Ruromi u. Rugemi --> Russula spec. (rot u. gelb, mild)

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.841 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Hallo Pilzfreunde,
    die schwierigen Pilze (?) zum Schluss für heute,
    ihr fragt euch sicher, was soll das denn heißen "Ruromi" und "Rugemi":
    Russula, rot, mild und Russula, gelb, mild ;);)
    Ohne Mikro und ohne Chemie, vielleicht kommen wir/ kommt ihr doch auf einen Namen?


    Russula 01
    Fundort:
    Hochrhein, 500 m, reiner Buchenbestand auf Kalk, mgl. Oberflächenversauerung, geringe Krautschicht, Waldmeister (Galium odoratum), Erdboden


    Hut 6,5 cm breit, bräunlich rot, Mitte dunkler, trocken, matt, Huthaut nicht vom Rand zurückgezogen, Huthaut ca. 2 cm abziehbar, Fleisch darunter weißlich, nicht verfärbend, im Schnitt sieht man aber unter der Huthaut eine gelbliche Tönung
    Fleisch von Hut und Stiel sehr fest, weißlich
    Stiel 6,5 cm lang, knapp 3 cm dick, nach unten dicker werdend, dann zugespitzt, weiß von außen, ganz unten in Kerben etwas bräunlich, auf Druck und Verletzung nicht verfärbend, glatt durchbrechbar
    Lamellen weißlich, dicht, angeheftet ganz oben (?), nicht untergemischt, nicht queradrig verbunden, teilweise nahe am Stiel gegabelt.
    Lamellen werden bei Alterung gelblich-ocker, spröde brechend beim Darüberstreichen (auf der Skala von nicht besonders spröde bis extrem spröde kann ich das nicht einordnen, "mittel-spröde"), Stiel wird bei Alterung schmutzig-weiß, "alt-weiß".
    Sporenpulver hell pastellig gelblich (-ocker).


    Geruch kaum feststellbar, "leicht", frisch, süßlich (obstig?)
    Geschmack mild (man könnte auch sagen, kein Geschmack)


    Geht das in Richtung Leder-Täubling, ev. weißstieliger Leder-Täubling, Russula romellii?


    Russula 02
    Fundort:
    Hochrhein, 500 m, Buchen-Mischwald auf Kalk, mgl. Oberflächenversauerung, kaum Krautschicht, Erdboden neben Buchentotholz, zarter gebaut als Nr. 1


    Hut 8 cm breit, gelblich (ins Grünliche spielend), trocken, matt, Huthaut ca. 2 cm abziehbar, Fleisch darunter weißlich
    Stiel ca. 5 cm lang, 1,5 cm breit, keine großen Breitenunterschiede, bricht glatt durch, Fleisch weiß, keine Verfärbung
    Lamellen gelblich, dicht, frei, nicht untergemischt, nicht queradrig verbunden, teilweise nahe am Stiel gegabelt.
    Lamellen werden bei Alterung gelblich-grünlich-ocker, spröde brechend beim Darüberstreichen, ev. etwas spöder als Nr. 1, Stiel wird bei Alterung "alt-weiß".
    Sporenpulver hell gelb (-ocker), ähnlich Nr. 1
    Beim Absporen hatte ich Probleme, Nr.1 hatte ich auf Glas und ein Glas darüber, der Pilz wurde sehr schnell feucht matschig, dann hat er auf weißem Küchenpapier neben Feuchtigkeit (bräunlich) noch hellgelbe Sporen gezeigt. Nr. 2, eine Hälfte auf Küchenpapier ohne Glas darüber hat hellgelb abgesport, eine Hälfte mit Glas darüber hat nicht gesport, ist nach 2 Tagen feucht und weich geworden.


    Geruch etwas stärker als Nr. 1, aber die gleiche Richtung (frisch, süßlich, obstig (?))
    Geschmack mild, kaum feststellbar, am ehesten "nussig", kein Nachgeschmack (sowohl Stiel als auch Lamellen probiert)


    Geht das in Richtung wechselfarbiger Dotter-Täubling, Russula risigallina?
    https://de.wikipedia.org/wiki/…biger_Dottert%C3%A4ubling
    oder grünverfärbender Täubling, Russula postiana?
    https://de.wikipedia.org/wiki/…3%A4rbender_T%C3%A4ubling
    (Irgendwo war auch etwas von Unterarten v. R. risigallina die Rede mit grünlichen Tönen)

  • Puh, die sind beide schwierig. Ich versuche mal, auf gut Glück was dazu zu schreiben.
    Nr. 1: dein Vorschlag: Russula romellii
    glaube ich nicht, denn der hätte nicht bloß pastell-gelbliches, sondern leuchtend gelbes Sporenpulver; auch finde ich die Hutfarbe nicht passend;
    ein solch bräunliches Rot auf dem Hut hat z. B. Russula melliolens (Honigtäubling); von R. melliolens kenne ich auch die bräunlichen Flecken am Stiel;
    ich weiß nicht, ob deine Pilzbücher R. melliolens hergeben, aber diese Spur würde ich verfolgen


    Nr. 2: dein Vorschlag: Russula postiana oder eine ähnliche Art der Chamaeleontinae
    kann ich mich auch nicht wirklich mit anfreunden; die Chamaeleontinae sind alle ziemlich kleine Täublinge, die bald nach dem Aufschirmen lasch werden und dann goldgelbe/orangefarbige Lamellen haben und auch ein entsprechend gefärbtes Sporenpulver liefern; dieser Pilz sieht hingegen ziemlich kompakt aus und ist mit 8 cm Hutdurchmesser auch recht groß angegeben;
    ein größerer gelber milder Täubling mit hellgelbem Sporenpulver wäre z. B. Russula claroflava (Gelber Graustieltäubling), der aber strikt unter Birke wächst und dessen Fleisch beim Eintrocknen auffällig grauschwarz verfärbt; die makroskopisch ebenfalls naheliegende R. ochracea (Weißblättriger Ockertäubling) hätte weißes Sporenpulver; andere Gelbhütige (z. B. Sonnentäubling, Mehlstieltäubling, Stinktäubling) wären scharf und nicht mild.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo, danke für eure Hlfe!
    Ungefähr so habe ich mir das auch vorgestellt, bei der Vielzahl von ähnlichen Arten.
    So eindeutig wird das Ergebnis nicht, wahrscheinlich bleibt es bei Russula spec.


    Meine Literatur (bisher nur "Der große Kosmos-Pilzführer", Laux) gibt noch nicht einmal die von mir vorgeschlagenen Arten her. Ich hatte mich dann bei Wiki und bei Pilze 123 von einem ähnlichen zum nächsten ähnlichen Pilz "gehangelt" und überall die makroskopischen Merkmale verglichen, die aber nirgendwo so 100 pro. stimmten.


    bzgl. der Verfärbungen in gelblich oder rötliche oder bräunliche bei Alterung bzw. unter der Huthaut und der Queradrigkeit der Lamellen war ich zu keinem Schluss gekommen.
    Ich hatte mit Russula vinosobrunnea und auch mit R. alutacea verglichen, den Honiggeruch von Russula melliolens beim Trocknen kann ich auch nicht wahrnehmen, da passt aber die farbl. Beschreibung am besten.