Kleines farbenfrohes auf einem Baustumpf

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 4.526 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rada.

  • Hallo zusammen,


    heute habe ich einen ganz kleinen farbenfrohen Lamellenpilz gefunden, der auf einem Baustumpf wuchs:


    Substrat: Müsste Laubholzstamm sein
    Höhe: ca. 1,5 cm
    Durchmesser des Hutes. ca. 1 cm
    Farbe des Hutes: Orange
    Farbe der Lamellen: gelblich/beige
    Fruchtfleisch: gelblich
    Gruch: pilzartig, süsslich
    Konsistenz: ziemlich fest, saftig


    Rest siehe Bilder:





    Kann hier irgendein Saftling sein? Oder wachsen Saftlinge nicht auf den Baustümpfen?


    LG
    Joli

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Joli!


    Nein, Saftlinge sollten eigentlich nicht an Holz wachsen.
    Leider ist der Pilz für mich rätselhaft. Beide Ideen, die mir so durch den Kopf wanderten (Hypholoma = Schwefelkopf und Gymnopilus = Flämmling), passen nicht wirklich, weil beide eigentlich ein Velum haben sollten. Oder nicht?



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    der Pilz ist ja noch sehr klein, aber es ist keinerlei Velumsreste zu sehen. Es kann matürlich sein, dass witterungsbedingt oder durch die Schnecken Velum vernichtet worden ist.


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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    - Paulo Coelho, Der Zahir -

  • Hallo Joli!


    Ist natürlich schwer zusagen bei so einen jungen Exemplar.
    An Holz wachsend und in freudigen Saftlingsfarben fällt mir der ein....
    http://www.svims.ca/council/il…t%20Scates%20Barnhart.htm
    ...aber ob das hinhaut? Wächst der überhaupt in Europa?


    Vielleicht hat sich trotzdem irgendwie ein Saftling (Hygrocybe) auf Holz verirrt. Macht ja die Marone auch zuweilen.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Und wenn's ein einzeln gewachsener Ölbaumtrichterling ist? Vielleicht sehen die so jung noch nicht trichterig aus?

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Der schaut für mich etwas nach nem ganz jungen Samtfußrübling aus. Kann sowas sein? Immerhin gibts ja gerade auch Austernpilze und Judasohren. ;)
    Aber bei realistischer Betrachtung käme mir noch der Olivgelbe Holzritterling (Tricholomopsis decora) in den Sinn. Ich fürchte, da ist der Stiel aber zu kompakt.

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für Eure Beiträge!
    Da der Pilzkörper noch sehr klein ist und ich keine Bilder von ähnlichen kleinen Pilzen gefunden habe, die Ihr vorgeschlagen habt, kann ich momentan keine Ähnlichkeiten mit keinem der vermuteten Pilzen festestellen.


    Mein Gefühl sagt aber, dass dies ggf. ein Löwengelber Dachpilz (Pluteus leoninus) sein könnte. Ich werde die Fundstelle beobachten und werde mich erneut melden, wenn ich etwas größere Pilzkörper gefunden habe.


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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    - Paulo Coelho, Der Zahir -

    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

  • Hallo zusammen,


    mein klarer Favorit ist "Pholiota astragalina" (Safranroter Schüppling). ;)


    Und beim Substrat vermute ich übrigens Nadelholz.



    Voilà , ein farbenprächtiger Pilz, bei dem (sofern man ihn nicht kennt) bereits Probleme bei der Gattungsbestimmung haben dürfte:



    - Die Stielfarbe ist untypisch blass und sollte bei einem derartig jungen Fruchtkörper ähnlich dem Hutgefärbt sein




    Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd,


    als ich mir gerde dein Bild von Pholiota astragalina anschaute, ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Ich erinnerte mich, letztes Jahr Ende September ein Exemplar gefunden zu haben, dass deinem ziemlich ähnlich ist. Obwohl ich die Lamellen und den Stiel für sehr sehr merkwürdig befand, fiel mir an Ort und Stelle nichts besseres als Hypholoma sublateritium ein. Ich habe mir dann zu Hause unter Mikroskop die Sporengröße angeschaut und gedacht: Mhh, naja, das passt schon. Ich habe ihn schließlich als eine sehr merkwürdig aussehende Hypholoma sublateritium mit großem Fragezeichen abgelegt.
    Aber jetzt, durch dein Foto, bin ich mir sicher: Es ist Pholiota astragalina. Und lustigerweise hat der tatsächlich ungefähr die selbe Sporengröße und schmeckt ebenfalls bitter wie H.sublateritium.


    Besten Dank für die Bestimmunghilfe! :thumbup:


    Gruß
    Buliz

  • Hallo!

    Zitat


    ......ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen......


    Die Stiele indes könnten ein paar vertragen.


