Phallus impudicus = Gemeine Stinkmorchel

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  • Gemeine Stinkmorchel
    Phallus impudicus L. : Pers.


    Klasse: Agaricomycetes
    Unterklasse: Phallomycetidae
    Ordnung: Phallales
    Familie: Phallaceae
    Gattung: Phallus




    Fruchtkörper: Die Stinkmorchel bildet als Anfangsstadium eine als Hexenei bezeichnete kugelige bis breit eiförmige Knolle. Das Hexenei wird etwa 5–“6 cm hoch und 5 cm breit, an seiner Unterseite befindet sich ein ca. 1–“2 mm dicker Myzelstrang. Aus dem Hexenei wächst dann der etwa 20 cm lange und 2–“3 cm breite, weiße Stiel mit dem Hut heraus. Der hohle, an der Basis und der Spitze etwas verjüngte Stiel hat eine löchrige Struktur. Der Hut ist etwa 4,5 cm hoch und 2,5 cm breit und wabenartig strukturiert, auf dem Hütchen selbst ist eine ganzrandige, weiße Scheibe. Die Gleba ist olivgrün bis schwarzgrün, schleimig-flüssig und strömt einen intensiven Aasgeruch aus. Von der Stinkmorchel werden zwei Formen unterschieden, deren systematischer Rang umstritten ist, die eigentliche Stinkmorchel Phallus impudicus var. impudicus und die Europäische Schleierdame Phallus impudicus var. pseudoduplicatius, mit einem grobmaschigen, weißen Schleier, der mehrere Zentimeter unter dem Hütchen hervorlugt. Diese Form wurde früher für eingeschleppte Exemplare der amerikanischen Art Phallus duplicatus gehalten, wird heute jedoch meist als Varietät der Gemeinen Stinkmorchel betrachtet.


    Sporenpulver: Olivbraun.


    Geruch: Jung Pilzig später unangenehm.


    Speisewert: Als Hexenei Essbar später nichtmehr.


    Vorkommen: Die Gemeine Stinkmorchel ist ein saprobiontischer Bewohner humusreicher Böden oder in der Nähe von morschem Holz. Sie kommt in Fichtenwäldern, Buchen- und Buchentannenwäldern, Eichen-Hainbuchenwälder, Auwald und Erlenbruchwald vor. Daneben wird sie auch in Gebüschen und Parkanlagen gefunden. Die Fruchtkörper erscheinen in Mitteleuropa vom Frühsommer bis zum Herbst. Die Verbreitung der Sporen erfolgt durch Fliegen und Mistkäfer, die durch den aasartigen Geruch angelockt werden und die Gleba aufnehmen.

    Verwechslung:
    Die Form der Stinkmorchel, sowie die Farbe und der Aas Geruch geben eigentlich kaum Spielraum für eine Verwechslung. Die einzigen verwechslung möglichkeiten bestehen mit der Dünen-Stinkmorchel (Phallus hadriani), kommt vorwiegend auf Sandigem Boden vor und wird durch seine rosa/lila farbenen Hexenei gekennzeichnet, mit der Echte Schleierdame eine aus dem Tropen eingeschleppten Pilzart das die Stinkmorchel gleicht bis auf den weißen Schleier das aus dem Hut bei reifen FK herunter hängt. Die Art ist aber so sellten das es kaum Funde hier zu Lande vermäldet werden.


    Als Europäische Schleierdame wird noch eine Varietät der Stinkmorchel bezeichnet Phallus impudicus var. pseudoduplicatus, mir ist aber unklar ob es sich dabei wieder um ein nomenklatur Problem handelt oder ob die zwei Schleierdamen wirklich zwei verschieden Pilze sind.


    Wissenwertes:
    Typisch für diesen Pilz ist sein intensiver, aasartiger Geruch, weshalb er beim Auftreten in Gärten und Parks lästig werden kann. Der deutsche Namensbestandteil Morchel nimmt auf die Ähnlichkeit mit den zu den Ascomyceten gehörenden echten Morcheln Bezug, zu denen jedoch keine Verwandtschaft besteht. Aufgrund seiner Form erhielt er seinen wissenschaftlichen Namen Phallus impudicus (dt.: –žunzüchtiger Penis–œ).








