cf.s und spec.s vom WE

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  • Hallo zusammen!


    Meine Fotostrecke Freitag Nachmittag 14.06. bis Sonntag Nachmittag 16.06. in Auszügen und ohne Worte


    01 Campanula cf. patula - Wiesen-Glockenblume


    02 Silene cf. dioica - Rote Lichtnelke, und 03 Mycena cf. polygramma - Rillstieliger Helmling (danke, Eike, Pablo und Gerd)


    04 Pluteus cf. phlebophorus - Runzeliger Zwergdachpilz (danke, Eike / Gerd zweifelt ... )


    05 Coprinus cf. micaceus –“ Glimmertintling


    06 Ganoderma applanatum –“ Der Flache Lackporling bekommt ein neues Futteral


    07 Clitocybe Infundibulicybe gibba - Ockerbraune Trichterling (conf. E. Heinemann, dankeschön)


    08 Inocybe spec. –“ in Frage kommen I. erubescens (Ziegelroter Risspilz ) oder I. godeyi (Rötender Risspilz), vermutlich handelt es sich um I. erubescens, den Ziegelroter Risspilz (danke, Eike, Oehrling und Gerd)


    09 wie 08


    10 Lactarius acerrimus - Queradriger Milchling


    11 wie 10


    12 lactarius spec. - Milchling


    13 Leccinum scabrum - Birkenpilz


    14 wie 13


    15 Amanita rubescens - Perlpilz


    16 Boletus luridus –“ Netzstieliger Hexenröhrling


    17 wie 16


    18 wie 16


    19 Xerocomus spec. - Rotfuß-Röhrling (der vermutete X. chrysenteron wir durch Gerd bezweifelt)


    20 Phaeolus spadiceus, syn. P. schweinitzii - Kiefern-Braunporling (für Mausmann und Pablo)


    21 Bufo bufo - Erdkröte


    22 Marasmiellus ramelis - Ästchen-Schwindling (danke, Eike)


    23 wie 22


    24 Scutellinia scutellata det. B.Wergen (zunächst Einspruch gegen –žcf. scutellata–œ durch Sven, Eike und Oehrling –“ danke!)


    25 Fuligo septica - Gelbe Lohblüte


    26 Leocarpus fragilis –“ Löwenfrüchtchen (danke, Matthias)


    27 wie 26


    28 Xylaria spec. Holzkeule Konidienform ( danke Gerd), und 29 Helvella spec.


    30 wie 29


    29 Helvella cf. ephippium - Sattelförmige Lorchel


    30 Helvella cf. costifera - Grauweisse Becherlorchel


    31 Pezizales ordo


    32 Pezizales ordo


    33 Pezizales ordo [Tarzetta cf. cupularis –“ Kerbrandiger Napfbecherling, zurückgezogen aufgrund Einspruch Oehrling]


    34 Tricholoma spec. - Erdritterling (Grünstich durch Blätterdach) Bedenken wegen des Hinweises auf T. terreum durch Oehrling


    35 Xylaria cf. polymorpha –“ Vielgestaltige Holzkeule (danke Gerd)


    LG, Uli


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    Einmal editiert, zuletzt von erebus ()

  • Uiiii Uli


    Starke Bilder, respekt.
    Ich würde an deiner Stelle das cf.scutellata durch ein spec. ersetzen....
    Ich hatte am Wochenende 4 verschiedenen Scutellinien,wovon 1 gut zu bestimmen war, dazu gesellen sich immer noch 3 von Malone (sorry) und ich krieg die Kriese mit dem Zeugs!


    Mfg Sven

  • Hallo Uli
    wieder eine sehr schöne Bilderreihe...


    3.Mycena spec


    4.Pluteus pheloborus - Runzeliger Zwergdachpilz


    5.richtig


    8.kann genau so gut Inocybe erubescens sein (der passt mir auch besser)


    22&23.Marasmiellus ramelis - Ästchen-Schwindling ( https://sites.google.com/site/…ramealis-bull-singer-1948)


    Deine Scutellinia halte ich für was anderes als scuttelata...


    So mein Mikro wird voraussichtlich morgen ankommen...
    Dann bearbeite ich deine Funde zu ende... Manche sind aber schon fertig bearbeitet siehe gleich folgende PN..


    Das Lorchelzeug sollte mikroskopiert werde aber der erste ist m. E. nach nicht H.atra (zu hell)


    Tarzetta cupalaris passt..


    bei der Tricholoma enthalte ich mich obwohl es durchaus terreum sein könnte


    LG,Eike

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Uli!


    Danke!


















    ...was mir sonst noch so einfällt:
    03 kannst du mal mit >Mycena polygramma< vergleichen.
    07: Wie kommt ihr eigentlich immer wieder auf dieses furchtbare "Infundibulicybe"? Den Datenbanken zufolge ist das ganz brav ein Trichterling / Clitocybe. Bei dem Hutrand und dem Hut gleichfarbenem Stiel übrigens eher Clitocybe costata als C. gibba. ;)
    08: Was ist denn nun der Unterschied zwischen Inocybe godeyi und Inocybe erubescens?
    20: Phaeolus schweinitzii klingt viel schöner als spadiceus. ;)
    26: 8| Ist der schöööööööööööööön !!!



