Auriscalpium vulgare = Ohrlöffelstacheling

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 6.087 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mausmann.

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    Auriscalpium vulgare Gray
    Ohrlöffelstacheling
    Synonyme:
    - Hydnum auriscalpium L.
    - Auriscalpium auriscalpium (L.) Kuntze
    - Auriscalpium fechtneri (Velen.) Nicol.


    Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Incertae sedis --> Russulales --> Auriscalpiaceae --> Auriscalpium --> Auriscalpium vulgare



    Fruchtkörper: In Hut und Stiel gegliedert; Hut bis 2 cm breit (meist kleiner), rund bis nierenförmig; Stiel deutlich länger als Hut breit, dünn, in ähnlichen Farbtönen wie der Hut, besonders zur Basis hin aber dunkler getönt; Hut und Stiel jung in beige-, ocker- und Brauntönen, striegelig –“ zottig oder samtig filzig, im Alter mehr oder weniger verkahlend und auch immer dunkler werdend, zum Schluß schwarz; Fruchtschicht besteht aus feinen Stacheln, die zunächst hell beige bis bräunlich sind, teils mit weißem Sporenstaub bepudert, zuletzt schwarz.


    Fleisch: zäh; jung bräunlich, später immer dunkler bis schwarz; ohne besonderen Geruch


    Speisewert: kein Speisepilz


    Sporenpulver: weiß


    Vorkommen: Ganzjährig an liegenden Zapfen von Nadelbäumen, vorwiegend Kiefern seltener an Douglasien- oder Fichtenzapfen; meist einzeln oder in mehreren Exemplaren pro Zapfen


    Verwechslungen: Es gibt in Deutschland eigentlich keine ähnlichen Pilze, die Anlass zu Verwechslungen bieten. In der Familie (Auriscalpiaceae) gibt es nur eine Gattung mit weltweit etwa acht Arten, von denen nur diese eine in Europa vorkommt.


    Wissenswertes: Auch wenn man Fruchtkörper das ganze Jahr über finden kann, bilden sich frische Basidiocarpien normalerweise nur von Frühjahr bis Herbst. Alte Fruchtkörper sind meistens komplett schwarz, aber behalten dennoch ihre eigentümliche Form und sind so gut erkennbar



    Bilder:


    • Offizieller Beitrag

    Hi Pablo,


    ich habe noch zwei Bilder von Ohrlöffelstachelingen, die striegeliger an der Oberfläche waren und auch schon etwas weiter im Stadium (dunklere Stacheln)




    lg,


    Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jan - Arne & Uli!


    Sehr schön, jetzt haben wir den in ganz unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Ich mache aus "im Alter mehr und mehr verkahlend" mal "im Alter mehr oder weniger verkahlend".
    Ich selbst hatte ja nur den einen jungen Fund, und Pilzbücher sind manchmal nicht der Weisheit letzter Schluß. ;)


    Es lebt, das Portrait.



    LG, Pablo.

  • Ahoi!!!




    Ich mache aus "im Alter mehr und mehr verkahlend" mal "im Alter mehr oder weniger verkahlend".


    Heeeh!
    Ein solches abschließendes Urteil
    steht Dir "Jungspund" aufgrund mangelnder Alterungserfahrung gar nicht zu!:cool:


    ...Wenn ich das mal so sagen dürfen darf...:D


    Na, jaaaa...


    LG
    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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    • Offizieller Beitrag

    By kind permission of bwergen:


    Danke!

    • Offizieller Beitrag

    Moin.


    Weil's so schön ist, hier noch Bilder von einem Fund von gestern; südwestlicher Odenwald; bodensaurer Fichtenhochwald; Nordhang:


    Ist ein Fichtenzapfenfund:



    LG, Pablo.

  • Tolle Bilder Beorn!


    Und gut daß ich die mal wieder in Erinnerung gerufen bekomme. Die sind mir noch nie begegnet und wahrscheinlich ist mein Auge für die auch gar nicht justiert.


    Meine Frage wäre ob die es gerne trocken haben oder doch auf Feuchtigkeit stehen. Was hast du für einen Eindruck ? Das erleichtert das Suchen doch ungemein wenn man das eingrenzen könnte. Oder sonstwie ein gewisses Millieu ? Licht ? Schatten ?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mausmann!


    Den Pilz habe ich bisher genau zwei Mal gefunden. Eine vernünftige Aussage über die Ökologie kann ich so natürlich nicht machen, jedenfalls kann ich nichts sagen, was über die Angaben in der Literatur hinausginge.


    Nun waren ja beide Funde (Der im Frühjahr sowie der gestrige) frische Fruchtkörper, was mal den Frucktifikationszeitraum recht breit werden lässt. Beide fanden sich im collinen Bereich (Odenwald; Fund 1 auf ca. 400m; Fund zwei auf ca. 250 bis 300m). Beide in eher schattigen Fichten - Mischwäldern (jeweils Nordhang) aber nicht wirklich nass (Keinerlei Staunässe oder Muldenbereich in der Nähe kleiner Bäche).
    Die Fichtenwälder waren allerdings so hoch, daß schon immer noch gut Licht auf den Boden kommt. Also jedenfalls kein dichtes Fichtendickicht. ;)



    LG, Pablo.

  • Zwei Funde genügen mir vollends als Referenz, Beorn. :)
    Meistens möchten die Pilze doch ihr Bett auf bestimmte Weise hergerichtet wissen und wenn mal einer nicht so oft gesichtet wird dann genügt mir ein Bild von zwei Fundorten um mich daran zu orientieren. Danke für die Beschreibung von des Ohrlöffelstachelings Heimat!
    Diese Woche nehme ich den mal ins Raster.