Geastrum spec.

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    • Offizieller Beitrag

    Moin.


    Und noch einer aus meinem neuen Sandkasten (= ehemaliges Truppenübungsgelände bei Viernheim). Der Letzte für diesmal. Versprochen.


    Möglicherweise auch ein recht verzwickter Kandidat, weil der aufgefundene Fruchtkörper der Einzige war und bereits in den Zustand eines Freiluftexsicats übergegangen ist. Frisch war der Pilz also möglicherweise im letzten Herbst oder so...







    Jetzt wird's verzwickt: Mit dem Schlüssel für Geastrum in den GPBWs Band II lande ich bei Geastrum schmidelii (Syn.: G. nanum). Das wäre natürlich ein schöner Fund, alleine glauben mag ich's nicht so recht. Ich habe null Ahnung von Erdsternen und weiß nicht, ob ich die abgefragten Merkmale richtig interpretiert habe, oder auch ob die bei einem so alten FK überhaupt noch relevant sind.


    Wäre toll, wenn sich da jemand mit mehr Erfahrung zu äußern könnte.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Toffel!


    Geil, schon zwei zu null für schmidelii. :thumbup:
    So langsam fange ich an, mich über den Fund zu freuen. Das Gelände muss ich mal im Sommer und Herbst nach Regenfällen besuchen. Da geht sicher noch einiges an interessanten Pilzen.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,



    Geil, schon zwei zu null für schmidelii. :thumbup:
    So langsam fange ich an, mich über den Fund zu freuen. Das Gelände muss ich mal im Sommer und Herbst nach Regenfällen besuchen. Da geht sicher noch einiges an interessanten Pilzen.


    Glückwunsch zum Fund. Einen dieser besonders seltenen Erdsterne hatte ich leider noch nicht.
    Ganz sicher bin ich natürlich auch nicht, aber die Chancen stehen sehr gut.


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo Pablo


    ich glaube nicht, daß es Geastrum nanum ist, sondern würde Geastrum coronatum oder Geastrum pseudolimbatum vorschlagen. Beide Arten sind sehr selten und kommen bei mir leider nicht vor. Bilder von Geastrum nanum siehe hier:





    LG Hartmut

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Hartmut!


    Danke für die Einschätzung. :thumbup:
    Auch so bliebe es ja ein schöner Fund.
    Es sieht dann wohl so aus, als hätte ich da das Merkmal "Peristom bewimpert" falsch interpretiert. Bei dem hier gezeigten Pilz habe ich das für "gefurcht" gehalten. Dann komme ich natürlich mit dem Schlüssel zu einem anderen Ergebnis. So komme ich auch mit den GPBWs zu G. coronatum. G. pseudolimbatum ist dort leider nicht aufgeführt, scheint G. coronatum aber offenbar sehr nahe zu stehen? Laut MB und IF wurde der ja auch mal als >G. coronatum forma pseudolimbatum< geführt.
    Ist leider schwer, da an Infos zu kommen. Aber vielleicht muss ich mir mal die >Beschreibung< bei MB durchlesen. Zu hülf, ich merke Arbeit kommen. :D


    Toffel, deine Glückwünsche nehme ich dennoch gerne an. Sind ja alles seltene Arten, die hier zur Debatte stehen. Und dabei ist es erst mein zweiter Erdstern - Fund überhaupt.



    LG, Pablo.

  • Hallo Hartmut,


    bin gerade erst über deinen Beitrag gestolpert.




    . Bilder von Geastrum nanum siehe hier:




    (1) "Geastrum nanum Pers." ist nach meiner Literatur ein "nomen illeg."


    ---> Und ist ein Syn. von "G. schmidelii".
    (2) Was du uns zeigst, gehört in den Komplex "G. pectinatum.


    - Zu diesem Komplex gehören (vergl. [1]) G. pectinatum, G. striatum, G. schmidelii.


