Hymenochaete rubiginosa = Umberbrauner Borstenscheibling

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 8.625 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Climbingfreak.

    • Offizieller Beitrag

    Hymenochaete rubiginosa (Dicks.) Lev.
    Umberbraune Borstenscheibe, Rotbraune Borstenscheibe
    Synonyme:
    - Helvella rubiginosa Dicks.
    - Thelephora rubiginosa (Dicks.) Pers.
    - Stereum rubiginosum Fr.
    - Auricularia ferruginea Bull.
    - Stereum ferrugineum (Bull.) Fr.
    - Hymenochaete ferruginea (Bull.) Massee


    Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Incertae sedis --> Hymenochaetales --> Hymenochaetaceae --> Hymenochaete --> Hymenochaete rubiginosa



    Fruchtkörper: Hüte bis 5 cm breit und bis 2 cm vom Substrat abstehend, Fruchtschicht vom Hut aus resupinat am Substrat herablaufend; Einzelfruchtkörper dachziegelartig übereinander geschchichtet, häufig miteinander verwachsend; Oberseite fein filzig, zoniert, zur Ansatzstelle dunkelbraun bis fast schwarz, Rand heller; scharf; Fruchtschicht hell umberbraun, rötlich braun (–žhutrandfarben–œ), mit kleinen Wärzchen und Seten (Haaren) Letztere nur mit Lupe zu erkennen; am Substrat herablaufend; Fruchtkörper insgesamt leicht ablösbar


    Fleisch: hart, dünn; ohne besonderen Geruch und Geschmack


    Speisewert: kein Speisepilz


    Sporenpulver: rostbraun


    Vorkommen: In Eichen und Eichen –“ Mischwäldern recht weit verbreitet und gebietsweise häufig; Fruchtkörper ganzjährig; meist an alten, entrindeten Eichenstämmen und Stümpfen, seltener auch an Kastanie und sehr selten wohl auch an Buche


    Verwechslungen: Mit der Tabakbraunen Borstenscheibe (Hymenochaete tabacina) die aber mehr resupinat wächst und keine so großen Hüte mit abwärts gebogenen Kanten bildet.


    Wissenswertes: -



    Bilder:







    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Hymenochaete tabacina<

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pablo,


    die Hüte meines Funds vom letzten Sauerlandurlaub sind noch gebogener. Vielleicht ist das ein weiterer interessanter und bestimmungstechnisch relevanter Aspekt:





    lg,


    Jan-Arne

  • Hallo Pablo!


    Erst mal: Bild 4 = genial ("Stillleben in der Küche eines Pilzverrückten").

    Zitat


    Verwechslungen: Mit der Tabakbraunen Borstenscheibe (Hymenochaete tabacina) die aber mehr resupinat wächst und keine so großen Hüte ......


    Eigentlich bildet Pseudochaete tabacina (Tabakbraune Borstenscheibe) schon auch meist Hüte, bloß die Fruchtkörper insgesamt kriechen eher an der Unterseite von dünnen Ästen lang.
    Da die Fruchtkörper aber oft breiter sind als die Äste, hat er auch Hüte. Die sehen bloß anders aus, kaum wird man kapuzenförmige finden.
    Auch kann die Farbe der frischwachsenden Zuwachsränder helfen, bei tabacina sind sie für gewöhnlich weißlich-gelblich, bei rubiginosa kommt die Farbe Orange eher zum Tragen.


    Hier haben wir gleich ein Beispiel einer Fehlbestimmung, aber der Autor ist ja auch der Meinung, dass tabacina und rubiginosa Synonyme zueinander sind:
    http://www.indianamushrooms.com/pseudochaete_tabacina.html


    Hier wächst Pseudochaete tabacina mal an dickerem Holz, da macht sie auch "ordentliche" Hütchen.
    http://www.svims.ca/council/il…20A%20and%20O%20Ceska.htm


    VG Ingo W

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    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Danke für die weiteren Ausführungen! :thumbup:
    Das ist wirklich sehr hilfreich. Mir fiel es schwer, das irgendwie in Worte zu fassen, weil die Tabakbraune noch in meiner Sammlung fehlt.
    Interessant wäre es ja auch zu wissen, inwiefern man das Substrat als Unterschiedungshilfe heranziehen kann. Hymenochaete / Pseudochaete tabacina müsste doch ein größeres Spektrum haben, so daß zumindest an Eiche, Kastanie und Buche das keine Hilfe sein dürfte...



