Bestimmungshilfe Täubling

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 5.250 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hi,
    ich hätte gern mal wieder eure Meinung gehört.
    Heute habe ich unter anderem 2 Täublinge unter Buchen gefunden, wo ich mir nicht sicher bin welche es sind. Ich hab zwar eine Meinung, möchte sie aber noch nicht ausplaudern um keine Richtung vorzugeben.
    Standort unter Buchen.
    Geschmack ist angenehm mild.
    Lamellen sind recht biegsam, brechen aber auch irgendwann wenn man genug drückt oder mit der Messerspitze beigeht.
    Farbe vom Hut ist ein sehr dunkeles Violett.
    Geruch... Kann ich nicht zuordnen, dicht angenehm.










    Hier die "Gesamtausbeute", etwas wenig aber immerhin ;).
    1 Birkenpilz
    1 Flockenhexe
    2 Frauentäublinge
    2 Speisetäublinge
    2 xxxxxxTäublinge

  • Hallo,


    von einem absoluten Anfänger:


    Russula cyanoxantha (Frauentäubling) im jungen Stadium. Die Merkmale dürften hier zutreffen.


    Mal sehen ob das stimmt.

    Totaler Anfänger - meine Pilzbestimmungen sind nur bedingt geeignet :cool:

  • Hallo,
    habe im Moment leider wenig Zeit, aber werde den ersten Eindruck mitteilen.
    Fuer mich schaut er nach einem RUSSULA VINOSOBRUNNEA aus. konnte aber auch anderer Ledertaeubling auch sein, z. B. RUSSULA ALUTACEA.
    So, bin weg... in ca 2 Stunden schaue ich die Pilze gruendlich an :)


    Gruss
    Zakaria

  • Auf die Gefahr, dass ich mich in die Nesseln setze: Die beiden kleinen sind unter der derzeit gegebenen Faktenlage für mich eher Frauentäublinge als die beiden größeren auf den letzten zwei Bildern. Aber vielleicht kommen ja noch Informationen nach.
    Das wird auf jeden Fall spannend.


    Edit: man könnte es sich jetzt einfach machen und auf die Stielrinde Eisensulfat reiben - dann hätten wir in drei Minuten eine zufriedenstellende Lösung.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Da der Thread ja "Bestimmungshilfe..." heißt, möchte ich mal so rum fragen Andre:
    Wie würdest du nun vorgehen, um herauszufinden, ob das jetzt R. vinosobrunnea, alutacea, brunneoviolacea, cyanoxantha oder, oder, oder ist? Diese Namen sind im Rennen, bestimmt kommen noch welche dazu.

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  • Da der Thread ja "Bestimmungshilfe..." heißt, möchte ich mal so rum fragen Andre:
    Wie würdest du nun vorgehen, um herauszufinden, ob das jetzt R. vinosobrunnea, alutacea, brunneoviolacea, cyanoxantha oder, oder, oder ist? Diese Namen sind im Rennen, bestimmt kommen noch welche dazu.


    Ich bin so vorgegangen das ich 1,5h in meinen Büchern gelesen habe und jetzt das Forum frage.
    ich tendiere übrigens zum Frauentäubling.

  • Ich habe es ähnlich gemacht und habe bei der "Konkurrenz" 123pilze verglichen, da einige Pilze in meinem Buch gar nicht sind ...


    Zum Frauentäubling komme ich auf Grund dieses Satzes: "Lamellen sind recht biegsam, brechen aber auch irgendwann wenn man genug drückt oder mit der Messerspitze beigeht."


    Die anderen vorgeschlagenen Pilze haben das wohl nicht.

    Totaler Anfänger - meine Pilzbestimmungen sind nur bedingt geeignet :cool:

  • Hallo Merlin,



    Also mir würde nichts einfallen was gegen den Frauentäubling spricht.


    mir schon: die gleichmäßig purpur-violett-schwarzen Farben. Natürlich können all diese Töne auch beim Frauentäubling vorkommen, aber m. E. nicht in dieser Ausprägung. Ich will ihn nicht ausschließen, aber auf jeden Fall wäre es nicht meine erste Wahl.


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo,


    achte bitte auf die Lamellenfarbe, die insbesondere am Hutrand zu erahnende anders gefärbte Lamellenschneide und auch auf die Hutfarbe.



    - Dann sollte schnell klar sein, dass man einen "Frauentäubling" (Russula cyanoxantha) ausschließen kann :thumbup:


    Grüße
    Gerd

  • Hallo


    der Täubling ist mit Sicherheit nicht vom Bild her bestimmbar. Ein Frauentäubling ist es aber nicht.


    Makroskopisch fällt mir der bräunlich fleckende Stiel auf, was einen Pilz aus der Gruppe der Heringstäublinge vermuten läßt.


