mit Mario in der Ohligser Heide

Es gibt 29 Antworten in diesem Thema, welches 8.932 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von erebus.

  • am Samstag konnte ich eine lange verabredete Pilztour mit Mario (Trino) unternehmen, zu der er mich eingeladen hatte. Er hatte die Ohligser Heide zum Ziel unserer Unternehmung gewählt und damit war ich mehr als einverstanden.


    Denn die Ohligser Heide hatte für mich schon in Kindertagen einen magischen Beiklang. Vermutete ich doch in meiner kindlichen Vorstellung, dass sich hier Kreuzottern finden ließen. Allein, mit Bus und Fahrrad kam man vom Elternhaus in Ronsdorf grade mal bis Wülfrath und zurück. Dass musste reichen und war wegen der wildromantischen Kalksteinbrüche ebenfalls interessant. Zumindest fanden wir damals reichlich Geburtshelfer- und Kreuzkröten.


    Nach einer Kurzbesichtigung von Alessandros Schneckarium hieß es also: auf in die Heide!


    In unserer verrückten Welt stimmt derzeit etwas mit dem Wetter nicht, stimmt insofern nicht, als dass ich bei 14 ° aus dem fränkischen Kitzingen aufgebrochen bin und in Solingen mit satten 21 ° begrüßt werde.


    Mario zeigt mir die unterschiedlichen Biotope der einstigen Heidelandschaft, die seit Jahrzehnten verbuscht und bewaldet ist, nun aber arealweise in den –žHeidezustand–œ zurücküberführt wird (der dem Menschen irgendwie stimmiger erscheint). Man muss dazu wissen, dass diese einstige Heide ebenfalls Menschenwerk war und die Natur gerade auf dem Weg ist, sich das Gebiet wieder anzueignen.


    01 Fichtenbestand


    Große Freischläge wechseln sich mit Waldflächen ab, hier residieren Erika, dort Sumpfdotterblume, hier Fichten, Kiefern, Rotbuchen, dort amerikanische Roteichen, Birken, Pappeln. Der Boden ist sandig, in Niederungen steht das Wasser in Pfützen und Gräben.


    Der Wechsel der trockenen Bereiche mit den Feuchtgebieten ist überall sehr abrupt -ob in den offenen Flächen oder im Wald- ein Schritt, und man befindet sich auf anderem Terrain. Seit drei Wochen kein Regen mehr gefallen, und das merken wir auf Schritt und Tritt.


    Keine Eschen. Dafür einzelne Lärchen, Hasel, Hainbuchen. Wir verkneifen uns das M-Wort und finden Maiporlinge. Wir finden Lungenseitlinge mit zartem Anisgeruch, Weiss- und Weichbecherchen, Trameten, Porlinge, Blättlinge. Manches frisch, anderes schon alt und mit der Konsistenz wie Zwieback.


    02 wiederhergestellte Heide-Landschaft


    Die Gesellschaft ist angenehm die Wanderung lehrreich und die Zeit vergeht wie im Fluge.
    Nach nur viereinhalb Stunden haben wir fertig. Natürlich fassen wir schon ein nächstes Treffen ins Auge, allerdings lassen wir es dann zuvor regnen.


    03 Bruchwald


    04 Poliporus ciliatus - Maiporling


    05 Poliporus ciliatus - Maiporling


    06 Feuchtgebiet mit Pappeln


    07 Pleurotus pulmonarius - Lungenseitling


    08 Pleurotus pulmonarius - Lungenseitling


    09 Antrodia xantha - Gelbe Braunfäuletramete (danke für die Korrektur, Mario!)


    10 Antrodia xantha - Gelbe Braunfäuletramete


    11 Rotbuchen und Minisuche


    12 weisse Stielbecherchen



    13 weisse Becherchen



    14 Weichbecherchen



    15 Kohlenbeerenkellerassel


    16 kleiner Verräter


    17 Zwiebackporling


    [edit]
    Das hatte ich ganz vergessen: in einem Waldstück förderten hüfthohe Baumstümpfe (wohl frisch abgetrennt) Feuchtigkeit, die in rötlich pelzigen Belägen auftrocknete. Substrat war meine ich Birke, aber ist das ein Pilz?
    Weil mir die Farben so gut gefallen, gleich mehrere davon:


    18


    19


    20


    21




    LG,
    Uli


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  • Ahoi, Uli,


    schöner Bericht und -
    irgendwie redundant, es zu erwähnen -
    mit gewohnt hervorragenden Aufnahmen!


