Sehr früh für einen Röhrling - aber welcher ? Update 18.05.2013

Es gibt 39 Antworten in diesem Thema, welches 9.042 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Calabaza.


  • Hi Markus,


    Der Pilz wurde schon richtig bestimmt, ist Boletus erythropus var. junquilleus der Gelbe Hexenröhrling bzw. Falscher Schwefelröhrling. Die frühe Erscheinungszeit ist für die Hexenröhrlinge normal.


    Hier nochmal meine Funde als Vergleich: --> http://www.pilzraritaeten.de/gelber-hexenroehrling.html


    Hallo Andreas !


    Danke an Dich für die Bestätigung.
    Vor lauter Freude über den Röhrlingsfund hatte ich vergessen, deine Seite in die Suche / Recherche mit einzubeziehen.


    Beste Grüße !


    Markus

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    neben der gelben Form von B. queletii soll es auch noch eine gelbe Variante von B. luridus geben.


    :thumbup: :D :evil:


    Und bitte Boletus edulis nicht vergessen. Da gibt's ja auch eine Simpsons - Variante. Müsste man mal eruieren, ob nicht auch Boletus dupainii das kann.



    LG, Pablo.

  • So, jetzt mal ne kleine Erweiterung von heute.


    @ Hajdu:
    Geerntet ist gut, der sah von oben fast aus wie ein kleines rundliches
    Schottersteinchen. Und Jurakalkstein (aus welchem hier der Schotter gewonnen wird) liegt hier reichlich rum. Sämtliche Waldwege sind damit befestigt, auch im Wald selbst liegt genug rum. Ich habe geerntet, um zu sehen, ob es überhaupt ein Fruchtkörper ist.


    Doch weiter,..... heute `ne Runde nach Feierabend mit dem Rad gedreht. Gestern gab es sintflutartige Niederschläge. Die Neckarbrücke in Neckartenzlingen war überflutet und gesperrt.


    Ca. 10 Meter vom Fundort am Sonntag fand ich diese Gruppe, gleich "tief" im Wald, also nur wenige Meter vom Waldesrand entfernt stehend. Das waren allerdings auch die Einzigen.


    07.05.2013 - 1. - Übersicht
    Das Zippo zum Größenvergleich. Beachtet die geringe Größe.
    Die mit blauem Kreuz stehen noch am Myzel[/color]. Der links oben ist schon deutlich angefressen.
    Der mit rotem Kreuz steht nicht mehr am Myzel[/color], lag schon, die Verfärbung am Hut kommt vom Anfassen und für das Foto ins Moos setzen.
    Der mit schwarzem Kreuz hat ebenso fertig. Er ist deutlich angefressen. Hut und Stiel sind getrennt. Offensichtlich führt der Schneckenfrass hier nicht zu der intensiven Verfärbung wie Druck oder Schnitt.

    07.05.2013 - 2.
    Dieser war der intakte FK mit dem Zippo, noch mit dem Myzel verbunden.

    07.05.2013 - 3.
    Jetzt kommen der vom Myzel getrennte mit Verfärbung und der danebenstehende Kleine, der noch mit dem Myzel verbunden ist (leicht angefressen)


    07.05.2013 - 4
    Das selbe nochmals,
    anders belichtet und farblich besser zutreffend . .


    07.05.2013 - 5
    Und nun der "geköpfte" Fruchtkörper mit deutlichem Schneckenfraß.
    Links unten im Bild zum Größenvergleich eine leere Bucheckernkapsel vom Vorjahr


    Ich bin gespannt, was folgt und ob es ein Fruchtkörper schafft zur vollen Größe auszureifen, bzw. zu sehen was nachkommt.
    Der Waldrand war auch noch vereinzelt von Haselnuss gesäumt. Im Laubmischwald standen auch noch vereinzelt Eiche, die Hexenröhrlingen wuchsen alle unter / an Moos auf Buche.


    VG, Markus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Markus!


    Prima. Es kann weiter gestritten werden. ;)
    Aber eigentlich möchte ich da gar nichts Wesentliches Neues sehen. Am interessantesten finde ich den blau ausgeixten beim Zippo. Schade, daß der nie zur Reife kommen wird.