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo
    meiner Meinung nach ist erubescens häufiger ....
    Außerdem unterscheiden sich nartürlich die Sporen---
    Morgen ausführlicher wenn ich wieder in den Stangl Linsen darf...
    Lg,Eike

  • Hallo Uli,


    bei Nr.26 und 27 kannst du das 'cf' streichen. Die Gattung Leocarpus ist bei uns nur mit einer Art vertreten. Auch gibt es in anderen Gattungen keine Verwechslungsmöglichkeit in dem Reifestadium.


    Über die Qualität der Bilder brauch ich ja nix mehr sagen, top wie immer. :thumbup:


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Sven,


    Danke. Mit cf. vs. spec. habe ich kein Problem. Vermutlich liegst du da sehr richtig. Soll ich dir eine Portion zusenden? Vllt sind die noch nicht ganz & gar vertrocknet, da könnte ich noch ernten. Dann könntest du dein Mikroskop zum Glühen bringen.


    Ich für mein Teil bin ja schon froh
    a) Einen Pilz als solches zu erkennen
    b) Die Grobe Richtung zu wissen, in der man suchen könnte, wenn man
    1. Über ein Mikroskop verfügt,
    2. Die passende Literatur dazu hat
    3. Eine Halbtagstätigkeit ausübt
    c) In einem Forum Mitglied bin, in dem man mir die meiste Arbeit abnimmt.


    LG, Uli


    [hr]


    Hallo Eike,



    Vielen Dank für die zusätzlichen Bestimmungen, die ich einarbeiten werde- Dort, wo du dir egenfalls nich ganz sicher bist, werde ich dann mehrere Möglichkeiten anbieten. Was mich besonders freut ist die Benennung von 4.Pluteus pheloborus - Runzeliger Zwergdachpilz.


    Bei

    Zitat

    8.kann genau so gut Inocybe erubescens sein (der passt mir auch besser)

    gefiele mir Inocybe erebuscens natürlich auch viel besser, jedoch bin ich ihm begegnet, bevor ich auch die geringste Information über die Gattung hatte. Es war ein mwP, (mittlerer weißer Pilz), mithin der einzige auf dem Kitzinger Friedhof (aus Langeweile überprüft: komplett kalkfrei) , den ich zwanghaft wie ich bin fotografieren musste.


    Natürlich direkt neben dem einzigen Grab, dass Sonntags um 8:00 gepflegt wurde (ich habe nachgesehen, die Gattin verstarb vor 23 Jahren). Das war mir ein wenig peinlich .. konnte mich nicht so recht konzentrieren.


    Bei den Helvella schwimme ich sowieso (du weißt, ich habe keine Schlauchpilzliteratur). Welche Lorchel käme denn alternativ in Betracht? Höhe des Baukörpers ca. 22mm, ca. acht Exemplare unter (? Huch, nicht drauf geachtet) im Moos, Stiel und Hut dunkel, auf den Bildern erscheinen sie mir heller als in Natura.
    Die habe ich mit Stöckchen markiert und könnte sie für dich und die Mikroskop abholen.


    Da
    Danke schön und liebe Grüße,
    Uli


    [hr]


    Hal


    Hallo Mausmann,


    Zitat

    Kennst du eigentlich schweinii ? *kicher


    Pfui! Was du immer gleich denkst! ;)


    Hergezaubert habe ich di nicht, das war blutig verdient. Wir haben ihr Speznasmücken mit Spezialausbildung die umgehen die Antibrummbeschichtung und durchstechen Denimstoffe und Kopfbehaarung als wäre das Butter.


    Danke und herzliche Grüße, Uli


    [hr]


    Hallo Pablo,


    Danke meinerseits.
    Mycena polygramma kommt sehr schön hin, allerdings wuchsen die kwP sämtlich auf Fichtenästchen. Ansonsten passt alles, ich denke, mit deinem Vorschlag liegst du für meine Ansprüche goldrichtig.


    Infundibulicybe ist glaube ich das erste , was mir das allmächtige Internet angeboten hat, als ich –žOckerbrauner Trichterling–œ eingab. Das musste ich, weil ich mir den dämlichen lateinischen Namen seit dem letzten Mal nicht merken konnte.
    Den habe ich in einem Exemplar an Eike gesandt, vielleicht gibt es dann ein definitives Ergebnis zu Clitocybe costata vs Infundibulicybe cf. Gibba.


    Zitat

    Phaeolus schweinitzii klingt viel schöner als spadiceus


    Pfui! ;)



    Herzlichen Dank und Grüße,
    Uli


    [hr]


    Hallo Eike,


    erebuscens halte ich für eine absolute Rarität.


    LG, Uli


    [hr]


    Hallo Matthias!


    Da ist dann endlich einmal gute Zeitung! Schön, das der in dem Reifestadium immer einzigartig ist. Dann habe ich auch da eine gute Ausgangsposition für einen Treffer.
    Mache ich das cf weg.


    Morgen.


    Ich muss nämlich grad e Inspector Barnaby gucken, da entschlafe ich immer vorzeitig.


