Zubereitung Scheiben - Lorchel oder Schildförmiger Lorchel

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 10.301 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kuschel.

  • Guten Abend,


    ich habe gestern entweder Scheiben - Lorchel (Gyromitra ancilis) bzw. Größter Scheibling oder Schildförmige Lorchel (Discina perlata) gefunden und möchte gerne nach den Rezepten fragen und insb. was bei der Zubereitung dieser Pilze zu beachten ist. Muss man diese Pilze vor der Zubereitung abkochen?


    Für jeden Hinweis würde ich mich freuen, da ich gerade nicht zu Hause bin und nicht endlos im Internet recherchieren kann!


    LG
    Joli

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

  • Hallo Joli !
    mal abgesehen davon das die Schildförmige Lorchel ( Dscina parma ) nicht überall ( Laux ) als Speisepilz empfohlen wird befremdet mich einen derartige Anfrage schon ( ... habe entweder den oder den Pilz aber möchte ihn verspeisen ). Also ich persönlich möchte schon wissen was ich verspeise , ich mag auch z. B. keine Fohlenhydrate :D in meiner Lasagne .
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

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  • Das erste Morchel/Lorchelgericht, welches wir verspeist haben, war ein Geschmackserlebnis, welches wohl nicht so leicht zu toppen ist.


    Ich habe die schildförmige Scheibenlorchel und die schwarzweißen Becherlorcheln mit einer Prise Salz, in Erdnussöl angeschmort. Habe immer wieder ein wenig Wasser zu gegeben, denn in der Dreiviertelstunde Schmorzeit, ist es immer wieder verdampft. In dieser Zeit habe ich Nudeln vorgekocht, diese zu den Pilzen gegeben, mit Schlagsahne und guter Butter gebunden und mit frischem gehackten Bärlauch serviert.





    Gruß aus Berlin
    Tommi

  • Hallo Hary,
    Ich bin noch einige Tage im Urlaub im Harz, wo ich. die Pilze gefunden habe und gehe zu einem PSV vor Ort um die Pilze zu identifizieren.



    Hallo Tommi,


    Vielen Dank für den Rezept! Eie ich es verstehe, Du hadt die Schildförmige Lorchel nicht abgekocht bevor Du sie gebraten hast, stimmt?


    Lg
    Joli

    LG
    Joli

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  • Was soll das abkochen bringen....lediglich den Geschmack mindern....ich koche generell nichts ab und giesse was weg. Bei mir verdunstet in der Kochphase alles.....und wird mit frischem Wasser ersetzt.


    Gruß
    Tommi


  • Hallo Hary,
    Ich bin noch einige Tage im Urlaub im Harz, wo ich. die Pilze gefunden habe und gehe zu einem PSV vor Ort um die Pilze zu identifizierstimmt?


    Lg
    Joli


    Hallo Joli !
    das ist vernünftig bitte teile dem PSV auch mit wo Du die Pilze gefunden hast ... auf Laub ,- oder Nadelholz .
    sorry wenn ich vielleicht etwas überreagiert habe , aber ich bekomme manchmal einen Föhn wenn jemand nach Essnsfreigeben frägt ohne zu wissen was er gefunden hat , wir hatten nämlich auch schon Anfragen in diesem Forum nach dem Motto ... was habe ich gerade gegessen :D
    Gruß Harry

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    Einmal editiert, zuletzt von hopsing17 ()

  • Hallo Harry,
    Ic habe das Buch von Laux leider nicht. Kannst Du bitte zitieren, was dort zum Schildförmigen Lorchel steht und was für ein Buch das ist?


    Sorry für die Fehlet, aber übers Handy zu schreiben ist etwas schwierig. ;)


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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  • Hallo Joli !


    deine konkrete Frage beantworte ich kurz.


    Laux (lediglich zur Verwendung der Schildförmigen Lorchel).
    Zitat ==> Verwendung:
    Kein Speisepilz.


    Wenn ein ruhiger sachlicher fachkundiger Mensch wie Harry darauf hinweist und wenn ich auch noch Harzi`s (Hartmut`s ) Beiträge lese, dann würde ich persönlich sehr viel darauf geben.


    Einen lieben Gruß an dich !