    Ph. astragalina (Safranroter Schüppling) ist übrigens ein Nadelholzbewohner, Jolis Bild zeigt einen Laubholzbesiedler, der außerdem recht gelb im Stiel ist.


    VG Ingo W

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  • Hallo Gerd & Buliz,


    vielen Dank für Eure Beiträge und Beispielfotos vom Safranroten Schüppling !


    Ich habe eine Kauprobe gemacht und nichts bitteres geschmeckt. Deshalb denke ich nicht, dass hier Safranroter Schüppling ist. Zudem der Substrat für mich sieht nicht nach dem Nadelholz aus (ich sehe auf dem Bild Nr 1 die Rindenreste eines Laubholzes, vielleicht Kirsche?).


    In den nächsten Tagen werde ich die Fundstelle aufsuchen und den Substrat genauer ansehen. Vielleicht habe ich Glück und finde dort noch was Neues nachgewachsen. Dann melde ich mich erneut. :)


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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    - Paulo Coelho, Der Zahir -

  • Hallo Joli,



    Ich habe eine Kauprobe gemacht und nichts bitteres geschmeckt. Deshalb denke ich nicht, dass hier Safranroter Schüppling ist. Zudem der Substrat für mich sieht nicht nach dem Nadelholz aus (ich sehe auf dem Bild Nr 1 die Rindenreste eines Laubholzes, vielleicht Kirsche?).


    In den nächsten Tagen werde ich die Fundstelle aufsuchen und den Substrat genauer ansehen. Vielleicht habe ich Glück und finde dort noch was Neues nachgewachsen. Dann melde ich mich erneut. :)


    - Danke, dann ziehe ich vorerst meinen "Favoriten" (Ph. astragalia) zurück und warte auf größere Fruchtkörper.


    Grüße
    Gerd


    [hr]
    Hallo Buliz,



    Aber jetzt, durch dein Foto, bin ich mir sicher: Es ist Pholiota astragalina.


    - :thumbup: :thumbup: :thumbup:
    ---> Danke für's Zeigen deines Fundes.


    - Lass dich bitte nicht durch folgenden Kommentar von Ingo verunsichern:


    Zitat


    ......ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen......


    Die Stiele indes könnten ein paar vertragen.


    Ph. astragalina (Safranroter Schüppling) ist übrigens ein Nadelholzbewohner, Jolis Bild zeigt einen Laubholzbesiedler, der außerdem recht gelb im Stiel ist.


    Ich halte mich einfach einmal an [1] und verzichte weitere Literatur einzusehen, zumal HOLEC insbesondere in der Sektion Adiposae (dazu gehören "Pinsel-Schüppling", "Goldfell-Schüppling", ..) vielen sehr bekannten Autoren Fehlbestimmungen/Vermengungen bescheinigt:


    (1) Stiel:


    - Na klar wäre es nicht schädlich, wenn ein paar Schuppen auf den Stiel gefallen wären :D


    HOLEC: "Stipe ... in Young stagecovered with whitish fibrillose-floccose veil, later tomentose-scaly, scales appressed ..."


    Ich halte das für kein wichtiges, konstantes/auffälliges Merkmal, da ich das bisher meist nicht einmal aufmerksam beachtet habe. ;(


    (2) Substrat:


    HOLEC: "Ecology: grows as a sarophyte on dead wood of conifers, mostly Picea abies and Abies alba, less frequently on Pinus sylvestris. There is one record on Fagus sylvatica (Anm. Gerd: Czech Republic) and on Pseudotsuga menziesii.


    - So nebenbei: Auch ich hatte schon einen Fund aus meinem Sammelgebiet, den mir G.J. Krieglsteiner bei der Nachbestimmung mit dem Kommentar "ja, sicher; aber Substrat !!!" bestätigte.


    (3) Stielfleisch:


    HOLEC: " Context carrot-red in Pileus, yellow to yellow-orange in stipe"


    Mein Fazit:


    - Für mich zeigst du (beachte die Farben von Hut, Hutfleisch und Stielfleisch (*)) typische Fruchtkörper von "Ph. astragalina" evtl. sogar an Nadelholz.
    (*) Kann man auf deinem Bild an zwei kleiner verletzten Stellen erahnen.


    - Wenn du deinen Fund gerettet hast, dann setzte ich "30Chips" auf deinen Fund und kassiere gerne die Chips von vorgeschlagenen "Sparringspartnern"
    -----------


    Übrigens (Stichwort "Hypholoma" (Schwefelköpfe):


    - Hättest du nur die obere Hälfte deines Bildes ohne komplette Sicht auf Hut/Hutfleisch, dann hätte ich dich aufmerksam gemacht auf


    ---> "Pholiota subochracea" (Schwefelkopfähnlicher Schüppling), eine meist als "Schwefelkopf" fehlbestimmte Art



    Grüße
    Gerd


    Literatur:


    [1] Holec, J. (2001): The genus Pholiota in central and western Europe; Libri Botanici Vol. 20; IHW-Verlag