    Meine vorsichtige Vermutung wäre hierzu: Russula faginea mit etwas untypischen Hutfarben, aber das ist ja bei Täublingen oft so.


    LG Harzi

  • ich verstehe nicht, warum niemand nach der brüchigkeit der lamellen fragt.


    von den bildern her könnten die beiden größeren rechts auf dem letzten bild durchaus frauentäublinge sein. wer aber einmal die einzigartige elastizität der lamellen gefühlt hat und mit anderen täublingen verglichen hat, kann eigentlich jeden irrtum ausschließen.
    ansonsten sind die frauentäublinge echt ziemlich variabel.ich finde häufig welche in der größe und farbe.
    auf die merkmale von gerd hab ich noch nie geachtet "schäm" aber die pilze die er anspricht, sind auch bei andre keine frauentäublinge, sondern eben genau die, die er gerne bestimmt hätte. was haltet ihr vom heringstäubling?

    Es grüßt euch


    Daggi


    die wieder da ist :shy:

    Einmal editiert, zuletzt von lutine ()


  • ich verstehe nicht, warum niemand nach der brüchigkeit der lamellen fragt.


    von den bildern her könnten die beiden größeren durchaus frauentäublinge sein. ich finde häufig welche in der größe und farbe. auf die merkmale von gerd hab ich noch nie geachtet "schäm"
    wer aber einmal die einzigartige elastizität der lamellen gefühlt hat und mit anderen täublingen verglichen hat, kann eigentlich jeden irrtum ausschließen.


    ansonsten sind die frauentäublinge echt ziemlich variabel.


    Also wie geschrieben, flexibel, aber nicht unkaputtbar. Ich erinnere mich ehrlich gesagt nicht mehr 100% daran wie sich die Lamellen bei dem Frauentäubling angefühlt haben den wir zusammen letztes Jahr gefunden haben. Denke aber das es so war wie bei diesen.

  • Hallo Daggi,



    ich verstehe nicht, warum niemand nach der brüchigkeit der lamellen fragt.


    von den bildern her könnten die beiden größeren rechts auf dem letzten bild durchaus frauentäublinge sein.


    ich zitiere aus dem Beitrag von AndreL:



    Zitat


    wer aber einmal die einzigartige elastizität der lamellen gefühlt hat und mit anderen täublingen verglichen hat, kann eigentlich jeden irrtum ausschließen.


    Dieses Merkmal soll nicht konstant sein. Allerdings konnte ich diese Behauptung noch nicht nachvollziehen. Vielleicht spielen Verwechslungen mit R. grisea etc. eine Rolle.


    Viele Grüße
    Toffel

  • oh, toffel danke, das hab ich beim überfliegen überlesen ;) naja unkaputtbar ist er natürlich nicht. aber wenn man mit der messerspitze quer über die lamellen geht, reißen sie nicht ein. heeee, nicht wie bekloppt drücken dabei....mit gefühl bitte.
    und wenn man mit den fingern dran rumdrückt isses fast wie plastik


    wenn dieses merkmal nicht vorhanden ist würde ich den frauentäubling nicht sicher bestimmen wollen. wenn er mild ist würde ich ihn vermutlich trotzdem essen :D

  • Hallo,




    Also mir würde nichts einfallen was gegen den Frauentäubling spricht.


    - Und ich "zocke" 20 Chips dagegen, dass dies nie und nimmer ein "Frauentäubling" (Russula cyanoxantha); inkl. (*) einer der var. oder forma ist.


    (*) z.B. var cyanoxantha, forma cutefracta, var. flavovirida, forma peltereani, var.variata, etc !?


    ---> Ich kenn jetzt diese Art seit ca. 40 Jahren und überprüfe kaum noch (*) die "Geschmeidigkeit" (die Lamellen "verkleben" beim darüberstreichen).
    (*) wenn überhaupt, dann rel. selten nur noch, wenn ich zwischen "R. cyanoxantha (Laubwaldform) und R. heterophylla schwanke.


    ---> Ansonsten habe ich ja bereits auf einige Ungereimtheiten (könnte die noch etwas erweitern) hingewiesen, die m.E. den Frauentäubling schlicht ausschließen.


    - Und ich würde dir noch empfehlen, bevor du "mitzockst" sorgfältig die "Variabilität" (ja, gibt es!) der Hutfarben in gängigen "Monografien" (habe darauf verzichtet, da ich diese Art ausreichend gut, auch ohne Lamellentest , sogar nur nach Bild zu erkennen glaube) zu lesen.
    -----------------------


    - Ach ja noch etwas: :cool:
    ---> Ich verstehe nicht, warum nicht sofort auch noch Geruch und Sporenpulverfarbe abgefragt wurden
    ---> Und der für mich fragliche Hinweis auf "nicht splitternde" Lamellen m.E. bisher schlicht überbewertet wurde. Denn wer kann beurteilen, wie stark die Lamellen wirklich "malträtiert" wurden???


    Fazit:


    - Nicht ALLE milde Täublinge mit nicht sofort splitternden Lamellen sind "Frauentäublinge", auch dann nicht, wenn sie fehlbestimmt verspeist werden !!! 8|


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Wäre nur noch zu klären wie wir, wenn du (oder ein Anderer) mitzockst den Gewinner ermitteln.


    - Nimm's mir bitte nicht übel, dass ich jetzt ausgerechnet dich und nicht einen anderen "Frauentäubling-Befürworter" ausgesucht habe.
    ---> Der Grund ist hoffentlich nachvollziehbar: (a) Dein o.g. Zitat, (b) mein Hinweis auf Recherche in glaubwürdiger Literatur. :D


    [hr]
    Hallo Daggi,



    wenn dieses merkmal nicht vorhanden ist würde ich den frauentäubling nicht sicher bestimmen wollen. wenn er mild ist würde ich ihn vermutlich trotzdem essen :D


    - Ich hatte mir früher in meiner "Mykophagenzeit" (endete vor ca. 30 Jahren) auch jeden "milden Täubling" in die Pfanne gehauen.


    - Aber, im Gegensatz zu dir habe ich keine Sekunde damit vergeudet, diesen Fund "fehl zu bestimmen", bevor er im Kochtopf landete


    Grüße
    Gerd

  • Hallo,


    ohne Mikromerkmale wird sich da sicher nichts machen lassen. Den Frauentäubling würde aber auch ich hier definitiv ausschließen.
    Bis auf ein paar Ausnahmen, geht wie gesagt ohne Mikroskop recht wenig. Es gibt jedoch auch einen Schlüssel von Kärcher, mit dem sich bestimmte Arten anhand von Farbreaktionen mit Reagenzien und makroskopisch bestimmen lassen. Dennoch benötigt man dazu ein gewisses Maß an Erfahrung innerhalb dieser Gattung.
    Ich habe vor drei Tagen einen ähnlichen, ebenfalls milden, Täubling gefunden, der auch an der Stielbasis bräunt. Das ist jetzt die Frage, bräunt der aufgrund der Bodenverhältnisse oder ist das ein Merkmal des Pilzes. Dann könnte das ja, wie Harzpilzchen angemerkt hat, auch ein Heringstäubling sein. Der roch aber in keinster Weise fischig. Wie könnte man die Stielbasis aber dann bewerten?




    Gruß
    Buliz


  • Das ist jetzt die Frage, bräunt der aufgrund der Bodenverhältnisse oder ist das ein Merkmal des Pilzes. Dann könnte das ja, wie Harzpilzchen angemerkt hat, auch ein Heringstäubling sein. Der roch aber in keinster Weise fischig. Wie könnte man die Stielbasis aber dann bewerten?


    Zunächst muss man Bräunen als Verwesungsmerkmal vom Bräunen als artkennzeichnendes Merkmal unterscheiden, was im Feld wohl nicht immer einfach ist. Dann sollte man auch noch wissen, dass es eine Vielzahl von Täublingen gibt, die braune Flecken am Stiel haben können: Heringe, Speisetäublinge, Lederstieltäubling, Honigtäubling, etliche Tenellae-Arten usw.

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  • hallo gerd


    wie meistens hast du vermutlich recht. wie stark frauentäubling bearbeitet werden muss um das splittern oder nicht splittern zu erkennen kann man meiner meinung nach kaum erklären, aber sich sehr wohl merken, wenn man es mehrmals gemacht hat. und in der tat, es gibt einige täublinge, die auch nicht so total spöde sind wie man meinen sollte wo ich (vor meinen ersten frauentäublingen ins grübeln kam.


    ich habe einige jahre jeden täubling den ich fand angefasst und versucht etwas über das splittern, die abziehbare huthaut, den zerbrechlichen stiel und die farben herauszufinden. zunächst, um überhaupt erstmal einen täubling sicher zu erkennen! und erst im letzten frühsommer habe ich auch probiert und hin und wieder einen täubling verspiesen.
    der frauentäubling ist allerdings der einzige, den ich immer mitnehme, einfach weil er mir schmeckt. die anderen täublinge kommen nur gelegentlich ins mischpilzgericht.


    hallo buliz
    ich denke öhrling hat recht. deine braunverfärbung sieht für mich wie madenfraß oder leichten faulen aus und weniger wie eine normale verfärbung. heringstäubling glaube ich aber nicht, der riecht eigentlich recht deutlich nach heringslake

  • Die Heringstäublinge (Viridantinae) können farblich sehr viel: hellrot, fleischrot, weinrot, rotbraun, lederbraun, sogar olivgrün und orange - aber dunkelblau haben sie nicht im Angebot. Das hier ist etwas aus der Gegend um R. grisea (Griseinae), oder vielleicht wieder mal ein Frauentäubling.

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    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()