Hallo Schleimpilzfans,
heute zeige ich einen Winzling, der gar nicht so schwer zu bestimmen ist, wenn man ihn kennt. Das Schwierigste daran dürfte allerdings das Finden des Kleinen sein. Er gehört zu den Stemonitales.
Enerthenema papillatum
Vollständiger Name: Enerthenema papillatum (Pers.) Rostaf. Mon. App.:28; 1876
Synonyme:
Stemonitis papillata Pers. Neues Mag. Bot. 1; 90; 1794
Enerthenema elegans Bowmann. Trans. Linn. Soc.16:152; 1830
Fruchtkörper (Sporokarpien): in Gruppen, Durchmesser ca. 0,4-0,7mm, bis 1,5mm hoch, kaffeebraun, kurz bis mittellang gestielt, in der Mitte mit deutlicher Apikalscheibe, Stiel schwarz.
Sporen: rund, fein punktiert, 9-11,5 µm, laut Baumann et.al. 10-12 µm
Vorkommen: Gefunden auf initialmorschen, feucht liegenden Fichtenästen, auf der bodenzugewandten Seite sowie auf einem stärker vermorschtem Fichtenstumpf.
Die Häufigkeit würde ich mit "verbreitet" angeben, wobei er aber häufiger sein dürfte als man denkt, denn kaum jemand sucht danach.
Verwechslung: Wenn man auf die Apikalscheibe und die kaffeebraune oder rötlichbraune Farbe achtet eigentlich kaum gegeben. Möglich wären Verwechslungen mit den beiden anderen allerdings nivicol vorkommenden Arten der Gattung, E. intermedium und E. melanospermum. Beide sind wesentlich dunkler braun bis schwarz gefärbt. E. melanospermum hat außerdem eine deutlich größere Apikalscheibe. Andere Myxomyceten haben keine Scheibe in der Mitte.
Man kann die Art also meiner Meinung nach auch mit Makromerkmalen bestimmen, allerdings ist es bei der Größe schwer, die Apikalscheibe mit bloßem Auge zu sehen.
Und hier die Bilder:
Nur mal zum Größenvergleich hier mit Millimeterskala, damit die Größenverhältnisse mal klar werden:
Na, dann viel Spaß beim Suchen.
Litertur: Baumann et. al., "Die Myxomyceten...", Bd 3, Karlheinz Baumann Verlag, Gomaringen 2000.
Viele Grüße,
Matthias