    Besonders die Kleinen Becherlinge -Wow!


    Süss ist auch die Assel aus dem Kohlen-und-Beeren-Keller.:D



    LG
    Peter

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • Hallo Peter!


    Dankesehr.
    Leider war es, wie schon erwähnt, ungewöhnlich trocken. Dafür hat es allerdings in Kitzingen fast täglich geregnet. Jetzt muss ich unbedingt Eschen finden, dann sehe ich weiter.
    Ab Freitag habe ich endlich wieder etwas Luft.


    Herzliche Grüße,
    Uli

  • Hallo Uli


    zu deinen Bildern 18-21.
    Ich hatte einen ähnlichen Belag auf einem Rosenstubben-auch frisch abgesägt. Der belag trocknete wachsartig auf und bestand dann fast nur noch aus Fusarium-artigen Sporen.
    Leider komme ic im Moment nicht an die Bilder.


    Gruß
    Günter

  • Na da bin ich doch froh das wir die sümpfige Wälder durchquert haben und trotzdem trocken geblieben sind, bei 21 grad ist es auch kein wunder "schwitz", aber wie ich dir verprochen hatte der trochene Eindrück der die Ohligser Heide, beim ersten Anblick macht, legt sich ganz schnell wieder. Ein Potpourri aus feucht und trockener Lebensraum. Mitten ins Bergischen Land. So jetzt genug mit Werbung.


    Lieber Uli es freut mich das ich dir beim erreichen einer deine jugend Ziele begleiten dürfte (mann war das ein schwerer Satz). Leider konnte ich dir keine Kreuzotter zeigen dafür aber Frösche und die


    Mittlere Sonnentau (Drosera intermedia)


    hätte ich dir auch gerne gezeigt, naja ein anderer mal.


    So zu den Funden


    1 Gemeine Feuerschwamm (Phellinus igniarius)


    2a Mai-Pörling (Poliporus ciliatus) in 2 Farbvarianten


    2b


    3 die Grünblättrige Schwefelkopfe (Hypholoma fasciculare) kommen aus ihren Versteck heraus


    hier muss ich den Uli mal berichtigen, das wäre dann
    4 Gelbe Braunfäuletramet (Antrodia xantha)


    5 Sehr alte Zusammengedrängte Kohlenbeere (Hypoxylon cohaerens)


    6 Der Lungenseitling (Pleurotus pulmonarius) jetzt weiss ich endlich wie er riecht.


    Leider sind viele meine Bilder nichts geworden, meine Kamera scheint wohl kein grellen Licht zu vetragen , oder ich kann sie nicht vetragen ich weiss nicht.


    Aus diesen geholz Ansammlung kamen die schöne Becherlinge und Stiel Becherlinge.


    Mehr gibt da meine Kamera nicht her :(, zum Glück war der Uli da sonst hätte ich diese schönheiten verpasst.


    Zu aller letzt ein Pilz der sich wohl in die Wuchsweise vertan hat, Käfer von Unten gleich Käfer von Oben? :D:D


    Das wars auch von mir, leider war der Besuch zu kurz ich hätte gern den Erebus zu einen leckeren Spaghetti alla Trinense eingeladen, aber der Erebus stand unter Zeitdrück das halen wir aber noch nach ;) :D .

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

    Einmal editiert, zuletzt von Trino ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Uli & Mario!


    Wirklich ganz famose Bilder zeigt ihr da. Und Glückwunsch zu den Lungenseitlingen, alltäglich sind die ja nicht.
    Interessant ist auch der orangene Glibber auf dem Baumstumpf. Wäre echt super, wenn dazu Günters (trichias) Bilder nochmal auftauchen. Denn Anna, Stefan und ich hatten ja kürzlich auch dieses Zeug gefunden. >Siehe hier.< Wir waren uns noch nicht mal sicher, ob das überhaupt ins Reich der Pilze gehört.


    Die Makros von den Bechern sind ein Traum, Uli. Das farblich passende Spinnentier auf der Mollisia, aber auch die weißen...
    Wahnsinn.
    Bei 12 könnte man mal an Lachnum (virgineum?) denken, bei 13 an Lachnella alboviolascens. Ist aber nur laut gedacht. ;)



    LG, Pablo.

  • Hey ihr beiden!
    Toller Ausflug! Die Heide erinnert mich an die Heimat *seufz*... sehr schön! Dass Ulis Aufnahmen mal wieder hochprofessionell sind war ja nicht anders zu erwarten ;) - aber die Stielbecherchen sind echt einmalig! Das wäre meiner Meinung nach was für den ersten Platz im Fotowettbewerb!