    Herzlichen Dank und Grüße,
    Uli


    [hr]


    Hallo Peter,


    tatsächlich habe ich die im Einzelnen gar nicht so genau angesehen Allerdings wuchsen dort einige Netzstielige und keine Flockenstielige, zumindest ist niemandem etwas aufgefallen.



    Die habe ich nämlich fotografiert, als ich mit den Würzburger Special Fungifinders unterwegs war. Und die wissen und bemerken eine ganze Menge.


    Danke schön und herzliche Grüße,
    Uli

  • Ein Bilderparadies, Uli. Einfach nur schön. Danke.

  • Hallo Erebus,
    du bist ohne Frage ein ganz großer Pilzfotograf, viel besser als ich jemals sein werde. Aber ich wollte einmal sachlich und kritisch hinterfragen, wie du auf die in deinem Beitrag geposteten Pilznamen kommst? Ähnlichkeitsvergleiche mithilfe von Pilzbildern? Zuruf von Kollegen, die den Pilz nicht live gesehen haben?
    In einem Parallelthread läuft gerade eine interessante Diskussion über Expertenaussagen, Imagetransfer bei Experten und Expertenverantwortung, vielleicht schaust du da mal rein?


    Zu diesem Beitrag, der wie schon gesagt, außerordentliche fototechnische Qualität aufweist:
    07: wahrscheinlich nicht Clitocybe gibba, der wäre am Stiel heller
    08 + 09: wie kann man Inocybe godeyi vermuten, ohne den Pilz ausgegraben und die Stielbasis beurteilt zu haben? (zu Beorns Frage: Inocybe godeyi ist für einen Risspilz mittelgroß und hat eine Basisknolle, Inocybe erubescens ist für einen Risspilz groß und hat eine zylindrische, evtl. sogar verjüngte Stielbasis)
    17 + 18: alles innerhalb der Variationsbreite des Netzstieligen HR
    24: fast alle 6 bis 8 Schildborstlingsarten sehen makroskopisch so aus, ohne Mikroskop ist nur eine Gattungsdiagnose möglich
    31 + 32 + 33: Ockerbraune Becherlinge, die alles mögliche sein können, ohne die Jodraktion unterm Mikroskop ist nicht einmal die Gattung sicher
    34: makroskopisch sehen die mit dem schuppigen und wenig filzigen Hut eher wie T. scalpturatum aus - wurde der Geruch geprüft?


    Ich hoffe, du bist mir nicht böse, dass ich etwas Wasser in den Wein kippe, und hätte einen Tipp für dich: arbeite mit einem guten Pilzbestimmer zusammen, mit dem Pfund deiner fotografischen Kompetenz kannst du dabei wuchern - ihr zwei wärt das Traumteam schlechthin, und bei weitem nicht das erste, das so arbeitet.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Lieber Uli,


    wunderschöne Bilder sind das mal wieder! Mein Lieblingsbild ist diesmal kein Pilz, sondern die Wiesen-Glockenblume. :thumbup:


    Oehrling: So wie ich Uli einschätze, ist er für wertvolle Hinweise immer dankbar, meine aber, dass zum Beispiel die Bilder 17+18 zusammen mit Bild 16 zu sehen sind und deswegen nicht noch mal extra benamst wurden. :)


    Liebe Grüße


    Stefan

  • Hallo Anna!



    Zitat

    Ein Bilderparadies, Uli. Einfach nur schön. Danke.


    Gern geschehen!


    Liebe Grüße,
    Uli


    [hr]
    Hallo Oehrling,


    Zunächst meinen herzlichen Dank, dass Du mir so viele feine Anregungen lieferst!


    Ganz ohne Zweifel besitzt du das größere Halbwissen, möglicherweise sogar ein Siebenachtel- oder ein Elfzwölftelwissen. Was weiß ich.


    Ich kann verstehen, dass Du mich auf die mögliche oder auch konkrete Fehlerhaftigkeit meiner Bestimmungen aufmerksam machen willst, kommen doch die Bildüberschriften daher, als wisse der Erebus was.


    Allerdings nur dann, wenn man das –žcf.–œ außer Acht lässt.
    Dieses Kürzel wird in der Komparatistik und Archivistik bereits seit dem ausgehenden 16. Jhd. verwendet und bedeutet –žconfer–œ. Es stammt aus dem Lateinischen, mitnichten aus dem Englische (das zu jener Zeit noch eine Mundart im Reich eines weibstollen schürzenjägers war). Allerdings hat das Verb –žto confer–œ (Eng.) unter anderem dieselbe Bedeutung wie –žconferre–œ(Lat), nämlich –žvergleichen–œ
    –žConfer–œ ist im Lateinischen der Imperativ, folglich bedeutet –žcf.–œ –žvergleiche!–œ und das ist eine wohlmeinende Aufforderung.
    Damit wird –“schwupps!- aus einem –žHelvella cf. costifera–œ auf deutsch:
    Gattung Helvella, –žvergleiche–œ mit der Art costifera.


    Oder habe ich da im Unterricht nicht aufgepasst? Heißt –žcf.–œ vielleicht etwas anderes z.B. –žcum fidibus–œ (–žmit Kienspan–œ) o.ä.? Oder hat es eine andere Bedeutung?