    Und beim Ausschlüsseln [1], [2] lande ich bei deinem Fund nicht nur wegen der Fruchtkörpergröße ohne Irritationen bei G. schmidelii.


    ---> Schau einmal HIER. Da habe ich einen Link zu diesem Komplex gezeigt. :D


    Literatur:


    [1] H. Dörfelt (1989): Die Erdsterne


    [2] G. Groß et al. (1980): Bauchpilze; Beihefte zur ZMykol: S.51-57.



    Grüße
    Gerd


    -Nachräglich geändert, da ich das Bild geschlüsselt habe.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Gerd!


    Gut daß due den Beitrag noch mal ausgegraben hast!
    Den Erdstern hatte ich nämlich völlig vergessen und auch, daß ich Hartmut davon eigentlich was zusenden wollte. 8|
    Aber ich sehe mal wieder: Auch Erdsterne sind jenseits der häufig voekommenden Trivialarten nicht ganz einfach.
    Vor allem nicht für Bewohner der nördlichen Oberrheinebene. ;)



    LG, pablo.

  • Hallo,
    auch bei dieser Erdstern-Diskussion möchte ich meine Meinung äußern:
    was Pablo zeigt ist ein Erdstern mit eindeutig gewimpertem Peristom, welches schwachgehöft ist. Die Endoperidie ist kurz gestielt (im trockenen Zustand), es ist kein Nest zu sehen. Das schließt alle genannten Erdsterne mit gerieftem Peristom (schmidelii=nanum, striatum, pectinatum) sowie die Nesterdsterne aus.
    Fundort ist nach den Fotos ein sandiges, dünen- bzw trockenrasenartiges Biotop am Rand eines Kiefernbestandes.
    G. coronatum wächst an solchen Standorten nicht (mehr in anthropogenen Gebüschen, z.B. Flieder). G. coronatum f. pseudolimbatum scheint ähnliche Biotope zu bewohnen. (Den habe ich allerdings noch nicht bei uns nachweisen können).
    So spricht beim Fund von Pablo alles für Geastrum minimum.
    Schön wäre es natürlich frische Fruchtkörper zu sehen, da würde man die Merkmale noch besser erkennen.
    LG Ulla

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ulla!


    Bislang habe ich den an der Stelle immer verpasst.
    In diesem Frühjahr fand ich abermals einen Fruchtkörper aus dem Vorjahr (zur erinnerung: Die Bilder sind aus dem Frühjahr 2013). Der sieht dem hier jedenfalls sehr ähnlich. Das Gebiet steht aber für diese Woche auf meinem Plan nach dem vielen Regen in den letzten Wochen.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,



    - Meist ist es so, dass man Erdsterne besonders gut an Mumien und Trockenmaterial beurteilen kann.
    - Wie du bereits nach dem Beitrag von Hartmut angemerkt hast, hast du die die Sporenöffnung (ist nicht tief gefurcht) falsch bewertet!


    - Ich stimme Hartmut (habe meinen Vorbeitrag nach Ausschlüsseln geändert) zu, dass man G. schmidelii ausschließen kann. Denn dafür, auch wenn man keine weiteren Merkmale beachtet sind deine Fruchtkörper (Exoperidie >5cm) zu groß.


    - Ok: Jetzt gehe daran die Hartmut-Vorschläge (G. coronatum-Komplex) zu bewerten.


    ---> Da gibt es übrigens nach [1] insgesamt nur zwei Arten: G. coronatum, G. smardae. Die von Hartmut erwähnte "G. pseudolimbatum" kann man nach diesem Autor allenfalls als Form von G. coronatum bewerten.


    Literatur:


    [1] H. Dörfelt (1989): Die Erdsterne


    Grüße
    Gerd


    PS.:


    - Ich melde mich nochmals zu deinem Fund.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Gerd!


