Gymnopus dryophilus (Gemeiner Waldfreund-Rübling) ?

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 5.193 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Joli.

  • Heute habe im Kottenforst (Nähe Bonn) an mehreren Stellen folgende Pilze gefunden:
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    Substrat: Boden im Laubwald, verteilt im ganzen Wald
    Wuchsform: Meist einzeln, manchmal in kleineren Grüppchen, manchmal bilden Halbkreise/Hexenringe
    Lamellen: hell / gelblich, frei
    Sporen: in Arbeit -> edit: weiss (kann auch hell gelb sein)
    Hut: ca. 2-3 cm breit; glatt/kalhl, Hutrand ungerieft; hell gelb mit dunkleren (ockerfarbigen) Mitte; hygrophan
    Stiel: dünn, gelb, unten sind oft Myzelstränge zu sehen; Stielbasis ist meist verdickt (dsas was im Boden sich befindet) und mit Härchen besetzt
    Geruch: sehr angenehm, süsslich


    Ich tippe auf irgendein Waldfreund-Rübling.


    Für die Bestimmungshilfen bedanke ich mich im Voraus!


    LG


    Joli

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

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  • Ahoi, Joli,


    da lehne ich mich mal gaaaanz vorsichtig gaaaanz weit aus dem Fenster und sage: Ja!
    Kenne ich auch erst so seit 3 Tagen...


    LG
    Peter

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

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  • Hallo Peter!

    Zitat


    gaaaanz vorsichtig gaaaanz weit


    Klasse!


    Hallo Joli!


    Ja, so ist das mit den Farben.
    Den Waldfreundrübling (Gymnopus dryophilus) kann ich dir auf den Bilder bestätigen, auf denen die Fruchtkörper einen orange-bräunlichen Hut mit gleichfarbigem Stiel haben.
    Sehr typisch Bild 2, 4 und das vorletzte.


    Wo aber genau dieses Orangeliche durch einen Blaustich verschluckt wird (Bilder 7,8,12), käme man wohl schlechter auf die Art, würde vielleicht eher an den farbunfreudigeren blassen Gymnopus aquosus (Heller Waldfreundrübling) denken.


    Farben sind sehr wichtig, man sollte immer auf dem Bild kontrollieren, ob diese mit den realistischen Farben einhergehen.


    Übrigens, ist die Farbstichigkeit wohl am besten an den Eichenblättern zu erklären, die sich von ungeblitzt graubläulich in ein geblitzt warmes Rotbraun verwandeln.
    Beurteilung eines fotografierten weißen Papiers ist natürlich genauso gut/besser.


    VG Ingo W


    Edit: viele Fotoapparate haben aus dem Grund einen Weißabgleich.
    Man sollte also bei seiner Fotoausrüstung immer ein Stück graues Papier dabei haben und am jeweiligen Fotografier-Ort kurz mit Zuhilfenahme eben dieses hellgrauen Papiers den Fotoapparat auf die Licht-/Farbverhältnisse einstellen.

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo Peter,


    vielen Dank für die erste, auch wenn sehr vorsichtige, Bestätigung!



    Farben sind sehr wichtig, man sollte immer auf dem Bild kontrollieren, ob diese mit den realistischen Farben einhergehen.


    Übrigens, ist die Farbstichigkeit wohl am besten an den Eichenblättern zu erklären, die sich von ungeblitzt bläulich in ein geblitzt warmes rotbraun verwandeln.


    Hallo Ingo,


    danke ebenfalls für die Bestätigung, dass dies Waldfreundrüblinge sind!


    Bzgl Farben auf den Fotos hast Du gut erkannt: Die ungeblitzten Fotos sehen nicht so ganz echt. Wobei ich muss sagen, dass die Pilze ziemlich hell waren. Wenn man die Pilze mit den Fotos im Buch "Der große BLV Pilzführer für unterwegs" vergleicht, dann sind meine Pilze viel heller und demnach wahrscheinlich Gymnopus aquosus (diese Gattung ist im o.g. Buch nicht enthalten). In den nächsten Tagen werde ich im Tageslicht ein paar Bilder anfertigen und einstellen.


    Aber generell bin ich auch mit der Bestätigung zufrieden, dass meine Pilze entweder Gymnopus dryophilus (Gemeiner Waldfreund-Rübling) oder Gymnopus aquosus (Heller Waldfreundrübling) sind.

    Eine Frage habe ich jedoch:
    Ist die behaarte Stielbasis für die Waldfreundrüblinge typisch? Oder gibt es auch noch andere Pilzarten, die so was haben?


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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  • Zitat


    Eine Frage habe ich jedoch:
    Ist die behaarte Stielbasis für die Waldfreundrüblinge typisch? Oder gibt es auch noch andere Pilzarten, die so was haben?
    LG
    Joli


    Machen andere Pilze auch, besonders Saprophyten, also "Materialverwerter".
    Aber Tanja schrieb es letztens, für G. aquosus wäre z.B. typisch, dass eben dieser Filz rosalich wäre.


