Lichtblick ?

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 5.796 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Der Juergen.

  • Hallo zusammen,


    Meine Funde heute sind:


    Lackporling


    dsc0114ks4.jpg


    und


    Täubling


    dsc0134th2.jpg


    Ob es nun die Vorboten einer großen Pilzschwemme sind, wag ich aber mal zu bezweifeln denn ist leider immer noch viel zu trocken. Bäche, Gräben die normalerweise auch in heißen und trockenen Sommern stets gefüllt sind und sogar große Teile des Moores sind vollkommen vertrocknet :(


    Grüße,
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    Bild 1: Lackporling


    - Das :/ zweifele ich an.


    ---> Wie wär's mit


    Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola)
    -----------------


    Bild 2: Täubling


    - Ja, zweifelsfrei


    ---> Doch bei der Art (sehe nicht genügend Details) halte ich mich zurück.


    Grüße
    Gerd

  • Hallo Andreas,


    wenn Du das nächste Mal am Fundort vorbeikommst, kannst Du leicht überprüfen, ob ein Rotrandiger Baumschwamm in Frage käme: Das Fleisch müsste blassgelb/ cremefarben gefärbt sein und säuerlich riechen. Ferner schmilzt die Kruste an der Oberseite der Fruchtkörper, wenn man die Flamme eines Feuerzeugs oder Streicholzes dagegen hält.


    Aber spätestens nach Deinem letzten Foto ist klar, dass es sich bei Deinem Fund um Ganoderma lucidum handelt: Deutlich ist der oben wie unten "lackierte" und verjüngte Stiel zu erkennen. Dagegen kenne ich die Konsolen von Fomitopsis pinicola nur breit am Substrat ansitzend. Das orange-rote Farbspektrum grenzt die Art von G. carnosum ab: Der Dunkle Lackporling wäre grob weinrot bis aubergine ohne jegliche orangen Töne gefärbt.


    Muss demnächst meinen Fundort im Mertinger Forst aufsuchen - dort habe ich letztes Jahr einen Frk. von G. lucidum aufgespürt. Leider waren die Bedingungen am Set eher bescheiden. Vlt. sucht sich der Pilz heuer eine günstigere Position, so dass ich ein paar schöne Bilder knipsen kann.


    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas,


    Vielen Dank für die Bestimmungshilfe, werde heute nochmal die Stelle aufsuchen und deine Tipps befolgen sowie weitere Bilder hier nachreichen.


    viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo AndreasK


    Zitat von AK_CCM


    ... , ob ein Rotrandiger Baumschwamm in Frage käme: Das Fleisch müsste blassgelb/ cremefarben gefärbt sein und säuerlich riechen. Ferner schmilzt die Kruste an der Oberseite der Fruchtkörper, wenn man die Flamme eines Feuerzeugs oder Streicholzes dagegen hält.


    - Ja, der säuerliche Geruch (wird oft als Geruch nach nassen Windeln beschrieben ist sehr typisch.


    - Der Steichholztest (Huthaut schmilzt "brodelnd" wie Plastik) funktioniert bei der Arten, die Harz in der Huthaut besitzen.
    ---> Also, kein Trennmerkmal, um F. pinicola von G. luridum zu trennen.
    -------------------------------------


    Zitat


    Aber spätestens nach Deinem letzten Foto ist klar, dass es sich bei Deinem Fund um Ganoderma lucidum handelt: Deutlich ist der oben wie unten "lackierte" und verjüngte Stiel zu erkennen. Dagegen kenne ich die Konsolen von Fomitopsis pinicola nur breit am Substrat ansitzend. Das orange-rote Farbspektrum grenzt die Art von G. carnosum ab: Der Dunkle Lackporling wäre grob weinrot bis aubergine ohne jegliche orangen Töne gefärbt.


    - Ja, das Bild 8| widerlegt zweifelsfrei meine Vermutung (F. pinicola), da diese Art immer stiellos ist. :cursing:


    Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd,


    danke für die Info, dass der "Lava-Test" auch bei anderen Porlingen klappt. Da ich kein Raucher (mehr) bin, fehlt mir schlicht das Rüstzeug.


    Gruß, Andreas

  • Es sieht nach einem Glänzenden Lackporling (Ganoderma lucidum) aus.
    Auf was für einem Holz (Stumpf) wächst der Pilz. Normalerweise ist der Glänzende Lackporling auf Eichenholt oder anderen Laubhölzern heimisch.

  • Hallo zusammen,


    War heute nochmal an der Stelle (ein alter Buchenstubben) und hab nochmal ein Bildchen vom Stielbereich gemacht und gesehen das noch ein weiterer kleinerer Fruchtkörper an dem Stumpf ist:


    Zuerst das Bild vom Stiel:


    68289546ar2.jpg


    und hier noch ein weiterer Fruchtkörper:


    99942981tg8.jpg


    Für mich ist es ein persönlicher Erstfund :)


    viele Grüße und ein schönes Wochenende wünscht,
    Andreas

  • Zitat


    Das orange-rote Farbspektrum grenzt die Art von G. carnosum ab: Der Dunkle Lackporling wäre grob weinrot bis aubergine ohne jegliche orangen Töne gefärbt.


