Im Garten unterm Pflaumenbaum

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 4.439 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Hallo Zusammen,


    in unserem Hausgarten fanden wir einige Exemplare dieses Pilzes auf der Wiese unterm Pflaumenbaum. In der Nähe standen bis vor einiger Zeit - vielleicht vor zwei Jahren - Kirschen, deren Wurzeln unter der Wiese herliefen.


    Ich habe ihn nicht vor Ort fotografieren können, sondern erst in der Wohnung mit Blitz und Lampe. Deshalb wegen der Farben mehrere Fotos aus gleicher Position.


    Der fotografierte FK hat einen Hutdurchmesser von ca. 2,5 cm. Es gab letzte Woche ein größeres Exemplar von ca. 5 cm, das aber leider vertrocknet war, ehe ich es zu sehen bekam.


    Der Geruch ist m. E. unangenehm säuerlich.


    Es tritt keine Verfärbung durch Druck, Reibung oder Schnitt auf.


    Es gibt noch mehr Exemplare auf der Wiese, die aber noch kleiner sind.


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  • Hallo Rübezahl !
    kann es sein das die Hutfarbe in Wirklichkeit anderst ist als es den Fotos nach den Anschein hat ?
    lass doch die Pilze auch mal aussporen und überprüfe den Geruch nochmal ( evtl . leicht gurkig / mehlig ? )
    Lamellenfarbe ?
    Gruß Harry

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  • Ich denke in die gleiche Richtung wie Harry und vermute den Schildrötling (Entoloma clypeatum).
    Dazu bräuchten wir aber rotes Spp und gürklichen Geruch :)
    Der Schlehenrötling (E. sepium) käme zwar auch in Frage, aber es sind keine Madenfraßstellen zu sehen, wo er sich verfärben würde.



    LG
    Christian

  • Hallo Harry,


    die Hutfarbe entspricht am ehesten der auf Bild 1 oben rechts, in Wirklichkeit einen Tick heller, die Lamellenfarbe würde ich als weiß mit einem Stich ocker bezeichnen. Aussporen lasse ich gerade und bin sehr gespannt auf das Ergebnis.


    Falls Du an den Maipilz denkst, der ist es nicht. Den finde ich jetzt öfters am Waldrand.


    Ggf. werde ich am Wochenende noch mal einen FK bei Tageslicht ablichten.

  • Hallo Rübezahl !
    Calocybe Gambosa ist das sicher nicht es gibt zwar auch welche in der Farbvariante aber der Lamellenstand spricht für Entoloma spec.
    Gruß Harry

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  • Hallo Christian,


    da habe ich wohl zu langsam geschrieben. Den Schildrötling schaue ich mir gleich mal an.
    Der Geruch ist definitiv anders als z. b. beim Maipilz. Wobei gurkig für mein Empfinden auch säuerlich ist.
    [hr]
    Hallo Harry und Christian,


    rosafarbene Anteile hat er nicht, muss aber bei diesem jungen Exemplar wohl auch nicht sein. Deshalb passt die Beschreibung schon gut. Ich werde mir in ein paar Tagen mal einen Reiferen vor die Linse nehmen.

  • Hallo Rübezahl !
    hier mal Vergeichsbilder zur Lamellenbeschaffenheit

    Calocybe gambosa / Entoloma ( in dem Fall E. sepium )
    Gruß Harry

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  • ...Den Schildrötling schaue ich mir gleich mal an...


    Hallo René,


    falls Du es noch nicht gesehen hast - heute hat Mario zum Schild-Rötling einen Profil erstellt. Vielleicht hilft das Dir Deinen Pilz besser zu identifizieren?


    Ich selbst habe solchen Pilz bis jetzt noch nie gefunden, deshalb kann zu der Bestimmung nicht konkret beitragen.


    Mich würde noch ferner interessieren, ob Du die Maipilze am Waldrand in Kottenforst gefunden hast? Bis jetzt habe ich Maipilze nur im Harz in einem Auwald gefunden (das war letztes WE), worauf ich mich sehr gefreut habe und würde gerne wissen, ob diese auch irgendwo bei uns zu finden sind. ;)


    LG
    Joli

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

  • Ich habe auch noch ein Foto der Lamellen gemacht. Leider nicht so gut wie das von Harry, aber die Struktur ist erkennbar und bei hellem Tageslicht wäre die Ähnlichkeit schon sehr groß.


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    Toll gemacht, das Profil, Mario. Das ist sehr hilfreich und ich denke, Ihr habt mit Eurem Verdacht alle recht! :)


    Was mich nur etwas irritiert ist der Buckel, was aber vielleicht an der geringen Größe meines Pilzchens liegt. Nun warte ich gespannt auf die Sporen.


    Joli:
    Ja, die ersten Maipilze habe ich in der Nähe des Heckelsmaar bei Heimerzheim gefunden, siehst Du hier, und heute von Dünstekoven zum Eisernen Mann.

  • Hallo Rübezahl!


    Zitat


    Der Geruch ist definitiv anders als z. b. beim Maipilz. Wobei gurkig für mein Empfinden auch säuerlich ist.


    Aber ein Problem haben wir noch, wenn der Geruch deutlich anders ist als beim Maipilz.


    Dein Empfinden ist da nicht korrekt.
    Beim Gurkengeruch darfst du nicht an Salz- oder Essiggurken denken. Eine frisch aufgeschnittene, am besten sehr reife Gurke, die hat den Gurkengeruch. Da ist nichts säuerlich.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Ja stimmt, Ingo! Das mit dem Geruch. :rolleyes:


    Der war für mich definitiv säuerlich. Meine Frau, die eigentlich ein feineres Näschen hat, konnte das allerdings nicht bestätigen. Sie hatte aber auch keine klare Alternative, meinte aber, dass es in Richtung Anis gehen könnte.