    VG Ingo W

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  • ....was er oft aber auch nicht ist. Bei G. aquosus ist der Stiel unten immer etwas aufgeblasen, an den Butterrübling erinnernd - oder fast immer.
    Am Ende hilft dann nur das Mikroskop ....


  • Eine Frage habe ich jedoch:
    Ist die behaarte Stielbasis für die Waldfreundrüblinge typisch? Oder gibt es auch noch andere Pilzarten, die so was haben?


    Ja, diese Frage beschäftigt mich schon auch immer, wenn es darum geht den Waldfreundrübling vom Striegeligen R. (COLLYBIA HARIOLORUM) abzugrenzen.


    Wenn die Waldfreundrüblinge durch eine tiefe Laubdecke stoßen mussten, haben sie eben auch manchmal diesen bis oben haarigen Stiel.


    Und diesen beim C. hariolorum angeblich so stark unangenehmen Geruch nach fauligem Kohl habe ich auch noch nicht bewusst wahrgenommen bzw. vom Frisches-Holz-Geruch des Waldfreundr. abgrenzen können.


    LG Christian

  • Hallo Christian!

    Zitat


    Und diesen beim C. hariolorum angeblich so stark unangenehmen Geruch nach fauligem Kohl habe ich auch noch nicht bewusst wahrgenommen


    Ich schon, ein schönes Merkmal.
    Allerdings habe ich den soooo oft noch nicht gefunden, also vielleicht ist er ja nicht immer deutlich present.


    VG Ingo W

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  • Hallo Ingo,



    Machen andere Pilze auch, besonders Saprophyten, also "Materialverwerter".
    Aber Tanja schrieb es letztens, für G. aquosus wäre z.B. typisch, dass eben dieser Filz rosalich wäre.


    Danke für den Hinweis!


    Hallo Huperzia,



    ....was er oft aber auch nicht ist. Bei G. aquosus ist der Stiel unten immer etwas aufgeblasen, an den Butterrübling erinnernd - oder fast immer.
    Am Ende hilft dann nur das Mikroskop ....


    Das passt schon - bei meinen Pilzchen ist die Stielbasis auch immer aufgeblasen/verdickt (ich habe nicht alle mit Stielbasis ausgerupft). Man kann auch auf den Fotos gut sehen.


    Es stellt sicht nun die Frage, ob C. hariolorum auch eine aufgeblasene Stielbasis hat?


    Hallo Christian,



    Wenn die Waldfreundrüblinge durch eine tiefe Laubdecke stoßen mussten, haben sie eben auch manchmal diesen bis oben haarigen Stiel.


    Und diesen beim C. hariolorum angeblich so stark unangenehmen Geruch nach fauligem Kohl habe ich auch noch nicht bewusst wahrgenommen bzw. vom Frisches-Holz-Geruch des Waldfreundr. abgrenzen können.


    Danke für den Hinweis bzgl. dicken Laubdecke! Wo hast Du denn darüber gelesen? Oder nur gehört bzw. interpretierst Du so?


    :/, es ist wirklich schwierig wegen der Abgrenzung aufgrund der filzigen Stielbasis...


    Ich finde, anhand diesen Merkmals kann man nicht so richtig unterscheiden, ob der Striegelige Rübling oder Waldfreundrübling ist. Wahrscheinlich muss man sich bei diesen Pilzen tatsächlich auf den Geruch verlassen (und ggf. auf die verdickte Stielbasis).


    Meine Pilze riechen definitiv nicht nach fauligem Kohl, sondern sehr angenehm süsslich. Ich glaube deshalb nicht, dass dies Striegelige Rüblinge sind.


    Summa summarium, ich tendiere dann eher zu der helleren Variante des Waldfreundrüblings und sage - es ist höchstwahrscheinlich Hellhütiger Waldfreund-Blasssporrübling/Gymnopus aquosus, weil o.g. Merkmale stimmen und zudem die Hütte bei meinen Pilzen schon ziemlich hell sind.


    Liebe Grüße


    Joli

    LG
    Joli

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  • Hallo,
    Der Striegelige (ist im Frühjahr hier auf Kalk so ziemlich der häufigste) ist sehr hell und der Stiel ist auch "aufgeblasen" - aber anders aufgeblasen. Er kommt mir nach unten hin immer sehr "dreieckig" vor.
    Und der Geruch ist meist SEHR deutlich.


    VG, Tanja

  • Hallo Joli!

    Zitat


    Summa summarium, ich tendiere dann eher zu der helleren Variante des Waldfreundrüblings und sage - es ist höchstwahrscheinlich Hellhütiger Waldfreund-Blasssporrübling/Gymnopus aquosus, weil o.g. Merkmale stimmen und zudem die Hütte bei meinen Pilzen schon ziemlich hell sind.


