Einige Frühjahrspilze zur Bestimmung

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 12.893 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Calabaza.

  • Hallo zusammen,


    gestern habe ich einige Pilze gefunden, die ich nicht sicher zuordnen kann und bitte um Bestimmungshilfen / Bestätigung.


    1) Weisser Champignon
    1.1

    1.2

    1.3

    1.4

    1.5

    1.6

    1.7


    - Größe des Fruchtkörpes: Durchmesser ca. 4,5 cm
    - Beschreibung Hut: Weiss, matt, flach kugelig
    - Beschreibung Fruchtschicht (das sind die Lamellen oder Röhren): Lamellen, eng stehend, am Anfang rosa, nach einem Tag stehen sind hell braun geworden; Fruchtfleich ist weiss
    - Beschreibung Stiel: Länge: 3.5 cm, fest, mit Manchette, die leicht abgezogen werden kann (wie ein Strumpf nach unten)
    - eventuelle Verfärbungen bei Druck und im Schnitt: Auf Druck / nach Transport hat sich leicht gelb verfärbt (nach einem Tag stehen, Farbe ist dunkel gelb/leicht oragnge geworden)
    - Geruch: angenehm pilzartig
    - evtl. Geschmack (nur für Kenner der wichtigsten Giftpilze): nicht probiert
    - Begleitbäume, Substrat: Auwald, müsste humusreicher Boden sein, wuchs am Waldwegrand
    - evtl. Bodensäuregehalt (sauer oder basisch): Eher basisch
    - evtl. Sporenpulver (vor allem bei Täublingen): Nicht abgeworfen, vermutlich rosafarbig, wie Lamellen


    Ich tippe auf Agaricus bitorquis (Stadt-Champignon).


    2) Kleiner Tintling


    Im gleichen Auwald wie beim Pilz Nr. 1 habe ich auch einen kleinen Tintling gefunden:
    2.1

    2.2

    2.3

    2.4

    2.5

    2.6

    2.7


    - Größe der Fruchtkörper: Durchmesser des Hutes: 2-3 cm
    - Beschreibung Hut: Farbe ist hell braun/dunkel gelb, am Hutrand dunkler, gerillt, Hutmitte spitz gebuckelt
    - Beschreibung Fruchtschicht: Lamellen sind mit einem Lila-Stich
    - Beschreibung Stiel: Lang, beim größten Pilz ca. 10 cm
    - eventuelle Verfärbungen bei Druck und im Schnitt: nicht erkennbar
    - Geruch: kann momentan nicht eindeutig beschreiben, am Fundort habe nichts unangenehmes festgestellet
    - Geschmack: nicht probiert
    - Begleitbäume, Substrat: Es wuchs am Boden, am Waldwegrand
    - evtl. Bodensäuregehalt (sauer oder basisch): eher basisch
    - evtl. Sporenpulver (vor allem bei Täublingen): nicht festgestellt


    3) Ackerlinge auf einer gemulchter Fläche


    Auf einer gemulchten Fläche am Bahnhof habe ich folgenden Pilz gefunden:
    3.1










    Es müsste ein Ackerling sein, ich vermute Agrocybe praecox (Frühe oder Voreilende Ackerling). Oder ist das doch Agrocybe dura (Rissiger Ackerling)?


    Hier noch ein paar Angaben:
    - Größe der Fruchtkörper: Hutdurchmesser: 1-6 cm
    - Beschreibung Hut: anfangs ründlich gewölbt, später - flach; da Pilz in Büschel wächst, verformt sich der Hut im Laufe der Wachstumsphase (aufgrund des Platzmangels); Huthaut ist gerissen (z.T. auch bereits bei jungen PK, vermutlich wegen andauernden Trockenheit); am Rand sind Schleierreste zu finden, Rand ist ungerieft; Farbe: dunkel gelb/ockerbraun
    - Beschreibung Fruchtschicht: Lamellen sind hell braun
    - Beschreibung Stiel: schmutzig weiss, verjüngt sich nach unten (oben = breiter; unten = schmaler), an der Basis hat weisse Mycelstränge/Rhizomorphe
    - eventuelle Verfärbungen bei Druck und im Schnitt: nicht festgestellt
    - Geruch: angenehm, es riecht etwas nach Holz
    - evtl. Geschmack: nicht probiert
    - Begleitbäume, Substrat: heller Mulch, unter einem jungen Ahornbaum
    - evtl. Bodensäuregehalt (sauer oder basisch): Unbekannt
    - evtl. Sporenpulver (vor allem bei Täublingen): nicht festgestellt