    Danke dafür. :thumbup:
    Deine Einschätzung ist sicher richtig: Der gezeigte Fruchtkörper ist ein Freiluftexsikat. Und damit tue ich mich bei der Beurteilung der Merkmale besonders schwer.
    Ich versuche mich ja nur hin und wieder auch an dieser Gattung. Immerhin: Heute machmittag habe ich mich trotz stürmischer Witterung an die Fundstelle begeben: Leider Fehlanzeige. Keinerlei Erdsterne dort und auch nicht in der näheren Umgebung. :(
    Aber irgendwann läuft mir der schon wieder über den Weg.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    - Ok: Jetzt gehe ich daran die Hartmut-Vorschläge (G. coronatum-Komplex) zu bewerten.


    ---> Da gibt es übrigens nach [1] insgesamt nur zwei Arten: G. coronatum, G. smardae. Die von Hartmut erwähnte "G. pseudolimbatum" kann man nach diesem Autor allenfalls als Form von G. coronatum bewerten, da meist alle Übergänge zwischen "subhygrometrisch und ahygrometrisch" auftauchen. Es wird noch betont, dass sich besonders in der Kampfzone zwischen Steppen und Trockenwäldern durchgehend "subhygrometrischen Fruchtkörper herausgebildet haben. Und nur die (*) sollte man als "G. coronatum fm. pseudolimbatum (Hollós) Dörfelt et Müller-Uri bezeichnen.


    (*) Im Sinne der Erstbeschreibung, in der wegen
    "subhygrometrischer" Exoperidie "Geastrum pseudolimbatum" als neue Art beschrieben wurde.


    ---> Für mich ein Witz. :cursing:
    ------------------


    - Bevor ich nach [1] schlüssele, die Merkmale, die an deinen Bildern erkennen Kann:


    (a) Peristom stumpf keglig, bewimpert und schwach gehöft


    (b) Endoperidie ziemlich dunkel, mit deutlicher Apophyse (Doppelkinn ähnlichem Ringwulst an der Basis der Endoperidie) und kurzem Stiel.


    (c) Exoperidie (Außenhülle) ausgebreitet >5cm Durchmesser, mit mehr als 5 Lappen, und nach unten eingekrümmt.


    (d) Mit Substrat vermischte Myzelialschicht an der Unterseite (soweit sichtbar) anhaftend und Nest bildend.


    (e) Exoperidie nicht hygrometrisch/subhygrometrisch (Lappen bei Trockenheit nicht nach oben zurück biegend)


    Schlüsselschritte: 1; 2+; 7+; 9+; 15+, 17; 20+;


    ---> 22 Geastrum coronatum Pers. 1801 = G. limbatum Fr. 1829 (Dunkler Erdstern); non Geastrum coronatum Scopoli = Geastrum quadrifidium


    ---> 22+ Geastrum smardae (Schalen-Erdstern)


    -------------------------


    - Wenn ich (vergl. [1], [2]) mir die Detaildaten und Bilder beider Arten anschaue, dann würde ich mich auch für "Geastrum coronatum" entscheiden.


    - Interessant:
    Auch dein Biotop und der Fundort passen nach [2] recht gut:


    ---> (a)Sehr selten, fast nur in der nördlichen Oberrheinebene.
    ---> (b)Auf Kalksandböden meist unter Robinie. Aber das Bild wie bei dir zeigt Kiefernnadeln.



    Literatur:


    [1] H. Dörfelt (1989): Die Erdsterne


    [2] G.J. Krieglsteiner (2000): Die Großpilze Baden Württembergs Band 2.



    Grüße
    Gerd
    [hr]
    Hallo Ulla,



    Hallo,
    auch bei dieser Erdstern-Diskussion möchte ich meine Meinung äußern:


    Danke, auch wenn ich mich mit deiner Schlussfolgerung ünerhaupt nicht anfreunden kann.
    ---------------------------


    Zitat:
    "was Pablo zeigt ist ein Erdstern mit eindeutig gewimpertem Peristom, welches schwachgehöft ist. Die Endoperidie ist kurz gestielt (im trockenen Zustand), es ist kein Nest zu sehen."