  • Hallo Gerd,


    an der Pholiota astragalina habe ich, dank dir, nicht mehr den geringsten Zweifel. Der Fundort war im übrigen ein Fichtenwald, wobei sich an diesem Ort auch mehrere Laubholzgewächse tummelten. Zudem war das Substrat völlig vermorscht und bemoost, sodass ich nicht mehr bestimmen konnte, um welches Substrat es sich handelt. Daher auch die Vermutung auf H.sublateritium.
    Ich denke aber, dass Ingo die von mir gezeigte P. astragalina nicht in Zweifel gezogen hat, sondern sich der Einwand vielmehr auf die hier gezeigte Art von Joli bezog, oder?
    Zu Joli's Fund habe ich aufgrund des so jungen FK keine Ahnung.


    nochmal vielen Dank Gerd


    Gruß
    Buliz

  • Hallo!

    Zitat


    - Wenn du deinen Fund gerettet hast, dann setzte ich "30Chips" auf deinen Fund und kassiere gerne die Chips von vorgeschlagenen "Sparringspartnern"


    Naja, dagegen wette ich natürlich überhaupt nicht, denn Buliz`s Pilz sieht schon danach aus.


    Aber was mich natürlich freut, ist, dass Gerd wettbereit ist. Das könnte in anderen Fällen sicherlich noch interessant werden.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
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  • Hallo Gerd,
    hallo zusammen,


    ich war gestern Abend am Fundort. Auf dem Stumpf sind leider keine weiteren Fruchtkörper mehr gewachsen (oder ich war zu spät). :(


    Hier noch ein paar Fotos vom Stumpf:




    In der Nähe wachsen sehr viele Eschen und auch einige Ahorne und überhaupt keine Nadelbäme. Kann sein, dass der Stumpf, auf dem der farbenfrohe Pilz wuchs, von der Esche ist. Was meint ihr?


    Es freut mich aber, dass meine Anfrage nicht ganz umsonst war. Ich habe selbst einen neuen Pilz kennen gelernt und Buliz für seinen UMO hat auch endlich einen Namen gefunden. :thumbup:


    Eine weitere gute Sache ist, dass ich einen Waldstück entdeckt habe, in dem ich im nächsten Frühling mich auf jeden Fall umschauen werde. Eschen, Aronstab, etc. macht Hoffnung auf die M-Pilze. ;)



    Was mir noch im Waldstück aufgefallen ist: Jemand hat dort Waldmeister gepflanzt und sogar beschriftet (hoffe, ich irre mich nicht; die Beschriftung kann ich leider nicht verstehen):


    Jetzt weiss ich aber wenigstens, wo ich Waldmeister hole, wenn ich eine Maibowle machen möche... :P Bis jetzt habe ich den immer aus dem Harz geholz und eingefroren.


    Also, mein Pilz bleibt wahrscheinlich für immer UMO, aber meine Anfrage war auf jeden Fall nicht umsonst. :)


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

  • Hallo Joli,


    Du hattest mich gefragt, welcher Baumart der Stumpf zuzuordnen ist.
    Nadelholz schließe ich aus. Wenn ich mich festlegen müsste, würde ich Esche sagen. Es bleiben aber Restzweifel.


    Waldmeister kannst Du Dir bei mir Körbeweise holen. Auf dem Schild steht "Cuprozin", das ist ein Fungizid. Wer weiß, wer da was für Experimente macht.


  • Hallo Joli,


    Du hattest mich gefragt, welcher Baumart der Stumpf zuzuordnen ist.
    Nadelholz schließe ich aus. Wenn ich mich festlegen müsste, würde ich Esche sagen. Es bleiben aber Restzweifel.


    Waldmeister kannst Du Dir bei mir Körbeweise holen. Auf dem Schild steht "Cuprozin", das ist ein Fungizid. Wer weiß, wer da was für Experimente macht.


    Hallo Ralf,


    danke für die Antwort!
    Somit schließe ich bei meinem Pilz Safranroten Schüppling definitiv aus.


    Ja, im dem Wald macht wohl jemand irgendwelche Experimente... Solche Schilder gibt es noch mehr.


    Im Kottenforst habe ich Waldmeister erst dieses Jahr und nur an einer Stelle gefunden. Deshalb freue ich mich, wenn der gepflanzte Waldmeister sich auf dieser Weise irgendwann hier verbreitet. :)


    Liebe Grüße


    Joli

    LG
    Joli

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  • Hallo Joli,


    Du hattest mich gefragt, welcher Baumart der Stumpf zuzuordnen ist.
    Nadelholz schließe ich aus. Wenn ich mich festlegen müsste, würde ich Esche sagen. Es bleiben aber Restzweifel.


    So ein Quatsch, ich war wohl noch nicht richtig wach.


    Erle, nicht Esche.