    Über Bestätigung / Neubestimmung bedanke ich mich schon mal im Voraus!
    LG
    Joli

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -


  • Hallo Joli,
    Nr.3 halte ich für Agrocybe dura.
    A. praecox müsste einen deutlichen häutigen Ring haben.


    LG Christian


    Hallo Schwammolo,


    vielen Dank für die Rückmeldung zu meiner Anfrage! Bzgl. des Rings hast Du recht. Ring bei meinen Pilzen ist nicht wirklich zu erkennen.
    Meine Pilze haben aber an der Basis weisse Rhizomorphen, die beim Agrocybe praecox als Erkennungsmerkmal angegegen sind (ich habe nur wikipedia als Quelle zur Bestimmung verwendet).


    Wächst denn Agrocybe dura auch büschelweise? Außerdem, Agrocybe dura sollte heller sein (Rissiger Ackerling wird ja auch als Weißer Ackerling genannt).


    :/ ... schwierig. Vielleicht ist hier doch noch eine andere Art vom Ackerling, z.B. Agrocybe putaminum - Falber Ackerling?


    Mal sehen, was die anderen dazu sagen.


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

  • Hallo Joli !
    beim Champignon stimme ich Dir zu Agaricus bitorquis , auf Bild 2 sieht man den chakakteristischen Ring deutlich .
    den Ackerling halt ich für Agrocybe praecox , der Ring ist bei denen schnell vergänglich .
    Agrocybe putaminum hatte ich erst gestern wieder in der Hand der hat einen schönen Buckel und eine kreisförmig erscheinende Hutfärbung

    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

    Chipcounter : 115

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Joli!


    Da muss ich - wie sollte es anders sein - in allen Punkten Harry zustimmen. :)
    Für Agrocybe dura zB sind die auch deutlich zu dunkel gefärbt, und A. putamium sollte doch wohl auch nicht so groß werden, denke ich. In der Tat finde ich in den letzten Tagen oft Kollektionen von A. praecox, die den von dir gezeigten sehr ähnlich sind. Leider habe ich keine Bilder von welchen mit so ganz zerrissenen Hüten, aber die Vorstufe kannst du auch ganz gut hier sehen:


    Stadtegerling ist sicher, und zu dem Tintling kann ich wirklich nichts Erhellendes beitragen.



    LG, Pablo.

  • Hallo Harry & Pablo,


    vielen Dank für die Bestätigung des Pilzen Nr. 1 und Bestimmungshilfen zum Pilz Nr. 3! Ich sortiere ihn dann den Ackerling als Agrocybe praecox (Frühe oder Voreilende Ackerling) ein.
    Zerrissenen Hüte (sogar bei jüngeren PK) kann man damit erklären, dass bei uns seit Wochen nicht geregnet hat.


    Gibt es eigentlich auch giftige Arten von Ackerlingen?


    Ich habe gelesen, dass der Frühe/Voreilende Ackerling und auch der Weiße Ackerling sind essbar. Hat jemand jemals diese Pilzarten gegessen? Eignet sich diese z.B. für die Chinesische Gemüsepfanne?


    LG
    Joli


    edit: HIER wird berichtet, dass in NRW der frühe Ackerling besonders häufig ist.

    LG
    Joli

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    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

  • Hallo in die Runde,


    was ich noch interessant finde, dass der Geruch meiner Ackerlinge bei der Zimmertemperatur (nachdem er heute tagsüber da gelegen hat) sich geändert hat. Meine Akerlinge riechen nun leicht nach Kakao, wie auch auf der o.g. Webseite beschrieben wird und auch bei uns im Forum schon mal erwähnt wurde.