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

    Meine Bilder dürfen unter Namensnennung frei verwendet werden (CC-BY Lizenz).

  • Hallo Uli & Mario,


    vielen Dank für den Bericht und Für's zeigen der Funde aus Eurem gemeinsamen Ausflug in der Ohligser Heide ! Hätte ich darüber gewusst, hätte ich mich Euch ebenfalls sehr gerne angeschlossen. Ohligser Heide bzw. Solingen ist nur 50 km von meinem Wohnort entfernt...


    Uli, besonders haben mir Deine Becherlinge und auch die Spinne auf der Mollisia gefallen. Ganz tolle Bilder!
    Mario, was zeigst Du denn auf dem Foto Nr. 1 (von oben im Beitrag: #6)?


    Ich beneide Euch um Lungenseitling - diesen würde ich auch gerne finden.
    Hoffe, es hat gut geschmeckt.


    LG
    Joli

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

  • Hallo Uli, hallo Mario !


    Danke für die tolle Gemeinschaftsproduktion.


    Da habt ihr doch Etliches gefunden und toll dokumentiert.


    Eines würde mich aber noch interessieren.
    Mario:
    Was hast du da (für eine Elfenglitzerblumenzauberkugel) in der Hand ?


    LG,


    Markus

  • Hallo Joli,



    Hallo Uli & Mario,


    vielen Dank für den Bericht und Für's zeigen der Funde aus Eurem gemeinsamen Ausflug in der Ohligser Heide ! Hätte ich darüber gewusst, hätte ich mich Euch ebenfalls sehr gerne angeschlossen. Ohligser Heide bzw. Solingen ist nur 50 km von meinem Wohnort entfernt...


    da hast du natürlich recht, da hätte ich mich sogar gefreut, viell. ist es wieder an der Zeit einen NRW Treffen zu organisieren.



    Mario, was zeigst Du denn auf dem Foto Nr. 1 (von oben im Beitrag: #6)?


    Achso ja da habe ich vergessen den Name dazu zu schreiben, es handelt sich um den Mittlere Sonnentau (Drosera intermedia), eine Fleischfressende Pflanzenart heimisch in die Ohligs Heide.


    Die Lungenseitlinge haben wir natürlich liegenlassen
    [hr]


    die Stielbecherchen sind echt einmalig! Das wäre meiner Meinung nach was für den ersten Platz im Fotowettbewerb!


    Hallo Sara, schön das es dir gefallen hat.
    Wenn ich mir überlege das der Uli auch noch bedenken hatte weil er irgendein Zwischenring benutzt hat, die Bilder sind einfach traumaft schön. [hr]
    Hallo Pablo,


    danke fürs zuspruch.



    Interessant ist auch der orangene Glibber auf dem Baumstumpf. Wäre echt super, wenn dazu Günters (trichias) Bilder nochmal auftauchen. Denn Anna, Stefan und ich hatten ja kürzlich auch dieses Zeug gefunden. >Siehe hier.< Wir waren uns noch nicht mal sicher, ob das überhaupt ins Reich der Pilze gehört.


    die Bilder von Günter wurde ich auch gern sehen, ich war eigentlich der auffassung das das Glibber her von Menschenhand dahin geschmiert worden sei, aber noch dem ich dran gerochen hatte, verfaulte früchte oder so, bin dann doch anderer Meinung.


    [hr]
    Hallo Peter Hallo Günter 1 und 2, danke für zu schauen und eure kommentare.[hr]
    Hallo Markus,



    Was hast du da (für eine Elfenglitzerblumenzauberkugel) in der Hand ?


    das ist eine Fleischfressende Pflanze, habe den Name dazu geschrieben.


    Und nichts zu danken.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


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  • Hallo Pablo!

    Zitat


    Bei 12 könnte man mal an Lachnum (virgineum?) denken, bei 13 an Lachnella alboviolascens. Ist aber nur laut gedacht. Wink


    Die 13 gehört zur 14 möchte ich meinen. Ist eine Mollisia, die früher unter Tapesia (Filzbecherchen) lief wegen des ausgeprägten Subikulums.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Das wirst du sicher besser einschätzen können als ich. Speichere ich also mal unter Erfahrungsgewinn ab. Aber die Bilder sind in jedem Fall gigantisch.


    Aber auch die Bilder von Mario sind richtig gut. Gerade die von den Maiporlingen und das Bild von Antrodia xantha sind sehr schön. :thumbup:



    LG, Pablo.

