faltiger Pilz - aber welcher?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.870 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Juergen-M.

  • Hallo zusammen,
    mir ist heute ein eigenartiges Pilzchen vor die Füße gelaufen.
    Ich weiß nicht mal genau wie ich mir mit Google weiterhelfen könnte.
    Er ist relativ dünn, gummiartig aber brüchig und der Hut in Falten gelegt. Farbe hellbraun, die unterseite etwas heller als die Oberseite.
    Stiel war eigentlich gar kein wirklicher vorhanden...
    Gewachsen ist das Ding nahe eines Fichtenstamms, allerdings nicht direkt am Baum.
    Das Ding hat weder Röhren noch Lamellen, an der Unterseite ist auf den ersten Blick irgendwie erstmal gar nix...
    Hutdurchmesser ist etwa 10 cm.
    Die Fotos sind zwar nicht so dufte, aber der Kerl ist so ungewöhnlich, dass den sicher einer bestimmen kann.
    Um was handelt es sich denn hier?


    von unten:


    von oben:


    Danke schonmal!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jovo!


    Es "sieht aus" wie eine Flatschmorchel (Disciotis venosa). Aber der Standort ("an Fichte") wundert mich da sehr. Also vielleicht eher mal an einen etwas verwachsenen Scheibling (Gyromitra ancilis) denken. Da gibt es aber dann noch mindestens eine Verwechslungsart. Wenn auch dann wieder der Standort seltsam ist. ;)



    LG, Pablo.

  • Jetzt hab ich mir mal die Flatschmorchel auf Wikipedia angeschaut. Der Chlorgeruch ist beim inzwischen etwas warm gewordenen Pilz deutlich wahrnehmbar.
    Das Exemplar und sein Kumpel standen mitten im Nadelgehölz. Allerdings ist nicht weit entfernt alles mögliche an Laubbäumen zu finden. Auwald ist das eher keiner, mitten auf der Schwäbischen Alb im kleinen Lautertal sollte so was nicht vorkommen...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jovo!


    Naja, schwäbische Alb ist immerhin schöner Kalkboden. Der Schwimmbadgeruch ist ein konstantes Merkmal, der bei den Scheibenlorcheln nicht auftritt. So würde ich mal meinen ersten Eindruck bestätigen: Ist die Flatschmorchel / Morchelbecherling / Disciotis venosa. :thumbup:



    LG, Pablo.


  • Jetzt hab ich mir mal die Flatschmorchel auf Wikipedia angeschaut. Der Chlorgeruch ist beim inzwischen etwas warm gewordenen Pilz deutlich wahrnehmbar.
    Das Exemplar und sein Kumpel standen mitten im Nadelgehölz. Allerdings ist nicht weit entfernt alles mögliche an Laubbäumen zu finden. Auwald ist das eher keiner, mitten auf der Schwäbischen Alb im kleinen Lautertal sollte so was nicht vorkommen...


    Hallo Jovo,


    wer das Kleine Lautertal kennt, würde diesen Fund und die Bestimmung dazu nicht generell ausschließen. Gerade ein paar Angaben zum Geruch, Geschmack, Substrat, der Ökologie und des Fundortes mit Bebilderung wären hilfreich.
    Einen lieben Gruß aus RT,


    Markus

  • Oha, so genau kenn ich mich jetzt nicht aus was Böden anbelangt.
    Klar, kalkig ist es dort wie sonst fast nirgends.
    Der Boden war typisch mit Nadelstreu, der Standort wie gesagt im kleinen Lautertal, aber weit oberhalb der Quelle. Wers kennt: Nahe des "hübsche Stein".
    Geruchlich passt Chlor echt perfekt. Der Geschmack ist eher im Freizeitbad als beim Pilzesammeln zu finden...
    Ich geh da morgen wenns mir reinpasst nochmal hin und schieß ein paar Fotos von der Umgebung.

  • Bevor man das Schleifchen um die Flatschmorchel macht, könnte man noch mal mit einem Becherling wie Peziza repanda/Peziza varia vergleichen.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stephan!


    Eben finde ich deinen letzten Einwurf ziemlich gut. Mir kam neulich nämlich das hier in die Finger:

    Klar, sieht nicht hanz so deutlich aus wie der Pilz von Jovo, aber dennoch vom Aussehen, Wuchsweise, Brüchigkeit und Oberflächen recht nah bei Disciotis venosa. Tendenz zu dem Aussehen von Jovos Pilz ist erkennbar. Aber es ist keine Flatschmorchel. Auch nach längerem Anwärmen in Plastedose null Schwimmbadgeruch. Und auch leider kein Schleifchen zur besseren Erkennung dran.


    Also aufpassen. ;)



    LG, Pablo.

  • So, dann melde ich mich hier nochmal wegen den Bildern, den Geschmack der Pilzchen noch zu testen macht jetzt wohl weniger Sinn. :)


    Hier seht ihr das Stück Wald, wo ich fündig wurde. Den genauen Fundort hab ich nicht mehr auf den Meter getroffen, aber so sah es dort aus:



    Rechterhand, also bergab, wird es feuchter und laublastiger. Die FK standen aber defintiv im Nadelstreu, das in etwa so aussah:



    Und hier nochmal das Waldstück vom Weg gesehen:



    In der Senke rechts vom Weg ists natürlich eher feucht, vom Auwald sind wir dann aber doch noch ein gutes Stück weg. Die Lauter beginnt ja auch erst einige Kilometer talabwärts.


    Wie sind die Meinungen? Passt die Flatschmorchel in so ein Stück Wald? Wie gesagt, die Geruchsbeschreibung "chlorig" passt wie die Faust aufs Auge.