    LG und gute Nacht!
    Joli

    LG
    Joli

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  • Hallo in die Runde,


    irgendwie antwortet keiner mehr...


    Ich habe heute etwas recherchiert und denke, dass der Pilz Nr. 2 könnte Glimmer Tintlinge (Coprinellus micaceus) sein. Was meint Ihr dazu?


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Joli!


    Ich muss sagen, daß ich bei Agrocybe praecox noch keinen Kakaogeruch wahrgenommen habe. Aber ich habe sie auch onch nie mitgenommen und gelagert. ;)


    Der Tintling...
    Nun ja. Könnte aus meiner Sicht alles Mögliche sein. Es ist eben schon eine recht schwierige Gattung, oft hilft auch nur das Mikroskop weiter. Oder noch nicht mal das. Glimmertintling könnte hier schon sein, es ist recht wahrscheinlich zumindest einer aus dieser Gruppe. Du kannst mal um die Pilze herum den Boden absuchen, ob du in unmittelbarer Nähe irgendwelchen grauen oder braunen Flausch auf dem Boden findest. Der sehr ähnliche Haustintling nämlich hat oft sowas, Ozonium genannt.


    Leider gibt es da außer den beiden auch noch ein paar weitere Kandidaten.



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo,


    danke für Deine Antwort!


    Dann hofe ich mal, dass jemand sonst noch auf den Thread stößt und was zum Geruch von Agrocybe praecox (Voreilender Ackerling) sagen kann. Da ich nicht genügend Literutquellen habe (nur 2 Bücher), kann ich nicht nachsehen, ob nur bei dieser Sorte von Ackerlingen der Kakaogeruch typisch ist.


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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    - Paulo Coelho, Der Zahir -

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  • Hallo Joli,


    für dich habe ich den neuen BLV Pilzführer gezogen.


    Jeweils der Geruch.


    Agrocybe praecox : unverletzt kakaoartig, gerieben ranzig-mehlig
    Agrocybe dura : unverletzt kakaoartig, im Schnitt wie zerdrücktes
    Gras
    Agrocybe erebia : sollte von vornherein ausscheiden wg. Aussehen
    Abrocybe cylindracea : angenehm neutral
    Agrocybe putamin : unverletzt kakaoartig, im Schnitt schwach
    mehlartig
    Agrocybe Firma : sollte von vornherein ausscheiden wg. Aussehen


    Weiterhin sollten vom Aussehen agrocybe arvalis, .... semiobicularis und ....splendida ausscheiden.


    Interessant wie unterschiedlich beschrieben wird.


    LAUX zu
    Agrocybe praecox : Geruch intensiv gurken- bis mehlartig


    Dähncke zu
    Agrocybe praecox : mehlartig mit schwachem Anklang auf Kakao



    LG, Markus

  • Hallo!


    Also, wenn Markus` zitierte Geruchsangaben aus dem neuen BLV-Pilzführer sind, so sind mir die Autoren sehr sympathisch:

    Zitat


    Agrocybe praecox : unverletzt kakaoartig, gerieben ranzig-mehlig


    Ganz genau wie ich es immer schreibe, wusste gar nicht, dass da jemand in die gleiche Kerbe haut.


    Jolis Ackerlinge sind Agrocybe praecox (Voreilender Ackerling). Ganz typisch (muss aber nie so offensichtlich sein) ist das Wachstum auf Holzstückchen, in der heutigen Zeit eben gerne auf Holzhäcksel.
    Wenn die Fruchtkörper starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, dann reißt die Huthaut wie gezeigt ganz stark auf, noch eher eigentlich als beim "Rissigen" Ackerling (Agrocybe dura).
    Deshalb finde ich es auch vorteilhafter, den letztgenannten auf deutsch lieber Weißer Ackerling (Agrocybe dura) zu nennen.