    Auch wenn ich nicht fordere, ausschließlich mit der Vergleichsart zu hantieren (man darf ja ruhig noch anderes vergleichen) mag sich der geneigte Leser ein wenig eingeschränkt fühlen. Vielleicht geht das –žcf.–œ ja schon zu weit? Ich habe es guten Gewissens verwendet und meinte der Sache gerecht zu werden, kann aber in Zukunft auch bereits nach der Gattung aufhören. Oder nach dem Reich. Das würde mir die Sache erleichtern.


    Es ist gut wenn du kritisch und vor allem auch sachlich hinterfragst, wo zum Teufel denn die Namen herkommen. Zum Beispiel ist die sachliche Konstruktion:

    Zitat

    –žZuruf von Kollegen, die den Pilz nicht live gesehen haben?–œ


    hilfreich, stellt sie doch den Standardfall dar.


    Wer entsinnt sich nicht der zahllosen Situationen, in denen ein verehrter Kollege durch den Wald läuft und Namen von Pilzen faselt, die gar nicht zugegen sind? Derartige seherischen Eingebungen haben selbstverständlich den höchsten Stellenwert in meinen Bestimmungen. Ich finde es sehr aufmerksam von dir, dass Du mir in dieser Hinsicht voll und ganz vertraust.


    Die absurde Vorstellung –žÄhnlichkeitsvergleiche mithilfe von Pilzbildern–œ kann ich hingegen nicht auf mir sitzen lassen. Wo kommt denn soetwas her? Da schüttelt es einen ja!

    Lieb sind mir im Gegenteil endlose beschreibende Textpassagen, mit vielen, vielen Fremdworten und Fachausdrücken, so dass ich unter Zuhilfenahme von zwei, drei Kilogramm Sekundärliteratur meinen Horizont ordentlich erweitern kann.
    Am schönsten ist es aber, wenn solch ein Text zusätzlich noch durch den Kompressor gejagt wurde und mittels AKüs auf den Punkt kommt! Welche Wonne!


    Ein Bild, womöglich noch bunt und mit Größenvergleich -so unsäglich trivial!- das lenkt doch nur ab. Gut, dass du das genauso siehst wie ich. Finger weg von den Bildern!


    Den Bogen zu –žExpertenaussagen, Imagetransfer bei Experten und Expertenverantwortung–œ musst du allerdings alleine gehen, da kann ich dir beim besten Willen nicht folgen.
    Ich nehme an, du meinst mit Parallelthread diesen hier: <Alle Speisepilze kann man roh essen, sagt>


    Du siehst, ein Link ist manchmal so hilfreich, wie ein abschließende Grußformel freundlich.
    Welcher Koch hat denn meine Bestimmungen auf sich übertragen um sich in deren Glanz zu sonnen?
    Denn ja, ich habe darin gelesen, zu Beginn, allerdings halte ich die ernsthafte Auseinandersetzung mit einer schwachsinnigen Prämisse für Zeitverschwendung. Ich verlor die Lust daran.


    Und nein. Ich bin kein ganz großer Pilzfotograf. Neigungen, Hobbies und Beschäftigungen kommen und gehen. Es ist schön, ab und an akzeptable Ergebnisse zu haben. Und dafür gelobt zu werden. Aber nicht über den grünen Klee.


    Warum ist es mir wichtig, zu –žwissen–œ was ich da fotografiere? Vermutlich, weil eine Benennung etwas Versöhnliches hat. Nicht umsonst ist die Namensgebung bei manchen –žNaturvölkern–œ ein heiliger Akt, der Menschen, Tiere und Pflanzen, Geschehnisse , Geister und Phantasien in den Kreis dessen bringt, was beherrschbar ist, zumindest aber ansprechbar.
    Ein wissenschaftliches Interesse habe ich dabei nicht. Mir wäre auch unklar, was das sein sollte. Ganz entschieden will ich nicht mit solchen Angaben protzen. Vermutlich ist es ein alter Teil in mir, der mir sagt, was einen Namen hat ist gebannt und verursacht keine Ängste.


    Mal angenommen, ich möchte einen nicht gaaaanz einfachen Pilz bestimmen. Habe aber kein Mikroskop. Darf ich dann, zum Beispiel aufgrund eines Herbarvergleiches durch eine sachkundige Person, deren Bestimmung angeben und das Gefühl haben, OK, der Pilz ist jetzt klar. Oder benötige ich unabänderlich ein Mikroskop und muss, sobald ich Klarheit gewonnen habe, der Bestimmung nachstellen: –žvorbehaltlich zukünftiger Bestimmungstechniken sowie verfeinerter oder/und geänderter systematischer Einordnungen–œ.


    07: Clitocybe gibba aufgrund Vergleich mit Herbarexemplar durch E. Heinemann. Eike war nämlich bereits vor einigen Wochen so freundlich, ein Exemplar aus der wiederholt fotografierten Gruppe entgegenzunehmen. Das war noch, bevor der Pilz in Frage gestellt wurde. Gestern Abend konnte er mir das Resultat mitteilen
    Möglicherweise wachsen nun aber C. gibba und C. costata oder gar ein weiterer C.spec an dieser Stelle durcheinander.
    Dann müsste ich meine Benennungen –“sofern nicht die fotografierten auch die untersuchen Exemplare sind- noch stochastisch bewerten, die Existenz einer Wahrscheinlichkeitsdichte belegen und diese berechnen.


