Clathrus archeri = Tintenfischpilz

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    • Offizieller Beitrag

    Clathrus archeri (Berk.) Dring
    Tintenfischpilz
    Synonyme:
    - Lysurus archeri Berk.
    - Anthurus archeri (Berk.) E. Fisch.
    - Aserophallus archeri (Berk.) Kuntze
    - Anthurus sepioides McAlpine


    Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Phallomycetidae --> Phallales --> Phallaceae --> Clathrus --> Clathrus archeri



    Fruchtkörper: Als Hexenei rund bis oval mit fadenartiger –žWurzel–œ; bis 5 cm breit; blassbräunlich, graubraun, teils auch mit rosa Schimmer; Außenhaut ledrig, dünn, nach und nach feldrig bis schuppig aufreißend, darunter mit gallertiger Schleimhülle, in der die Fruchtkörperanlagen erkennbar sind, die Sporenmasse erscheint zuinnerst als olivgraue Masse;
    Bei der Reifung platzen die 4 bis 6 Arme aus dem Hexenei. Zunächst noch an den Spitzen verbunden, breiten sie sich blad sternförmig aus, werden dabei bis zu 10 cm lang und ziehen mit ihrer leuchtend roten Farbe den Blick auf sich. Am Grund bleiben die Arme miteinander verbunden. Die Sporenmasse liegt netzförmig auf den Innenseiten der –žArme–œ. Der Prozess des Ausklappens kann wie bei der Stinkmorchel sehr schnell gehen und in wenigen Stunden zu beobachten sein. Das führt dazu, daß sich die Arme bisweilen zu bewegen scheinen, wenn man den Pilz über längere Zeit betrachtet.



    Fleisch: weich, brüchig, porös bis wabenartig; der unangenehme Geruch geht von der Sporenmasse aus; das Fleisch selbst (Hexenei) riecht unbedeutend


    Speisewert: kein Speisepilz; im Gegensatz zum Hexenei der Stinkmorchel, wo der Stielteil roh verzehrt werden kann (schmeckt recht lecker irgendwie nach Radieschen), eignet sich hier auch das Hexenei nicht zu Speisezwecken. Weil da ist ja gar kein Stielteil vorhanden.


    Sporenschleim: dunkel olivbraun; ähnlich stinkend wie bei der gemeinen Stinkmorchel (Phallus impudicus); wie dort lockt der Gestank Insekten an, die dann die Sporen verbreiten


    Vorkommen: Hauptsächlich Frühsommer bis Herbst; recht weit verbreitet und nicht selten; gerne gesellig an (Wald-)Wegrändern, auf Holzlagerplätzen sowie in verschiedenen Waldtypen; Streuzersetzer; häufiger auf sauren Böden; wärmebegünstigte Standorte werden bevorzugt


    Verwechslungen: In Europa kaum verwechselbar. In Deutschland kommt bisweilen in Gewächshäusern und Pflanzungen der rote Gitterling (Clathrus ruber) vor, der sich aber durch ein nicht tentakeliges Aussehen unterscheidet. Ähnlich sieht nur das Hexenei aus. So könnte es auch Verwechslungen mit den Hexeneiern der gemeinen Hundsrute (Mutinus caninus) oder der Stinkmorchel (Phallus impudicus) geben.


    Wissenswertes: Der Tintenfischpilz ist in Europa ein Neophyt. Ursprünglich stammt die Art aus Neuseeland und Australien, fühlt sich aber inzwischen auch bei uns sehr heimisch, und ist seit der ersten Auffindung in Europa um 1920 in der Ausbreitung begriffen.



    Bilder:



    Hexeneier im Schnitt:



    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Clathrus ruber = Roter Gitterling<
    >Mutinus caninus = Gemeine Hundsrute<
    >Phallus impudicus = Gemeine Stinkmorchel<

  • Da ich vor ein paar Tagen meine erste Tintenfischpilze gefunden habe, lege ich gerne ein paar Fotos bei:



    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -