Hallo.
Und zwar:
Zitat
Generell lasse ich derzeit aber ganz gezielt die "komplizierten" Pilze aus. Laufe an allerhand Tintlingen, Faserlingen, Cortinarien (mit wenigen Ausnahmen) und resupinat wachsenden Porlingen / Rindenpilzen einfach vorbei.
Hoffentlich schaffe ich das auch jetzt wieder. Gleich geht's nämlich los in den Odenwald, einfache Pilze sammeln.
schrieb ich heute vormittag um 09.42 Uhr in >dieser Diskussion< an Eike.
Das hätte beinahe auch geklappt.
Auch wenn erstmal der Weg kaputt war. Oder versperrt oder so.
Macht aber nichts. Das ist Holz, da kann man einfach drübersteigen.
Im Buchenwald wird man alle zwei Schritte von einer Pflanze begrüßt:
Kennt die jemand?
Edit: Buchenspargel, Monotropa hypopitys. Danke, Eike!
Bevor wir zu den Pilzen kommen, erstmal ein sehr hübscher Stelzenschleimpilz in kleinen Rudeln auf altem Nadelholz (Fichte oder Douglasie):
Erste richtige Pilze locken Sammler (?) und Fliegen (!) mit verführerischem Duft an:
Mist. Kein Wulstling und kein Bolet. Trotzdem einfach:
Goldmistpilz, Bolbitius titubans. Hatte ich aber schon dieses Jahr. Also weiter.
Mist. Wieder kein Wulstling, auch kein Bolet. Aber immerhin eindeutig einfach mit Lamellen weich wie Babypopo:
Frauentäubling, Russula cyanoxantha.
Endlich, Wulstling! Zwar auch kein Erstfund in diesem Jahr, aber so hübsch müssen die eigentlich immer geknipst werden:
Narzissgelber Wulstling, Amanita gemmata.
Dann eben doch ein Cortinarius. Aber wenn der so aussieht, ist es auch gaaaaanz leicht:
Blutblättriger Hautkopf, Cortinarius semisanguineus.
Wie soll man die denn blos auf Anhieb erkennen, wenn die so dermaßen wunderlich daherwachsen? Unverfrohrenheit!
Graue Wulstlinge, Amanita excelsa.
Die ganzen Perlpilzrudel lasse ich aus. Manchmal will man lieber sammeln als knipsen. Da haben diese hier einen ähnlichen Effekt:
Echte Pfifferlinge, Cantharellus cibarius.
Wenigstens ein bissel was Interessantes muss zwischendurch auch noch sein.
Getropfter Saftporling, Oligoporus guttulatus.
Noch mehr überrascht haben mich diese hier:
Knackfrische Maiporlinge, Polyporus ciliatus.
Die sind jetzt fast schon ein bisschen früh.
Zuhause ist es manchmal einfacher, als an einer 3 Meter hohen Böschung herumhangelnd Bilder zu machen:
Dickschaliger Kartoffelbovist, Scleroderma citrinum.
Sowas, da ist ja ein richtiger, echter Röhrling:
Gallenröhrling, Tylopilus felleus.
Das macht Hoffnung.
Die nicht enttäuscht wird.
Sommersteinpilze, Boletus reticulatus.
Und ganz wenig Filzröhrlinge. Die sind alle weg, genau wie die Flockis. Nur einer stand noch rum:
Brauner Filzröhrling, Xerocomus ferrugineus.
Bunt:
Schwarzblauender Röhrling, Boletus pulverulentus.
...und blümerant.
Klar kann man sagen: Klarer Fall hier, Hainbuchenröhrling, Leccinum carpini. Doch der hat mich schwer genervt. Und zwar deswegen:
Das Bild entstand über eine halbe Stunde nach Durchschneiden der Pilze. Da fingen die dann an, es ganz bunt zutreiben. Von rosa über gelborange, türkis und grauviolett war alles dabei. Und davor war erst mal garnix.
Zorn!
Was soll das?
Erst eine weitere halbe Stunde später daheim sind beide brav grau eingefärbt. Der alte ein wenig gelb noch, aber das ist das vermodernde Fleisch.
Jedenfalls sind es Hainbuchenröhrlinge, Leccinum carpini / pseudoscabrum. Was das Farbspiel da sollte, weiß ich nicht, sowas haben die bei mir noch nie gemacht. Und erst recht nicht so zögerlich.
Ach, übrigens, wegen Farben und bunt und so!
Die hier kennt man ja:
Strubbelköpfe, Strobilomyces strobiliaceus bisschen sehr waagrecht aus der Böschung rauswachsend, aber egal.
Viel lustiger ist bei denen die Ärgerfärbung:
Ob die wohl Unterreicht beim Safranschirmling hatten?
Bleiben wir mal noch bei den Röhrlingen:
Goldblatt, Phylloporus pelletieri.
Super, schön den auch mal gesehen zu haben. Sieht echt aus wie ein Filzröhrling. Nur eben mit "Lamellen".
So.
Und wieso jetzt das "Beinahe"?
Ganz einfach, weil bis jetzt alle Pilze recht zügig zu bestimmen waren. Einiges Neues für den Artenzähler, keine langen Literaturwälzereien und senhnsüchtige Wünsche nach Mikroskop.
Aber eben nur bis hierher.
Unbekannt an (Fichten?)Holz:
Ölbaumtrichterling will ich noch nicht ausschließen. Glaube ich aber nicht. Der war doch erst letzte Woche dran. Ist noch in Arbeit...
Edit: Der hat sich als Becherförmiger Sägeblättling, Lentinus cyathiformis entpuppt.
Unbekannt an Eichenstumpf:
Schwefelporling will ich noch nicht ausschließen. Aber den hatte ich auch schon in diesem Jahr = Hauptargument, daß es was Anderes sein muss.
Scherz beiseite. Bestimmung läuft noch. Wenn was raus ist, gibt's bescheid. Wenn nichts rauskommt, gibt's 'ne Anfrage.
Danke für's mitgucken,
LG von Pablo.