    Was die Beurteilung erschwert ist vielleicht hier ganz interessant:
    Die meisten Flockies (B. erythropus) laufen ja beim Berühren des Stieles und des Hutes erstmal rasch blitzeblau an. NAch einiger Zeit werden diese Stellen aber braun. Bei einem normal gefärbten Exemplar ist das dann kaum noch zu sehen, weil der Hut ohnehin braun ist, bzw das Rot des Stieles die braunen Flecken schwer erkennbar macht. Nicht so bei den gelben Varianten, egal ob es jetzt einfach nur Babies sind, oder doch die var. junquilleus bzw. B. pseudosulphureus. Da sieht man die braunen Flecken noch längere Zeit. Ist auf den Bildern von Andreas ja auch sehr schön zu sehen.


    Hier ist es natürlich so, daß schwer zu erkennen ist, was da nun braune "Druckstellen" sind, und was vielleicht schon die spätere Hutfarbe. Zumindest bei dem rot geixten ganz Kleinen im dritten Bild, meine ich auch einen roten Hauch auf dem Stiel zu erkennen.
    Und jetzt wird's ganz diffus: Offenbar kann ein und das selbe Mycel sowohl normal gefärbte, als auch gelbliche Fruchtkörper hervorbringen. Oder wachsen hier getrennte Mycelien nebeneinander?
    Mein eindeutigster (also auch erwachsen komplett gelber) Fund (Für mich also Boletus pseudosulphureus) wuchs an einer Stelle, wo ebenso auch diverse normal gefärbte Flockies wohnen.


    Warum aber sollte ein Mycel unter identischen Umweltbedingungen neben völlig normalen Fruchtkörpern auch einzelne Fruchtkörper komplett ohne rotes und braunes Pigment hervorbringen? Vor allem zur gleichen Zeit?


    Vielleicht bringt mir der kommende Sommer da mehr Aufschlüsse.
    Vielleicht bringt dir schon die nächste Zeit interessante Aufschlüsse. Einfach mal die Stelle im Auge behalten und hoffen, daß da niemand dran geht. Am besten Stacheldraht drum rum bauen. ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    ich hatte es schon geschrieben und wieder gelöscht.


    Wenn Interesse besteht, werde ich das Geschehnis weiterhin verfolgen und Euch hier davon berichten. Für mich selbst werde ich es auf alle Fälle verfolgen.


    Wobei mir ehrlich gesagt immer bewusster wird, dass ich nie die Zeit finden werde, so tief in die Materie einzusteigen wie du oder andere hier. Aber so weit es machbar ist, bringe ich mich ein.


    LG, Markus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Markus!


    Klar, je nachdem, wie du Zeit findest, eben. Aber cave: Auch die Pilze haben so ihre Zeitpläne. Manchmal haben die auch keine Zeit oder keine Lust und sind halt einfach nicht da. X/


    Absprechen müsste man sich können.
    Mir ist ja auch schon Vieles durch die Lappen gegangen, wo ich noch mal hin wollte, dann nicht konnte, keine Zeit hatte, und dann der Pilz weg war. Passiert. Better Luck next time.


    Blos keinen Stress.



    LG, Pablo.

  • Hallo Hajdu :),


    an mir soll es nicht liegen, ich werde den Bereich in meine - wie heißt das so auf neudeutsch : "Workout" - Strecke einbauen. Und berichten. Ich habe halt beim Radeln immer nur die Kompakte dabei. Für die Bestimmung sollten die Aufnahmen aber auch tauglich sein meine ich. Ich werde dort also regelmäßig und immer wieder vorbeischauen und von Veränderungen oder Neuigkeiten berichten.


    VG, Markus

  • Lieber Markus,


    herzlichen Glückwunsch zum ersten Röhrlingsfund des Jahres und vielen Dank für's zeigen! Ich glaube, gelben Hexenröhrling habe ich bis jetzt noch nie gefunden gehabt.
    Werde mich also auch in normalen Wäldern umschauen, wenn es genügend geregnet hat.


    Gute Nacht!
    LG
    Joli

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

  • Hallo Hajdu,


    ich vermute dich dann mal in der Schweiz. Wer weiß, was sich mal ergibt. Du erinnerst mich an einen Menschen, den ich bislang nur einmal gesehen habe aber sehr schätze.