    Velum ist ja reichlich vorhanden, das muss nicht zwangläufig als Ring am Stiel hängenbleiben, gerade bei Trockenheit bleibt ´s am Hutrand und ist teilweise, wie Harry schon schrieb, vergänglich.


    Übrigens bringen solche Hackschnitzel-/Mulchflächen aufgrund ihres reichlichen Nahrungsangebotes durchaus Übergrößen hervor. Ich habe da schon 12 cm-Fruchtkörper gefunden.


    Der mehlartige Geruch ist eher schwach und nur an "im Saft stehenden" Fruchtkörpern bei Verletzung wahrzunehmen. Der "Kakao" ist unverletzt abtrocknend wahrzunehmen. Zwischendrin gibt es eben auch noch den Banalgeruch nach kaum was oder alte Holzbretter, was vielleicht auch auf das Substrat zurückzuführen ist.


    Was war ´s noch? Ach so, Essbarkeit. Was ähnlich giftiges fällt mir jetzt nicht ein, allerdings bleibt es dabei, dass man natürlich nur Pilze essen soll, die eindeutig bestimmt sind.
    Der Voreilende neigt zur Bitterlichkeit, insofern sollte man womöglich vor der Zubereitung mal testen wie es damit steht.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

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  • Hallo Markus,


    vielen lieben Dank, dass Du für mich BLV Pilzführer ausgewertet hast! Deine Auswertung zeigt, dass der Kakaoduft doch mehrere Ackerlinge haben können (Agrocybe praecox, Agrocybe dura und
    Agrocybe putamin)
    Interessant ist auch, dass andere Authoren den Geruch bei Agrocybe praecox doch anders beschreiben (z.B. LAUX).


    Es steht nun fest, dass ich den neuen BLV Pilzführer auf jeden Fall besorgen möchte. Es steht dort wesentlich mehr als in den Büchern, die ich habe!



    Jolis Ackerlinge sind Agrocybe praecox (Voreilender Ackerling).


    edit: Till R. Lohmeyer und Ute Künkele schreibten im Buch "Pilze bestimmen und sammeln" zum Geruch von Agrocybe dura folgendes: "Geruch nach Champignons". Über den Agrocybe praecox gibt es im Buch nur eine Bemerkunge: "kräftiger Mehrgeruch".


    Hallo Ingo,


    vielen Dank für die Bestätigung!


    Es würde mich zudem noch interessieren, ob bei allen Ackerlingen Rhizomorphe/Myzelstränge gebildet werden?


    Und noch eine Frage: Kannst Du auch was zum Tintling (Pilz Nr. 2) was sagen?


    Vielen Dank im Voraus!
    LG
    Joli


    Edit:
    Noch eine Nachbemerkung meinerseits:
    Im Buch "Pilze bestimmen und sammeln" von Till R. Lohmeyer und Ute Künkele steht zum Geruch von Agrocybe dura (Weisser Ackerling) folgendes: "Geruch nach Champignons".
    Zum Geruch von Agrocybe praecox (Voreilender Ackerling) lediglich folgende Bemerkung "kräftiger Mehlgeruch", der wohl die beiden Pilzarten (neben unterschiedlich großen Sporen) wohl unterscheiden soll.

    LG
    Joli

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    - Paulo Coelho, Der Zahir -

    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

  • Hallo Joli!


    Beim Tintling warten wir mal für eine Richtung lieber auf Pilzmel.


    Zitat


    Es würde mich zudem noch interessieren, ob bei allen Ackerlingen Rhizomorphe/Myzelstränge gebildet werden?


    Ob bei allen, weiß ich jetzt nicht. Zumindest aber bei vielen.
    Insofern taugt das Merkmal alleine gesehen nicht wirklich für die genaue Artbestimmung, sondern ist auch nur ein Bausteinchen. Stropharia (Träuschling) kann das mit den Rhizomorphen übrigens auch.


    VG Ino W

    ________________________________________________________________
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    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

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    Link: Nanzen

  • Hallo Ingo,


    danke für die Antwort!



