Calocybe gambosa (Fr.) Donk
Maipilz, Georgspilz, Mai –“ Ritterling, Mai - Schönkopf
Synonyme:
- Agaricus gambosus Fr.
- Agaricus georgii L.
- Calocybe georgii var. gambosa (Fr.) Kalamees
- Agaricus albellus DC.
- Agaricus aromaticus Rogue
- Calocybe georgii var. aromatica Pilat
Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Agaricomycetidae --> Agaricales --> Lyophyllaceae --> Calocybe --> Calocybe gambosa
Hut: Bis 15 cm breit; farblich sehr variabel: weißlich bis cremefarben oder gelbbräunlich bis lederfarben; Hut anfangs polsterförmig, später flach konvex bis ausgebreitet; dickfleischig, fest; Hutrand eingerollt, oft etwas wellig und ungleichmäßig rund; Hutoberfläche trocken, kahl, glatt bis fein eingewachsen radialfaserig; Huthaut kaum abziehbar
Stiel: weiß, cremefarben bis blass ledergelblich, besonders im Alter von der Basis her bräunlich fleckend; bis 10 cm lang, kräftig, festfleischig, im Alter auch wattig ausgestopft oder von Maden ausgehöhlt; zylindrisch bis keulig verdickt; manchmal auch mit verjüngter Stielbasis; oft unregelmäßig geformt und nicht rund; Oberfläche fein eingewachsen längsfaserig
Lamellen: weiß bis cremefarben (im Alter auch braun oder gelb fleckend); sehr gedrängt; breit angewachsen bis ausgebuchtet angewachsen (mit –žBurggraben–œ); immer deutlich schmaler als Hutfleisch dick; nicht gegabelt aber untermischt
Fleisch: weiß, im Alter und bei Parasitenbefall auch mal bräunlich oder gelbbräunlich; fest; dick; mit deutlichem Geruch und Geschmack nach frisch gemahlenem Mehl bzw. frischer Salatgurke; oft von Maden befallen
Speisewert: sehr guter Speisepilz mit recht eigenem Geschmack; >Maipilz - Tagliatelle<
Sporenpulver: weiß
Vorkommen: Gesellig in Hexenringen oder lockeren Halbkreisen, teils büschelig, selten vereinzelt; weit verbreitet und häufig, April bis Juli; Saprobiont (Streuzersetzer) auf diversen Substraten und in unterschiedlichen Biotopen; nahezu überall anzutreffen, allerdings nie da, wo man nach ihm sucht.
Verwechslungen: Zur Haupterscheinungszeit gibt es wenig ähnliche Giftpilze. Dennoch sollte man sich einige Kandidaten genau anschauen, wenn man den Maipilz zu Speisezwecken sammeln will.
Die oftmals sehr ähnlichen Entoloma clypeatum (Schildrötling) und Entoloma sepium (Schlehenrötling) sind beide ungiftig und unterschieden sich durch rosafarbenes Sporenpulver, das im Alter auch die Lamellen rosa färbt.
Der Ziegelrote Rißpilz oder Mairißpilz (Inocybe erubescens) ist sehr giftig. Er unterscheidet sich durch braunes Sporenpulver, das auch die Lamellen im Alter dunkel färbt. Junge Rißpilze können aber weiße Lamellen haben. Allerdings sind alle Rißpilze meist schmächtiger im Wuchs, die Lamellen sind breiter als das Hutfleisch dick, auch verfärbt sich der Mairißpilz im Alter und an verletzten Stellen rötlich. Diese Verfärbung tritt allerdings sehr langsam auf, zu vergleichen mit der Verfärbung beim Perlpilz.
Ein weiterer gefährlicher Giftpilz mit hohem Verwechslungspotential wäre der Riesenrötling (Entoloma sinuatum) der meist später im Jahr vorkommt, aber eben auch verfrüht auftauchen kann. Er unterscheidet sich ebenfalls durch rosafarbenes Sporenpulver, die Lamellen sind anfangs weiß, später gelblich und im Alter schmutzig rosa. Die Huthaut des Riesenrötlings ist meist besser abziehbar. Auch ähnliche Ritterlinge wie der Seidige Ritterling (Tricholoma columbetta) und der Strohblasse Ritterling (Tricholoma album) treten später im Jahr auf. Beide sind nicht giftig, der Strohblasse Ritterling schmeckt dazu nach einer Weile brennend scharf.
Es soll auch schon zu Verwechslungen mit eigentlich leicht unterscheidbaren Arten wie dem Breitblatt (Megacollybia platyphylla) gekommen sein. Darum hier auch noch der Hinweis, bitte keine Knollenblätterpilze (Amanita verna oder weiße Formen von >Amanita phalloides<) einzusammeln.
Bei Beachtung der wesentlichen Merkmale (Erscheinungszeit, weißes Sporenpulver, dickes Hutfleisch, sehr gedrängte Lamellen, Mehlgeruch) ist der Pilz makroskopisch kaum zu verwechseln.
Wissenswertes: Vom Maipilz sind verschiedene Formen und Varietäten beschrieben, die sich an unterschiedlichen farblichen Ausprägungen orientieren. Allerdings kann das selbe Mycel von Jahr zu Jahr farblich unterschiedliche Formen hervor bringen.
Die Bezeichnung –žRitterling–œ ist irreführend, da der Pilz zu den Schönköpfen (Calocybe) gehört.
Bilder:
Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
>Entoloma clypeatum<
>Entoloma sepium = Schlehenrötling<
>Entoloma sinuatum = Schildrötling<
>Inocybe erubescens = Mairißpilz<
>Tricholoma columbetta = Seidiger Ritterling<
>Tricholoma album = Weißlicher Ritterling<
>Megacollybia platyphylla = Breitblatt<