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!

    Zitat


    Interessant wäre es ja auch zu wissen, inwiefern man das Substrat als Unterschiedungshilfe heranziehen kann.


    Bei mir wächst du Ps. tabacina (Tabakbraune Borstenscheibe) hauptsächlich an Weide (diese Woche 2x an strauchig wachsender Weide, wahrscheinlich Ohrweide gesehen.
    An dickem Eichenholz kenne ich die gar nicht. Insofern wäre das Substrat für mich schon ein gewichtiges Argument.
    Auch ist das Substrat Eiche von H. rubiginosa auch immer irgendwie ausgemerkelt, "uralt", oft grünlich flechtenbewachsen, liegt aber wahrscheinlich eher daran, dass Eiche lang braucht, um zu verrotten und sebst dann noch hart ist, wenn schon sehr lange tot.


    Naja, und dann hätten wir noch die Farbe der Oberfläche, die bei Ps. tabacina schon irgendwie tabakbraun ist, also ein freudiges Braun mit Orange-Anteil, wohingegen die Rotbraune Borstenscheibe (H. rubiginosa) oben drauf immer irgendwie alt, grau und düster aussieht.
    Muss man wahrscheinlich einfach sehen, dann bleibt das hängen.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Da hast du sicher recht. Eben darum bin ich auch immer am gucken, die Tabakbraune will ich schon gerne mal finden. Wenn es so weit ist, stelle ich sie natürlich auch vor. Aber auch dazu sind deine Infos zu den Substratvorlieben schon sehr wichtig. Das sind auch so Details, die ich weder Büchern noch online Quellen entnehmen konnte. :thumbup:



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!

    Zitat


    Aber auch dazu sind deine Infos zu den Substratvorlieben schon sehr wichtig. Das sind auch so Details, die ich weder Büchern noch online Quellen entnehmen konnte.


    Wobei das eben auch sehr subjektiv von mir eingeschätzt ist und regional mitunter wahrscheinlich ziemlich verschieden sein kann.


    VG Ingo W

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  • Hallo,
    in meiner Zusammenstellung 3-F-Cocktail hatte ich ja einen Kandidaten, wo ich zweifelte:
    weil Wachstum nicht am Eichenstumpf, sondern am (mittel-) dicken (cf. Eichen-)ast und mit großflächigen resupinaten Anteilen, mit Hüten auch eher breit als kapuzenförmig und mit frischem farbenfreudigen Zuwachs.
    Aber die dunkle Farbe der Oberseite und die Färbung der Unterseite + des Zuwachses sind wohl typisch.
    Deshalb ergänze ich hier meine Bilder aus dem o.g. Beitrag.
    Folgende gute Vergleichsbilder für resupinates Wachstum hatte ich gefunden:
    Hymenochaete rubiginosa im Vergleich zu Pseudochaete (Hymenochaete) tabacina


    a

    b

    c


    Und noch als Ergänzung das, was ich bisher gesehen hatte, im März an einem sehr alten Eichenstumpf, eher die typische Erscheinungsform (Detailausschnitte aus größeren Bildern)


    d

    e

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    Schönen Dank für die Bilder.
    Die nehme ich mir mal als Memo, diese Borstenscheibe wollte ich nämlich schon seit einer Weile nochmal einsammeln und auch mal durchlinsen (mikroskopisch), um das Portrait etwas zu überarbeiten.
    Immerhin: Die rubiginosa ist bei mir ein Massenpilz. Dafür scheint H. tabacina schlichtweg zu fehlen, jedenfalls finde ich sie nicht.
    Der Lichtblick: Momentan gibt's eh kaum andere Pilze, da kann man mal so was Dauerhaftes und "Triviales" mitnehmen.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    ja so kanns gehen; in Sachsen hab ich die noch nicht gefunden; trotz "trivialer" Art. Meine ersten und einzigen Funde bisher waren damals bei Markus...


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.