    Beim Tintling warten wir mal für eine Richtung lieber auf Pilzmel.


    Ich habe Geduld und werde auf die Meinung von Pilzmel warten... ;)


    Zitat


    Es würde mich zudem noch interessieren, ob bei allen Ackerlingen Rhizomorphe/Myzelstränge gebildet werden?


    Ob bei allen, weiß ich jetzt nicht. ...


    Was steht dazu denn im z.B. BLV Pilzführer oder anderen Büchern?
    Meine Bücher geben das leider gar nicht her. :(
    Im oben angegebenen Buch dazu steht lediglich, dass bei Weissem Ackerling die "Basis mit weissem Myzelfilz" bezogen ist.


    @ Markus: Bist Du so nett und kannst nachschauen und darüber berichten? Es dauert ja noch etwas, bis das neue Buch bei mir antrifft.


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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    - Paulo Coelho, Der Zahir -

  • Hi Joli,


    du wünscht genauso wie ich eine allumfängliche Beschreibung. Ich hoffe weiter, werde aber wunschgemäß zitieren.
    Neben den allgemeinen ersten Angaben auf der jeweiligen Seite :


    "Lamellen angewachsen" , "Sporenpulver dunkel", "Stiel dick bis dünn", "Lamellenpilze (Fleisch nicht spröde)"


    erfolgen allgemeine Hinweise zu Agrocybe.


    Gattung : AGROCYBE - Ackerlinge
    Fam. Bolbitiaceae


    FK zart bis fleischig. Hüte meist kahl, trocken bis schmierig, hygrophan oder nicht, bisweilen mit Velumresten;
    Lamellen aufsteigend angeheftet bis breit angewachsen; Stiele trocken, mit oder ohne Ring, z.T. wurzelnd.
    Spp. rost- bis tabakbraun; Sporen elliptisch, glatt, mit oder ohne Kp.: Hutaut zellig-hymeniform: L-Tr: regulär: Saprophyten, selten Parasiten.


    Zum "Voreilender Ackerling"
    Agrocybe praecox (Pers.:Fr.) Fayod


    Merkmale :
    Hut 3-8 cm breit, strohgelblich, blaß oder Ocker, feucht oft zweifarbig, etwas hygrophan, Mitte oft breit gebuckelt. Huthaut trocken, bei Trockenheit felderig aufbrechend; Lamellen lange blaß, reif tabakbraun, ausgebuchtet angewachsen,; Stiel blaß weißlich-gelblich, mit häutigem, durch die Sporen braun gefärbtem Ring; Geruch unverletzt kakaoartig; gerieben ranzig-mehlig; Geschmack bitterlich; Sp. 8-12 x 5,5 - 7 Müh. Kp. deutlich.
    Vorkommen: V-VI; im Laub - und Mischwald, Parkanlagen, Gärten, häufig. Verwechslung : Rissiger Ackerling.


    Quellennachweis :


    Der große BLV Pilzführer für unterwegs. Ausgabe 5 / 2013.
    Autor : Dr. Ewald Gerhardt. Seite 320.

  • Hallo Joli, bin ja noch am Anfang meiner Pilzlehre, aber Tintlinge habe ich inzwischen einige gesehen und deren Wachstum immer wieder beobachtet.


    Bei Deinen Funden, die meinen von gestern entsprechen dürften, vermute ich eher einen Vertreter der Helmlinge.


    Für mich auffallend ist der "verwelkend" flach werdende Hut, den ein Coprinus selten zeigt. Zumindest die mir bisher vor die Linse geratenen Tintlinge welken mit weiterhin gewölbtem Hut.


    Glimmer-Tintling und den Überzuckerten Tintling würde ich jedenfalls ausschliessen, auch wegen des frühen Zeitpunktes. Wobei es sicher immer Ausnahmen gibt.


    Sicher bin ich mir aber natürlich nicht, da in meinen Büchern die Themen Tintlinge und Helmlinge nur oberflächlich behandelt werden, da gibt es sicher viele weitere Arten.

