Täublinge

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 5.747 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Christian-W.

  • Ich lasse immer noch die Täublinge stehen, aber meine Mutter behauptet die wären super (ausser alle roten, die soll ich komplett stehen lassen). Da ich mittlerweile weiss wie ein Knollenblätterpilz aussieht, kann ich mich jetzt langsam an die Täublinge rantrauen.


    Habe heute schon so einen grünen gegessen den meine Mutter für gut befunden hat. Hat etwas nach Nuss geschmeckt, und definitiv zu schade zum stehen lassen.


    Ist für nen Profi wahrscheinlich einfach. Beides Pilze die ich zur Zeit immer wieder mal stehen sehe, kommen allerdings nicht in grossen Stückzahlen vor (meistens nur so 1-4 an einem Fleck)


    Liege ich richtig mit a) Grünem Speisetäubling / b) Frauentäubling? Würde mich über Tips freuen.


    a)


    b)

  • Wie sagte mir mal jemand? Täublinge ohne Sporen und mikroskopische Merkmale zu bestimmen sei mykologisches Schattenboxen.


    In diesem Fall wäre Täublinge anhand von Bildern zu bestimmen wohl reine Lotterie.


    Ich halts so mit Täublingen. Sind sie als solche erkannt und bestimmt, ein Stück in den Mund und rumkauen. Nach einiger Zeit ausspucken. Bleibt er mild, ist er essbar. (Aber er muss ganz sicher als Täubling erkannt sein!!!)


    Ich hatte allerdings schon einen, da wurde es erst nach ein paar Minuten scharf im Mund.


    Nach meiner Erfahrung sind "dunklere mehrfarbige (Farben ineinanderlaufende)" Täublinge meistens mild. Grüne meist auch (gibt aber solche wie den Birkentäubling die ... naja, müssen nicht sein).


    Das mit den roten stimmt so nicht. Es gibt ausgezeichnete rote Täublinge wie den Apfeltäubling oder den Heringstäubling.


    Ein weiteres Erkennungsmerkmal bei Speisetäublingen (also die die ich kenne, meist rosa rötlich orange) ist ja auch, dass die Huthaut nicht über den Hutrand läuft, also immer ein kleiner Rand "nackt bleibt". Ob das beim grünen auch so ist?


    Frauentäublinge haben keine brüchigen Lamellen. Diese sind schön weich und geschmeidig ... wie Frauen (daher der Name ... hat mir jedenfalls auch mal jemand erzählt).


    Gruss, der Hüft-Wulstling

  • der untere sieht schon wie ein frauentäubling aus. aber ohne ihn anzufassen kann ich es nicht sicher wissen. es gibt mehrere täublinge mit dieser farbe, mit der man den frauentäubling verwechseln kann.
    den grünen hab ich noch nie gesehen.


    sicherlich hast du auf jeden fall täublinge fotografiert. jeder MILD schmeckende täubling ist essbar. dass alle roten täublinge nicht essbar sind stimmt so auch nicht, wie hüftwulstling schon schrieb. aber die knallroten lasse ich auch stehen. probieren würde mir nicht schaden, aber ich hab keine lust, mir im wald alle paar minuten den mund zu verbrennen. deswegen nehme ich nur die mit, die ich vom augenschein her einigermaßen kenne und koste sie vorher auch noch

  • stimmt zakaria, der frauentäubling ist ja sehr variabel in seiner farbe. allerdings hab ich bisher immer nur welche gefunden, die in verschiedenen violett-tönen bis ins grünliche schimmerten. so grasgrüne noch nie.

  • Aber die violetten rechts unten, hast du die etwa auch gegessen? Die müssten doch höllisch scharf gewesen sein, die sehen wie Stachelbeertäublinge aus.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Vielen Dank für die vielen Tips!!


    Generell ein Fan von Mischpilzgerichten, bin ich mir ziemlich sicher dass man nicht alle Täublinge stehen lassen muss. Und das feste weisse Fleisch dieser Täublinge deutet auf gute Speisepilze hin.


