Russula / Täubling

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 4.649 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Ja, ich weiß es ist schwierig. Von der Gattung habe ich null Ahnung. Meine fünf bis acht Arten erkenne ich auch nur bei idealer Ausprägung, und ideale (typische) Ausprägungen kommen bei Täublingen anscheinend selten vor.


    Also versuche ich's mal mit ein paar Angaben:
    - Am 7. Juni im Odenwald auf Buntsandsteinboden,
    - wärmebegünstigter Hügelrücken auf ca. 400m üNN unter Buchen
    - Lamellen spröde, splitternd beim Drüberstreichen. Nicht so spröde wie beim Grüngefelderten, aber mit der Elastizität vom Frauentäubling hat das nichts zu tun (oder doch?).
    - Sporenpulver weiß
    - Geschmack mild und auch nach mehreren Minuten mild bleibend, schwach süßlich werdend
    - Geruch unbedeutend
    - Huthaut knapp 1/3 abziehbar
    - Stielbasis braun fleckend (siehe Bilder), ansonsten keine Verfärbungen
    - Stiel teils rosa überhaucht. Ich weiß nicht, ob das auf den Bilern erkennbar ist.
    -Ahja, fast vergessen: Hutfleisch direkt unter der Haut auch teils rosa








    Rein von der Optik hätte ich ja schon gerne eine Russula cyanoxantha draus gemacht. Aber die Haptik passt nicht.
    Naja, es ist eine schöne Gattung. Aber ziemlich heftig, finde ich. ;)


    Über Vorschläge, was ich noch für Arten vergleichen könnte, würde ich mich freuen.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Eisensulfat?
    Leider nein. Leider ist auch der Pilz fort. Der hatte sich nur so angestaut, und wegen den doch ziemlich brüchigen Lamellen war ich stark verunsichert. Aber dann muss ich vielleicht meine Vorstellung davon, was bei Täublingen "biegsam" ist, etwas revidieren.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    Mir kam der Taubentäubling (russula grisea) in den Sinn. Täublingsbestimmung via Pic ist natürlich schwer, aber eventuell ist es die richtige Spur.


    Spröde spiltternde Lamellen schliesst den Frauentäubling eigentlich gänzlich aus.


    Wenn jemand eine Quote von 1:3 akzeptiert setze ich sogar 10 Chips
    :cool:


    Gruss Stephan


    Chipcount 105

    Ein Pilzler Namens Guschti Frei

    fand im Wald ein Hexenei.

    Voll Gwunder pocht er ein`ge Male

    an die butterweiche Schale;

    ob wohl ein Vogel drinnen sei?


    Chipcount 68: 100 -15 Beitrag APR2017, +10 Platz 8 (APR2017), +14 Platz 2 (Platzwette APR2017), -15 Beitrag APR2018 +10 Platz 6 (APR2018) - 15 Beitrag APR2019,

    -10 Beitrag APR2020, +6 PLatz 9 (APR2020), +3 Platz 4 (Platzwette 2020), -10 Beitrag APR2021, -10 Beitrag APR2022

  • Ich hatte neulich auch solche, die zusammen mit den Frauentäublingen wuchsen. Beim Lamellentest war ich mir dann total unsicher weil die, zwar nicht stark, aber doch etwas brüchig waren. Trotzdem waren sie schon relativ stabil. Aber es muß wohl ein anderer Pilz sein.


    Da teilen wir womöglich ein Täublingsleid.
    Bin gespannt ob was bei rumkommt.

    • Offizieller Beitrag

    mmmhh.....


    meine erste Assoziation war der Violettstielige Pfirsichtäubling, Russula violeipes


    aber weißes Sporenpulver....ich glaube, das müsste eher cremefarben sein...


    lG,
    Melanie

  • Hallo,
    ausser brüchige Lamellen passt der Pilz eher zu einem Frauentäubling, aber die Lamellen?! Habe letzte Zeit viele gefunden, manchmal mit etwas lila-rötlichen Farben am Stiel... aber alle mit festen, elastischen Lamellen. Papageientaeubling ist es auch nicht, da diese einen weissen Stiel haben und etwas kleiner sind. Ist der Hut etwas schmierig?
    Gruss
    Zakaria
    P.S. ist Jemand hier im Forum aus Ingolstadt? Bzw. nähe Ingolstadt?

    • Offizieller Beitrag

    so......


    hab ich eigentlich auch Chips zum wetten? Oder muss ich die irgendwo bestellen? ;)
    Fängt jeder mit 100 an? Klärt mich auf....ich will nämlich mal ein ein paar.........sagen wir 10, Chips auf den Violettstieligen Pfirsichtäubling, Russula violeipes setzten.


    Ich finde, der passt ganz prima....


    Lamellen sind brüchig, aber nicht soooo brüchig...mild, die Farbe passt...
    ok, der Geruch.......ich finde, er riecht schon sehr deutlich, allerdings kam mir das auch erst nach dem ungefähr 10. Fund zu vor. Bei den ersten dachte ich auch noch "unbedeutend" ;)


    im letzten Jahr hatte ich das Glück, einige davon zu finden und zu essen. Wirklich ein ganz Feiner!


    lieben Gruß,
    Melanie

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, ihr Alle!


    Russula grisea und Verwandte (R. ionochlora zB) müssten doch gelbliches Sporenpulver haben?
    Der Hut ist übrigens in keinster Weise schmierig, aber es war auch ein trockener Tag. Das hätte ich jetzt nicht als Kriterium für oder gegen Frauentäubling gesehen. Den kenne ich mit und ohne schmierigen Hut.