    - Da stimme ich zu und habe bei meiner Bewertung noch einige weitere Merkmale gelistet.



    Zitat:
    "Das schließt alle genannten Erdsterne mit gerieftem Peristom (schmidelii=nanum, striatum, pectinatum) sowie die Nesterdsterne aus."


    - Auch da stimme ich zu. Die und noch weitere Arten mit gerieftem Peristom kann man definitiv ausschließen.


    Zitat:
    "Fundort ist nach den Fotos ein sandiges, dünen- bzw trockenrasenartiges Biotop am Rand eines Kiefernbestandes.
    G. coronatum wächst an solchen Standorten nicht (mehr in anthropogenen Gebüschen, z.B. Flieder)."


    - Da liegst du definitiv daneben.
    ---> Denn genau aus derartigen "sandigen Habitaten mit Kiefern" stammen einige Funde in BW.



    Zitat:
    "G. coronatum f. pseudolimbatum scheint ähnliche Biotope zu bewohnen. (Den habe ich allerdings noch nicht bei uns nachweisen können)."


    - Dazu habe ich mich auch bereits geäußert.



    Zitat:
    "So spricht beim Fund von Pablo alles für Geastrum minimum.
    Schön wäre es natürlich frische Fruchtkörper zu sehen, da würde man die Merkmale noch besser erkennen."


    - Tut mir leid:


    ---> Denn bereits die Fruchtkörpergröße spricht nach meiner Literatur definitiv gegen deinen Vorschlag. :rolleyes:



    ----------------------


    @Pablo:


    - Wenn du den von mir ausgewählten Fruchtkörper aufbewahrt hast, dass wäre ich bereit 20 Chips gegen "G. minimum" zu zocken.


    - Und wenn Ulla einsteigt, dann darf sie den Fruchtkörper untersuchen/bestimmen. Und ich akzeptiere ihr Ergebnis.


    Grüße
    Gerd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Gerd!


    Wenn es auf eiine Unterscheidung zwischen G. coronatum und G. smardae hinausläuft: Jedenfalls nach der Beschreibung in den Großpilzen kann ich deiner Analyse sehr gut folgen. Dann würde ich auch viel eher zu der Art tendieren. Ein paar Sporen sollten in dem Fruchtkörper ja noch zu finden sein, da kann ich mal gucken, ob die ungewöhnlich groß sind, um das abzusichern.
    Es gibt übrigens auch Robinien in der Umgebung, wenn auch ich den Fruchtkörper unmittelbar unter einer Kiefer gefunden habe. Ich kann das nochmal überprüfen, aber ein paar kleinere Robinien dürften kaum mehr als 5 Meter vom Fundort entfernt sein.


    Nachtrag:
    Natürlich habe ich noch einen Fruchtkörper, Gerd. :)



    LG, pablo.

  • Gerd schrieb:


    und Ulla mein Zockangebot annimmt.


    Grüße
    Gerd
    [/quote]


    Hallo Gerd,
    ich hätte kein Problem den Fruchtkörper von Pablo zu untersuchen und wenn sich rausstellen sollte das ich doch falsch liege, wäre ich die letzte die das nicht akzeptieren würde.
    Leider ist der Fruchtkörper den Pablo gezeigt hat schon ziemlich alt, sodaß man möglicherweise doch zu keinem eindeutigen Ergebnis kommen könnte. Ich will deshalb G. coronatum nicht völlig ausschließen obwohl bei uns in Sachsen-Anhalt G. coronatum (der bei uns nicht selten ist) eben in so sandigen Biotopen nicht vorkommt, sondern eher in anthropogenen Gebüschen oder Gehölzen mit Flieder, Weißdorn, aber auch bei Robinie. Robinien-Kiefern-Forste sind auch irgendwie immer eutrophiert und das Biotop auf Pablos Foto sieht doch anders aus.
    Wenn es bei Euch in Baden-Württemberg anders sein sollte, kann ich das nicht einschätzen. Ich kann nur von meiner Erfahrung aus unserem Bundesland sprechen. Das Erdstern-Bestimmen habe ich aus erster Hand von Heinrich Dörfelt gelernt, welcher auch ein guter Freund von mir ist.
    Also Pablo, falls Du mir den Fruchtkörper zur Abklärung schicken willst melde Dich.
    LG Ulla

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ulla und Gerd!