  • Hallo Mirko!

    Zitat


    Bei Deinen Funden, die meinen von gestern entsprechen dürften, vermute ich eher einen Vertreter der Helmlinge.


    Dein Mycena-Gerüst bricht schon mit der Lamellenfarbe/Sporenpulver zusammen. Das ist schon ein Tintling (Coprinus) oder, wenn es ganz dumm läuft, ein Mürbling (Psathyrella).


    Für die Annahme, dass Tintlinge nicht aufschirmen, kannst du dir ja mal das kleine Filmchen von Hans Bender auf der folgenden Startseite ganz unten rechts ansehen:
    http://www.bender-biotop.de/


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
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    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • Hallo zusammen,


    ich würde gerade den Glimmer-Tintling - Coprinus micaceus- und den
    Weiden-Tintling - Coprinus truncorum - als verdächtige Kandidaten ansehen. Natürlich entsprechend überständig, aber auf den Fotos von Joli wie es scheint noch immer mit erkennbaren Hutkörnchen bzw. Velumschüppchen auf dem Schirm. Gegen den Erscheinungszeitpunkt der FK spricht gar nichts, im Gegenteil.
    Die zwei Genannten sind ohnehin nur mikroskopisch unterscheidbar.
    Evtl. liege ich auch daneben.
    Eine andere Meinung wird sicherlich nachvollziehbare Gründe aufzeigen.


    Markus

  • Hallo Markus,



    Gattung : AGROCYBE - Ackerlinge
    Fam. Bolbitiaceae


    die Ackerlinge zählen innerhalb den Champignonartigen (Agaricales) zu den Träuschlingsverwandten (Strophariaceae) und nicht zu den Mistpilzverwandten (Bolbitiaceae).


    Zitat

    Hutaut zellig-hymeniform


    Das ist auch der Grund, weshalb die Hutoberfläche bei Trockenheit felderig aufreißt im Vergleich zu einer Huthaut, die aus liegenden Pilzfäden besteht.


    Gruß, Andreas


  • Hallo Markus,


    vielen lieben Dank, dass Du für mich erneut den neuen BLV Pilzführer ausgewertet hast! Diesen Buch habe ich vorgestern auch bestellt und warte sehnsüchtig, bis es bei mir eintrifft.


    Was versteht man dennn unter dem Ausdruck "z.T. wurzelnd" ? Ist das mit Rhizomorphen vergleichbar? Wenn ja, dann ist dieser Merkmal wohl typisch für alle Pilze der Gattung Ackerlinge.


    LG
    Joli


    PS: Andreas angemerkt hat, dass die Ackerlinge der Famile der Träuschlingsverwandte (Strophariaceae) gehören. So schreibt auch wikipedia so. Ist im neuen BLV Pilzführer ein Fehler eingeschlichen oder hast Du versehentlich falsch abgeschrieben?
    [hr]

    Bei Deinen Funden, die meinen von gestern entsprechen dürften, vermute ich eher einen Vertreter der Helmlinge.


    Hallo Mirko,


    beim Pilz Nr. 2 glaube ich schon, dass dies die Tintlinge sind.
    Um welche Tintlinge sich hier handelt, müssen wir noch wohl auf die Einschätzung von Pilzmel oder anderem Experten in Sachen "Coprinus" warten.


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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    - Paulo Coelho, Der Zahir -

    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()


  • ich würde gerade den Glimmer-Tintling - Coprinus micaceus- und den
    Weiden-Tintling - Coprinus truncorum - als verdächtige Kandidaten ansehen. Natürlich entsprechend überständig, aber auf den Fotos von Joli wie es scheint noch immer mit erkennbaren Hutkörnchen bzw. Velumschüppchen auf dem Schirm. Gegen den Erscheinungszeitpunkt der FK spricht gar nichts, im Gegenteil.
    Die zwei Genannten sind ohnehin nur mikroskopisch unterscheidbar.
    Evtl. liege ich auch daneben.



