Ein ungewöhnlicher Hexenröhrling

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 4.456 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hallo zusammen,


    Gestern habe ich in einem thermophilen, bodensauren Mischwald am kalkgeschotterten Wegrand insgesamt drei Hexenröhrlinge gefunden, die mir keine Ruhe lassen. Ich vermute das es eine ungewöhnliche Form oder eine Übergangsform des Flockenstieligen Hexenröhrlings ist. Bei allen dreien fehlten sämtliche Rottöne am sattgelben und fast glatten Stiel. Die gelbe Form und der Glattstielige Hexenröhrling kommen mit Sicherheit hier nicht in Frage, weil einige Merkmale hierfür nicht passen.


    Bilder etwas größer als sonst:


    [/i]



  • Das sind ja geile Teile, Andreas!


    Vielleicht Flockenhexen mit einem partiellen Pigmentausfall?
    Wobei ich davon noch nie gehört habe.


    Die Bildgröße ist für mich völlig in Ordnung!


    Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Chips: 72

  • Hallo Andreas,
    Die wenigen Hexen, die ich zur Zeit bei uns finde, haben alle diesen markant gelben Stiel. Ist mit die letzten Jahre noch nie aufgefallen.


    Gruss Stephan

    Ein Pilzler Namens Guschti Frei

    fand im Wald ein Hexenei.

    Voll Gwunder pocht er ein`ge Male

    an die butterweiche Schale;

    ob wohl ein Vogel drinnen sei?


    Chipcount 68: 100 -15 Beitrag APR2017, +10 Platz 8 (APR2017), +14 Platz 2 (Platzwette APR2017), -15 Beitrag APR2018 +10 Platz 6 (APR2018) - 15 Beitrag APR2019,

    -10 Beitrag APR2020, +6 PLatz 9 (APR2020), +3 Platz 4 (Platzwette 2020), -10 Beitrag APR2021, -10 Beitrag APR2022

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andreas!


    Nachdem mich ja kürzlich auch so ein Flocki genasführt hat, bin ich der Überzeugung, daß der Pilz nach absolut Allem aussehen kann. Ich erwarte jederzeit, den mal mit nachtschwarzer Kappe, himmelblauem Stiel und neongrünen Poren zu finden, die auf Druck durchsichtig werden.


    Aber ich sehe eigentlich auch keine Alternative zu B. erythropus. Die Art scheint recht anfällig zu sein für partielle Pigmentstörungen. So crass ohne rote Flocken am Stiel habe ich ihn auch noch nicht erlebt. Aber in die Richtung, mit sehr wenig rot, teils nur einer leicht rötlichen Gürtelzone, ist mir der auch schon unter gekommen.
    Blöd. In meinem Archiv finde ich gerade gar kein passendes Bild. Höchstens das hier:

    Die Qualität ist mies, und der Stiel ist auch nicht komplett gelb, hat aber immerhin nur sehr wenig rot. Bei dem Kleineren wär's noch deutlicher gewesen. Aber ich war wohl photographierfaul an dem Tag.


    Schade, wenn du die Kappe wenigstens pink angemalt hättest, hätte ich noch >Boletus lupinus< vorschlagen können.


    Edit:
    Für B. queletii hätte er auch den Hut umlackieren müssen. ;)
    Das war auch einer der wesentlichen Gründe, warum meiner letztens nicht in das Muster passte, denke ich.



    LG, Pablo.


  • Ich erwarte jederzeit, den mal mit nachtschwarzer Kappe, himmelblauem Stiel und neongrünen Poren zu finden, die auf Druck durchsichtig werden.


    :D:D:D


    Ganz so extrem wirds wohl nicht werden, Pablo.
    Aber natürlich ist der "Flocki" äußerst wandlungsfähig und kann in so manche Kostüme schlüpfen.


    Lieben Gruß vom Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Chips: 72


  • ...
    Für B. queletii hätte er auch den Hut umlackieren müssen. ;)
    Das war auch einer der wesentlichen Gründe, warum meiner letztens nicht in das Muster passte, denke ich.


    Nö, damit bin ich nicht ganz einverstanden. Ich habe im Netz zumindest Kollektionen gesehen wo auch dunkle Hüte vorkamen. Wohlgemerkt inmitten hellhütigerer Kumpels. Sollten also aus der gleichen Sippe kommen.


    Aber albinotische Formen mit fehlenden Rottönen gibt es, außer bei B. luridus und B. queletii, auch beim Flockenstieligen Hexen-Röhrling, Boletus erythropus.
    Habe im Schlüssel von Gminder nachgesehen.
    Insofern würde ich doch vom Flockie ausgehen. Ist halt ein Albino. :)

  • Hallo zusammen,
    da ich noch immer ein wenig unsicher bin, traue ich mich eine wahrscheinlich bekloppte Frage zu stellen, (ist für mich wichtig)
    Wie kann man bei diesem Pilz den Wolfsröhrling ausschließen?ßß


    bescheidene Grüße Peter

  • Weil der Wolfsröhrling rosa- und nicht braunhütig ist.


    An diesem Rotporer ist einiges nicht ganz passend für den Flockenstieligen Hexenröhrling. Ich meine dabei nicht einmal das fehlende Rot am Stiel. Aber die anderen Farben liegen für meine Begriffe auch leicht daneben: das Orangerot der Poren ist m. E. zu hell für die Norm, auch die Farbe des Blau am durchgeschnittenen Pilz finde ich irgendwie seltsam. Zudem kommt noch die merkwürdig grubig-faltige Hutoberfläche, die man eher vom Glattstieligen kennt. Für die Option Glattstieliger HR ist mir dann aber wieder zu wenig Weinrot im Stielfleisch.


    Andreas
    Wie ich sehe, hast du den Pilz durchgeschnitten. Du hast dabei doch sicher darauf geachtet, ob die Fleischfarbe vor dem Blauen einheitlich leuchtend chromgelb war und ob das Blauen blitzartig erfolgte? Was dann schon für einen Flocki sprechen würde. Oder ob die Fleischfarbe nur blassgelb war und der Pilz ein wenig Zeit brauchte, um so blau zu werden? Was dann auf etwas Anderes hindeuten würde.


    Ich gebe dir mal die E-Mail-Adresse des m. E. besten deutschen Boletus-Kenners: Jürgen Schreiner. Sie lautet: schreiner_juergen@web.de. Jürgen kann dir jeden in Europa vorkommenden Boletus bestimmen, oft sogar nur anhand der Fotos.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()