Der Tuschenreport. Ausgabe 1/2013

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 2.720 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nobi_†.

  • Hallo,


    heute ist meine Barocke Zeichentusche eingetroffen und sie wurde auch standesgemäß direkt mal an geeigneten Exemplaren ausprobiert (Sporormiella, Podospora, Arnium). Ich hab sämtliche Arten noch hier rumliegen und daher keine Notwendigkeit, irgendwas auftreiben zu müssen :D


    Ich habe hier mal die ersten Testläufe gemacht und werd versuchen, da noch etwas zu verbessern. Ziel der Arbeit mit der Tusche ist es, unsichtbare, mikroskopische Schleimhüllen um Strukturen (meistens Sporen) sichtbar zu machen, in dem der Rest des Präparats dunkel gefärbt wird und die besagten Hüllen hyalin bleiben.


    Die Tusche ist von BAROCK und leicht zu erstehen. Ich habe sie vor ein paar Tagen bei mercateo.com bestellt und sie kam dann auch 5 Tage später hier an.





    Nun zur Präparation. Die Tusche selbst ist zu dick, um das Präparat in reiner Tusche untersuchen zu können. Es bietet sich daher an, sie mit Wasser zu verdünnen. Dazu habe ich 2 Möglichkeiten ausprobiert:
    1. Präparat in Wasser untersuchen und Tusche mit einer Nadel an der Seite reinlaufen lassen. Das Präparat dann unter der Stereolupe quetschen und beobachten, wo welche Strukturen hinschwimmen. Hier sollte dann jeder selbst ausprobieren, wie dunkel er das Präparat haben möchte.
    2. Wasser auf einen Objektträger legen und mit der Nadel einen winzigen Tropfen auf den Wassertropfen setzen. Die Tusche vermischt sich nicht sofort, evtl. kannman mit der Nadel auch etwas "umrühren". Präparat reintun und quetschen. Unter der Stereolupe beobachten, ob die gewünschten Objekte auch wirklich gut in angemessen dunkler Tusche liegen.


    Ein paar Bilder:










    Die ersten drei Bilder zeigen Sporenschläuche und Paraphysen in einem jungen Pseudothezium von Sporormiella heptamera. Zwischen den Paraphysen befinden sich größere Massen an schleimartiger Substanz, die die Tusche auch nach mehrmaligem Quetschen nicht durchdringt. Hier kann man also kaum was falsch machen.
    Die übrigen Bilder zeigen Sporen und Sporenschläuche von Sporormiella australis mit typischer, relativ dicker Schleimhülle um die 4zelligen Sporen.



    Ich hoffe, das hilft dem einen oder anderen weiter. Ich hatte mit der anderen Tinte leider das Problem, dass sich nichts einfärben ließ, das Präparat auch nicht gleichmäßig graubraun war sondern schwarz und griselig (evtl. Wasserlöslichkeit?). Wie auch immer, diese Tusche hier kann ich jedenfalls empfehlen.


    Dieses Thema kann so weitergeführt werden, es ist dazu gedacht, auch eure Versuchsergebnisse zu berücksichtigen.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Freut mich, Björn, dass Du endlich am Ziel angekommen bist! ;)


    Da hatte ich mich doch richtig erinnert, als ich die Barock-Tusche empfahl!
    Die Bilder sind allererste Sahne - besser kann man die Negativreaktion nicht darstellen!


    Nobi

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