    Markus


  • du möchtest doch im Harz einen PSV um Rat fragen .. na dann konsultiere doch dort den Hartmut ( Harzpilzchen ) ...hier sein Beitrag zum Thema :D
    http://www.pilzforum.eu/board/thema-ja-sie-sind-da


    Hallo allerseits


    ich bin über Pfingsten nicht zu Hause und will mich nochmal zu den Scheibenlorcheln äußern:


    Außer Gyromitra ancilis (Gemeine Scheibenlorchel) gibt es noch Gyromitra parma (Schildförmige Scheibenlorchel) sowie Gyromitra spinosospora.


    Alle drei Scheibenlorcheln sind m.E. nur anhand der Sporen zu unterscheiden.


    Keiner weiß, ob die Pilze wirklich genießbar sind, auch wenn die Gemeine Scheibenlorchel in einigen Büchern als Speisepilz angegeben sind, würde ich die Pilze nicht in einer Beratung freigeben, denn sie gehören genetisch in die Gattung Giftlorchel, wo schon einige stark giftige Vertreter versammelt sind.


    Mein Rat: Mülleimer auf und auf unbedenkliche Pilze umsteigen.


    LG Hartmut

  • Hallo Markus & Hartmuth,
    Vielen Dank für die Hilfestellung!
    Wie man sieht, es ist doch sehr schwieriges Thema, auch wenn Substrat bekannt ist.


    @ An alle:
    Wenn jemand die von mir gefundenen Scheibchen mikroskoppieren möchte, gebt bitte Bescheid, bevor sie in der Tonne landen.


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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  • Hallo zusammen,


    essbar ist natürlich alles. Fragt sich nur wie oft und wie lange es bekommt.
    Hinsichtlich fragwürdiger Kandidaten wie die Schildförmige Lorchel und noch etlicher anderer Kandidaten würde ich mich zum einen eher auf die herrschende Meinung der Literatur verlassen und dazu noch auf die bestätigende Meinung ganz offensichtlich sachkundiger Personen, für die kein monetärer Anreiz besteht, eine andere Meinung zu vertreten.
    Kulinarische Genüsse bieten ganz klar einen gewissen Anreiz.
    Aber : Die Frage sollte nun lauten : Lohnt es sich etwas zu fressen, das mir möglicherweise nicht so ganz bekommt, weil noch keine verbindliche Klarheit bezüglich der Toxikologie besteht, aber der Reiz das zu verspeisen aufgrund der mutmaßlichen Gaumenfreuden da ist.


    Eine seriöse Betrachtung schiebt ein ganz klares "Nein" nach vorne.


    Einen lieben Gruß,


    Markus

  • Mist aber auch,
    mir haben dieses Jahr sowohl die Scheibenlorchel als auch die schildförmige Lorchel sehr gut geschmeckt. Ohne irgendwelche Probleme. Eine große Menge habe ich auch getrocknet.
    Und das obwohl ich nicht mal Goldröhrlinge, Körnchenröhrlinge, Butterpilze usw. vertrage.
    Wenn man die Pilzseiten durchliest variiert es bei den o. g. Pilzen von giftig bis sehr guter Speisepilz.
    Was nun?


    Grüße von Helene

  • Moin Helene,


    genau so ist das, es wird immer und zu allem verschiedene Meinungen geben.


    Da das "GIFT" Gyromitrin der Lorcheln stark flüchtig ist, ist außer bei den Frühjahrslorcheln, bei allen anderen, bei der Zubereitung nach meinem Rezept, dieses nicht mehr nachweisbar. Beim trocknen der Frühjahrslorcheln sind nach einiger Zeit auch mehr als 80% des Gyromitrin NICHT mehr existent.


    Es wird immer Menschen geben, die auf einige dieser Pilze mit "Vergiftungserscheinungen" reagieren und sogar auf Goldröhrlinge, Körnchenröhrlinge, Butterpilze usw. mit Unverträglichkeiten zu tun haben...stimmt's Helene.....


    Das ist jetzt KEIN Freibrief, wer diese s.g. GIFT-Pilze nicht eindeutig bestimmen kann, sollte sich dann wirklich den Rat eines PSV ein holen.


    Und jedem anderen, der genau weiß was er tut....


    Lasst es euch schmecken.;)


    In diesem Sinne...schöne Pfingsten und beste Sammelerfolge....