    Zitat

    08 + 09: wie kann man Inocybe godeyi vermuten, ohne den Pilz ausgegraben und die Stielbasis beurteilt zu haben?


    Doch, das geht. Und ich finde es gar nicht so daneben, einen Pilz, den man zuvor noch nie wahrgenommen hat, als etwas zu vermuten, was nicht komplett falsch ist sondern im Bereich des Möglichen liegt. Allerdings kann man nur dann so dämlich sein, wenn man nicht mit einem Mikroskop wedeln kann und sich zudem erst seit neun Monaten mit Pilzen beschäftigt.


    Aber, falls ich die Möglichkeit habe, werde ich den natürlich ausgraben (wir erinnern uns, der steht auf dem Friedhof, so etwas kann missverstanden werden), auf das er seinen Knolle entblöße. Oder nicht. Immerhin bin ich dankbar, dieses Merkmal so eindringlich genannt zu bekommen.
    Um den Rest der Aussage richtig scharfzuschalten, solltest du noch ein paar Zentimeterangaben hinzufügen. Denn –žgroß–œ und –žmittelgroß–œ sind eben doch nur ungenaue Angaben. Und Genauigkeit haben wir uns ja auf die Fahnen geschrieben.

    Zu 17 + 18: deren Benennung sollte sich in der Tat auf die 16 beziehen –¦ –žWas hat er denn?–œ –“ dachte ich bei mir, bis Stefan auflösen konnte. Ich habe das verschwitzt. Danke, dass du so aufmerksam warst.


    Zitat

    24: fast alle 6 bis 8 Schildborstlingsarten sehen makroskopisch so aus, ohne Mikroskop ist nur eine Gattungsdiagnose möglich


    Aha! Bedeutet die exakte Nennung des Spielraumes von 6 bis 8 eine Fehlbestimmungssicherheit trotz Mikroskopie von dauerhaft mindestens 25%?


    Zitat

    31 + 32 + 33: Ockerbraune Becherlinge, die alles mögliche sein können, ohne die Jodraktion unterm Mikroskop ist nicht einmal die Gattung sicher


    Mh. Wenn nicht mal die Gattung hinhaut, soll ich dann die Ordnung? Oder eine Klasse?Abteilung? Reich? Garnichts?
    Mir kamen zudem selber Zweifel, ob 32 nicht doch Richtung 30 zu sehen ist –“ da war ich wirklich nachlässig (vor Ort).


    Die Erdritterlinge wurden schon als Erdritterlinge bestimmt, auch auf Nachfrage, allerdings mit dem achselzuckenden Zusatz –žAber welcher? Da gibt es schon ein paar verschiedene–œ.
    Nun dachte ich mit dem –žcf.–œ der Wahrheit genüge getan zu haben,
    denn unter Erdritterlingen ergab meine Suche nur T. terranum. Ob der Geruch geprüft wurde kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall nicht durch mich.


    Ich trinke ganz gerne mal ein Schorle, vor allem auch in fach- und sachsimpelnder Gesellschaft. Und mir macht es auch Spaß, währenddessen ein wenig zu triezen und zu sticheln, auch wenn ich mir das selbstverständlich bei meiner eigenen Person verbitte.


    Man weiß allerdings nie, wann genug ist. Zudem liegt mir gar nichts an dieser Attitüde der Besserwisserei. So etwas kann ich nur schwerlich ab. Auf die Schippe nehmen finde ich in Ordnung.
    Sei–™s drum. Du hast ein großes Mikroskop, die entsprechende Literatur und vermutliche ein Generationenwissen an Pilzeerfahrung. Ich habe nen Fotoapperat.
    Ich lade dich herzlich in mein Dreamteam ein. Sei du der Bestimmer!


    Wir füllen uns Wasser in den Wein und träumen von besseren Pilzen.


    LG, Uli


    [hr]



    Hallo Stefan!


    Ja, die Glockenblumen sind sehr schön. Wenn man nicht derart verbissen darauf aus wäre, Pilze zu fotografieren –¦ der Wald, die Wiesen, alles steht so schwer in Blüte, man könnte tagelang Blumen fotografieren.


    Danke für den Hinweis zu 17 uund 18, da habe ich die Betitelung vergessen. Dabei waren die cf-frei bestimmt. Mist.


    Das trage ich dann mal nach.


    Dankeschön und lieber Grüße,


    Uli


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    Einmal editiert, zuletzt von erebus ()

  • Hallo Uli
    ich würde erstmal Björn anschreiben der sich ja schon länger mit den Helvellas beschäftigt hat wenn der allerdings keine Zeit für die Helvellas hast (den könntest du auch die Scuttelinia mitzuschicken) kannst du sie mir zusenden... Die erste Zusendung hab ich ja schon fast abgearbeitet muss halt nur den Risspilz der in die lactea- Gruppe gehört abarbeiten....