    Die Identifikation ist nicht einfach, das war schon klar. Vielleicht versuche ich es mal anders: Wenn schon keine Identifikation, wie sieht es mit Ausschluss aus? Welcher Giftpilz könnte dem oben gezeigten ähneln?


    Da ist natürlich der grüne Knollenblätterpilz, der von oben einem jungen grünen Täubling ähnlich sehen kann. Da muss man sich schon sicher sein.
    Bei den violettgrünen Täublingen kein Problem, aber die grünen muss man sich schon genau ansehen.


    Ich koste Pilze sowieso meist vor Ort, und wenn man schlechte Täublinge am scharfen Geschmack erkennt, reicht mir das schon fast.


    Also: 1. den grünen Knollenblätterpilz usw. auschliessen, 2. erst mal nur blaue/violett/ und grüne Täublinge (mit vorsicht) anrühren, rote stehen lassen (egal ob's stimmt, altes Wissen meiner Mutter, von meinem Uropa weitergegeben). Dann kosten - sind sie nicht scharf sondern geschmacklos bis nussig, kann ich davon ausgehen dass ich sie essen kann?


    Bleibt da noch ein weiteres Ausschlussmerkmal offen das wichtig ist?[hr]

    jeder MILD schmeckende täubling ist essbar.


    Stimmt das so? Dann kann doch eigentlich nicht viel schiefgehen, wenn man Täublinge erkennen und von anderen Pilzen ausschliessen kann.

  • nein!
    1. sicher sein, dass es ein täubling ist, also den täubling identifizieren. das ist nicht sehr schwierig!


    wenn du das sicher kannst, dann kann nichts dramatisches mehr passieren, denn dann stimmt deine aussage

    Zitat

    sind sie nicht scharf sondern geschmacklos bis nussig, kann ich davon ausgehen dass ich sie essen kann[


    die aussage deiner mutter und deines uropas hingegen ist unsinn. zb der speisetäubling ist auch rot. damals hieß es auch noch, kremplinge sind essbar und ein silberlöffel im kochwasser könnte gift anzeigen, und jeder champignon ist essbar. alles gefährlicher unsinn!


    schau doch mal ob es in deiner ecke pilzseminare gibt, oder erfahrene pilzsammler, die dich mitnehmen. das ziel sollte sein, hochgiftige pilze einmal gesehen und erklärt bekommen zu haben und die wichtigsten speisepilze kennenzulernen.
    ich sammle seit meiner frühen kindheit. kenne auch durch meinen vater etliche aussagen wie die deiner mutter. seit einigen jahren erfahre ich, wie wenig ich eigentlich weiß und so lerne ich jedes jahr ein paar neue pilze kennen. und das müssen nicht immer speisepilze sein!:evil:



  • Mir hat der "Pilzguru" damals im Anfängerkurs folgendes erzählt.


    Ein Täublingsmerkmal ist auch, dass du den Stiel quer brechen kannst ohne das er fasert. Ähnlich wei bei einer Karotte (relativ glatter Bruch). Wenn das geht bist du bei den Sprödblättlern, sprich den Täublingen oder Milichlingen. Die Milichlinge saften zusätzlich noch. Wulstlinge (und andere) fasern wenn du den Stiel quer durchbrichst, ähnlich wie Spargeln. Ausserdem Splittern die Lamellen bei fast allen Täublingen (Ausnahme: Frauentäubling). Ein Täubling hat niemals einen Ring oder eine Knolle.

    Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.


    Oscar Wilde

  • Gar keine schlechte Idee mit dem Pilzseminar :)


    Und wirklich gute Tips, ich denke mit den roten Täublingen muss ich mich noch beschäftigen aber die sind mir hier eigentlich noch nicht aufgefallen. Der bläulich / lilane oben schon, den kann man auch essen, habs schon probiert. Ich weiss nur immer noch nicht sicher ob es nun ein Frauentäubling ist oder nicht.


    Falls jemand hier in der Gegend unterwegs ist, würde ich mich auch über Verabredungen zum Erfahrungsaustausch freuen. Wenn es mit Pilzen richtig losgeht bin ich sicher bald wieder im Blumenthaler Wald nördlich von Strausberg / südlich von Tiefensee, da gibt's auch meistens Pilze.