Birnengitterrost (Gymosporangium sabinae)

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.445 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von MarionS.

  • Frank, der Pilz wächst nach kräftigen Regen binnen weniger Stunden im Frühjahr an Wachholder, auch in Gärten.
    Ob der Pilz noch andere Wirtspflanzen hat, entzieht sich meiner Kenntnis


    vg jörg

  • Hallo,


    also, das ist sicherlich nicht Gymnosporangium sabinae. Denn diese Art kommt auf schuppentragenden Wacholderarten, zum Beispiel Stinkwacholder (J. sabina) vor. Die Fruchtkörper wären dort auch übrigens fast breiter wie hoch. Das ist dann die Art, die mit Birne wechselt.


    Das was du hier gefunden hast, auf Juniperus communis (Gewöhnlicher Wacholder) ist Gymnosporangium clavariiforme (Pers.) DC. Hier sind die Fruchtkörper länger als breit. Der Pilz wechselt am häufigsten mit Weißdorn (Crataegus).


    Diese gallertigen Fruchtkörper sind übrigens die Telien, und man sieht die Telien vor allem wenn es feucht war. Die sind bei trockenheit auch da, aber meist zur Unkenntlichkeit zusammengeschrumpelt.


    Liebe Grüße Jule

  • Hallo,


    gerade um diesen Rostpilz gibt es viel falsches im Internet. Weil eigentlich nur jeder den Birnengitterrost kennt und sobald mal nen Rost am Wacholder ist, wird der auch sofort als dieser abgestempelt, was schlichtweg falsch ist.


    An diesem Beitrag hat man übrigens wieder gesehen, wie wichtig die genaue Wirtsbestimmung ist. Manche Pilze kann man eventuell über den Wirt sogar ausschließen. Deswegen machen aber auch viele einen Bogen um die Thematik, weil obligat phytoparasitische Kleinpilze immer bedeuten, dass man sich in die Materie der Botanik sehr tief einarbeiten muss.


    Warum sehr tief? Naja, die meisten Pflanzen die verpilzt sind, sind anormal ausgebildet, vergeilt, blühen nicht etc. Sowas mit einem Schlüssel bestimmen zu wollen...das ist schon arg schwer.


    Liebe Grüße Jule

  • Hallo El Lobo,
    ein sehr interessanter Fund. Danke für's zeigen!


    Hallo Jule,
    danke für die Bestimmung! Gymnosporangium clavariiforme (Pers.) DC werde ich merken. ;)
    Kannst Du bitte noch erklären, was bedeutet der Anhang "(Pers.) DC"?


    LG
    Joli

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

  • Hallo,


    naja, der Anhang sind die Autoren die die Art beschrieben haben.


    Ein wissenschaftlicher Name besteht ja aus Gattung und Art. (Gymnosporangium: Gattung, calvariiforme ist das Artepitheton).


    Und die Art wurde ja irgendwann mal beschrieben, die Autoren die das gemacht haben stehen dahinter. Weil ein Artname eigentlich nur mit Autor eindeutig zuzuordnen ist, gebe ich den bei den Kleinpilzen mit an.


    Liebe Grüße Julia

  • Naja, Birnbäume halt, wie der Name schon sagt. Es gibt auch weitere Arten wie Weißdorngitterrost, aber den feinen Unterschied machen wir im Bonsaiforum nicht. Als Wirt benutzt er jeweils auch Wacholder, wobei es auch resistente Arten gibt.


    Ein ziemlich unbeliebter Geselle sowohl bei Obstbauern als auch bei Bonsianern. Das Obst wird "nur" unansehnlich, aber nicht ungenießbar (wobei das dem Obstbauern schnurz ist, es ist einfach unverkäuflich), und der Wacholder ist, da der BGR nur durch das Entfernen der betroffenen Astpartien zu bekämpfen ist, für einen Bonsaianer normalerweise so gut wie tot. Nur wenige werden hartnäckig versuchen, einen guten Bonsai zu behandeln.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz: