Seitdem ich Morcheln suche, finde ich Becherlinge.
Na gut, nicht nur, aber doch den einen oder anderen.
Die ignoriere ich natürlich, weil jetzt Morchelzeit ist
- und sowieso.
Nein, Quatsch, kann ich mir gar nicht leisten, denn Morcheln finde ich keine.
Also stelle ich mich auf die neue Situatiuon ein. Durchsuche 5 Bände Krieglsteiner nach Becherlingen. Finde keine.
Aber gestern habe ich beim Durchblättern des Bon den Aderiger Scheibenbecherling gesehen.
Und heute früh gefunden.
Der aderige, gradezu venöse Bechergrund erinnerte mich an den von gestern aus dem Bon, und -schwupps! - war mein Fund bestimmt.
Alles passte: Durchmesser 3-15mm, Auwald, auf schwerem fettem Lehmboden zwischen Scharbockskraut.
Die sahen aber aus wie Anemonenbecherlinge. Also habe ich nach Buschwindröschen geschaut, da waren keine, nirgendwo.
Also gut, gerochen habe ich nichts, also kein Chlor. Was die aber einwandfrei drauf hatten war die Abgabe von Sporenwolken. Niedlich.
Wieder zu Hause lese ich, dass Harry (Hopsing) Morcheln findet. OK, der Oberrhein ist immer etwas besser aufgestellt, vor allem temperatürlich. Allerdings sehe ich zwischen seinen Morcheln Becherlinge, die als Aderige Scheibenbecherlinge (Morchelbecherling, bestimmt sind.
Da klingelt es bei mir, denn wenn das bei Harry Aderige Scheibenbecherlinge sind, dann bedeutet das, Harrys Morcheln sind maximal 2cm große Kümmerlinge, und zu Hungermorcheln im Puppenstubenkörbchen muss man nicht gratulieren.
Oder doch? Plötzlich steht im Bon etwas vom 3-15 Zentimetern, das ist neu. Neu ist nun auch, dass ich meine Becherlinge nicht bestimmt hatte. Was soll ich dazu sagen? Jetzt finde ich Becherlinge anstelle von Morcheln und die Dinger machen auch noch Ärger.
Also: könnte das, eventuell, der Scharbockkraut-Sklerotienbecher Botryotinia ficariarum sein? Und wenn nicht der - wer sonst?
Am Ende anemonenlose Dumontinia tuberosa?
Ich habe dazu keine Literatur, kein Bauchpilzbuch, und im Netz ist wirklich nicht viel dazu zu finden.
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LG,
Uli