Anfrage: Becherling

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 3.237 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von erebus.

  • 01 Sambucus spec. racemosa - Roter Holunder?


    02 Wolfsmilch ?


    Am Rand eines Holzabfuhrweges, der seit ca. zwei Wochen nicht mehr genutzt wurde, fand ich gestern die fotografierten Becherlinge.


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    Da ich mich an den Blasigen Becherling (Peziza vesiculosa)erinnerte, nicht aus eigener Anschauung sondern nach Bildern aus Bon/Gerhard/Læssøe&Del Conte hielt ich den Fund für eindeutig zuordnungsbar. Ich bin dann an der Größenangabe gescheitert.
    Die Fundstücke waren max. 20 bis 25mm im Durchmesser, während der Blasige Becherling (Peziza vesiculosa) mit 30 bis 100 mm angegeben wird. Die Beschaffenheit des FK - recht dickfleischig , bröcklig und etwas glasig (wie Harzer Käse, allerdings nicht klebrig), aufsitzend auf stark vermodertem, vergrabenen Holz - die kleiige Oberfläche, der nach innen gezogenen Bechermund, das alles hätte schön gepasst.
    Der Waldboden ist sehr sandig, mit dünner Krume, am Wegsaum Maiglöckchen, Buschwindröschen, vereinzelt Wolfsmilch. Drum herum stehen Holunder (Sambucus racemosa?), Eiche, Hasel, Baumhasel, etwas Kirsche und entfernter Kieferareale.


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    Wer kann mir da weiterhelfen?


    Gruß,
    Uli

  • Hallo erebus,


    Sambucus racemosa könnte schon stimmen, die Wolfsmilch ist Euphorbia cyparissias, Zypressen-Wolfsmilch.


    Auf den Sambucus-racemosa-Ästen gibt es übrigens, sofern sie abgestorben sind, äußerst interessante Kernpilze. Diese Erfahrung haben wir jedenfalls hier mit ein paar Ästen aus Duisburg gemacht.


    Peziza vesiculosa kommt auch hin ;)


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo Uli,


    Sambucus racemosa stimmt, für Peziza vesiculosa passt allerdings die Ökologie nicht richtig. Die Art bevorzugt eher nitratreiches Substrat, z.B. gedüngter Boden (Mist, Pflanzenbeete). Ich glaube hier eher nicht an P. vesiculosa. Es gibt ein paar Arten, die Holzreste, Sägemehl und vergleichbares Substrat besiedeln, und auch so blasig ausgeformte Frk. besitzen (z.B. Peziza ampliata). Die im Frühjahr häufige P. arvernensis habe ich auch schon sehr blasig gefunden - da hilft nur noch die mikroskopische Untersuchung.


    Grüßle
    Jürgen

  • Hallo Eike,


    danke für die Bestätigung. Dem Aussehen nach habe ich das ja ganz genauso gefunden, allerdings macht mir die Größe immer noch zu schaffen.


    Herzlichen Dank und liebe Grüße,
    Uli


    [hr]


    Hallo Björn!
    Die auch meine herzlichen Dank. Vor allem auch zu Deiner Erläuterung zum Roten Holunder und der Bestimmung der Wolfmilch, die werde ich morgen ins Thema einbauen, und beim Holunder auf tote Äste achten - allerdings weiß ich nicht, ob mir der ohne Blüte noch auffällt.


    Herzliche Grüße,


    Uli


    [hr]


    Hallo Jürgen!


    Herzlichen Dank für die Bestätigung meiner Zweifel. Ja, die Ökologienist sicherlich auch von großer Bedeutung, allerdings muss ich gestehen, dass in auch in dem Bereich noch große Defizite habe.


    Zum Beispiel könnte ich mir vorstellen, dass der nahe gelegene Pferdehof nicht ohne Einfluss ist, die führen ihre Gäule nämlich bisweilen im Wald spazieren –“ das fiel mir ein, nachdem ich Deinen Beitrag las.
    Interessant finde ich, dass sich niemand zu meinem eigenen Einwand aufgrund der Größe äußert –“ ist das völlig unerheblich?
    Leider besitze ich keine Literatur zu Becherlingen die mich sehr interessieren.


    Herzliche Grüße,
    Uli