    LG,Eike


    Ps: Ich muss die wohl beweisen das erubescens zumindest hier einer der häufigsten Risspilze ist... mehr dazu in meinen nächsten Beitrag... Hingegen ist I.goeydi hier sehr selten

  • 24: fast alle 6 bis 8 Schildborstlingsarten sehen makroskopisch so aus, ohne Mikroskop ist nur eine Gattungsdiagnose möglich


    Sry Oehrling, aber du irrst dich. Schau bitte hier:
    https://sites.google.com/site/…-cejpii-velen-svrcek-1971


    Da sind alleine schon 15 Scutellinia-Arten abgebildet, von denen ich 13 oder 14 selbst untersuchen konnte. Und es gibt insgesamt sicher über 40 (in Mitteleuropa).


    Die Scutellinia hat durchaus eine Chance, als cf. scutellata bezeichnet zu werden. Zumindest solange, bis jemand sie mikroskopiert.


    lg björn






    [hr]
    erebus:


    ich stelle mich gerne für die Mikroskopie zur Verfügung. Was die Ascos angeht, so würden Makros von dir und Mikros von mir beidermaßen auf Funghiparadise landen, sofern du es erlaubst.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    Einmal editiert, zuletzt von bwergen ()

  • Hallo Björn,
    danke für die Info, dass es tatsächlich so viele sind, war mir nicht klar. Wieder was gelernt.[hr]
    erebus
    Es tut mir Leid, dass ich dich durch meinen Kommentar verärgert habe und dass es bei dir als Rechthaberei angekommen ist. Immerhin hat sich der erste Experte ja schon bei dir gemeldet.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Uli,


    endlich habe ich mir auch die Zeit genommen dein Beitrag zu lesen und natürlich wie immer finde ich ihn erstklassig, doch ich verstehe nicht wie du so ein Unsinn erzählen kannst, deine Worte " Ich bin kein ganz großer Pilzfotograf". Das bist du allerdings und das hast du mehr als einmal bewiesen, doch deine Bilder haben in Grunde genommen wenig mit der Bestimmung der Pilze zu tun sondern das zeigen der Schönheiten der Natur ist bei dir immer in vordergrund und da finde ich ein cf. ein spec. oder was auch immer uninteressant. Man schaut sich ein Kunstwerk an und wichtig ist nicht was darin gezeigt wird sondern die Gefühle die in einen bei hinschauen empor gehoben werden.


    Was die Namengebung der Pilze angeht, wissen wir das bei seriösen Bestimmungen sich nicht auf Bilder ins Internet verlassen kann (nein Uli damit will ich nicht sagen das du deine Name aus Bild vergleiche aus dem Netz nimmst), das musste in Grunde genommen auch jeder der sich intensiv mit Pilze beschäftig wissen und sollte irgend Jemand bei der Suche nach irgend welche Pilze, durch falsch benamten Bilder in die Irre führen lassen pech für ihn, sollte er sich in ein Forum befinden wo einigen mit grossen wissen gestatteten Menschen sich rumtreiben werden ihn schon auf die richtige Spur bringen.


    Uli das was du machst nenne ich Künstlerische Freiheit und das du auch öfter mal dich angergierst um ein Pilz bestimmt zu bekommen das halte ich für nebensächtlich.


    Hallo Ohrling,


    trotzallem finde ich deine Kritische Ader sehr angebracht zu mindestens hat mir gut getan :-).

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hallo Eike,


    derzeit ist es hier sehr heiß und trocken, so dass ich froh bin, abends nicht mehr hinaus zu müssen und in schön in meinem Gemäuer hocken bleibe.


    Dennoch werde ich versuchen, zumindest die Helvella, die ich als cf. atra angesprochen habe, sowie einige der Scutellinia spec. einzusammeln und zu verschicken.


    Zur Häufigkeit der Risspilze wage ich keine Aussage, dazu fehlt mir die Erfahrung. Oben habe ich mir, aufgrund meines Nicks den dummen (übersehenen) Scherz –žerebus–œ cens erlaubt. Aber wie sich jetzt im Anschluss herausstellt, ist die Verbreitung des Ziegelroten ja durchaus interessant und einen eigenen Thread wert.


    Vielleicht schaffe ich es auch noch mein abfotografiertes Fundstück I. cf. godeyi dingfest zu machen, um Sicherheit zu gewinnen. Dort, auf dem neuen Friedhof in Kitzingen, hatte ich keinerlei Reaktion auf HCl, also kalkfreien Boden. Bin mal gespannt.


    Betreffend der Zusendung: der Genabelte Tellerling, Rhodocybe caelata, ist also schon definitv bestimmt und lediglich der kleine Risspilz (cf. lactea) fehlt noch?
    Dann kann ich ja meinen damaligen Beitrag bald nachbessern,


    danke vielmals für Deine Arbeit


    LG,
    Uli
    [hr]


    Hallo Christian,


    Zitat

    Wenn da solche Ergüsse herauskommen, bin ich der erste, der bei deinem nächsten Beitrag stichelt


    hüte Dich!


    LG, Uli
    [hr]


    Hallo Björn,


    Dein Angebot nehme ich gerne an! Aber zunächst werde ich die betreffenden Pilze einsammeln müssen. Das weitere dann im Anschluss –¦


    LG, Uli
    [hr]
    Hallo Oehrling!