    Hallo Andreas!


    Ich habe carnosum noch nicht gefunden, deshalb muss ich mal nachhaken:
    Bist du dir sicher, dass der jung auch schon weinrot/ aubergine aussieht?


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • Hallo Ingo,


    magels Funde bin ich mir ganz und gar nicht sicher, ob die Frk. auch schon als Babys die typische Färbung aufweisen. Denn bislang habe ich die Art erst einmal bewusst zu Gesicht bekommen, als ich vor ein paar Jahren Rudi anlässlich der Würzburger Pilzausstellung besucht habe. Kann mir aber gut vorstellen, dass junge Frk. heller sind als ältere, aber das ist reine Spekulation.


    Interessehalber habe ich im JÜLICH nachgeschlagen: Dort heißt es, dass die Frk. von G. carnosum keinen Purpurschimmer aufweisen. Aussagekräftiger würde ich die Färbung der Harzschicht (Gewinnung durch die alt bewährte Messer-Schab-Technik) einstufen: Laut dem Autor goldbraun bis rotbraun bei G. carnosum und hell gelb bis hell ocker bei G. lucidum.


    Jedenfalls sehr interessant, dieser lucidum-Komplex, da es im Gebirge mit G. nvalesiacum noch einen engen Verwandten an Lärche gibt. Im KRIEGLSTEINER lese ich ferner, dass es in Nordamerika zwei weitere ähnliche Sippen an Nadelholz vorkommen.


    Unterm Strich bin ich jetzt noch stärker versucht, meinen Fundort im Mertinger Forst nochmals aufzusuchen. Wird wohl meine Abschieds-Exkursion werden, da ich demnächst nach Augsburg umziehe. Aber aus der Welt ist mein bisheriger Hauswald ja nicht: ca. 20 Minuten mit dem Auto.


    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas!


    Dank für die ausführliche Antwort!


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
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    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

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    Link: Nanzen

  • Hallo Andreas und Ingo,


    hier mal ein ganz junger G. carnosum. Er wird im nu dunkel-weinrot und ist kaum mit G. lucidum zu verwechseln.


    carnosum.jpg


    Grüßle
    Juergen

  • Hallo in die Runde,


    jetzt ist meine Verwirrung perfekt - hier eine Aufnahme von meinem letztjährigen Fund im Mertinger Forst:


    attachment.php?aid=6524


    Je mehr Bilder ich von den beiden Taxa vergleiche, um so mehr Zweifel entstehen: G. lucidum oder G. carnosum? Anhand der Fruchtkörperfarbe würde ich bei etlichen Bildern im Web scheitern, sie der einen oder anderen Art zuzuordnen.


    Übrigens habe ich keine Ahnung, ob das Substrat (Finalphase der Vermorschung) meines Fundes Weißtanne ist, das von G, carnosum bevorzugt wird, wohingegen G. lucidum vorwiegend an Laubhölzern zu finden ist... *grübel*


    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas,


    hmm, da muss man bei Deinem Exemplar abwarten, wie der reife FK aussieht. Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass das Substrat eine Tanne sein könnte? (Gibts Weißtannen im Forst, in unmittelbarer Umgebung, direkt nebendran?). G. carnosum hat ein dunkles (düsteres) Weinrot, und im Alter kaum diese weiße Zuwachszone. Mein Exemplar war, das täuscht nämlich auf dem Foto!, ein winziger Jungpilz. Werde vielleicht heut oder morgen mal ein Foto vom jungen, schon sichtbar "gestielten" Exemplar machen.


    Grüßle
    Juergen

  • Hallo Juergen,


    die Substratfrage kann ich derzeit leider nicht beantworten. Jetzt bin ich echt schwer am Überlegen, ob ich heute nicht lieber in den Mertinger Forst schauen soll. Aber noch lockt "mein" Kartierungsgebiet in Königsbrunn stärker. ;)


    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas,


    habe gerade im JÜLICH gelesen, dass das Sporenmaß (Sporenbreite) in diesem Fall sehr gut hilft, die Arten zu trennen. Da G. carnosum auch an Fichte vorkommen kann, ist es in Deinem Fall nicht sicher zu entscheiden.


    • Sporenbreite G. lucidum: 6,8 - 7,3 my
    • Sporenbreite G. carnosum: (7,3) 7,4 - 7,8 (8) my


    Ich würde dem Mertinger Forst einen (letzten:-) Besuch abstatten, um die doch wichtige Frage zu klären, ob dort ein G. carnosum (an Fichte?) wächst. Ist nicht soo häufig, dieser schöne Pilz. Vielleicht kannst Du auch klären, ob da ein G. lucidum die Frechheit besitzt, an Fichte vorzukommen. Ich habe meine sämtlichen G. lucidum ausschließlich an Buche gefunden.


