ihr euch.
Es bildet im Frühjahr erst kleine kugelige Pyknien (Spermogonien) aus welchen dann etwas später die orangen becherförmigen Aecien entstehen. Je nach Umwelteinflüssen können die Aecien kurz becherförmig bis hin zu länger röhrig sein.
Der Pilz wechselt danach im Sommer für die Ausbildung der Uredien und Telien auf das Glanzgras (Phalaris arundinacea) um dort seine Entwicklung zu beenden.
Es gibt noch zwei weitere viel seltenere Rostpilze auf dem Aronstab, die wie diese Art mit Pyknien starten, dann aber ein polsterförmiges Aecidium bilden. Sie sind untereinander sehr schwer auseinander zu halten, beide gehrören in die Gattung Melampsora.
Liebe Grüße Julia