  • Hallo Günter ,


    das interessiert mich sehr!
    Wie es scheint ist es ja kein ungewöhnliches Phänomen, da wäre es schön, etwas mehr dazu zu erfahren. Mal sehen, ob ich so etwas auch in den hiesigen Wäldern beobachten kann und wie sich der Belag entwickelt.
    Vielleicht findest Du Deine Bilder ja noch ..


    herzliche Grüße,
    Uli


    Na, vielleicht beim nächsten Mal, allerdings bin ich nicht so häufig im Bergischen unterwegs. Aber ihr könnt bestimmt das von Mario angesprochene NRW Treffen organisieren. Eigentlich seid doch recht zahlreich und mit kürzeren Entfernungen gesegnet, das sollte doch leicht zu machen sein.


    Dankeschön und herzliche Grüße,
    Uli


    [hr]


    Hallo Markus!


    Ja, solche gemeinsamen Touren sind sehr spannend, unterhaltsam und lehrreich. Gerne würde ich das öfter machen, allerdings bin ich hier ja etwas ab vom Schuss.


    Den Sonnentau hätte ich auch gerne einmal wieder gesehen, so, wie Mario ihn fotografiert hat, bedauere ich natürlich, dass er mir entgangen ist.


    Danke ganz herzlich und liebe Grüße


    [hr]


    Hallo Mario,


    schön Dich hier anzutreffen! Kann das alles nur bestätigen, bis auf den Zwischenring, den ich nicht benutzt habe.


    Herzliche Grüße,
    Uli


    [hr]


    Hallo Ingo,


    ja, 13 und 14 waren wohl dasgleiche, jedenfalls saßen sie nur wenige Zentimeter auseinander auf einem Rotbuchen-Stämmchen (ca. 15cm im Durchmesser)


    –žFilzbecherchen–œ trifft die Sache ja ganz gut, der Grund, also das Subikulum sieht ja aus wie eine verschlissene Pferdedecke. Für meinen unbedarften Blick hatte das mit dem Becherchen nichts zu tun. Ich wollte mich schon bei Mario beschweren, dass er da so einen ollen schimmelpilzigen Ast anschleppt. Jetzt erfahre ich ganz nebenbei von einer vergangenen Art. In Wikipedioa las ich, das im Falle einer Zusammenlegung Mollisia den kürzeren zöge, weil Tapesia das ältere Taxum ist. Daraus ist dann wohl nichts geworden?


    Danke für die Aufklärung,
    viele Grüße
    Uli



    [hr]


    Hallo Pablo again,


    da stimme ich zu! Vor allem wenn man sieht, mit welch kleinem Display Mario auskommen muss.



    LG,
    Uli


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  • Hallo Uli!

    Zitat


    In Wikipedioa las ich, das im Falle einer Zusammenlegung Mollisia den kürzeren zöge, weil Tapesia das ältere Taxum ist. Daraus ist dann wohl nichts geworden?


    Theoretisch richtig. Tapesia ist ein Jahr älter als Mollisia.
    Trotzdem kombinieren die Kenner fleißig in Mollisia um, also wird man einen Weg gefunden haben, Mollisia den Vorrang zu geben.
    Muss ich mal einen Wissenden fragen (Taxonomie ist für mich ein Graus), wenn die Gelegenheit passt.


    Der Wiki-Beitrag suggeriert übrigens, dass es bei Tapesia was besonderes ist, wenn ein Ectal-Excipulum gebildet wird. Ist Nonsens, dieser Aufbau gehört zu jedem Becher.
    Vom Parasiten Tap. yallundae habe ich gerade zum ersten Mal gehört in Wiki.
    Nebenfruchtform, Halmbruchkrankheit. Was es nicht alles gibt! Ob das wirklich sicher ist?


    VG Ingo W

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  • Hi Eike!


    Mollisien passen immer zum Thema, selbst in einem Morchel-Fred, sind schließlich alles Ascos...:)


    Mollisia fusca (Starkreagierendes Weichbecherchen) ist eine recht verbreitete Art, besonders zur jetzigen Zeit.
    Allerdings hat die Art einige nahestehende Zwillinge, zu denen ich noch keinen Namen gefunden habe (kleinere Sporen, weniger intensive KOH-Reaktion).