    Grüßle
    Juergen


    p.s.: Gib dem Mertinger Forst noch eine Chance *grins*

  • Hallo Andreas, hallo Jürgen!


    Zitat


    ]attachment.php?aid=6524[/img]


    Je mehr Bilder ich von den beiden Taxa vergleiche, um so mehr Zweifel entstehen: G. lucidum oder G. carnosum? Anhand der Fruchtkörperfarbe würde ich bei etlichen Bildern im Web scheitern, sie der einen oder anderen Art zuzuordnen.


    Genau das ist der Punkt!! Deshalb auch meine Ausgangsfrage.
    In PdS steht, wenn ich ´s richtig verstehe, dass bis 1980 beide Arten, also lucidum und carnosum als eine Art zählte, also sollte man schon denken, dass die Farbunterschiede nicht gewaltig sind.


    In der BW-Flora steht bei carnosum: "Da weder makro- noch mikroskopisch exorbitante Unterschiede zu G. lucidum vorliegen, wird carnosum wohl eher als Varietät oder bloße Substratform dieser Spezies aufzufassen sein."


    Zitat

    hier mal ein ganz junger G. carnosum. Er wird im nu dunkel-weinrot und ist kaum mit G. lucidum zu verwechseln.


    Jürgen, dein Bild beweist eigentlich nach meiner Meinung gerade das Gegenteil, nämlich dass die Zuwachsränder von carnosum genau wie bei lucidum frisch weiß sind, und erst später über Gelb zu weinrot umfärben.


    Um noch mehr zu verunsichern: Zitat BW-Flora: "Da carnosum in Europa auch an Laubholz (Betula, Carpinus, Fagus, Quercus) vorkommen soll (in BaWü keine belegten Funde), andererseits lucidum wie carnosum auch an Picea....."


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • Hallo Ingo,


    bei meinem Winzling darf man sich nicht verunsichern lassen: Ein G. lucidum in diesem Altersstadium ist für gewöhnlich hellorange-gelblich. Alle meine Aufsammlungen an Buchenholz waren jung orange-gelb.


    Meiner Meinung nach ist das Chaos in der Literatur auf den Umstand zurückzuführen, dass beide Arten eben erst in jüngerer Zeit getrennt wurden, da ist es dann umso wichter, ein Auge auf die beiden zu haben und eventuelle G. lucidum an Nadelhölzern, oder dunkelfarbige G. lucidum an Laubhölzern genau unter die Lupe zu nehmen.


    Ich werde meinen G. carnosum, den ich schon seit 4 Jahren in meinem Weißtannenwäldchen beobachte deswegen auch einer Sporenmessung unterziehen.


    Grüßle
    Juergen

  • Hallo Jürgen!


    Also müsste es sich deiner Meinung nach bei dem Pilz auf Andreas ´ letztem Foto wahrscheinlich nicht um lucidum handeln? Farbspiel ist ja identisch mit deinem carnosum.


    VG Ingo W

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    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

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    Link: Nanzen

  • Zitat von DOHB96


    Auf was für einem Holz (Stumpf) wächst der Pilz. Normalerweise ist der Glänzende Lackporling auf Eichenholt oder anderen Laubhölzern heimisch.


    Ich habe G. lucidum auch auf Fichte gefunden.
    G. carnosum soll glaube ich auf Weißtanne beschränkt sein.


    Gruß Harald

  • Hallo Ingo und Interessierte,



    nochmal zum Thema:



    Also müsste es sich deiner Meinung nach bei dem Pilz auf Andreas ´ letztem Foto wahrscheinlich nicht um lucidum handeln? Farbspiel ist ja identisch mit deinem carnosum.


    Schwer zu sagen, weil ich das Altersstadium Andreas' Pilz nicht kenne; als Winzling (wie mein Exemplar) wäre die Farbe für G. carnosum noch im Rahmen (G. lucidum ist viel heller), müsste dann aber im Alter in ein düsteres Weinrot übergehen. Ich habe bei meinem G. carnosum eine Sporenmessung gemacht, und kann die Angaben im JÜLICH bestätigen:


    Ergebnis aus 15 Messungen:

    min: 11,78 x 7,18 µm Q: 1,49
    max: 13,79 x 8,2 µm Q: 1,8
    mittel: 12,75 x 7,74 µm Q: 1,65


    Die Sporen von G. carnosum sind also laut JÜLICH durchschnittlich breiter als die Sporen von G. lucidum.


    ganodermacarnosum.jpg
    Sporen von G. carnosum (1000 x in Wasser)


    Grüßle
    Juergen