Meine andere Passion --> Die hungrige Meute

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.819 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pilzboy.

  • Hallo liebes Pilzforum,


    ich möchte ich heute mal meine andere Leidenschaft vorstellen. Da ich weiß, dass ihr euch für viele Sachen begeistern könnt, wollte ich mal meine fleischfressenden Pflanzen zeigen.


    Fangen wir gleich mal mit was Einheimischen an: Dem großblütigen Fettkraut (Pinguicula grandiflora)


    Wir bewegen uns nach Nordamerika zur Gattung der Schlauchpflanzen (Sarracenia):
    Hier S. flava



    Der größte Schlauch misst aktuell 45 cm.


    S. hybride



    Die großen Blüten haben einen Durchmesser von etwa 5-8 cm.


    Weiter gehts mit dem Sonnentau Drosera cuneifolia aus Südafrika.



    Das soll's fürs Erste gewesen sein, ich hoffe auf reges Feedback und beantworte gerne Fragen (zur Kultur, Fangmeachnismus etc.)
    Ich werde den Faden fortlaufend aktualisieren, es gibt noch sehr viel zu zeigen.


    Liebe Grüße,
    Carsten

  • tach pilzboy,


    die pflanzen sehen klasse aus!
    ich habe es schon 2x mit sonnentau probiert...das waren allerdings pflänzchen vom floristen, die in glasbehälter gepflanzt waren. die wurden ganz schnell gelb, welk und weich und starben dann ab.
    wie genau muss man die behandeln?


    lg
    manuela

  • Danke für die "Blumen" euch beiden!


    @Manuela: Da muss ich mal ein wenig weiter ausholen. Die Fleischis sind erst fleischfressend geworden, weil die Naturstandorte sehr nährstoffarm sind. In den gemäßigten Breitengraden sind das vor allem Hochmoore, auch nackte Felsen werden besiedelt (zB von den Fettkräutern). Sie haben gelernt, den fehlenden Stickstoff zu kompensieren, indem sie sich den Stickstoff schnappen, der ihnen vor der Nase herumfliegt :)
    Sie sind also vorrangig saure und nasse Standorte gewohnt, an denen sich die Konkurrenzvegetation in Grenzen hält. Für die Kultur heißt das: Gießen ausschließlich mit Regenwasser (da es kalkfrei ist), bei den meisten möglichst viel Licht (gern vollsonnig den ganzen Tag). Die Fettkräuter bilden hier eine Ausnahme, sie haben kein Problem mit Kalk und mögen keine zu starke Sonne. Füttern muss man nicht.
    Es gibt ca 200 Sonnentauarten, die teils recht verschiedene Ansprüche haben. Du wirst vermutlich Drosera capensis kultiviert haben, die ist recht leicht, wenn man sie hell stellt und mit Regenwasser (oder destilliertem) gießt.
    Liebe Grüße

  • Hallo Carsten


    Das ist auch ein faszinierendes Hobby, gefällt mir gut.
    Ich hatte es auch schonmal mit Kannenpflanzen und Fettkraut versucht, aber leider hat es den Pflanzen bei mir nicht so sehr gefallen, wie ich es mir gewünscht hatte.


    Mfg Sven

  • hey pilzboy,


    hälst du die denn in den sommermonaten ausschließlich draussen?
    mir wurde das damals als zimmerpflanze verkauft...
    destilliertes wasser? da fehlen doch die mineralien?
    versuchen würd ich es gerne nochmal mit den fleischfressern^^.


    lg
    manuela

  • Hallo Sven. Fettkräuter und Kannenpflanzen eignen sich auch ganz gut für das sonnige Fensterbrett, jedenfalls die einfacheren Arten und Hybriden.


    Hallo Manuela. Ja, es sind alle Pflanzen im Sommer draußen, außer die Kannenpflanzen, die ich auch noch zeigen werde. Das Wasser muss auf jeden Fall kalkfrei (weich) und Nährstoffarm sein, das trifft auf Regenwasser, destilliertes Wasser und aus Wasser einer Osmoseumkehranlage zu. Letzteres ist natürlich meist etwas unverhältnismäßig.


    Liebe Grüße

  • Weiter geht's mit zwei Raritäten und einem recht zierlichen Pflänzchen.


    Die Kobralilie, Darlingtonia californica, aus Kalifornien.


    Man kann wohl gut erkennen, warum sie Kobralilie genannt wird. Die kleinen transparenten Fenster gaukeln den Insekten einen Fluchtweg vor, wenn sie von unten die Falle krabbeln. Die Zunge dient als Landeplatz für fliegende Insekten.


    Ein Blick in die Fallenöffnung


    Und die Blüte, die denen der Sarracenien ähnelt.


    Als nächstes möchte ich euch das Taublatt, Drosophyllum lusitanicum zeigen. Diese Art ist in Südspanien, Portugal und im Norden Marokkos zu Hause. Als einer der wenigen Vertreter der Fleischis mag sie es absolut nicht nass. Die Bilder zeigen, wie effektiv die Fangblätter sind. Die Pflanzen riechen zu bestimmten Tageszeiten stark nach Honig.


    Hier nochmal fotografiert beim Sonnenaufgang.


    Und zum Schluss gibt's noch einen Sonnentau aus der Gruppe der Zwergsonnentauarten, Drosera pulchella.


    Warum Zwergsonnentau? Nun ja...


    Die zarten Blüten sind nach nur wenigen Stunden verblüht.


    Ich hoffe, die Bilder gefallen ;)


    Liebe Grüße,
    Carsten


    Edit: Die Bilder waren eben noch etwas durcheinander, jetzt passt alles ;)

  • Fleischfressende Pflanzen fand ich schon immer faszinierend. Ich weiß gar nicht so genau warum.


    Eine Venus-Fliegenfalle hatte ich vor zig Jahren auch mal aber die ging leider recht schnell ein. Die Sache mit dem Wasser ist natürlich wichtig zu wissen wie ich sehe. Damals wußte ich es nicht. Vielleicht sollte ich mal wieder über so ein Gewächs nachdenken. Die müßte aber unbedingt pflegeleicht und auch mal vernachlassigbar sein. Ich vergesse oft mich zu kümmern. :shy:


    Deine Bilder und das Drumherum jedenfalls schaue ich mir gerne an.
    Mach mal ruhig weiter mit deinen verfressenen Schönheiten. :cool:

  • Danke für euer nettes Feedback, es freut mich immer sehr, wenn ich auch andere mit diesem Hobby begeistern kann. Schafft euch ruhig welche an, die meisten wollen wirklich nur Licht und Regenwasser. Also am besten einen vollsonnigen Standort im Freien und immer schön Wasser im Untersetzer ;)


    Außerdem sind viele Arten in freier Wildbahn vom Aussterben bedroht, noch ein weiterer Grund, der einen zur Haltung von Fleischis überreden könnte.


    Liebe Grüße