    Nun zu den Fakten. Die kleinen "Gelben" sind weg. Vermutlich Schneckenfraß. Im nahen Umfeld haben wir weitere Minis vom Flockenstieligen Hexenröhrling gefunden. Die gedeihen ganz prächtig.
    Es ist ein Trio. Ich schaue fast täglich vorbei um die verschiedenen Altersstadien mitzubekommen. Das nachfolgende Foto habe ich schon als Update zum Ausflug mit Peri und NiLa eingestellt. Man möge mir also verzeihen, wenn das Foto zweimal auftaucht.
    Daneben sind zwei gelbe "Mini-Flockenhexen", die aber bislang nicht so recht wollen. Ich werde dran bleiben und nach den mutmaßlich "gelben" schauen.


  • Hallo zusammen !


    Nun das Update von heute. Eigentlich wollte ich nur kurz auf die Post, dann kam das Bauchgefühl und es war richtig.


    Ich schaute im "Hauswald" in der Hexenecke vorbei. Es wird nun aber nicht einfacher. Ich fand insgesamt 8 Flockenstielige Hexenrörhlinge.
    1 Rotfuß, den ich mal unter Xerocomus spec. laufen lasse. (ohneFoto)

    Zwei Aufnahmen von den Flockenstiliegen Hexenröhrlingen, das belebt den Beitrag.


    18052013 -1



    18052013 -2



    So. Jetzt kommt wieder so ein Kandidat.


    Die Fotos sind denke ich aussagekräftig. Lediglich am Stiel auf Druck und Schnitt leichtes bläuen. Praktisch kein Verfärbung an den Röhren, Hutfleisch, Poren, weder auf Druck noch auf Schnitt. An den Poren ist nun nach acht Stunden bei 2 Ritzern mit dem Fingernagel eine ganz leichte Blauverfärbung zu sehen. Rottöne sind nur direkt unter der Huthaut vor dem Hutfleisch an einer Fraßstelle zu sehen.
    Der Stiel ist glatt, keine Netzzeichnung, keine Flöckchen.


    Geruch bedeutungslos.


    Geschmack sehr fein pilzig und angenehm. Ich musste mich beherrschen die Geschmacksprobe gerade nicht roh zu schlucken.


    Ob das jetzt der oben genannte Boletus erythropus var. junquilleus
    ist, weiß ich nicht. Mich irritiert die geringe Verfärbung enorm.
    Evtl. hätte ich auch einen eigenen Thread aufmachen sollen.
    Den Zusammenhang mit der unmittelbar gleichen Fundstelle wollte ich allerdings erhalten.


    18052013 -3


    18052013 -4


    18052013 -5


    18052013 -6
    Noch ein Schnittbild, anders belichtet


    Für geistreiche freundliche Hinweise bin ich wie immer dankbar.


    Viele Grüße,


    Markus

  • Bei den Pilzen Nr. 2 tippe ich auf Xerocomus pruinatus. Boletus junquilleus hätte eine hellgelbe Hutoberfläche, die hier ist aber dunkelbraun.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!


  • Bei den Pilzen Nr. 2 tippe ich auf Xerocomus pruinatus. Boletus junquilleus hätte eine hellgelbe Hutoberfläche, die hier ist aber dunkelbraun.


    An den hatte ich auch gedacht. Den fand Erebus ja auch.
    Allerdings sollten dann mehr Rottöne vorhanden sein, zumindest am Stiel oder an der Stielbasis wenigstens. Nichts dergleichen.
    Ich habe auch bislang nichts aus der Gattung Xerocomus gefunden, was so wenig blau verfärbte und dann auch noch so lange dauerte.
    Boletus erythropus var. junquilleus schließe ich hier allerdings auch aus.


    VG, Markus

  • Rot am Stiel ist für Xerocomus pruinatus auch nicht zwingend. Eher schon der weinrosarötliche Hutrand. Und den haben die auf dem Foto, soweit ich das erkenne.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Danke für die Ergänzung Oehrling !


    ... die dann wieder völlig neue Erkenntnisse mit sich bringt, welche ich aus all meiner Literatur bislang nicht entnehmen konnte.


    Ich wünsche mir endlich mal ein Pilzbuch mit Abbildung verschiedener Altersstadien und beschriebenen Abweichungsmöglichkeiten.


    Danke an Dich !


    VG, Markus