    Zitat

    erebus
    Es tut mir Leid, dass ich dich durch meinen Kommentar verärgert habe und dass es bei dir als Rechthaberei angekommen ist.


    Ist schon in Ordnung. Falls ich meinerseits über–™s Ziel hinausgeschossen bin, das täte dann mir leid.


    Aber wie ist denn jetzt ein –žcf.–œ zu verstehen? Gilt das als fixe Bestimmung oder –“wie von mir gewünscht- als Hinweis auf eine in Frage kommende Art?


    Bei genauer Betrachtung habe ich nämlich (nach meinem Verständnis) alles richtig gemacht.


    LG, Uli
    [hr]


    Hallo Mario!


    Vielleicht kann ich die Wirkung der Bilder, die ich mache, auf andere Betrachter nicht richtig einschätzen. Wie denn auch? Schließlich sehe ich sie ja nur mit meinen eigenen Augen.
    Nun ja. Es sind Pilze, manche erwische ich wie ich es mir vorstelle, andere nicht, manche zeigen ganz interessante und selten auch einmal faszinierende Ergebnisse.
    Ich mache mir die notwendige Mühe beim Fotografieren der Pilze und gönne ich mir Zeit, Muße und eine gewisse Bequemlichkeit bei der Aufnahme. Letzteres aus dem einfachen Grund, weil meine Hüfte sonst einen ganz unerträglichen Ärger macht.


    Wenn das die Zutaten sind, um aus einem einfachen einen ganz großen Pilzfotografen zu machen –¦ sei–™s drum.


    Aber ich möchte die Pilze ja auch bestimmen. Ich finde deren Namen und Lebensumstände nämlich interessant, und nehme sie keineswegs nur als visuelle Farb- und Formkomposition wahr.


    Und siehst Du: da wird einfach aus der Luft gegriffen, unterstellt und schon denkt der Leser in diese Richtung: der Erebus guckt mal kurz ins Internet, schnappt eine zusammenhanglose Bemerkung unter –žKollegen–œ auf und bestimmt so seine Funde. Auch wenn Du schreibst, dass du das keineswegs so siehst. Was du siehst: durch den Beitrag von Ohrling und dessen mutwillige Behauptungen wird das Denken des Lesers in diese Richtung gebracht.


    Dass ich mich lediglich des Öfteren mal engagiere, um einen Pilz zu bestimmen, ist zudem nicht ganz richtig. Auch wenn mir das Fotografieren die eigentliche Freude bereitet. Denn ich will jedem meiner Bilder den passenden Namen geben. Nur ist es bisweilen so, dass mir zu viele Anhaltspunkte fehlen. Dann muss ich es lassen, um mich nicht zu verzetteln.


    LG,
    Uli

  • Hallo Uli
    ne schreib bei der Rhodocybe besser spec hin... Die ist schwer zu schlüsseln immoment und diese Bestimmung war nur vom makroskopischen her...
    Hab aber trotzdem viel arbeit-...
    Pablos Packet ist heute angekommen und ich werd wohl nacher nach Hannover flitzen um die Arten bevor mein Mikro endlich da ist bei einen Pilzfreund einzugrenzen...
    LG,Eike


    Ps: Die Inocybe find ich schon wieder interessant.. Nun hab ich auch dank Björn den Stangl und kann die Gut bestimmen tipp ich mal

  • Lieber Uli,


    vielen Dank, für die tolle Bilderstrecke!
    Es hat mir sehr viel Freude bereitet, es anzuschauen...


    LG
    Joli

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

  • [quote='erebus','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=167171#post167171']
    > Aber wie ist denn jetzt ein –žcf.–œ zu verstehen? Gilt das als fixe Bestimmung oder –“wie von mir gewünscht- als Hinweis auf eine in Frage kommende Art?


    Ein "cf." könnte man nach harter, langer Bestimmungsarbeit verwenden, nachdem man herausgefunden hat, dass bei einem Fundexemplar alle wesentlichen Bestimmungsmerkmale passen, bis auf das eine letzte, dessen Ausprägung unerklärlicherweise aber sowas von daneben liegt, so dass damit das Bestimmungsergebnis insgesamt in Zweifel gezogen wird. So habe ich das auf einem Pilzbestimmerseminar bei A. Gminder gelernt (ich hoffe, ich wirke nicht wieder besserwisserisch oder unverschämt, weil ich hier das Pilzbestimmerseminar erwähne).


