Mairitterling?

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 7.650 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von juripuh.

  • Hallo Pilzfreunde,
    ich bin noch recht neu "in den Pilzen".
    .......und mir nicht sicher, ob das Mairitterlinge sind. Sie richen mehlig / pilzig und schmecken (kleines Stück probiert) gut / pilzig eben. Sie sehen aber nicht so typisch aus, wie die Maipilze die im Netz abgebildet zu finden sind. Es verfärben sich auf jeden Fall keine Druckstellen rot, also dürften es keine Mairisspilze sein. Hab sie gestern Abend gepflückt und in 2 - 3 Std. sollen sie eigentlich zusammen mit Riesenegerlingen in die Pfanne ;)
    Jetzt schon mal Dank für Eure Hilfe!

  • Ei, VORSICHT!!!


    Das sind auf gar keinem Fall Maipilze, sondern eher welche die sehr giftig sind. Sieht für mich sehr nach einem Risspilz aus.


    Lieber mal nicht gleich in den Mund nehmen, sondern zuerst die anderen Bestimmungsmerkmale klären.


    Gruß
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Juripuh!


    Deine Zweifel sind berechtigt, Maipilze sind das nicht.
    Das Bild ist zum Bestimmen der Pilze allerdings völlig ungeeignet (auch wenn die meisten Pilze wahrscheinlich Bleibrätlinge sind). Und selbst wenn es so wäre, gibt es keine Verzehrfreigaben bei Online Bestimmungen.
    Das geht nur beim Pilzsachverständigen vor Ort.


    Wenn du "recht neu in den Pilzen" bist, dann stelle doch lieber erstmal etwas leichteren Sammelarten nach. Idealerweise sind das anfangs Röhrlinge und eventuell noch Pfifferlinge.
    Auch sehr hifreich für Einsteiger ist mal ein Kurs oder einige geführte Pilzlehrwanderungen mitzumachen.


    PS.:
    Auch Rißpilze sind das nicht. Wie gesagt: Größtenteils Bleibrätlinge (Megacollybia platphylla). Jedenfalls nichts zum essen!
    Der Ziegelrote Rißpilz kann schon so ähnlich aussehen, jedenfalls wenn man sich da nicht so auskennt. Er Rötet auch nicht auf Druck, sondern einfach nur ganz allmählich mit dem Alter und an Fraßstellen von Insekten und anderen Tieren.
    Jedenfalls ist es schon sehr riskant, nach Maipilzen zu suchen, wenn man nicht mal einige einfache Fakten über ähnliche Giftpilze kennt.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Anmerkung:
    Das Breitblatt wäre ein "Kriegspilz", also zwar essbar, aber alles andere als schmackhaft. <X


    Theoretisch ja.
    Nicht aber in diesem Fall. Da sind nämlich auch noch andere Pilze dabei, die man so gar nicht erkennen kann. Könnten wohl schon irgendwelche Rötlinge sein.
    Und deswegen und weil es interessanterweise keine Online - Freigabe gibt, sind alle auf dem Bild zu sehenden Pilze nicht essbar.



    LG, Pablo.

  • [quote='juripuh','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=165675#post165675']
    >Hallo Pilzfreunde,
    ich bin noch recht neu "in den Pilzen".
    .......und mir nicht sicher, ob das Mairitterlinge sind.


    Gut, dass du die Idee hattest hier nachzufragen. Sehr gut sogar.


    > Sie richen mehlig / pilzig und schmecken (kleines Stück probiert) gut / pilzig eben.


    Das tun hunderte andere Pilze auch, sogar tödlich giftige.


    > Sie sehen aber nicht so typisch aus, wie die Maipilze die im Netz abgebildet zu finden sind.


    Wie kommst du dann darauf, dass es Maipilze sein könnten?


    > Es verfärben sich auf jeden Fall keine Druckstellen rot, also dürften es keine Mairisspilze sein.


    Ich halte sie auch nicht für Ziegelrote Risspilze. Dagegen könnten es sehr gut Rötlinge sein, unter denen es auch giftige Arten gibt.


    > Hab sie gestern Abend gepflückt und in 2 - 3 Std. sollen sie eigentlich zusammen mit Riesenegerlingen in die Pfanne ;)


    Nee, das lass mal sein, freundlicher Rat.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Au ja, ihr habt viel besser aufgepasst als ich.
    Also ich bin mir nicht sicher, ob ich einen Riesenegerling (= Agaricus macrosporus?) sicher bestimmen könnte. Wie sieht es bei euch beiden aus?

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stefan!


    Kommt drauf an. Riesenegerling kann ja auch Agaricus augustus sein. Den würde ich wohl erkennen. Agaricus macrosporus nur nach Nauta (?), wenn der zusammen mit A. excellens, und A. substramineus als Agaricus urinascens im selben Topf landet :D
    Aber auch dann hätte ich noch Schwierigkeiten bei der Abgrenzung nach Agaricus arvensis / fissuratus.