    Möglicherwiese hatten wir beide aber auch Gerüche unbekannter Herkunft in der Nase, die gar nichts mit dem Pilz zu tun hatten... :/


    Ich werde mir definitiv morgen noch mal einen frischen FK unter die Nase halten. Ich werde berichten...

  • Hallo Rübezahl!

    Zitat


    Ich werde mir definitiv morgen noch mal einen frischen FK unter die Nase halten. Ich werde berichten...


    Bin gespannt!
    Oft hilft es, wenn man Vorgaben hat. Man muss bloß kritisch dabei bleiben, ob man wirklich das riecht, was der andere will.


    Es gibt z.B. Pilzarten, die werden einfach verschieden wahrgenommen. Der Erdigriechende Schleimkopf (Cortinarius variecolor) da funktioniert das immer wieder: 80% der "Probanten" nehmen Erde, Staub wahr und empfinden das als eher unangenehm, 20% (das sind die besseren Nasen, denke ich, ich zähle mich da dazu) empfinden den Geruch aber als angenehm fruchtig, wie überreife Birnen. Wohlgemerkt an den gleichen Fruchtkörpern!!
    Ausgenommen aus der Wertung sind natürlich die Menschen (etwa 50% von allen), die gar nichts riechen oder sagen "Riecht eben nach Pilz" = Für mich ein Wegdreh-Antwort und wieder mit was anderem beschäftig.
    Ich hatte also diesen Erdigriechenden Schleimkopf mal offen im Keller stehen, der ganze Keller roch am nächsten Tag staubig. Roch ich direkt an den Pilzen, war es wieder das überreife Obst.


    Folglich könnte auch die Anzahl der Moleküle, die in der Nase ausgewertet werden können, eine Rolle spielen (Nein, wahrscheinlich eher nicht, was sollte das für einen evolutionären Nutzen haben?). Vielleicht kann das "Staub-Molekül" auch nur besser fliegen als das Zusatzmolekül, das aus Staub Obst macht, wer weiß? Man kann da Theorien aufstellen, aber wie das genau funktioniert? Keine Ahnung.


    Die Geruchsrichtung "Anis" ist übrigens ein Geruch, der relativ einheitlich wahrgenommen wird, da gibt es kaum Diskussionsstoff (naja, bis auf gefürchtete "Riecht-nach-Pilz-Fraktion").


    VG Ingo W

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  • Hallo Zusammen,


    heute habe ich nun ein paar frische Fotos bei Tageslicht aufnehmen können.


    Natürlich bin ich auch den "Geruchs-Verirrungen-Verwirrungen" nachgegangen.


    Ingo, Dein Bild von der frisch aufgeschnittenen sehr reifen Gurke gefällt mir. Ich hatte zwar nicht an Essiggurken gedacht, die mag ich nämlich nicht, aber der Geruch von Gurkensalat ist mir natürlich präsenter als der von frisch aufgeschnittenen reifen Gurken.


    Ich kann zwar jetzt immer noch nicht definitiv behaupten, dass es dieser Geruch ist, da mir aktuell das Vergleichsobjekt fehlt, aber ich kann es mir sehr gut vorstellen. Meine Frau ebenfalls. :thumbup:


    Der Anis-Verdacht ist völlig weg. Woher er kam, ist nicht mehr zu sagen. Vielleicht von einem Anis-Bonbon oder von den Händen, einer Creme oder einer Seife. Ich werde mir ab sofort angewöhnen, Pilze, die ich rieche, auf ein möglichst geruchsneutrales Tellerchen zu legen. Vielleicht komme ich dann besser klar.


    Und beim nächsten Einkauf ist eine Salatgurke fällig! :)


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  • Hallo Rübezahl!


    Prima!
    1. weil der nichtpassende Geruch vom Tisch ist und 2., weil die Farben der neuen Bilder m.E. nach sehr echt sind.


    So sieht der Schlehen-Rötling (Entoloma clypeatum sepium) aus. Eventuell rote Farben im Stielinneren kommen meist erst bei alten Fruchtkörpern.


    Den Geruch "Gurke" mit "Gurkensalat" gleichzusetzen, passt schon.


    VG Ingo W

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  • Eine Frage habe ich noch: in der Literatur finde ich den Entoloma clypeatum glockenartig oder mit Buckel beschrieben. Das ist bei meinen allerdings nicht ausgeprägt. Kann es sein, dass die einfach noch zu jung für diese Merkmal sind? Oder ist das evtl. nicht immer vorhanden?

  • Hallo Rübezahl!


    Mist, ich meine doch den Schlehen-Rötling, also Entoloma sepium, den ohne Buckel und ohne Braun!
    Ändere ich gleich oben!


    VG Ingo W

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  • Alles klar, danke! Ich hatte nur nach dem lateinischen Begriff gesucht und angenommen, dass Schlehen-Rötling nur ein Synonym ist. Hätte ich auch selbst drauf kommen können, dass hier was nicht stimmt.


    Danke allen, die zur Aufklärung beigetragen haben!!!

  • Hi Rübezahl!

    Zitat


    Hätte ich auch selbst drauf kommen können, dass hier was nicht stimmt.


    Du bist doch drauf gekommen.
    Ich hätte das jetzt nicht gemerkt.


    VG Ingo W

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