    Wenn ich bei der Bestimmung etwas nachlässig vorgegangen bin und nur einige der wesentlichen Bestimmungsmerkmale geprüft habe, verwende ich im Posting Ausdrücke wie "könnte ... sein", "möglich wäre ...", "mit Fragezeichen" oder setze hinter den Artnamen ein Fragezeichen und gebe das Bestimmungsergebnis für die anschließende kritische Diskussion frei. Mir ist dabei wichtig, dass ein "cf." leicht überlesen wird und im Bewusstsein der meisten Leser sich z. B. "Inocybe cf. godeyi" zu "Inocybe godeyi" verkürzt, wobei es sich eben höchstwahrscheinlich um Inocybe erubescens handelt, einen gefährlichen Giftpilz, den jeder Pilzsammler kennen sollte. Viele meinen dann eben, Inocybe godeyi sähe so aus, und wenn sie selber dann mal Inocybe erubescens finden, denken sie aufgrund ihres mentalen Bildes, sie hätten Inocybe godeyi vor sich (ich weiß jetzt nicht, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe). Es gibt sogar hier im Forum Leute, die auf eine Foto-Anfrage als Antwort erhalten: "das könnte der Mairitterling sein" und die sich anschließend für die "schnelle Bestimmung" bedanken, und pikanterweise stellt sich später heraus, dass es nicht der Mairitterling war.


    Ich wollte auch noch ergänzen, dass ich bei allen Nummern, die ich nicht angeführt habe, mit den Bestimmungsvorschlägen von dir einverstanden bin. Da sind auch viele Arten dabei, die nicht jeder richtig bestimmt.


    Dann wollte ich auch noch allgemein, d. h. komplett außerhalb der hier diskutierten Erebus-Fotostrecke, ergänzen, dass ich nicht mein noch ziemlich bescheidenes Fachwissen ausbreite, weil ich frotzeln, sticheln oder mich über Andere stellen möchte, sondern weil ich hoffe, Andere damit weiterbringen zu können, so wie ich hoffe, dass Andere mich mit ihrem Fachwissen weiterbringen. Ich habe den Eindruck, als würden manche Pilzfreunde die Kenntnis möglichst vieler Artnamen über die Kenntnis zielführender Bestimmungsmethoden stellen, und sich damit in eine Art Sackgasse begeben. Daher hinterfrage ich oft - für manch einen in zu penetranter Weise - die Bestimmungsmethoden, die hinter einer Artdiagnose stecken.


    Freundliche Grüße
    Stephan

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

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  • Hallo Eike!


    der Rhodocybe spec. hätte mich natürlich als etwas seltenere Art interessiert, vielleicht finde ich ja noch einmal welche am Fundort.

    Zitat

    ... Die Inocybe find ich schon wieder interessant.. Nun hab ich auch dank Björn den Stangl und kann die Gut bestimmen tipp ich mal


    Die Mumien, die ich heute vom Friedhof holte, sende ich dir gerne zu, ich hoffe, Du kannst noch etwas damit anfangen!


    Herzliche Grüße,
    Uli


    [hr]
    Hallo Joli,



    Zitat

    vielen Dank, für die tolle Bilderstrecke!
    Es hat mir sehr viel Freude bereitet, es anzuschauen...


    na, das freut mich sehr! Herzlichen Dank!



    Liebe Grüße,
    Uli



    [hr]
    Hallo Stephan!


    Im Einzelnen will ich jetzt gar nicht auf Deine Einlassungen anzworten, nur soviel: danke, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, mir das zu erklären.
    Ein cf. werde ich zukünftiger mit etwas mehr Bedacht abringen, wenngleich ich im Falle des Clitocybe gibba wohl richtig lag.
    Die Scutellinia habe ich heute aus dem Wald geholt, die gehen morgen auf die Reise, und Inocybe spec. (von mir vermute I. godeyi) konne ich grade vom Friedhof holen. Die Exemplare sind bereits stark dehydriert, ich hoffe, ich habe keine sinnlose Leichenschändung begangen:






    Dazu zitiere ich aus Deinem Beitrag weiter oben

    Zitat

    ... (zu Beorns Frage: Inocybe godeyi ist für einen Risspilz mittelgroß und hat eine Basisknolle, Inocybe erubescens ist für einen Risspilz groß und hat eine zylindrische, evtl. sogar verjüngte Stielbasis) ...


    Ich meine, wenn dies ein untrügerisches Merkmal ist, dann sollten die abgebildeten Exemplar eher I. godeyi als I. erubescens sein. Zudem passt ja auch der bereit von mir angegeben Umstand, dass am Standort kein Kalk im Spiel ist. Aber urteile selbst. Die Exemplare sende ich dann an Eike, der so freundlich war, seine Bestimmungshilfe anzubieten.


    Danke schön und LG,
    Uli

  • Ja: jetzt, wo man die Stielbasis sieht, kann man anfangen mit der Interpretation. Z. B. kann man die Stielbasis als knollig ansehen und damit seinen Bestimmungsvorschlag untermauern. Ich habe auch überhaupt keine Probleme mehr damit, wenn du sie JETZT, nachdem du dir die Form der Stielbasis angeschaut hast, "Inocybe cf. godeyi" nennst. Ideal ist es, dass Pilzler13 sich die Teile nochmal unterm Mikroskop anschaut, denn wenn sich jetzt noch herausstellen sollte, dass diese Pilze Pleurozystiden haben, kann man sogar das "cf." wegtun, und dann hast du so einen Knaller wie Inocybe godeyi BESTIMMT, wozu ich nur gratulieren kann. Wenn keine Pleurozystiden gefunden werden und die Cheilocystiden breit schlauchförmig sind, dann hast du immerhin Inocybe erubescens BESTIMMT, was auch nicht schlecht ist.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

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