Mir war eben mal danach zu dokumentieren wie ich heute meinen Gemeinen Schwefelporling, Laetiporus sulphureus zubereitet habe.
Vielleicht ein wenig Inspiration für solche, die ihn mal probieren möchten.
Vorweg etwas allgemeines.
Den Schwefelporling sollte man nur in seinem jungen Zustand essen. Er ist dann butterweich zu schneiden, riecht sehr aromatisch und hat keine weißen Stellen. Altern tut dieser Pilz vom Stamm weg, soll heißen, die äußeren Bereiche des Pilzes sind die jüngsten, am besten geeignetsten.
Schwefelporlinge die an Eichen oder Robinien gewachsen sind verursachen bei manchen Leuten Verdauungsprobleme die einen auf die Toilette nötigen. Jene von Eichen schmecken zudem gerne mal weniger gut weil die Eiche sehr viele Gerbstoffe hat.
Bekannt ist der Schwefelporling auch als "Chicken of the woods", das Hühnchen des Waldes. Es kann auch durchaus so schmecken.
Nun zu dem Gericht von heute.
Man braucht ...
* Schwefelporling (genug um einen Pfannenboden zu bedecken)
* 3 kleine Scheiben Brot
* 4 Eier
* 1 Scheibe Schinken (in Streifen geschnitten)
* Öl (und Butter)
* 1 geschnittene Zwiebel
* 2 Esslöffel Hönig
* Salz
* Pfeffer aus der Mühle
* (Paprika, Cayennepfeffer, andere Gewürze nach gusto)
Am einfachsten lässt die Sache sich zubereiten mit zwei Pfannen. Eine größere für die Pilze und ´ne kleinere für die anderen Sachen.
Als erstes wird der Pilz gewaschen und von Krams befreit. In der Regel geht das superfix. Manchmal muß man ein wenig Augenmerk darauf richten ob etwas vom Pilz eingeschlossen wurde. Aus diesem Grunde habe ich ein bißchen großzügig Teile weggeschnitten.
Ist das erledigt, so schneidet man sich den Pilz so wie man ihn möchte.
Ich habe ihn in kleine Scheibchen geschnitten, nicht zu dick.
Ich handhabe es gerne so, alles vorzubereiten bevor ich mit dem Brutzeln beginne. Deshalb auch heute, alles parat - Schinken in Streifen geschnitten, Zwiebel ebenso und die zerschlagenen Eier an die Seite gestellt.
Außerdem habe ich mir drei Scheiben Brot geschmiert und auf einen Teller platziert. Da sollen die Zutaten später drauf.
Ich hätte mich für Rührei oder Spiegelei entscheiden können, mag aber noch eine andere Variante sehr gerne. Die liegt irgendwo zwischen den beiden. Ich verrühre die Eier bewußt nur leicht damit ich später in der Pfanne das Eigelb relativ gleichflächig über dem Weißen verteilt bekomme.
Salzen und Pfeffern nicht vergessen!
Sodann können wir loslegen.
Die größere Pfanne erhitzen, dann Öl hinein. Wer keine Lust hat auf Fett oder Cholesterin zu achten tut danach Butter hinzu. Geschmacksträger, you know ?!
In die heiße Pfanne verteilen wir jetzt unsere Chicken-Scheibchen.
5 Minuten später wenden und salzen wir sie. Man sieht, sie sind außen schon knusprig geworden.
Insgesamt möchte ich die Pilze 15-20 Minuten garen um zweifelsfrei alle Problemstoffe kaputt zu bekommen. Besser schmecken tun sie wahrscheinlich jedoch, wenn sie nicht so lange in der Pfanne bleiben müssen. Sie dürften dann weicher und fleischähnlicher sein.
Während die Pilze nun brutzeln wird die zweite Pfanne bemüht.
Erhitzen, Öl hinzu geben, wer mag auch Butter und dann die Schinkenstreifen hinein. Je nachdem wie kross man sie möchte entscheidet man ihre Bratzeit.
Ist der Schinken soweit wird er auf den Teller bewegt.
Den frei gewordenen Platz in der Pfanne nehmen nun die Zwiebeln ein. Kurz glasieren lassen und dann mit etwas Honig schwenken. Wenige Sekunden später sind leckere süße Zwiebeln entstanden.
Die kommen rasch mit auf den Teller über das Brot.
Unsere Pilze sind nun fast fertig und daher würzen wir sie jetzt. Ein guter Pfeffer, frisch gemahlen, ist dabei nie verkehrt. Ich habe zudem etwas Paprika und Cayennepfeffer dazu getan. Viel Geschmack ist davon allerdings nicht angekommen, wie ich feststellen konnte.
Wer nicht erst am Ende des Garens würzt betrügt sich selbst um den Geschmack denn der verbrennt teilweise.
Rubbeldiekatz will auch die andere Pfanne ihr Ei bekommen. Am besten macht alles gleichzeitig weil man es eilig hat.
Gleich danach die "Chicken" aus der Pfanne geholt und auf den Teller verteilt bevor alles kalt wird.
Sieht schon appetitlich aus.
Das Ei, so wie ich es gerne mag, ist auch gleich soweit. Ein bißchen Pfeffer noch mal druff wer es schmackig mag.
Sobald das Ei fertig ist ... zack ... rüber über das Brot.
Man kann ja noch etwas Schnickschnack dazu machen wenn man möchte.
Voila!
Es ist angerichtet.
Nebenbei habe ich mir noch einen Gurken-Dill-Saat gemacht.
Zugegeben, ohne die Pilze würde es auch gut schmecken.
Man kann so aber gut testen wie man den Pilz findet und ein wenig zusammen mit den einzelnen Zutaten probieren.
Denkt auch daran daß Pilze schwer verdaulich sind. Zusammen mit dieser energiereichen Mahlzeit ist der Magen sehr gesättigt!
Bis zum nächsten mal in diesem Kino.