Schwefelköpfe und Seitlinge

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.440 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

1. offizieller Beitrag

    Hallo Zusammen,


    als ich heute von der Arbeit kam, schickte meine Frau mich erstmal mit dem Hund in den Wald. Welch ein Glück! :)


    Zuerst begegneten uns diese kleinen, die ich für Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) halten möchte.


    An altem Baumstumpf, vermutlich Laubholz.
    Geruch kräftig pilzig.


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    Dann mochte ich meinen Augen nicht trauen, als ich diese Seitlinge sah, die an Buchentotholz wuchsen. Gibt es so früh schon Lungenseitlinge (Pleurotus pulmonarius), oder sind das doch andere? Das könnte 'ne leckere Mahlzeit geben. :plate:


    Geruch angenehm pilzig, Schnitt fest.


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    4-9 sehen für mich aus wie die Austernseitlinge die es bei uns im Kaufland gibt.. nich sehr fachlich ich weiß :D
    Aber gibt es nicht auch Sommer Austernseitlinge oder soetwas?:/

    Hallo KiHo,


    doch genau! Man nennt sie auch Löffelförmiger Seitling, Cremeweißer Seitling oder eben Sommer-Austernseitling :)! Lateinisch Pleurotus pulmonarius...

    Na da hab ich ja nichtmal danebengetippt. Habe gerade nochmal nachgeschlagen ich meinte ich hab den "Sommerausternseitling" in meinem Pilzbuch schonmal gesehen.


    Dann wünsche ich dir mal guten Hunger!:plate:


    Gruß Heiner

    Hallo René,


    vielen Dank für's zeigen Deiner Funde!


    Beim 1. Pilz denke ich auch, dass dort Grünblättriger Schwefelkopf ist.
    Bzgl des 2. Pilzes: Du hast wohl sehr viel Glück gehabt, dass Deine Frau Dich mit dem Hund Gassi gehen lies! ;) Herzlichen Glückwunsch meinerseits!!! :thumbup:


    Es wundert mich etwas, dass die Seitlinge schon so früh wachsen... Hätte ich nie gedacht. Aber warm ist ja wohl genug...


    Laut wikipedia, Lungenseitling benötigt ja keinen Kältereiz, um die Fruktifikation auszulösen und wird deshalb auch im Sommer und Frühherbst gefunden. Vom Frühling ist da aber keine Rede... :/
    Mal sehen, was andere dazu sagen.


    Ich werde jetzt unbedingt meine winterliche Fundstellen von noch nicht zu 100% identifizierten Seitlingen aufsuchen und schauen, ob sich dort was tut.


    Liebe Grüße
    Joli

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

    Hallo Joli,


    nach längerem Suchen habe ich diese Seite >HIER< gefunden, wo der Zeitraum Mai bis Oktober angegeben ist.


    Ich hatte an dem einen Baum auch im September schon mal diese Seitlinge entdeckt.


    Nun ja, das war die erste Pilzpfanne des Jahres und sie haben sehr lecker geschmeckt. ;)


    Dir wünsche ich viel Glück beim aufsuchen Deiner Fundstellen! :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Zum ersten Pilz:
    Kann man wohl getrost unter Grünblättriger Schwefelkopf (Hypholoma capnoides fasciculare) abspeichern. Optisch passt's. Im Zweifel einfach mal Geschmackstest machen. Der Geruch ist da eigentlich kein so tolles Unterscheidungsmerkmal.


    Seitlingsbestimmung?
    Nee, da will ich lieber gar nichts zu sagen.
    Nur so viel:
    In Frage kommen hier
    - Austernseitling (Pl. ostreatus) als ausgebüxte Zuchtform, die nämlich keinen Kältereiz braucht
    - Lungenseitling (Pl. pulmonarius), der aber nach Anis riechen sollte, wogegen die Gilbung an den Huträndern hier wieder gut passt
    - Rillstieliger Seitling (Pl. cornucopiae), der hier von der Hutform sehr schon passen würde.



    LG, Pablo.

    Zitat von Beorn


    Hallo!


    Zum ersten Pilz:
    Kann man wohl getrost unter Grünblättriger Schwefelkopf (Hypholoma capnoides) abspeichern.


    Hallo Pablo ich glaube da ist wohl irgendwas nicht Korrekt, sind die Grünblättigen nicht fasciculare?

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

    Einmal editiert, zuletzt von Trino ()

    Hallo Pablo,


    ich glaube da hat Mario Recht: H. capnoides -> Graublättriger Schwefelkopf.


    Den Anisgeruch beim Seitling habe ich nicht festgestellt, aber mit dem Riechen habe ich es nicht so. Da benötige ich noch extrem viel Training. Ist der Anisgeruch so deutlich wie beim Anis-Egerling zu erkennen? Irgendwo habe ich gelesen dass der Seitling eher mehlig riechen soll.

    • Offizieller Beitrag

    Ui, sorry.



    Da kam ich gerade von der Arbeit mit dösigem Kopf nach der Nachtschicht. "capnoides" ist hier zu streichen und dafür "fasciculare" einzusetzen. Gut aufgepasst habt ihr! :thumbup:


    Zum Anisgeruch: Der ist wohl bis weilen eher schwach ausgeprägt. Also kein Vergleich zu den stark gilbenden Anischampi - Arten, zum Anis - Zähling, oder zum grünen Anis - Trichterling (von der Intensität wohl der heftigste im Bunde).
    Im letzten Sommer hatte ich eine Kollektion von vermeintlichen Lungenseitlingen, die immerhin recht intensiv roch, und eine andere, die gar nicht nach Anis gerochen hat. Wenn man dann noch berücksichtigt, daß auch der Rillstielige Seitling ab und an eine Anisnote haben kann (hatte ich mal gelesen, da fehlt mir eigene Erfahrung) wird es richtig kompliziert. Mehlig ist dann auch so eine Sache. Das kam mir bislang bei keinem Seitling in den Sinn, allerdings haben die meisten Austernseitlinge meiner Ansicht nach oft eine metallische Komponente im Geruch. Aber auch da gibt es sicher sehr unterschiedliche, individuelle Wahrnehmungen.




    LG, Pablo.