    Sehe ich nicht so.
    Die Sammel-Kollektion auf weißem Papier, wo auch wirklich das Weiß gezeigt wird, (ähm Nummer?.......Nummer?......., naja, das vorletzte Bild halt im Ausgangsbeitrag) zeigt für mich die realen Farben, wo Hüte und Stiel gleichgefärbt orangebraun sind. Eindeutig G. dryophilus (Gemeiner Waldfreundrübling).


    Das letzte Bild mit den scheinbar hellen Fruchtkörpern liegt auch auf weißem Untergrund, dieser erscheint aber bläulich, also in dem Stil, wo die Fruchtkörper auch auf den "Freiland-Laub-Blau-Fotos" diese orange Farbe verlieren. Also muss das die falsche Farbe sein.


    Übrigens, wie Tanja schon zeigt: der G. hariolorum neigt etwas zur büscheligen Wuchsweise.


    VG Ingo W

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  • Hallo,
    Der Striegelige (ist im Frühjahr hier auf Kalk so ziemlich der häufigste) ist sehr hell und der Stiel ist auch "aufgeblasen" - aber anders aufgeblasen. Er kommt mir nach unten hin immer sehr "dreieckig" vor.
    Und der Geruch ist meist SEHR deutlich.


    VG, Tanja


    Hallo Tanja,


    vielen Dank für den Beispiel mit dem Striegeligen Rübling!
    Werde Augen auf haben, wenn ich im Wald bin. Bei und hier ist Boden meist sauer.


    edit: Kommt der Striegelige bevorzugt auf dem Kalboden?


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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  • Die Sammel-Kollektion auf weißem Papier, wo auch wirklich das Weiß gezeigt wird, (ähm Nummer?.......Nummer?......., naja, das vorletzte Bild halt im Ausgangsbeitrag) zeigt für mich die realen Farben, wo Hüte und Stiel gleichgefärbt orangebraun sind. Eindeutig G. dryophilus (Gemeiner Waldfreundrübling).


    Das letzte Bild mit den scheinbar hellen Fruchtkörpern liegt auch auf weißem Untergrund, dieser erscheint aber bläulich, also in dem Stil, wo die Fruchtkörper auch auf den "Freiland-Laub-Blau-Fotos" diese orange Farbe verlieren. Also muss das die falsche Farbe sein.


    Übrigens, wie Tanja schon zeigt: der G. hariolorum neigt etwas zur büscheligen Wuchsweise.


    Hallo Ingo,


    danke für Deine Meinung! Die Bilder habe ich durchnummeriert. (Habe ich vorhin vergessen, sorry.)
    Es kann schon sein, dass die Farben auf meinen Bildern nicht so echt sind, aber insgesamt finde ich meine Rüblinge schon sehr hell. Aber orangene Tönne hatben sie schon, insb. in der Hutmitte. Stiele sind auch meist dunklerer als die Hüte (gingen schon ins dunkel gelbe/ orangene über). Büschellig wuchsen sie eigentlich nicht. G. hariolorum kann ich demach auch aus diesem Grund ausschließen.
    G. dryophilus passt dann vielelicht doch besser. Ich werde sie dann auch so ablegen.



    Edit: viele Fotoapparate haben aus dem Grund einen Weißabgleich.
    Man sollte also bei seiner Fotoausrüstung immer ein Stück graues Papier dabei haben und am jeweiligen Fotografier-Ort kurz mit Zuhilfenahme eben dieses hellgrauen Papiers den Fotoapparat auf die Licht-/Farbverhältnisse einstellen.


    Ingo, diesen Tipp habe ich irgendwie übersehen und werde versuchen meine Kamera so einzustellen. Danke für den Tipp!


    Hier sind noch ein paar Bilder von ähnlichen Rüblingen von einem anderen Fundort (gefunden am 28.05.2013 in der Ville, Nähe Merten/Brühl in einem Laubwald), wo sowohl Hütte als auch Stiele für meine Augen etwas heller waren und meiner Meinung evtl. zu Gymnopus aquosus passen könnten:


    2.1

    2.2

    2.3

    2.4

    2.5


    Was meint ihr? Oder ist hier auch G. dryophilus (Gemeiner Waldfreund-Rübling)?


    Liebe Grüße
    Joli

    LG
    Joli

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  • G. aquosus (oder G. hariolorum) - vom Eindruck her wirkt der Stiel behaart, kann aber Unschärfe sein


  • G. aquosus (oder G. hariolorum) - vom Eindruck her wirkt der Stiel behaart, kann aber Unschärfe sein


    Hallo Tanja,


    behaart ist der Stiel nicht. Ganz sicher! Ich habe gerade mir die halb vertrockneten PK angesehen (habe sie doch noch nicht wer geschmissen).
    Behaarung kann man nicht feststellen.


    Danke für Deine Hilfe und schönen Sonntag noch!


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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