Auf die Milch gekommen

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.472 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Pilzforum.


    Neben vielem Anderem will ich mir in diesem Jahr auch mal die Gattungen Lactarius und Russula ein wenig anschauen, von denen ich bislang absolut keine Ahnung habe.


    Einen kleinen Anfang hätte ich da mal:



    Fundort im Odenwald auf mäßig saurem bis neutralem Buntsandsteinboden, ca. 350m üNN
    Aus einer Wegböschung herauswachsend bei Rotbuchen, aber auch Eichen sind da nicht weit.
    Die Hutoberfläche ist "fast" glatt. Da scheint so ein minimaler Filz zu sein, den man aber mehr fühlt als sieht. Die Hüte sind nicht hygrophan, die sehen farblich heute noch genauso aus.
    Die Milch ist weiß, eher spärlich vorhanden, verfärbt nicht und bildet keine Krusten (ich habe allerdings auch recht viel davon weggeschlabbert).
    Der Geschmack der Milch (und des Pilzes) ist mild, fast ein wenig süßlich und erst im Abgang nach einigen Minuten (Mund vergessen auszuspülen) etwas bitter.
    Der Geruch des Pilzes ist schwach, initial eigentlich kaum wahrnehmbar aber schon auch etwas süßlich - fruchtig.
    Ein angetrockneter Fruchtkörper riecht ganz anders. Nur bin ich jetzt echt verunsichert, je mehr ich daran rieche. Ich habe kein Maggi im Haus, auch keinen Kampfer. Riecht das Zeug wirklich so eklig? Oder rieche ich hier tatsächlich Blattwanzen? Sind Blattwanzen das selbe wie Stinkwanzen? Dann könnte das hinkommen.


    Geht denn dann Lactarius subdulcis (süßlicher Buchen-Milchling) in Ordnung?
    PS.: Jawoll, richtig erkannt, das erste Bild ist überbelichtet. Die Farben sind auf den beiden anderen Bildern ziemlich original.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Eike!


    Echt?
    Für mich persönlich ist im Moment zB Psathyrella viel uninteressanter. Wenn ich das gestern und heute während der Recherche richtig verstanden habe, kommt man in der Gattung nämlich auch ohne Mikroskop recht gut zurecht. Sofern man sich da mal mit den Gerüchen vertraut gemacht hat. Und etwas Übung braucht's freilich auch. Insgesamt denke ich aber, daß mich das interessieren könnte.
    Bei Russula ist es natürlich ungleich verzwickter, aber auch da lässt sich erstmal recht viel makroskopisch machen.



    LG, Pablo.

  • Naja ist halt nict so mein Ding....
    aber einen Lactarius spezialisten brauchen wir auch
    Meine Beschäftigungen dieses Jahr-- nartürlich bestimme ich auch andere Funde
    1.Entoloma
    2.Hygrocybe und andere Rasenbewohner (besonders Trockenrasen)
    3.Pluteaceae
    4.Inocybe (schon seit letzten Jahr)
    5.Phlegmacien
    6.Clitocybe
    7.diverse Ascomyceten (da kenn ich aber im Notfall 2 Adressen)


    LG,Eike

  • Hallo Pablo!


    Eigentlich wären mir die Farben des ersten Bildes lieber, also ein Orangebraun.


    Die Milch/Hutfleisch von L. subdulcis schmeckt erst mild. Behält man aber mal ein kleines Stückchen länger im Mund, entwickelt sich irgendwie ein halbbitter-ekliger Geschmack. Ist aber sicher auch wieder Empfindungssache.


    Mir wäre zwar auch ein etwas längerer Stiel viel angenehmer, aber ich denke, insgesamt gesehen, kann das hinkommen mit L. subdulcis, auch mit der kleinen Papille auf dem Hut.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Den Geschmack habe ich auch genau so wahrgenommen. Als Alternative hätte der Schlüssel der BaWü - Flora mir noch den wässrigen Milchling (Lactarius serifluus) angeboten. Aber nach Bildersuche im Netz gefiel mir dann wohl L. subdulcis besser.
    Anders wäre es wohl, wenn ich den Wanzengeruch und den Maggigeruch verwechsle. Aber das denke ich nicht, und L. camphoratus passt jetzt vom Bildvergleich her eigentlich noch weniger.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    L. camphoratus sieht meist etwas "unordentlich" aus, hat mehr Rottöne, auch am Stiel.