    Gruß Tommi

  • Hallo Zusammen,


    endlich bin ich wieder zu Hause und stelle ein paar Bilder von den Scheibenlorchel (Gyromitra ancilis) ein, die ich über Pfingsten im Harz gefunden habe:




    Jetzt weiss ich, dass der Substrat, auf dem ich die scheibenförmige Lorchel gefunden habe, doch der Nadelholz war. An gleichen Baustümpfen wuchsen u.a. auch die Zaunblättlinge, siehe hier:


    Somit es ist sicher, dass bei meinen Funden sich um die Scheibenlorchel/Größten Scheibling (Gyromitra ancilis/Discina perlata) handelte.


    Weitere Bilder vom Fundort findet ihr auch in meinem Bericht HIER.


    Die Pilze habe ich nicht gegessen. Auch noch nicht weg geschmissen. Sie liegen inzwischen getrocknet in der Schachtel. Falls jemand sie zur Nachforschung haben möchte (sofern sie dazu noch geeignet sind), bitte um kurze Info via PN!


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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  • Hallo Helene,



    Mist aber auch,
    mir haben dieses Jahr sowohl die Scheibenlorchel als auch die schildförmige Lorchel sehr gut geschmeckt. Ohne irgendwelche Probleme. Eine große Menge habe ich auch getrocknet.
    Und das obwohl ich nicht mal Goldröhrlinge, Körnchenröhrlinge, Butterpilze usw. vertrage.


    Ich würde dazu sagen - vielleicht hast Du Glück gehabt !?


    Dass die (normale) Lorchel giftig sind, ist eigentlich mehrfach bewiesen worden. Trotzdem, auch da reagieren die Menschen unterschiedlich. Was die flachen Formen der Lorchel betrifft, kann ich nichts dazu sagen, da ich diese Pilze erst seit einer Woche mehr oder weniger kenne.




    Wenn man die Pilzseiten durchliest variiert es bei den o. g. Pilzen von giftig bis sehr guter Speisepilz.
    Was nun?



    genau so ist das, es wird immer und zu allem verschiedene Meinungen geben.


    Helene & Tommi & all die anderen,


    Diese Frage habe ich auch, nach wie vor. Es ist schon sehr merkwürdig, dass unterschiedliche Authoren unterschiedlich über den gleichen Pilz schreiben. :/ Ich denke, die toxikologischen Eigenschaften diverser Lorchelarten und Wirkung bei den Menschen sind wohl noch nicht zu Ende erforscht worden.


    Bei den normalen Lorcheln (Frühjahrslorcheln oder Riesen-Lorcheln) schein das Problem auch zu sein. Z.B. in Finnland und auch im Baltikum (habe selbst erlebt), und vielleicht auch in Polen/Russland (?), werden die Lorchel nach wie vor auf den Märkten gehandelt, obwohl in der restlichen Welt sie als z.T. als tödlich giftig eingestuft sind.


    Generell aber denke ich, dass jeder Mensch individuell diverse Pilze verträgt. Andererseits, es hängt ggf. auch von der verzehrten Menge und Häufigkeit der Mahlzeiten ab, ggf. auch von der Menge der Schadstoffe in einem PK, und natürlich auch von der Zubereitungsweise (deshalb war auch meine Frage bzgl. des Abkochens, die ich anfangs Tommi / Na Icke gestellt habe).


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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  • nachdem mein lorchelfund von rada als Gyromitra parma mikroskopisch bestimmt wurde, ich aber ja der meinung war, den größten scheibling gefunden zu haben und ihn auch zubereitet habe, zwar nicht vorher abgekocht, aber trotzdem flüssigkeit komplett verdampfen lassen und dann noch ne zeitlang angebraten habe, mit petersilie creme fraiche verfeinert...
    geschmeckt hat er mir nicht, muß ich sagen.
    aber wenns beim missglücktem geschmackserlebnis geblieben wäre, sei's drum....
    meine frau und ich hatten erheblich magen-darmprobleme gleichermaßen, welche fast 2tage dauerten
    resümee: seltenen pilz gefunden - absolut nix für die küche

    gruß *jürgen*


    Chipcounter: 99
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    eine bestimmung im internet stellt niemals eine essensfreigabe dar!

