Hallo liebes Forum, mit leicht schlechtem Gewissen melde ich mich mal zurück...
Hab hier wenig gelesen die letzten Wochen, war aber nicht zu wenig in den Pilzen. Ich denke, nun beginnt mein erstes Lehrjahr, der Winter ist endlich vorüber und meine Kenntnisse in Sachen Winterpilze sind deutlich fundierter, zumindest was die wenigen verwertbaren Sorten angeht.
Ob Samtfuß-Rübling, Judasohr oder Seitling, davon habe ich nun vermutlich wirklich alle Wachstumsstadien gesehen und für mich dokumentiert, verglichen, und auch verkostet. Es gab in letzter Zeit oft chinesische Gerichte mit Öhrchen, ich mag einfach gerne die Konsistenz und habe auch probiert, die Judasohren über Nacht zu marinieren, schön mit etwas Sojasosse, Chili...hmmm, das klappt bestens und die ansonsten eher neutralen Pilze waren ein Genuss.
Begeistert hat mich auch die Vielfalt an Baumpilzen und Schwämmen, die in meinem kleinen Wäldchen um die Ecke sehr schön wuchsen und besonders die Schmetterlings-Tramete hat es mir angetan.
Ende März bestellte ich beim Bio-Gartenversand dann testweise mal Kräuter-Seitlinge und Champignons zur eigenen Anzucht. Was soll ich sagen, die Seitlinge gediehen prächtig und Exemplare bis fast 400 Gramm gelangten schon in Stückchen in eine Kräuter-Sahne-Sosse, die es dann zu Pasta gab.
Gestern dann die erste Sichtung eines Frühlingsboten, ich vermute jedenfalls, lediglich aus der Lektüre ahnend, den Mai-Ritterling (Calocybe gambosa).
Die Färnung des Hutes stimmt überein, der Stiel verdickt sich leicht keulenförmig und ist längfaserig. An den wenigen Fraßstellen zeigt sich eine leicht gelblich erscheinende Verfärbung. Auch der Geruch erinnert an Mehl, wenn auch recht schwach. Hab den Geruch noch nicht so verinnerlicht.
Was mich stört, ist das Stielinnere, muss das so? Oder verursachen das die kleinen Maden, von denen gab es reichlich, leider.
Fundort ist im eigenen Garten auf Wiesenfläche, moosig mit altem Fichtenbestand.
Das Sporenpulver ist noch schwach ausgeprägt, aber es ist milchig Weiss.
Interessant finde ich noch, dass im Herbst an fast selbiger Stelle der nachgewiesene Fuchsige Rötelritterling stand. Den Bereich des Gartens werde ich besonders gut beobachten.
Ach ja, der Ziegelrote Risspilz scheidet für mich aus, da auch nach dem Schnitt am Stiel keinerlei auffällige Verfärbungen erkennbar waren.
Bin mal gespannt, ob ich richtig liege. Die Maipilze, die ich hier sonst so sehe, kommen mir nun jedenfalls bekannt vor.
[hr]
Huch, ich sehe gerade, mir wurden ja zwei schöne Bewertungen zuteil.
Vielen Dank!