Was für ein Täubling?

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 4.795 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gerd.

  • Hallo Pilzfreunde,


    Diesen Täubling habe ich gestern gefunden:


    Er wuchs in einem Mischwald mit Buchen und Eichen. Kalkboden mit teilweiser Oberflächenversauerung. Mehrere Exemplare in unterschiedlichen Größen.


    Hutdurchmesser: 4-9 cm
    Farbe: zitronengelb bis grünlich
    Oberfläche matt samtig
    Huthaut bis ca. ½ abziehbar
    Stellenweise bräunlich Flecke auf der Huthaut


    Geruch: nicht festgestellt
    Geschmack: mild


    Stiel: 1,5 –“ 5 cm dick und hohl
    Lamellen: dicht stehend, cremefarben


    Aufgrund der nicht splitternden Lamellen, die sich auch fettig anfühlen, hätte ich bei makroskopischer Betrachtung sofort auf den Frauentäubling getippt, auch wenn ich die Hutfarbe nicht als besonders typisch empfinde (aber dieser Täubling ist ja sehr variabel im Aussehen).


    Nach dem Mikroskopieren sind mir allerding Unstimmigkeiten aufgefallen zwischen der Beschreibung in PdS und meinen Ergebnissen.


    Die Sporen sind mit zahlreichen Warzen besetzt, die mit relativ weit vorstehenden Rippen (bis 0,7 µ) gratig verbunden sind.


    Die HDS besteht aus zahlreichen, vorstehenden, lanzettlichen Haaren, die aus rundlichen und kettenförmig aneinandergereihten Zellen entspringen.


    Cheilozystiden:


    Die Reaktion auf Eisensulfat auf dem Hutfleisch ist leicht rosa.


    Alle diese Merkmale passen besser auf R. violeipes.


    Ich bin mir jetzt bei der Bestimmung dieser Art jetzt doch ziemlich unsicher. Kann mir vielleicht jemand weiterhelfen?


    LG
    Rita

  • Hallo Rita,
    ´
    Wenn die Huthaut gummiartig elastisch war, das müsste das Russula violeipes sein.


    Viele Grüße,
    Marco

    Bei Online-Pilzbestimmungen gibt es keine Essfreigabe! Die gibt es nur bei einem Pilzsachverständigen!

  • Hallo Marco,


    danke für Deine Antwort.


    Zitat

    Wenn die Huthaut gummiartig elastisch war, das müsste das Russula violeipes sein.


    Das kann man so sagen!


    Ich dachte immer, daß nur bei R. cyanoxantha die Lamellen nicht splittern, oder liege ich da falsch?



    LG
    Rita

  • Hallo und guten Tag Rita,


    für die –žBestimmung–œ ist die Farbe des Sporenpulvers wichtig. Kannst du die Farbe beschreiben oder nach Tabelle benennen?


    Eine gute Zeit
    Gelbfieber

  • Hallo Uschi,


    bisher konnte ich noch nicht genug Sporenpulver zum Bestimmen der Farbe bekommen.
    Ich habe den größten Täubling nochmals unter ein Glas auf weißes Papier gelegt und muß noch warten.
    Ich denke aber, es ist auf jeden Fall ziemlich hell. Vielleicht sollte ich auch mal ein schwarzes Blatt nehmen. Mal sehen.


    LG
    Rita

  • Hallo und guten Tag Rita,


    du kannst auch ein Stück des Pilzes auf einen Objektträger geben und abdecken. Diesen Objektträger kannst du später zum überprüfen des Sporenpulvers auf dunkles bzw. weißes Papier halten.


    Tschüßi
    Uschi

  • Hallo Rita,


    ich sehe hier auch violeipes.
    Die Mikrobilder der Huthaut sind eindeutig: die lanzettlichen Haare auf den kugeligen Zellen sind ja so typisch und auffällig, dass man fast allein damit schon die Art bestimmen kann. So auffällige Haare werden einem bei Russula in der Regel nicht geboten. In PdS kommt das leider nicht so richtig zur Geltung.



    Alles Gute


    Thomas

  • Hallo Rita
    Für mich ist das eine typische R. violeipes. Im Hutzentrum nicht immer sichtbare, beim darüberfahren mit dem Finger jedoch immer spürbare Nabelung.
    Grüsse Sepp

  • Hallo Pilzfreunde,


    vielen Dank für Eure rege Teilnahme :thumbup:. Ihr habt mir schon sehr geholfen.
    Die Farbe des Sporenpulvers will ich, wenn möglich, natürlich noch feststellen.
    Diesen Täubling finde ich jedes Jahr regelmäßig an einer bestimmten Stelle hier im Wald.


    Ich wünsche Euch allen noch einen schönen Restsonntag.


    LG
    Rita

  • Hallo Rita,


    Ja, das sollte violeipes sein.


    GRudi

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  • Hallo Rita,


    auch von mir noch ein paar Anmerkungen zu R. violeipes (Violettstieliger Pfirsisch-Täubling):


    (1) Violette Farbtöne im Stiel fehlen häufig ganz oder sind nur andeutungsweise vorhanden.


    (2) Auffällig und soweit von mir beobachtet ist ein Merkmal, auf das in der Literatur kaum hingewiesen wird.
    - Die Hutfarbe ist auffällig matt, die Hutoberfläche +- glanzlos bestäubt.


    Grüße
    Gerd

  • Hallo Pilzfreunde,


    ich danke Euch allen für Eure Beiträge. Dadurch konnte ich die Täublingsart erst letztendlich bestimmen.
    Die Farbe des Sporenpulvers stimmt auch mit der von Russula violeipes überein.


    Zitat

    Violette Farbtöne im Stiel fehlen häufig ganz oder sind nur andeutungsweise vorhanden


    Die fehlten hier auch fast vollkommen. Erst beim genauen Hinsehen konnte ich einen leichten violetten Schimmer im unteren Stielbereich entdecken.


    LG
    Rita

  • Hallo Rita,


    Zitat


    Die (Anmerkung Gerd: Violetten Farben im Stiel) fehlten hier auch fast vollkommen. Erst beim genauen Hinsehen konnte ich einen leichten violetten Schimmer im unteren Stielbereich entdecken.


    - Ja so hatte ich bisher R. violeipes auch meist in der Hand (letztmalig in Italien).
    ---> In der Literatur wird eine weißstielige "forma citrina Quél." beschrieben. Hab keine Ahnung, ob du die gefunden hast.
    -------------------------


    Ein anderer Punkt würde mich noch interessieren:


    Zitat von Gerd


    (2) Auffällig und soweit von mir beobachtet ist ein Merkmal, auf das in der Literatur kaum hingewiesen wird.
    - Die Hutfarbe ist auffällig matt, die Hutoberfläche +- glanzlos bestäubt.


    - Kannst du die matte, stumpfe Farbe und die wie bestäubt wirkende Oberfläche des Huts bestätigen?


    Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd,


    zu Deiner Frage


    Zitat

    - Kannst du die matte, stumpfe Farbe und die wie bestäubt wirkende Oberfläche des Huts bestätigen?


    Ja, das kann ich bestätigen. Die Huthaut erinnert mich etwas an die Haut eines Pfirsischs.


    LG
    Rita

  • Hallo Rita,



    - Danke für die Bestätigung.


    :thumbup: Dann kannst du (auch ohne mikroskopische Nachbestimmung)diese leicht ansprechbare Laubwald-Art (+- sauerer Boden) in Zukunft abhaken.


    Grüße
    Gerd