    Mähli, natürlich hast du deine 100 Chips. Seit August 2011, wenn du nicht irgendwo schon mal welche gewonnen oder verloren hast.
    Aber setzen würde hier nicht viel bringen. Wie oben erwähnt ist der Fund schon einige Zeit her. Mit Gewissheit wird es sich also kaum aufklären lassen.
    Aber: Der Sporenabwurf war ziemlich dünn. Wenn der dicker abgesport hätte, dann wäre es möglicherweise schon cremefarben geworden, wer weiß?
    Auf den Pfirsichtäubling wäre ich nicht gekommen. Der ist mir bisher nur mit viel helleren (meist gelblichen) Hutfarben aufgefallen, und eben schon mit markant fruchtigem Geruch. Aber wie gesagt: Täublinge erkenne ich nur in idealen Ausprägungen.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Auf den Pfirsichtäubling wäre ich nicht gekommen. Der ist mir bisher nur mit viel helleren (meist gelblichen) Hutfarben aufgefallen, und eben schon mit markant fruchtigem Geruch. Aber wie gesagt: Täublinge erkenne ich nur in idealen Ausprägungen.



    LG, Pablo.


    Alles klar, dann bleibens eben noch 100 :D


    Fruchtiger Geruch? :/ Näääää....ganz frisch erinnert er mich an den Duft einer weeeeeiiiiiiit entfernt stehenden Räucherfischbude :D


    Und später dann, wenn er schon ein wenig gelegen hat, dann schon recht ausgeprägt nach Krabben...
    Die jungen Exemplare, die ich im letzten Jahr fand, waren auch ganz gelb, so hellgelb....aber ältere waren dann schon dunkler und zeigten immer stärker violette Töne und solche Flecken, wie deine großen...


    schade, das es sich nicht mehr herausfinden lässt. :(


    lG,
    Melanie

    • Offizieller Beitrag

    Räucherfisch? 8|


    Wäre mir noch nie aufgefallen. Lange liegen habe ich sie allerdings auch nie gelassen. Die wurden schnell weggefuttert. Genau wie die Frauentäublinge. Aber da ich ja eben viel zu Speisezwecken sammeln war, hatte ich ohnehin mehr jüngere Pilze im Auge.
    Wie da ältere Fruchtkörper aussahen, so weit bin ich noch nicht gekommen.
    Aber passen könnte es.



    LG, pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Gerd!


    Das ist auch eine sehr interessante Idee, danke! :thumbup:
    Allerdings lese ich eben nach bei Großpilze BWs, Band 2, S. 509:

    Zitat


    Sporenpulver gold- dottergelb


    Nur war ja - wie schon erwähnt - der Sporenabwurf ziemlich dünn. Ob das wohl daran liegen mag?


    Anderes passt jedenfalls sehr gut (milder Geschmack, sprödes, weich - brüchiges Fleisch, Stielfarbe, breite und eher entfernt stehende, anastomosierende Lamellen, auch die Beschreibung der Hutfarben).


    Daß die Lamellen und das Fleisch kaum Gelbtöne zeigen, schiebe ich jetzt auch mal auf Variationsbreite / Witterungsbedingungen. Da habe ich einfach zu wenig Erfahrung, um die Konstanz dieser Merkmale beurteilen zu können.


    Ich dachte ja auch, die Art im letzten Jahr schon mal gefunden und einigermaßen sicher bestimmt zu haben. Nur eben mit deutlich rötlicherem Stiel, gelblichen Lamellen und sogar mit leicht rötlichen Lamellenschneiden zum Hutrand hin. Aber bei der Gattung bleibt eben sehr viel Unsicherheit, wenn die Fruchtkörper nicht "ideal" ausgeprägt sind.



    LG, Pablo.

  • Hallo Beorn,
    irgendwas scheint mir an der von dir beschriebenen Merkmalskombination nicht ganz zu stimmen: Einen Täubling mit weißen Sporen und splitternden Lamellen, der unter der Huthaut und am Stiel rosa/lila ist, gibt es einfach nicht. Daher würde ich es sogar für möglich halten, dass das nicht alles dieselbe Art ist, was du da zeigst.


    Um in diesem Fall weiterzukommen, kommen wir um die Eisensulfat-Probe (Einreiben der unverletzten Stielrinde mit Eisensulfat-Kristallen) leider nicht herum:
    nur leicht graugrün beim Frauentäubling,
    blass-schmutzig orangerosa bei den Griseinae-Arten ionochlora, parazurea usw., dazu den Pfirsichtäubling,
    etwas deutlicher orangerosa bei R. grisea selber und
    freudig orange beim Fleischroten Speisetäubling (R. vesca), der in seiner "Verarschungs-Variante" auch so aussehen kann.


    Außerdem brauchen wir noch die exakte Sporenpulverfarbe, die du so ermittelst, dass du das Sporenpulver mit einer Rasierklinge zu einem kleinen Häufchen zusammenschiebst und dieses dann auf reinweißes Papier rutschen lässt. Vielleicht kannst du auf diese Art feststellen, dass das Sporenpulver eben doch nicht weiß, sondern hellcreme ist, und dann kommen wir in Richtung R. ionochlora.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stephan!


    Ja, irgendwo habe ich beim Aufnehmen der Merkmale geschludert. Da kann was nicht stimmen. Die Fruchtkörper fanden sich allerdings alle in einem recht begrenzten Bereich mit einem maximalen Abstand von etwa 1,5 Meter zueinander. Daß sich da zwei Arten befinden, ist sicher eine Möglichkeit.


    Wie erwähnt: Der Fund liegt jetzt schon eine Weile zurück. Der Sporenabwurf war in der Tat zu dünn, daß ich den nicht zusammengeschoben und ein bissel aufgehäft habe, war nachlässig. Das wird für die nächste Probe notiert!


    LG, Pablo.