Agaricus augustus = Riesenegerling

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    • Offizieller Beitrag

    Agaricus augustus Fr.
    Riesenchampignon, Riesen - Egerling
    Synonyme:
    - Agaricus perrarus Schulzer
    - Agaricus peronatus Massee



    Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Agaricomycetidae --> Agaricales --> Agaricaceae --> Agaricus --> Agaricus augustus



    Hut: sehr groß, teils über 35 cm breit; jung halbkugelig oder etwas zylindrisch, später mehr und mehr verflachend und im Alter komplett ausgebreitet; auf ockerfarbenem bis cremeweißlichem Untergrund grob faserschuppig; Schuppen zur Hutmitte dichter; insgesamt sehr beständig; bräunlich bis ockerfarben, oder auch dunkel haselnussbraun bis gelblich; Hutoberfläche und Schuppen bei Berührung gilbend; durchwässert im Alter auch mit rötlichen Flecken


    Stiel: zylindrisch mit leicht keulig verdickter Stielbasis aber ohne deutliche Knolle; Oberfläche unter dem Ring stark weißschuppig (jung) bis feinschuppig oder fast glatt (alt); Ring weit, flatterig - häutig, recht beständig, meist hängend, häufig gelblich; Stiel schon in jungem Alter oft hohl; bei Berührung / Verletzung meist gilbend


    Lamellen: angeheftet bis frei; eng stehend; lange weißlich oder cremefarben; anschließend hell graurosa, zuletzt schokoladenbraun


    Fleisch: fest, brüchig, im Stiel längsfaserig; weiß, in der Stielbasis (bei Madenbefall) auch bräunlich; im Schnitt / bei Verletzung nur schwach gilbend, manchmal auch ohne Verfärbungen oder etwas rötend im Bereich der Stielspitze; mit angenehmem Geruch nach Bittermandel / Marzipan, und nussig - süsslichem / mandeligem Geschmack


    Speisewert: lecker


    Sporenpulver: dunkelbraun


    Vorkommen: Weit verbreitet und in manchen Jahren häufig; in Nadelwäldern, Gärten, Parkanlagen, Friedhöfen, Wegrändern; meist auf Nadelstreu, seltener Laubstreu; gesellig; Sommer bis Herbst


    Verwechslungen: Für einen Egerling sehr leicht erkennbare Art, die sich durch ihre Größe, die deutliche Hutschuppung, gilbendes Fleisch und intensiven Bittermandelgeruch auszeichnet. Ausgeblichene und schwach geschuppte Exemplare können an Arten aus der Gruppe um den Schafchampignon (Agaricus arvensis) erinnern (A. urinascens s.l., A. fissuratus usw.).
    Der kleine Waldchampi (Agaricus silvaticus) und seine Verwandten haben rötendes Fleisch und sind deutlich kleiner. Die giftigen, ebenfalls geschuppten Hühner (Agaricus moelleri = Perlhuhnchampignon und Agaricus phaeolepidotus = Rebhuhnchampignon) sind ebenfalls kleiner, riechen nicht nach Anis / Bittermandel und laufen im Schnitt in der Stielbasis chromgelb an.
    Ebenfalls ähnlich aber undeutlicher geschuppt, kleiner und oft mit lila Farbtönen wäre der Purpurfaserige Egerling (Agaricus porphyrhizon)
    Wulstlinge (auch grüner und weißer Knollenblätterpilz) haben bis ins Alter weiße Lamellen und eine glatte Huthaut mit abwischbaren (!) Flocken.
    Der Spitzschuppige Stachelschirmling (Lepiota aspera) hat sehr viel enger zusammenstehende Lamellen, die auch im Alter rein weiß bleiben (Weißsporer), gilbt nicht und riecht anders.


    Wissenswertes: Wie alle gilbenden Champi –“ Arten reichert auch der Riesenchampignon Schwermetalle (Kadmium) an. Je intensiver die Gilbung des Fleisches, desto höher die Konzentration an Schwermetallen, sagt man. Daher sollte der Pilz möglichst nicht in großen Mengen gegessen werden.



    Bilder:






    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Agaricus urinascens s.l. = Großsporiger Egerling<
    >Agaricus macrocarpus = Weißer Riesenegerling<
    >Agaricus fissuratus = Rissigschuppiger Egerling
    >Agaricus silvaticus = Kleinsporiger Waldchampignon<
    >Agaricus moelleri = Perlhuhnchampignon<
    >Agaricus phaeolepidotus = Rebhuhnchampignon<
    >Amanita pantherina = Pantherpilz<
    >Lepiota aspera = Spitzschuppiger Stachelschirmling<

  • Da lege ich noch was bei.





    In Detail das gilben nur beim ankratzen des Hutes



    Beim schnitt ist kein gilben sichtbar.


    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hier kommen noch Bilder von Agaricus augustus aus dem nördlichen Vogelsberg in der Mitte von Hessen, vom 12. August 2013:


    (1)


    (2) nachgemessen: Durchmesser 22 cm


    (3)


    (4)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Walter!


    Der Riesenchampi ist ja eine der wenigen Arten aus der Gattung, wo die Lamellen oft verhältnismäßig hell sind. Vielleicht hat dein Exemplar schon fast vollständig abgesport, dann wären die Lamellen auch wieder heller.
    Wenn du noch ein Bild von unten hast, kannst du's ja mal zeigen.


    Ich habe übrigens oben ein paar Kleinigkeiten korrigiert, insbesondere was die Größe betrifft (danke für den Hinweis, Nobi).
    Hier noch ein Bildchen:



    LG, Pablo.

  • Gut daß ich das hier gerade sehe denn da hatte ich ja extra noch was für gemacht.


    Irgendwann fragte im Forum mal jemand bei einem meiner Riesenchampignons nach der "Rötung". Die gibt es ja gewissermaßen tatsächlich. Ich denke aber es ist mehr eine Bräunung. Gilbung und Rötung treffen sich da irgendwo.
    Rot zu sehen ist aber völlig in Ordnung. In der Farbbeurteilung will ich mich nicht festlegen.


    Diese "Rötung" wird aber erst mit zunehmender Liegedauer deutlich. Ich zeige hier mal einen Stiel des Pilzes der von mir verletzt wurde und einen Tag und noch länger liegen durfte.















    Ein "rötliches" Braun das aber gelb beginnt sieht man durchaus auch schon beim frischen Pilz.







    Und einige weitere Bilder, wenn ich schon mal dabei bin.















    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mausmann!


    Gut und schlüssig erklärt und schön bebildert. :thumbup:
    Was erst gilbt und dann bräunt wird rötlich.
    Agaricus augustus kann aber auch noch anders:

    Sorry wegen dem schlechten Bild.
    Aber den rosarötlichen Hutrand müsste man erkennen können. Das ist hier eine Alterserscheinung. Der Pilz wurde so gefunden und nicht berührt. Das System sollte aber das Gleiche sein.



    LG, pablo.

  • Juhuuuuuu, ich habe gerade 5 solcher Exemplare gefunden. Drei davon madig, einer schon ganz trocken und der größte mit gut 15 cm Hutdurchmesser noch gut in Schuss.


    Und das mitten im Berliner Süden in einer Parkgegend.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sabine!


    So richtig standorttreu sind die nicht. Die fruchtkörper erscheinen an einer stelle, bis das Substrat dort erschöpft ist. Dann verschwindet auch das Mycel. Je nach dem, wie ergiebig so ein Substratplatz ist, können die schon mal zwei oder drei Jahre auftauchen. Manchmal aber auch nur einmal.



    LG, Pablo.

  • Takumi

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  • Takumi

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