    Das Gelände ist durchaus anthropogen beeinflusst. Zuletzt war es ein Übungsgelände der US-Army, liegt aber seit etlichen Jahren brach. Die Dünenlandschaften werden ein bis zwei mal im Jahr von Schafen beweidet, um das Gelände offen zu halten.
    Die Ökologie ähnelt teilweise stark der Sandhauser Düne (dürfte auch ein Standort von G. coronatum sein, obwohl ich da bisher nur Myriostoma coliforme gefunden habe ;) ), ist aber noch etwas trockener im Kernbereich.


    Ich habe zwei Fruchtkörper: Eben den hier gezeigten, den ich im Frühjahr 2013 eingesammelt habe. Und den, den ich in diesem Frühjahr eingesammelt habe. Er stammt vom selben Standort, ist aber deutlich größer. Die restlichen Merkmale scheinen für mein Auge identisch zu sein (ist auch ein Naturexsikat).
    Ich stelle morgen noch ein paar Bilder von beiden ein (muss ich bei Tageslicht knipsen).



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,



    Das Gelände ist durchaus anthropogen beeinflusst. Zuletzt war es ein Übungsgelände der US-Army, liegt aber seit etlichen Jahren brach. Die Dünenlandschaften werden ein bis zwei mal im Jahr von Schafen beweidet, um das Gelände offen zu halten.
    Die Ökologie ähnelt teilweise stark der Sandhauser Düne (dürfte auch ein Standort von G. coronatum sein, obwohl ich da bisher nur Myriostoma coliforme gefunden habe ;) ), ist aber noch etwas trockener im Kernbereich.


    Ich habe zwei Fruchtkörper: Eben den hier gezeigten, den ich im Frühjahr 2013 eingesammelt habe. Und den, den ich in diesem Frühjahr eingesammelt habe. Er stammt vom selben Standort, ist aber deutlich größer. Die restlichen Merkmale scheinen für mein Auge identisch zu sein (ist auch ein Naturexsikat).
    Ich stelle morgen noch ein paar Bilder von beiden ein (muss ich bei Tageslicht knipsen).


    - Dein von dir detailliert beschriebenes Habitat passt.


    ---> Jetzt lasse ich von deinen weiteren Bildern überraschen, obwohl ich überzeugt bin, dass ich meine Bestimmung nicht korrigieren muss.


    Grüße
    Gedrd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ich hatte noch weitere Bilder versprochen. Und den Fruchtkörper, der in diesem Frühjahr am Standort war.
    Er ist ähnlich, aber deutlich größer:

    Daß die Exoperidie hier dunkler ist, liegt wahrscheinlich daran, daß sich bei dem kleineren eine Schicht mehr beim Verwitterungsprozess abgelöst hat. Richtig?


    Dann habe ich noch mal Bilder der Apophyse. Zunächst bei dem kleineren Exemplar:

    Und bei dem größeren:


    Das Peristom im Vergleich bei beiden zusammen:


    Und die Unterseiten, beide von Substrat verkrustet:


    Ich habe mir auch die Sporen angeschaut, wobei die Bilder natürlich grauenhaft sind. Der kleinere der beiden:

    Der Größere der beiden:

    Die Sporen sind etwas gleich groß. Je nach dem, ob man die Warzen mitmisst, sind es entweder bei beiden so um die 4 µm oder mit Warzen um die 6 µm.
    Die Warzen sind immerhin sehr groß und deutlich, aber die Form kann ich mit meinem Mikro nicht beurteilen. Ob es mehr abgerundet oder stachelig - spitz ist, kann ich nicht sagen.