  • da warst du ja ganz schön mutig, dass du einen pilz gegessen hast, den du nicht sicher kanntest!


    zum glück gab es nix schlimmeres als böses bauchweh

  • Moin Moin :)


    Als mein Lebensgefährte und ich in Plön bei Steffi & Andre (hier aus dem Forum) waren, fanden wir mehrere aderige Morchelbecherlinge (Disciotis venosa), die deutlich nach Chlor rochen und dennoch haben wir besser die Finger davon gelassen. Ich muss zugeben, ich war mir absolut sicher (bin es heute noch), aber ein leicht mulmiges Gefühl beim Essen und hinterher darauf warten, ob der Körper "reagiert" war es mir den Versuch einfach nicht wert :)


  • Wir wissen doch alle daß der überwiegende Teil an Pilzen mehr oder minder giftig ist. Unzählige Dinge die wir essen und kaufen können haben mitunter auch eine giftige Seite. Trotzdem liegen sie im Supermarkt und kaum jemand weiß um ihre schädlichen Wirkungen. Rohe Bohnen sind z.B. giftig. Auch reagieren Lebensformen unterschiedlich. Was der eine verträgt kann den anderen dennoch umhauen.
    Es liegt letztlich im Verantwortbewußtsein jedes einzelnen und im Wissen um die Handhabung mit einem Lebensmittel allgemein.


    Bereitet man Pilze richtig zu bzw. vor, so sind verschiedene Giftpilze auch tellergerecht präsentierbar.
    Bei Pilzen in anderen Ländern bzw. den Umgang damit rate ich jedenfalls grundsätzlich zu sehr großer Vorsicht. Da können sich schon die Haare sträuben angesichts mancher Mahlzeit. Allerdings wenden die Leute dort auch Techniken an die mal besser, mal schlechter helfen einen Pilz essbar zu machen. So ist es aber auch nicht immer.


    Was die hiesigen Pilze angeht muß jeder selber wissen wie vorsichtig oder wie wagemutig er sein will beim Pilzverzehr. Die wirklich bedenklich giftigen Pilze die es gibt, die gesichert problematisch sind, vor denen wird auch gleichermaßen gewarnt. Da werden wir schon gut beraten.
    Man sollte aber auch im Hinterkopf behalten daß bezgl. schädigender Stoffe in Pilzen (oder überhaupt wirkender Stoffe) immens viel Forschungsbedarf besteht. Da werden sicher noch viele neue Erkenntnisse auf uns zukommen, wenn auch nur langsam.
    Weitere Pilze die man nicht essen sollte werden bestimmt immer wieder mal für Ernüchterung unter den Sammlern sorgen. Es gibt so manchen Pilz der bei dem einen giftig oder giftverdächtig ist und von anderen Leuten dennoch gegessen wird (weil sie keinen Schaden zu merken meinen z.B. und er doch auch schmeckt). Die Möglichkeit daß das noch zu einem bösen Erwachen kommt sollte man nicht ausschließen. Ich halte die Wahrscheinlichkeit für hoch und nehme persönlich Abstand davon solche verdächtigte Pilze zu essen. Raten würde ich dies auch jedem anderen Pilzsammler aber da sind wir wieder bei der Frage der Verantwortung.
    Letztlich muß es jeder selber wissen. [hr]


    :shy: da is man sich so sicher und macht trotzdem einen fehler :(


    Damit sollte absolut jeder Pilzfreund rechnen !!! Egal wie erfahren man ist.
    Die Geschichte zeigt ja daß es auch die Kenner mal aus den Schuhen hauen kann.


    Ich finde gut daß du von deinem Fehlgriff berichtest. Das ermahnt uns nur stets vorsichtig zu sein wenn es um die Pilze geht. Wahrscheinlich steht sowas vielen von uns auch noch bevor.
    Und für Toilettentage sollte man evtl. auch zuhause vorbereitet sein. :evil:


  • aber ein leicht mulmiges Gefühl beim Essen und hinterher darauf warten, ob der Körper "reagiert" war es mir den Versuch einfach nicht wert :)


    so isses


    ich muss einen vermeintlich "sicheren" pilz erst einmal von jemandem gezeigt und wichtige unterscheidungsmerkmale persönlich erklärt bekommen, bevor ich ihn esse.
    so wie bei dir damals der hallimasch und bei mir die stockschwämmchen....
    die sind übrigens noch im tiefkühler und ich werde sie wegschmeißen...obwohl ich sicher bin...naja 99,99999% und die letzten 0,00001% reichen dafür, dass ich bauchweh kriege, nur vom hindenken!

  • :shy: naja lutine .... stockschwämmchen und doppelgänger is schon ne andere (gefährlichere) liga, als größter scheibling und g. parma :rolleyes:
    solch gefährliche naivitäten würde ich mir nicht erlauben X/
    lieber dann butterbrot mit schnittlauch drauf :thumbup:

    gruß *jürgen*


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