    L. serifluus hat ein auffälliges Braun und ist meist irgendwie fettig-runzelig auf dem Hut.
    Falls du google-Bilder ausspucken lässt, der Orange stimmt natürlich nicht, wundert ja auch nicht bei dem Autor.


    VG Ingo W

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  • Hallo Beorn,
    tolle Gattung, die du dir da ausgesucht hast. Mit ca. 70 bis 80 Arten schööööön schwierig und spannend! In der Tat geht bei Milchlingen fast alles über die makroskopischen Merkmale, also für dich ideal. Und es gibt sogar von Professionellen angebotene Bestimmungsseminare ("Sprödblättler-Kurse"), z. B. in Hornberg oder in Jena. Und Spezialliteratur, die vergleichsweise preisgünstig ist (z. B. Heilmann-Clausen et. al., The Genus Lactarius, erhältlich z. B. bei mykoshop.de)


    Zu den wichtigsten makroskopischen Merkmalen, die man erheben muss, zählen die von dir angesprochenen Gerüche und Geschmäcker. Ganz wichtig ist auch das Beobachten, was die Milch nach dem Austreten veranstaltet. In der Gruppe, in der du mit deinem Pilz gerade bist, muss man z. B. einen oder zwei Tropfen der Milch auf ein reinweißes Taschentuch (Tempo) bringen und beurteilen, ob sie gelblich wird, und wenn ja, wie stark und wie schnell es geht.


    Gemäß deinen präzisen Angaben kann man hier auf jeden Fall L. subdulcis vermuten, die von den anderen Foris ins Spiel gebrachten Arten sollte man aber auch noch mal checken, zusätzlich vielleicht noch L. decipiens. L. camphoratus würde ich ausschließen wollen, der hat mehr ein ins Violett gehendes Rot.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo & Stephan!


    Hmmm, so ganz durch bin ich noch nicht. Der L. serifluus scheint mir noch nicht völlig vom Tisch zu sein, auch wenn ich bei meinen beim besten Willen keine gelben Lamellen ausmachen kann. Da gibt es schon auch einige Bilder, die ganz gut passen. Zumal eine gewisse, feine Runzligkeit ja hier auch gegeben ist:

    Allerdings ist die Hutoberfläche nicht speckig und glatt, sondern schon eher sehr fein samtig.


    Dann lese ich zu Lactarius decipiens, daß die Milch einen scharfen Nachgeschmack haben sollte? Kann ich hier definitiv ausschließen.
    Vom Aussehn her wäre der aber auch icht schlecht. Nach Bildvergleich könnte man meinen, mein Pilz liegt irgendwo zwischen L. serifluus (zu dunkel) und L. decipiens (zu hell). Also doch bei L. dulcidulus.


    Natürlich immer die Bilder von Commanster / Lindsey außer acht lassend.
    Das Bild, was du meinst, Ingo, ist ja schon der Gipfel.
    Ich denke, jeder Teilzeitmykophage müsste doch da den Reizker erkennen? Das grenzt doch schon fast an Vorsatz, ist aus meiner Sicht eigentlich nicht erklärbar. Zumal der Bildautor ja offenbar schon länger und immer wieder bestitelte Pilzbilder einstellt.
    So ein ganz klein bisschen Basis - Wissen sollte man doch schon erwarten. Oder es steckt was anderes dahinter.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Ich denke, der Lindsey hat mehr Spaß am Fotografieren als am Bestimmen.
    Die verwendeten Pilznamen sind wohl 30-Sekunden-Schnellbestimmungen mit Durchblättern, anders kann ich mir das nicht erklären.
    Das Ärgerliche dabei ist, dass seine sämtlichen Bilder irgendwie bei Wiki angekommen sind und damit automatisch bei der Bildersuche eine vordere Position einnehmen.
    Ist irgendwie auch rufschädigend für Wiki, finde ich, und es wundert mich ncht wenig, wie lange das schon so geht.


    VG Ingo W

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Sowas Ähnliches habe ich auch gedacht. Für Wiki ist es echt blöd. Vor allem, weil auf der anderen Seite viele Leute hart daran arbeiten, daß alles so stichhaltig und korrekt wie möglich ist.


    Vielleicht sollte man dem (durchaus guten) Pilzphotographierer mal die MItgliedschaft in einem geeigneten Pilzforum nahelegen. Da könnte er sich die Bilder bestimmen lassen (soweit eben möglich).



    LG, Pablo.