    Also wenn ich was verschicken soll, Material ist da.



    LG, pablo.

  • Hi Harzpilzchen,


    Pablo ist im (internetfreien) Urlaub und liest Deinen Beitrag möglicherweise nicht.


    Schicke ihm doch eine PN mit einem Link hierher, dann kann er die Antwort evtl. noch geben :)

  • Hallo Pablo,
    wann ich die erdstrern anschau dann siehe ich:
    ein grossere bewimperde erdstern, mit stiel und apopfyse. Keine deutliche ringwulst und kontrastierende hof.
    Mit mehr als 5 lappen und angewachsen grund. Ich komme auch auf g. coronatum.
    Geatrum minimum ist eine sehr kleines erdstern mit auf die kügel deutliche kontrastierenden, flachen Hof mit Ringwulst umgeben.
    Bei uns wachs geastrum coronatum in düne auf sand zwischen bei laufbaumen und alte dünegebüsch.
    Dus dunkle braun von dir erdstern stimmt auch sehr gut.
    ich habe Geastrum coronatum mehrere mahlen gefunden und meine luftgetrochene sehen gleich aus.
    So für mir ist es geatrum coronatum
    LG Edwin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Hartmut, Kuschel & Edwin!


    Huch, wie habt ihr denn dieses Thema gefunden?
    Und warum hatte ich denn nach den Antworten nicht reagiert? ich muss tatsächlich im Urlaub gewesen sein...
    Bei Geastrum coronatum bin ich mir mittlerweile sicher. Das Lustige: Neulich bei einem Treffen hatte ich diese Erdstern - Exsikate wieder in der Hand, um sie Dieter Lohde zu zeigen. Und da der sich ebenfalls für Geastrum coronatum ausgesprochen hat, bleibe ich einfach mal dabei. Wobei das nicht die einzige Art an dem Standort ist, wie wir festgestellt haben. Allerdings gibt es dort in jedem Jahr nur vorjährige Fruchtkörper, so auch bei der Exkursion in diesem Herbst. Und die sind schwer zu lesen, wenn die mal ein Jahr lang im Wetter lagen. Auch, was das hygroskopische verhalten und damit die Abgrenzung zu Geastrum pseudolimbatum (G. coronatum var. pseudolimbatum) betrifft.


    ...Irgendwann finde ich den noch mal in frisch. Muss da eh die Tage mal nach dem Rechten sehen.



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo


    Hätte ich diesen Beitrag schon früher gesehen, hätte ich zur Klärung beitragen können.


    Was Du hier zeigst ist makroskopisch ein G. pseudolimbatum (nach Sunhede), bzw. ein G. coronatum var. pseudolimbatum (nach Dörfelt) auf deutsch "Schwachgehöfter Erdstern" im holländisch übersetzt "Aufgerollter Erdstern".


    Den kürzlich gemeinsam gefundenen Erdstern hat J.Häffner mit G. coronatum bestätigt. Gleichzeitig hat er festgestellt, daß ein G.pseudolimbatum von mir (den ich der Sendung beigelegt hatte) mikroskopisch gesehen identisch ist.


    Hier siehst Du links ein G. coronatum (Dunkler Erdstern) von einem Dreckhaufen am Straßenrand nahe der Speyerer Düne und rechts den G. pseudolimbatum von meiner Fundstelle auf sandigem Boden.


    G. pseodolimbatum im frischen Zustand


    Sandige Fundstelle, seit 2011 jedes Jahr belegt. Unter Flieder und Himbeeren.


    Abfall-Fundstelle G. coronatum mit Frischmaterial, leider danach zerstört


    Gruß aus dem Pfälzerwald
    Dieter