Beim gestrigen Kurzausflug in einen wunderbaren Auenwald am Altrhein -
die Bärlauchblüte auf ihrem Höhepunkt, ein wunderbarer Knoblauchgeruch im 'Urwald' -
...da konnte ich plötzlich nicht anders:
Ich musse mir die kleinen orangegelben Flecken, die sich überall an den Bärlauchpflanzen fanden, einfach mal genauer ansehen.
Und Schuld daran ist natürlich unsere Jule mit ihren tollen Pilzporträts zu den obligat phytoparasitischen Pilzen.
Und ich muss zugeben, ich war und bin doch recht begeistert von dieser kleinen bunten Wunderwelt, die sich da im Kleinen zeigte, und kann plötzlich irgendwie gut verstehen konnte, wieso sich jemand dafür so sehr interessiert.
Nach Jules Beitrag über Pilze an Bärlauch (Link) vermute ich hier einfach mal frech einen Rostpilz, und zwar Puccinia sessilis W.G. Schneid - könnte das hinkommen?
Ich fürchte, wenn man sich diese Phänomene einmal genauer hingesehen hat, kann man später gar nicht mehr so einfach an den bunten Flecken vorbeigehen... Irgendwie hochansteckend, das ganze Pilzfeld.
Ich kam jedenfalls nur wenige Meter weit, da sprang mir schon das Nächste ins Auge. Ein auffällig rotgescheckter (Sauer?)Ampfer (hoffe das stimmt jetzt wenigstens ... ).
Hier zeigten sich vielleicht ein sogar noch schönerer Farbreigen:
Ich hab natürlich im Internet nach Pilzen an Ampferarten (Rumex) gesucht und hier auch ein (nach meinen Laienbegriffen) makroskopisch ähnliches Foto einen Rostpilzes am stumpfblättrigen Ampfer gefunden, welcher dort als Puccinia phragmitis var. phragmitis (Schumacher) Koernicke 1876 bezeichte wird.
Aber ich bezweifle doch mal sehr, dass sich das Ganze so einfach zuordnen lässt, und vermute, dass es hier noch gaaaaanz viele andere Arten gibt und ein Mikroskop unbedingt benötigt wird.
So, das war er auch schon - mein erster Versuch, mich den kleinen pilzigen Pflanzenjägern anzunähern...