Hallo in die Runde!
nach den letzten, regenreichen Tagen und dem schönen milden Wetter waren wir (Pablo, Anna und ich) der Meinung, dass nun angerichtet ist getreu dem alten Sprichwort: "Im Mai schlagen die Pilze aus!".
Außerdem hatten Anna und ich bei einem Ausflug am 1. Mai schon erfolgreich festgestellt, dass die Wartezeit nun eine Ende hat.
Deswegen hieß es auch gestern: Schuhe schnüren, Kameralinse putzen, die großen Pilzkörbe startklar machen und raus in die Natur bei bestem Maiwetter. Nach kurzer Abstimmung war klar: in die Rheinauen sollte der Ausflug gehen.
Bei unserer Ankunft präsentierte sich das Exkursionsgebiet schon einmal im schönsten Sonnenlicht ...
Auch der Maikäfer ist superpünktlich ...
... und bald darauf schon die ersten Pilze. Neben dem Schuppigen Porling (Polyporus squamosus) und dem Getigerten Sägeblättling (Lentinus tigrinus) hier vermutlich der Behangene Faserling (Psathyrella candolleana) .
Weiter ging es, den Boden entlang robbend ...
... wobei Pablo auf dieses Exemplar stieß: die Halbfreie Morchel (Morchella semilibera) oder auch Käffchen-Morchel. Diese wurde ausgiebigst betrachtet, fotografiert und - Achtung! - stehen gelassen. *raunen*
Wenige Schritte weiter dann auch noch dieses Exemplar: ein früher Schopftintling (Coprinus comatus). Auch hier wieder das gleichen Spiel. Betrachten, fotografieren, stehenlassen! *lauteres Raunen* *Unruhe im Publikum*
Möglicherweise haben die Teilnehmer ja im Hinterkopf: "Wer gibt, dem wird gegeben!" Was es auf alle Fälle ausreichend gibt, das sind Zecken, die mehrfach von Jacken, Hosen und Händen abgeklopft werden müssen ...
Aufhalten lässt man sich dadurch aber nicht, denn vielleicht hält der Auwald ja noch ein paar Überraschungen bereit. Hier vielleicht ...
... mal näher rangehen. Hmm, interessant. Bestimmungsbuch raus. Vergleichen. Noch mal schauen. Wieder vergleichen. Kurze Unterhaltung. Wieder vergleichen. Nicken. Dann wieder Betrachten, Fotografieren uuuunnnnd ...
... Pilzmesser raus. Denn Bestimmungsbücher waren hier ... *scherzmodus aus* ... natürlich nicht nötig - die Speisemorchel (Morchella esculenta).
Außerdem gab es an vielen Stellen noch den - auf dem mit Laub bedecketen Boden schwer auszumachenden - Aderigen Morchelbecherling (Disciotis venosa). Der Chlorgeruch führte uns aber sicher zum Ziel, gell Pablo.
Nachdem alles eingesammelt ist, beschließt man noch einmal das Exkursionsgebiet zu wechseln. Es geht zur Sandhäuser Düne, um vielleicht mit etwas Glück eine Frühjahrs-Giftlorchel (Gyromitra esculenta) zu finden.
Diese gab es dann zwar leider nicht zu sehen, aber neben wunderschönem Ginster ...
... ein paar schöne Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) ...
und den Rehbraunen Dachpilz (Pluteus cervinus).
Den schönen Ausflug lässt man am Abend dann bei einem Essen mit neuen Kartoffeln, Spargel und Morcheln und einem schönen Weißwein ausklingen sowie Erdbeeren und Kuchen zum Dessert.
Vielen Dank fürs Mitgehen und ein erfolgreiches Pilzjahr euch allen!
Viele Grüße
Stefan