    Hallo Markus,


    ich habe leider momentan (noch) keinen Buch, in dem beide o.g. Arten von Tintlingen detailliert beschrieben sind.
    Wenn ich aber diverse Beiträge im Internet lese, beide Arten können Körnchen auf dem Hut haben. Vgl hier:
    => Glimmer-Tintling (Coprinus micaceus) - essbar (nicht in Verbindung mit dem Alkohol):
    http://www.pilzbestimmer.de/Detailed/11228.html


    => Weiden-Tintling (Coprinus truncorum) - ungenießbar:
    http://www.pilzbestimmer.de/Detailed/11229.html


    Beim Glimmertintling sind sie jedoch wohl vergänglich und die Farbe kann weisslich bis ockerbraun sein.
    In den o.g. Beschreibungen wird angegeben, dass Weidentintling ähnlich wie Glimmertintling ist, jedoch beim Weidentintling der Hut mit bräunlichen Körnchen besetzt ist und Stielbasis mit angedeuteter Ringzone ist.


    Braune Körnchen bei meinen Pilzen konnte ich nicht feststellen, lediglich ein Paar Häufchen als Ausscheidungen von den Schecken :snail::snail:, siehe als Bsp. hier:


    Ich tendiere deshalb bei meinem Fund nach wie vor zum Glimmertintling und warte auf weitere Meinungen.


    LG
    Joli[hr]


    Hallo Ingo,


    danke für den Link auf die Seite von Hans Bender!


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

  • Hallo Andreas !


    Danke für die Aufklärung :thumbup:.
    Das von mir Geschriebene ist aus dem neuen BLV Pilzführer
    (Auflage 5 /2013) zitiert.
    Ist auch interessant das zu wissen.


    Hallo Joli !


    zunächst :
    ohne Nachzuschauen behaupte ich, dass ich das richtig abgeschrieben habe :).


    Die beiden genannten Tintlingsarten sind sich laut BLV Pilzführer makroskopisch so ähnlich, dass sie nur mikroskopisch zu unterscheiden sein sollen. Beim Glimmertintling Coprinus micaceus- und dem Weiden-Tintling - Coprinus truncorum wird dann auch der jeweils andere als Verwechslungsmöglichkeit benannt, mit dem Hinweis, dass eine exakte Bestimmung nur durch eine mikroskopische Untersuchung möglich ist.


    Markus


  • Bedeutet dies, dass im neuen Buch die Ackerlinge falscher Familie zugeordnet sind?



    Die beiden genannten Tintlingsarten sind sich laut BLV Pilzführer makroskopisch so ähnlich, dass sie nur mikroskopisch zu unterscheiden sein sollen. Beim Glimmertintling Coprinus micaceus- und dem Weiden-Tintling - Coprinus truncorum wird dann auch der jeweils andere als Verwechslungsmöglichkeit benannt, mit dem Hinweis, dass eine exakte Bestimmung nur durch eine mikroskopische Untersuchung möglich ist.


    Alles klar. Der Pilz bleibt dann wohl zunächst UMO. :(


    Es ist eigentlich sehr schade, dass solch ähnliche Pilze gibt, insb. wenn ein Pilz davon zum Verzehr geeignet ist (Glimmertintling soll wohl ein ausgezeichneter Pilz für Suppen sein) und anderer - nicht.


    @ an alle:
    Ich fahre morgen für das verlängerte Wochenende in den Harz und werde nur über's Handy Pilzforum besuchen können. Falls noch irgendwelche Fragen auftauchen, kann ich deshalb erst nächste Woche beantworten.


    LG, Joli

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

  • Hallo Joli,


    ich habe wortscharf zitiert, auch die Familie. Und die ist bei der
    Gattung Agrocybe - Ackerlinge mit Bolbitiaceae angegeben.


    (Der nochmalige Blick in den BLV-Pilzführer hat meine Annahme bestätigt, dass ich richtig abschreiben kann ;) )


    Einen schönen Aufenthalt im Harz wünsche ich. Bring ein paar schöne Funde mit.


    Liebe Grüße,
    Markus