    Dieser groß - und - stämmig - Anis - Komplex ist eben auch etwas schwierig.



    LG, Pablo.

  • Sicher bestimmen könnte ich nur was auf meinem Teller liegt.
    Aber meine Meinung sagen, das ginge.


    Es gibt mehrere Champis zur Auswahl für den Riesenegerling ?
    Da wäre ich ja schon bei Agaricus augustus hängen geblieben.


    Na, mal schauen ob und was da noch kommt.
    Essenszeit war schon ?

  • Hallo Zusammen,
    ...und Danke für die schnellen Rückmeldungen. Wie ich drauf komme: Hutfarbe, Lamellen weiß, Geruch, nirgends etwas rötliches zu finden. Ok - kommt dennoch nicht in die Pfanne. Klar. Die beiden großen Champignons (?) habe ich nur mit den anderen zusammen fotografiert. Hier die Bilder.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Juripuh!


    Das ist auch besser so. Auch wenn das jetzt vielleicht erstmal etwas schroff klingt, aber es ist eben nicht so einfach mit den Pilzen. Gerade bei Lamellenpilzen braucht es einige Erfahrung und am besten auch jemanden, von dem man lernen kann. Die meisten beginnen erstmal mit dem Sammeln von Röhrlingen (Maronen, Steinpilze, Rotfüße, Birkenpilze, Flockis). Da kann man nicht viel falsch machen, es gibt einfache Regeln und wenn mal was verrutscht, endet es nicht tragisch. Dabei gewinnt man mit der Zeit ein Gefühl für das Variationsspektrum von Pilzen an sich, schaut sich auch mal andere Pilze an und kann sich gemütlich und langsam auch mal schwierigeren Gruppen vertraut machen.
    Zum Beispiel mit den Champignons. Denn auch bei denen gibt es giftige Arten.
    Giftige Champis verfärben aber gelb unten an der Stielbasis / Knolle, wenn du da rumkratzt oder drückst. Auch stinken die giftigen Champi - Arten meist unangenehm nach "Chemie": Wundpflaster, Desinfektionsmittel, Krankenhaus, Tinte...
    Leider können beide Merkmale manchmal recht undeutlich ausgeprägt sein.


    Champis sind eigentlich keine guten "Einsteigerpilze", weil es in richtung teils stark giftiger Wulstlinge und Schirmlinge Verwechslunngsmöglichkeiten gibt. Diese hätten zwar nie braune Lamellen, aber die haben junge Champis ja auch nicht.


    Bei deinen Champis sehe ich im Moment gar keine Verfärbungen. Da könntest du mal oben am Hut kratzen und zuwarten, ob da was gelb wird, das selbe ganz unten am Stielende machen (reicht wahrscheinlich, wenn du da den Dreck wegreibst) und mal der Länge nach durchschneiden.
    Dann könntest du mal überprüfen, ob dir an dem Pilz ein besonderer Geruch auffällt, der eigentlich nicht zu "Supermarktchampi" passt.


    Edit:
    Nö, A. augustus ist es nicht. Vom Habitus könnte Wiesenchampi (A. campestris) hinhauen. Aber dafür ist er viel zu groß. Eigentlich kann es bei der Größe fast nur einer aus der gilbenden Fraktion sein. Da habe ich oben bei der Aufzählung übrigens noch Agaricus macrocarpus vergessen, der weder mit A. urinascens noch mit A. arvensis synonymisiert wird.



    LG, Pablo.

  • Hallo Juripuh,


    Riesenchampignons (Agaricus augustus) sind das sicherlich nicht. Die sehen ungefähr so aus.



    Zumindest sind das keine der Karbolegerlinge. Ich sehe kein gelb an der Stielbasis.


    Viele Grüße

  • Hallo Hannes
    doch zumindest ich kann ich leichtes gilben erkennen... wenn man also Anfänger ist sollte man eh die Finger von den gilbenden Champigions lassen da die nicht einfach zu überschauen sind... Hat auch lange gedauert bis ich mich darin sicher zurecht fand
    LG,Eike


  • Hallo Hannes
    doch zumindest ich kann ich leichtes gilben erkennen... wenn man also Anfänger ist sollte man eh die Finger von den gilbenden Champigions lassen da die nicht einfach zu überschauen sind... Hat auch lange gedauert bis ich mich darin sicher zurecht fand
    LG,Eike


    Hallo Eike,


    wo denn, ich habe das Bild vergrößert, kann aber immer noch keinerlei gilben an der Basis erkennen:(?


    Natürlich hast Du recht, dass Champis nichts für Anfänger sind. Daher lasse ich sie auch meist links liegen. Die kommen vielleicht später einmal dran.


    Viele Grüße

  • Hallo juripuh !


