Ich bin noch leicht skeptisch, hoffe aber, dass es jetzt weitergehen kann.
Am vierten Tag radelten wir vom ungastlichen Villach nach Kirschentheuer (ca. 40 km, ++++)
Ab jetzt ist die Drau fast durchgehend in Stauseen gefasst.
War es anfangs noch etwas trüb,
schien bald die Sonne und es gab nur noch gelegentliche Regenschauer.
Und endlich gab es auch wieder Pilze, wie diese rostbraunen, glattsporigen Risspilze unter Kiefer
oder die Rötende Wurzeltrüffel (Rhizopogon roseolus)
Auf einem ins Wasser ragenden Ast fühlte sich dieses Reiherenten-Pärchen sichtlich wohl.
Von Kirschentheuer zum Klopeiner See ging es am nächsten Tag, dem nunmehr fünften unserer kleinen Radreise (ca. 50 km, ++++)
Die Drau wurde immer breiter
Allerlei Schönes gab es am Wegesrand zu entdecken, wie diese gastfreundliche Margerite
oder den Safrangelben Saftling (Hygrocybe persistens) sowie eine scheinbar hungrige Grubenlorchel (Helvella lacunosa)
Sehr gefreut habe ich mich über diesen Schwarzen Apollo (Parnassius mnemosyne) an einer Wiesen-Witwenblume
Wunderschön fand ich auch den Schwarzen Weberbock (Lamia textor) mitten auf dem Radweg, für den ich eine Vollbremsung hinlegen musste!
Als ornithologischen Höhepunkt gab es noch diese kleine Gruppe Gänsesäger auf einer Sandbank zu bewundern.
Über das kleine Örtchen Stein (hier die wunderschöne Kirche)
ging es weiter zum Klopeiner See, dessen Wassertemperatur im Sommer bis zu 28 Grad betragen kann
und an dessen Ufer wir große Büschel des Laubholz-Knäuelings ( Panus conchatus) entdeckten
Der letzte Tag unserer Reise führte auf einer recht anspruchsvollen Strecke mit vielen Steigungen nach Lavamünd (ca. 50 km, +++)
Völkermarkter Stausee
Unsere zwei zuverlässigen Drahtesel auf der ca. 100 m hohen Jauntalbrücke, der höchsten Eisenbahnbrücke Mitteleuropas!
Die Brücke und ein Blick von oben.
Wenige Kilometer weiter ging es über die ebenso spektakuläre, 140 m lange und 58 m hohe Hängebrücke Santa Lucia, welche den Feistritzbachgraben überspannt.
Von da aus war es nicht mehr weit nach Lavamünd, dem Endpunkt unserer erlebnisreichen Fahrradtour, aber nicht unseres Urlaubes.
Kurz entschlossen machten wir noch einige Tage halt am Wörther See, zumal das Wetter es gut mit uns meinte.
Blick auf den See von unserer zweietagigen Ferienwohnung in Pörtschach
Die Idylle trügt leider!
Bald fängt es an zu regnen, so dass wir einen Tag eher als geplant abreisen.
Zuvor jedoch besuchten wir das nur ca. 30 km entfernt gelegene, äußerst sympathische Pilzmuseum in Winklern / Treffen, was zu einem würdigen Abschluss unseres Urlaubes wurde.
Liebevoll geführt von Astrid Janach ist dies ein wahres Kleinod und ein Besuch sei jedem wärmstens ans Herz gelegt, der irgendwann einmal in der Nähe unterwegs ist.
Man erfährt allerlei über unsere Pilze, so wird man unter anderen umfassend über deren Aufbau informiert, wie hier am Beispiel eines Kelchbecherlings zu sehen ist. Vermutlich der Österreichische
Sehr schöne Einblicke ins Innere und Erläuterungen zu Lebensweise und Fortpflanzung werden gegeben, all das auf eine Art und Weise, die auch ein Kind begeistern kann!
Solch lustige Sporen habe ich auch nach jahrelangem Mikroskopieren noch nie gesehen! Klasse!
Das eigentliche –žHerz–œ des Museums sind die vielen hundert täuschend echten Pilzmodelle, die weitgehend in ihren natürlichen Lebensräumen mit viel Liebe zum Detail angeordnet sind.
Hier tanzt die Hexe
Bunter Reigen
Und natürlich ist man nicht allein in so einer wunderschönen Einrichtung. Gelegentlich trifft man sogar andere Pilzfreunde aus Deutschland!
Wo auch sonst, wenn nicht in Treffen!
So hatte ich das Glück, einen unserer "Supermods" endlich persönlich kennen zu lernen.
Sicher könnt Ihr Euch unsere beidseitige Überraschung vorstellen.
Björn im Gespräch mit Astrid
Falls jemand noch genauer reinschauen möchte: Pilzmuseum.at
Auch die längsten Beiträge müssen irgendwann zu Ende sein. So wie dieser jetzt!
Vielleicht wäre es auch kürzer gegangen, doch auf welche Bilder hätte ich verzichten sollen?
Ich hoffe, Ihr hattet dennoch Euren Spaß beim Lesen und Betrachten, und ich konnte Euch etwas neugierig machen auf eine wunderschöne Gegend.
Lieben Gruß vom Nobi