So eine kleine Runde sollte es werden, endlich mal wieder Zeit und es wurde länger...
Als Anfänger hat man ja noch allerbeste Aussichten auf Erst-Sichtungen doch es begann zuerst ernüchternd.
An zwei Stellen im Umfeld hatte ich über modernste technische Hilfsmittel verräterische Spuren entdeckt, die ein Maipilz erzeugt haben könnte. Also leise ran gepirscht, geschaut, hmm, recht hoch das Grün.
Die Brennesseln hatten derart zugelegt, dass vom Gras kaum mehr etwas zu sehen war. War also nichts mit Hexenring vom Maipilz, Pusteblume...
Tja, dann eben weiter in das Auwäldchen. Aber halt, was ist das? Eine ganze Pilzkolonie! Komische Hüte, was wächst denn jetzt im Mai in der Größe, der Farbe..?..ich habs noch nicht heraus gefunden.
Hier also Pilz 1, bisher unbestimmt:
Nach der Sichtung ging es dann weiter in das Wäldchen, hier gibt es jede Menge Altholz und genau hier begann mein erstes Interesse an Pilzen, als ich eine kleine Gruppe des Coprinus sah.
Man kann sich anscheinend auf sie verlassen. Pilz Nummer 2 sollte aus der Coprinus-Familie stammen:
Und dann wurde ich fast geblendet...auf der Rückseite des großen alten Baumes leuchtete es so gelblich, dass ich fast erschrak.
Pilz Nummer 3, ich denke, dies ist der Schwefel-Porling, gewaltig...und einfach schön anzusehen:
Pilz Nummer 4 hatte aber auch seine Ausmaße, er stand völlig allein am Totholz und ich bekam Apetit auf ein paniertes Schnitzel...allerdings eher vom Schwein.
Aber ich bekomme noch raus, was das für ein Brummer war:
Am Rand des Auwäldchens hatten sich ebenso die Brennesseln ausgedehnt, ich schaute nach Raupen und Insekten und machte eine weitere Erstsichtung, eine Schnake in freudiger Erwartung:
Gutes Gelingen wünschte ich ihr und krabbelte wieder ins Unterholz.
Hier gab es auch tatsächlich wieder etwas zu entdecken, zuerst dachte ich, einen megafetten Austernseitling erblickt zu haben, doch bei näherem Hinsehen revidierte ich mich selbst.
Pilz Nummer 5 sollte in die große Gruppe der Porlinge fallen, die mich irgendwie immer mehr fasziniert:
Immer wieder schauerte es zwischendurch wie aus Eimern, auf einigen Bildern sind wohl einige Spuren erhöhter Luftfeuchtigkeit zu sehen.
Die Runde durch mein kleines Auwäldchen neigte sich damit ihrem Ende und zu guter Letzt überfuhr ich mit dem Radl beinahe noch diese kleinen Jungs hier, ich vermute wiederum als Pilz Nummer 6 eine Truppe der Kategorie Coprinus oder Helmling:
Die letzte Station meiner kleinen Runde bildet immer der "Platz der Öhrchen", diese dienten mir im Winter zum Üben und davon nahm ich mir ein Händchen mit, um es in den kommenden Tagen zu marinieren für ein asiatisches Menu.
Pilz Nummer 7, das Judasohr:
Und während ich noch denke, wie schön diese Tour heute war, grinst mich ein weiterer Pilz an. Und ich grinse zurück, denn dieser ist einer derjenigen, welche ich unbedingt einmal finden wollte.
Ich bin mir ziemlich sicher, Nummer 8 ist der Rötende Erdstern, wenn auch deutlich über seine Zeit:
Den letzten Pilz, als Nummer 9, weiß ich ganz sicher. Der steht nämlich im Garten im kleinen Gewächshaus und als ich vorhin nachsah, sprengten die Champignons fast die Kiste...
Morgen gibts Pizza Funghi.
Ich hoffe, Ihr hattet Freude an diesem kleinen Ausflug in Wald und Wiese!