    Wer noch Bilder hat her damit


    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Clathrus ruber<
    >Clathrus archeri<
    >Mutinus caninus<

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Mario,


    super Portrait mal wieder. Ich find's gut, dass du dich so engagierst. Weiter so!
    Ein Bild habe ich noch. Hier sieht man, finde ich, ganz schön, wie der Pilz aus dem Ei wächst:



    lg,


    Jan-Arne

  • Vielleicht hat ja noch einer ein Foto von einer Pseudoduplicata, das er hier als Ergänzung einstellen kann. Ich habe vor Jahren eine gesehen, aber damals habe ich noch keine Pilze fotografiert.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Mario,


    wieder einmal ein gutes Porträt mit schönen, treffenden Bildern. Danke! :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Schick, jetzt haben wie fast alle. :)
    Außer:


    Vielleicht hat ja noch einer ein Foto von einer Pseudoduplicata, das er hier als Ergänzung einstellen kann.


    Die "Schleierdame"? Falls jemand die mal findet, wäre sie fast schon ein eigenes Portrait wert. Auch wenn es nur eine Varietät ist. Wobei es dann ja noch die nordamerikanische gibt, die ja allerdings eine eigene Art wäre.
    Was dann noch fehlt wäre die Dünen - Stinkmorchel (Phallus hadriani).
    Die könnte man auch noch als Verwechselart angeben.
    Und den >Gitterling / Clathrus ruber< kannst du ruhig noch verlinken, Mario. Den gibt's ja nun auch schon. ;)


    LG, Pablo.


  • Hallo Pablo, hallo Stephan,


    das mit der Schleierdame und mit der variante Pseudoduplicata ist mir etwas schleierhaft, kapiere ich nicht so richtig ob es sich um die selbe Art handelt oder wieder 2 verschiede Pilze, da finde ich zu wenig sichere Informationen darüber.


    Die Dünen - Stinkmorchel (Phallus hadriani) werde ich noch bei schreiben.


    Edit: So hab da noch was geändert ich hoffe es ist nicht zu verwirrend.

    Gruß Mario
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  • Wenn die Fliegen fertig sind mit ihrem Menue, dann ist die dunkle Sporenmasse auch weg. So wie es die Natur geplant hat.



    Dann sieht die Stinkmorchel so aus.



    Und noch ein fotogener Abschluß.



    Irgend ein Getier scheint die Hexeneier zu mögen. Man findet hin und wieder nämlich welche die ein fingerdickes Loch haben und etwas ausgehöhlt sind.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mario!


    das mit der Schleierdame und mit der variante Pseudoduplicata ist mir etwas schleierhaft, kapiere ich nicht so richtig ob es sich um die selbe Art handelt oder wieder 2 verschiede Pilze, da finde ich zu wenig sichere Informationen darüber.


    Mir ist das auch nicht klar. In den Großpilzen Baden - Württembergs Bd. II wird das auch als kontrovers geschildert. Es gibt eine eigenständige, nordamerikanische Art (Phallus duplicatus Bosc). Die europäische Schleierdame (Phallus impudicus var. pseudoduplicatus), wurde langezeit als mit dieser Art identisch angesehen. Man glaubte, sie sei mit importiertem Holz eingschleppt worden. Ob das stimmt, oder ob es sich tatsächlich um eine nicht mit Phallus dupilcatus verwandte Art, sondern eben um eine Varietät von Phallus impudicus handelt, weiß ich nicht. Ich habe zB keine Ahnung, ob es da mal genetische Untersuchungen gegeben hat, die das vielleicht klären könnten.



    LG, Pablo.

  • Moin, Pilzfreundinnen und Pilzfreunde,

    mein Stinkmorchelfund aus dem südlichen Schleswig-Holstein wurde von der Landeskoordination von pilze-deutschland.de als Europäische Schleierdame Phallus impudicus var. pseudoduplicatus erfasst:


    Funddaten: Deutschland, Schleswig-Holstein, Kreis Pinneberg, MTB 2225-13 (Blatt Quickborn), Mischwald, 18.10.2022



    Leider nur ein Handyfoto, weil gerade zum schlechtestmöglichen Zeitpunkt der Akku der Kamera leer war.

  • Liebe Sabine,


    herzlichen Beineid zu diesem extrem seltenen Fund, :gklimper:


    lgpeter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo zusammen,


    dann packe ich meinen Fund auch mal dabei.

    Der Fund stammt vom 23.09.23.

    Hier sind die Bilder:
    1.


    2.


    3.


    VG : Thorben