Pilz auf Trompetenbaum

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 5.401 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von trichia.

  • Liebe Forengemeinde,


    im Garten wächst auf einem Trompetenbaum ein Pilz und ich würde mich über eine Bestimmung des Pilzes und über etwaige Infos zu dessen Einfluss auf den Baum sehr freuen!


    Der Fruchtkörper des Pilzes ist mir zum ersten Mal im November 2012 aufgefallen. Dieser ist bis etwa Dezember gewachsen und seitdem weitgehend konstant groß. Bei dem Baum handelt es sich um einen etwa 40 Jahre alten Gewöhnlichen Trompetenbaum, welcher vor einigen Jahren bei sehr frühem Schneefall einen der stärksten Äste verloren hatte. Aufgrund der großen Wunde wurde mir damals ein flächiges Verschließen empfohlen, was im Nachhinein wohl ein Pilzwachstum gefördert haben könnte. 2-3 Jahre nach dem Astabbruch hat ein Specht unterhalb des abgebrochenen Astes in das offensichtlich weiche Holz eine Nisthöhle gebaut.



    Der Pilz zeigt sich nicht nur in der "Wunde", sondern auch etwas ober- und unterhalb an Asttrieben sowie scheinbar direkt auf dem aufgetragenen Baumwachs.


    Pilz im unteren Bereich der Wunde:




    Pilz im oberen Bereich der Wunde:




    Bei dem teilweise sehr alten Baumbestand in dem Garten wird der Natur eigentlich freien Lauf gelassen. Da dieser jüngere Trompetenbaum aber relativ zentral auf einer Wiesenfläche steht und sehr beliebt als Schattenspender bzw zum Druntersitzen ist, haben sich mir einige Fragen gestellt.
    Und zwar,
    - ob der Pilz eher "aggressiv" ist, sich möglicherweise in der Nisthöhle ausbreitet und daher mit einer schlechten Prognose für den Baum mit eher raschen Stamm- bzw. Gipfelbruch zu rechnen ist
    - ob es sinnvolle Möglichkeiten gibt, dem Trompetenbaum zu helfen (zB das Baumwachs als Feuchtigkeitsquelle zu entfernen, um das Pilzwachstum zu verlangsamen?)
    - oder ob es zumindest für den Baum relativ aussichtslos ist und man ihn sowie den Pilz in Frieden sterben/wachsen lassen sollte.


    Ich würde mich über die eine oder Anregung sehr freuen! :)


    Vielen Dank und viele Grüße,
    Anarhan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Anarhan und willkommen im Forum!


    Ich bin keiner der Experten hier im Forum und es werden weitere Posts von erfahreneren Leuten folgen, aber mich erinnert das an alte Schwefelporlinge. Weißt du zufällig, ob diese Pilze im vorherigen Sommer etwa so knallgelb aussahen: http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeiner_Schwefelporling


    Laut Wikipedia würde er, falls es der richtige Pilz ist, dem Baum durchaus erheblich schaden. Aber mal abwarten, was die anderen zu sagen haben.


    lg,


    Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Arnahan!


    Komisch, zunächst hatte ich den gleichen Gedanken, wie Jan - Arne. Eine gewisse Ähnlichkeit mit seinen Bildern vom >Schwefelporling< (im verlinkten Thema etwas runterscrollen) ist unverkennbar.
    Aber es überwiegt die Skepsis, und zwar aus folgenden Gründen:
    -> Größe: Natürlich gibt es auch alte, kleine Schwefelporlinge. Aber der Regelfall ist das nicht. Oder ich verschätze mich da gerade. Vielleicht kannst du noch eine größenangabe machen.
    -> Farbe: Auch das kann am Alter und an den Bildern liegen, aber selbst bei SP - Mumien sind doch eigentlich immer noch irgendwo ocker- oder Gelbtöne dabei. Hier sehe ich aber solche Sachen wie olivbrün und tabakbraun?
    -> Hutoberfläche / Hutkanten: Klar samtig bis feinfilzig ist er, der Schwefelporling. Neigt aber im Alter eher zum teilweisen verkahlen. Die Hutränder sollten runder und wulstiger sein und eigentlich nicht derart striegelig - haarig wie hier zu sehen.


    Leider will mir aber auch keine passendere Alternative einfallen, darum hatte ich mich erst mal zurückgehalten und gehofft, daß Ingo hier vielleicht noch reinschaut. ;)



    LG, Pablo.

  • Mir ist der Pilz zum ersten Mal im Herbst letzten Jahres aufgefallen. Ein knallgelber Fruchtkörper wie der vom Schwefelporling wäre mir definitiv ins Auge gestochen, so dass ich eine solche Gelbfärbung (wenn auch nicht 100%ig) ziemlich sicher ausschließen kann.
    Der Pilz im unteren Bereich der Wunde hat eine Breitenausdehnung bis maximal 10 cm und wächst bis 3 cm vom Stamm ab, Geruch unbedeutend.


    Nur im oberen Bereich der Wunde zeigt sich neben dem beige-weißen-braunen Pilz eine Grünfärbung. Hier wächst der Pilz allerdings eher flächiger und steht kaum vom Stamm ab. Ich habe die Grünfärbung nochmal vergrößert fotografiert.




    Etwas unterhalb der großen Wunde wächst wiederum ein Pilz mit kräftigerem Farbton, einer Breitenausdehnung bis 5 cm und steht bis 2 cm vom Stamm ab. Der Außenrand ist teilweise abgebrochen.




    Könnte es sein, dass sich hier verschiedene Pilze auf dem Baum angesiedelt haben?
    Vielleicht helfen die neuen Infos weiter, vielen Dank schon mal! :)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Anarhan,


    ich habe mal kurz gegoogelt und spontan diesen Thread hier auftreiben können:


    http://www.pilzepilze.de/cgi-b…g.pl?noframes;read=207812


    Dieser Pilz hat zwar keine eindeutige äußere Erscheinungsform und wird daher schwer nachzuweisen sein, aber eventuell ist das eine weitere Möglichkeit, gerade wenn man die jeweiligen ersten Bilder miteinander vergleicht.


    Was allerdings dagegenspricht ist, dass er, zumindest laut der Aussage in diesem Thread, eher in Wurzelnähe wächst. Daher ist das Ganze eher als weiteres Anstupsen zu sehen, als als wirklicher Vorschlag. Ich bin gespannt, ob sich noch was tut. Die nachgereichten Bilder (gerade das zweite) sollten doch noch einiges möglich machen, was die Bestimmung angeht. ;)


    lg,


    Jan-Arne

  • Hallo Anarhan
    bei den Pilzen ist es es für mich aufgrund der Fotos schwierig zusagen was es ist.
    Eines ist aber klar, der Baum ist extrem stark geschädigt. Besonders der Starkast links und der Hauptstamm sind sehr bruchgefährdet.
    Leider ist es bei Bäumen wie bei Pilzen: stelle keine endgültige Diagnose aufgrund eines Fotos. Baumwachs auf so einer Wunde kann nur schaden, ist auch in Fachkreisen schon seit mindestens 10 -15 Jahren verpönt.
    Ich will keine Pferde scheu machen, aber ich spreche aus langjähriger beruflicher Erfahrung. In Ruhe sterben lassen ist nicht. Du bist in der Haftung, wenn was passiert.
    Am besten ein Baumgutachter schaut sich den Baum vor Ort an, evtl. gibt es ja noch eine Chance.


    Gruß
    Günter