Omphalotus olearius = Ölbaumtrichterling

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    • Offizieller Beitrag

    Omphalotus olearius (DC.) Singer
    Ölbaumpilz, Leuchtender Ölbaumtrichterling, Dunkler / Orangener Ölbaumtrichterling
    Synonyme:
    - Agaricus olearius DC.
    - Dryophila phosphorea (Battarra ex Quel.) Quel.
    - Omphalotus olearius var. illudens (Schwein.) A. Ortega & Esteve-Rav.
    - Omphalotus illudens (Schwein.) Bresinsky und Besl



    Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Agaricomycetidae --> Agaricales --> Marasmiaceae --> Omphalotus --> Omphalotus olearius



    Hut: bis 12 cm breit; jung gewölbt, später trichterlingsartig vertieft; Oberfläche glatt, fein längsfaserig, feucht glänzend; Hutrand dünn, eingerollt bis eingebogen, oft wellig / flatterig; Hut meist kräftig gefärbt in warmen Orange-, Gelb- und Ockertönen


    Stiel: bis 15 cm lang; zentrisch oder exzentrisch; zylindrisch, oft mit verjüngter Basis; gerne verbogen oder zu mehreren aus einem Strunk entspringend; längsfaserig; farblich dem Hut recht ähnlich


    Lamellen: goldgelb, gelbbraun bis orange; recht gedrängt, weit herablaufend, untermischt; im Dunkeln bisweilen leuchtend


    Fleisch: recht fest, faserig; gelbockerlich bis ockerbräunlich; mit angenehm aromatisch –“ würzigem Geruch und mildem Geschmack


    Speisewert: stark giftig durch Magen –“ Darm –“ Gifte, auch Leberschädigungen sind offenbar nicht ausgeschlossen


    Sporenpulver: hell gelbocker, gelborange oder blassorange oder irgendwo zwischen den Genannten


    Vorkommen: termophile Art, vor allem in Südeuropa (Mittelmeerraum) verbreitet. In Deutschland zerstreut und selten, wenn überhaupt dann meist im Sommer an wärmebegünstigten Standorten anzutreffen. Totholzzersetzer oder Schwächeparasit an Laubholz (hier gerne an Eiche, im Mittelmeerraum oft an Eßkastanie oder Olive); meist büschelig wachsend


    Verwechslungen: Verwechslungen mit verschiedenen Pfifferlingen (Cantharellus cibarius = Echter Pfifferling, Cantharellus friesii = Samtiger Leistling, Cantharellus amethysteus = Ametystflockiger Pfifferling) können für einen begeisterten Speisepilzfan unangenehm werden. Pfifferlinge haben aber Leisten, keine Lamellen. Die Leisten sind mit dem Hutfleisch fest verbunden, sind quasi Auswüchse von genau der selben Beschaffenheit. Das zeigt sich besonders gut im Schnitt. Darüber hinaus lassen Leisten sich nicht abschieben oder ablösen, ohne das Hutfleisch mitzureißen. Sie sind dicker und rundlicher, kaum jemals –žblattartig–œ. Dazu wachsen Pfifferlinge nicht direkt an Holz, weil sie keine Zersetzer sondern Symbionten sind.
    Der Becherförmige Sägeblättling (Lentinus cyathiformis) unterscheidet sich durch die Beschaffenheit der Hutoberfläche (gar nicht glatt).
    Der Falsche Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiaca) hat zwar ebenfalls Lamellen und wächst direkt an Holz, hat aber viel weicheres, biegsames Fleisch.
    Der Muschelkrempling (Tapinella panuoides) hat ebenfalls weicheres Fleisch und ist meist gar nicht bis kaum gestielt.


    Wissenswertes: Bisweilen leuchten die Lamellen des Ölbaumpilzes im Dunkeln (Biolumineszenz). Je nach dem, ob diese Bioilumineszenz vorhanden ist, wird die Art mittlerweile in eine Leuchtende (Omphalotus olearius) und eine nicht leuchtende Art (Omphalotus illudens) getrennt. Ob diese Trennung –“ noch dazu auf Artebene –“ sich durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Für diese Vorstellung wird der Einfachheit halber darauf verzichtet. Beide Namen (Vgl. unter Synonyme) sind allerdings gültig.



    Bilder:





    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Cantharellus cibarius<
    >Cantharellus friesii<
    >Cantharellus amethysteus<
    >Lentinus cyathiformis<
    >Hygrophoropsis aurantiaca<
    >Tapinella panuoides<

  • Mehr Wissenswertes: Die für die Giftwirkung zuständigen Substanzen gehören zur Familie der Illudine. Sie haben antibiotische und antitumorale Eigenschaften, sind aber in ihrer natürlichen Form meist zu stark toxisch, um therapeutischen Nutzen zu haben. Deshalb basteln Organiker semisynthetische Moleküle auf Basis der Illudine, die eine etwas verminderte Zytotoxizität aufweisen. Besonders erwähnenswert sind hier die Arbeiten von Schobert et al.

    "Argentum atque aurum facile est lenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est"
    Marcus Valerius "Martial" Martialis


    Gruß an alle Pilzsüchtige,
    Alex

  • Da hätte ich noch ein paar Bilder anzufügen. Gefunden in Griechenland (Nordpeloponnes) an Eichenstumpf, ca. 700 Höhenmeter. Hätte ja gerne leuchtende Lamellen gesehen, aber mein mitgenommenes Exemplar wollte nicht leuchten... :D











    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

    Meine Bilder dürfen unter Namensnennung frei verwendet werden (CC-BY Lizenz).

  • Hallo,


    im Juli 2009 hatte ich die seltene Gelegenheit diese Art in den verschiedensten Entwicklungsstadien ablichten zu können.
    Der Zeitraum zwischen dem ersten und dem letzten Bild betrug ca. 14 Tage:








    Viele Grüße
    Wolfgang

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    Ich bin ein fortgeschrittener Anfänger. Meine Einschätzungen zu Bestimmungsanfragen sind mit Vorsicht zu "genießen" !
    Und: Nicht jeder meiner Funde muss unbedingt bestimmt werden, ich freue mich einfach über jedes "Kerlchen"... :gzwinkern:

    Einmal editiert, zuletzt von lupus ()

  • Hier noch zwei Detail-Bilder:




    VG
    Wolfgang

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  • Hier noch zwei Detail-Aufnahmen:




    VG
    Wolfgang

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Wolfgang!


    Wunderschön! :thumbup:
    An dem Fundort über Heidelberg ist übrigens vorbei. Das Substrat ist ausgelutscht, der oben vorgestellte Pilz war wohl ein Nachzügler.


    Irgendwann irgendwoanders wieder.
    Du wurdest heute vermisst übrigens. ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    es war ein sehr vermoderter Stubben (übrigens direkt an einer Bushaltestelle am Stadtrand von Wiesbaden).
    Und seit diesen Bildern ist er dort auch nicht mehr erschienen. Wahrscheinlich auch "ausgelutscht".
    Und: Schön, wenn man vermisst wird... ;)
    VG
    Wolfgang

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