    Die richtige echte M. fusca zeichnet sich nach meinem Dafürhalten für eine quietschgelbe starke KOH-Reaktion aus, Sporen mit Inhalt (Tröpfchen in den Polseiten) und Maßen bis 15 µm......
    http://asco-sonneberg.de/pages…roup_id=26741&position=21
    ,...... und makroskopisch durch einen auffälligen, feucht schwarzen Subikulum-Filz.
    Farblich geben sie sich mit verschiedenen Grautönen in der Fruchtschicht zufrieden (ohne Licht fast weiß), je nach Durchfeuchtung hell- bis dunkelgrau, Außenseite kann älter braun sein.
    Und das wichtigste, die Außenseite ist kurz (unauffällig) feinflauschig, aber das zu beurteilen muss man mal die banalen, fast kahlen Arten durch die Lupe gesehen haben.


    Meist findet man sie an liegenden Ästen (Ausnahme Dauerregen), mit 1-4 cm Durchmesser, dort meist auf der Rinde wachsend, weil die Äste gar nicht allzu morsch sein müssen. Laubholz ist Pflicht.


    VG Ingo W

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  • Hallo Eike!


    Keine Maße, Fundumstände oder Bilder zum Vergleichen?


    VG Ingo W

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  • Hi Eike!


    Ja, dann ist es wohl noch schwerer zu sagen als es ohnehin makroskopisch schon ist.
    Kommt drauf an, wieviel Punkte meiner Aufzählung oben stimmen.


    Auf Laubholz und feucht wachsen ja so ca. 70% der Holz-Mollisien, würde ich denken. In Zahlen schätze ich mal 60 mit oder ohne Namen, vielleicht 100 mehr oder 10 weniger, keine Ahnung, wo das Ende der Fahnenstange bei denen ist.


    VG Ingo W

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  • Irgendwie sind mir Marios Bilder in diesem Beitrag durchgerutscht! Muss da doch auch nochmal einen Daumen hoch verteilen... sehr schön! :thumbup: Sonnentau möchte ich wohl auch mal in freier Wildbahn finden! Toll!


    [hr]


    Liegt Deine Heimat in der Heide? Ich für mein Teil muss bei Heide eigentlich immer an einen älteren Herrn mit Dackel denken ..


    :D Älterer Herr mit Dackel ist gut! Ja, ich komme aus der Heide, aus der Lüneburger allerdings... und tatsächlich ist dort die Senioren- und Hundebesitzerquote signifikant höher als in anderen Teilen der Republik! ;)


    [hr]



    Taxonomin ist zur Stelle! :cool: (wenn auch nicht für Mollisien, und was ich hier an Generellem von mir gebe, gilt zumindest für die Zoologie, aber die Botanik/Mykologie verhält sich da wohl kaum anders.)


    Normalerweise ist das schon richtig so - der ältere Name hat Vorrang. Unter bestimmten Umständen gibt's aber Abweichungen von der Regel. So kann es z.B. sein, dass der ältere Name ein Homonym ist, d.h. es gibt schon einen noch älteres Taxon gleichen Namens, das aber eine ganz andere Artengruppe beschreibt. Dann muss der neuere Name umbenannt werden, um Verwechslungen zu vermeiden. Es gibt auch Situationen, in denen jahrelang ein Name benutzt wird, und plötzlich findet jemand heraus, dass eigentlich ein ganz anderer Name der "richtige" ist. Wenn dieser jetzt "ungültige" Name aber extrem viel benutzt wird, auch über Fachgrenzen hinaus, kann ein Antrag bei der Kommision für Botanische/Zoologische Nomenklatur gestellt werden, den weitverbreiteten Namen anstelle des tatsächlich älteren zu verwenden.


    Die Fruchtfliege, Drosophila melanogaster, ist so ein Beispiel - die wurde vor kurzem einer anderen Gattung zugeordnet - aber Heerscharen von Entwicklungsbiologen arbeiten mit dieser Art und benutzen diesen Namen, der inzwischen auch schon Nicht-Experten bekannt ist. Da wurde ein Antrag gestellt, der aber zu vieler Leute Erstaunen abgeleht wurde, und Drosophila melanogaster heißt jetzt Sophophora melanogaster. Das benutzt aber keiner von den Entwicklungsbiologen, und so wird's in Zukunft Verwirrungen geben....

    Daneben gibt's natürlich noch dreihundert andere Möglichkeiten, warum Tapesia jetzt zu Mollisia wird... :P

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

    Meine Bilder dürfen unter Namensnennung frei verwendet werden (CC-BY Lizenz).

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  • Hallo Eike!


    Bist du das Werk erwähntest, hatte ich noch nie was davon gehört.
    Kannst ja mal was dazu schreiben, damit ich mir was drunter vorstellen kann.


    VG Ingo W

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