    Du bist voll Eifer dabei, wie es aussieht.
    Um die Bestimmung zu erleichtern, sind möglichst viele Angaben zur Pilzbestimmung sehr hilfreich.
    Anhand deiner Angaben kann dir dann auch bei der Bestimmung geholfen werden. Ausschlusskriterien sind sicherlich wichtig, um giftige oder unverträgliche "Doppelgänger" ausschließen zu können.
    Sinnvoll dürfte es aber erst einmal sein, zunächst aufgrund einer möglichst korrekten Beschreibung festzustellen, um welchen Fund es sich handeln könnte. Dann folgt der zweite Schritt, nämlich der Ausschluss derjenigen Kandidaten, die es nicht sein sollten (insbesondere dann, wenn es um den Kochtopf geht)


    Freundliche Grüße,
    Markus

  • Hallo,
    Danke für eure HInweise. Auch die warnenden. Aber, ganz so blutiger Anfänger bin ich nun auch nich - sprich mit Röhrlingen und Herbsttrompeten und Apfeltäublng usw. - also ein bisschen Erfahrung habe ich schon.Aber halt nich viel mit den Lamellenpilzen. Also Riesenegerling hab ich nur geschrieben, weil ich ihn immer noch für einen großen Champignon halte. Er saß im Strassengraben, hat die typ. Rosette (nennt man das so?) Riecht nicht nach Anis oder sonstwie komisch, sondern lecker nach Champignon. Die Größe hat mich auch irritiert. Ist das f. Champ. so ungewöhnlich?
    Und noch mal zu den andern Pilzen: Was macht euch so sicher, dass es kein Maipilz ist / welches Ausschlußkriterium?
    LG


  • Hallo,
    Danke für eure HInweise. Auch die warnenden. Aber, ganz so blutiger Anfänger bin ich nun auch nich - sprich mit Röhrlingen und Herbsttrompeten und Apfeltäublng usw. - also ein bisschen Erfahrung habe ich schon. Aber halt nich viel mit den Lamellenpilzen. Also Riesenegerling hab ich nur geschrieben, weil ich ihn immer noch für einen großen Champignon halte. Er saß im Strassengraben, hat die typ. Rosette (nennt man das so?) Riecht nicht nach Anis oder sonstwie komisch, sondern lecker nach Champignon. Die Größe hat mich auch irritiert. Ist das f. Champ. so ungewöhnlich?
    Und noch mal zu den andern Pilzen: Was macht euch so sicher, dass es kein Maipilz ist / welches Ausschlußkriterium?
    LG


    Hallo juripuh !


    Ich wiederhole mich jetzt. Den Fruchtkörper eines Pilzes bestimmt man nicht dadurch, in dem man möglicherweise und eventuell feststellt, warum es dieser nicht sein sollte, sondern aufgrund sicher festgestellter Bestimmungsmerkmale, warum es eben jener sein sollte.
    Dazu sind natürlich die genannten Bestimmungsmerkmale hinsichtlich der Beschreibung des Fundes immens wichtig.


    Erst im zweiten Schritt schließt man mögliche Verwechslungskandidaten aus.


    Viele Grüße,
    Markus

  • Hallo juripuh,
    ich melde mich noch mal. Finde es übrigens super, dass du nicht schon entnervt aufgegeben hast, sondern am Ball bleiben willst. Viele Anfrager reagieren nicht mehr, nachdem das "Shitstörmchen" losgebrochen ist.


    1) Die Champignons sind tatsächlich welche, und sie sehen mir nicht wie giftige aus. Ich traue dir auch zu, dass du einen giftigen Champignon zu Hause erkennen würdest. Lies einfach nochmal im Pilzbuch nach, welche Merkmale der Karbolchampignon hat, bevor du ihn zubereiten willst, und dann ist auch gut.


    2) Statt Rosette heißt es Manschette oder Stielring.


    3) Maipilze sind grundsätzlich auf dem Hut mattweiß, vielleicht durch Sonnenbrand etwas lederfarben. Sie haben immer weiße Lamellen ohne irgendeinen Grauton oder Rosaton, auch alte. Der Stiel ist immer weiß und dick, aber auf keinen Fall seidig-längsfaserig oder flockig-schuppig. Das Fleisch ist im Hut und Stiel dick und voll und überall weiß. Wenn du dir daraus ein Bild zusammenreimst, weißt du, dass deine Pilze aussehenstechnisch absolut nichts von Maipilzen haben. Also - weg mit dem Fund, und dieses Jahr bitte auch nicht mehr nach Maipilzen suchen!


    4) Es ist generell keine gute Idee, sich im Internet Absolution für das geplante Pilzessen zu holen. Wenn tatsächlich jemand so verwegen ist, dir über Internet Pilzberatung zu geben (Haftungsübernahme bei Vergiftung inbegriffen??), weißt du immer noch nicht, ob der Typ Ahnung hat. Im Internet darf jeder den größten Käse schreiben, und oft bleibt es unbemerkt bzw. unkommentiert. Gehe zu einem real existierenden Pilzberater, oder nimm an Lehrexkursionen teil, die von örtlichen Pilzvereinen gegen kleine Obolusse veranstaltet werden. Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die über Internet nicht funktionieren, dazu zählt auch die Pilzberatung!

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()