Etwas für Amanita - Fans

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 3.516 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Hier fand ich einen relativ verwirrenden Pilz. Schaut mir wegen der eingepfropften Knolle und wegen dem erst abtrocknend sehr schwach (und nicht durchgehend) gerieften Hutrand sehr nach einer gemmata (Narzissgelber Wulstling) aus.
    Aber ganz sicher bin ich eben nicht.
    Von den Farben ausgehend könnte man sich auch eine eliae (Isabellfarbener Wulstling) vorstellen. Der Fundort würde passen: Odenwald mit sauer, in eine sandige Wegböschung unter Buchen reingesteckt; Südhang, so etwa zweieinhalb Meter über dem Weg (drum auch keine Standortbilder, war Kletterarbeit). Tief steckte der Pilz schon im Erdreich, aber das kann gemmata ja auch.
    Die Flocken passen weder zur einen noch zur anderen Art richtig toll.
    Die Knolle ist so doch ein Ausschlußkriterium für A. eliae? Allerdings hatte ich da noch keine so junge in der Hand.


    Am Fundtag:


    Nach eineinhalb Tagen Lagerung:






    Da wäre die Einschätzung erfahrener Amanita - Kenner famos und sehr hilfreich.



    Lieben Gruß,
    Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Zarko!


    Eine gute Idee. :thumbup:
    Das gleiche ich nochmal ab, den hatte ich ja gar nicht auf dem Schirm. X/
    Dann passen auch die Hutflöckchen ganz gut und farblich sowie von der Knolle her wäre es beinahe ein Duplikat zu dem Pilz auf den letzten Beiden Bildern >in diesem Beitrag<.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo, ich denke hier spontan auch in Richtung Pantherpilz.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Anna!


    Tja, manchmal hat man auch so ein dickes Brett vor'm Kopf. Ich denke mittlerweile auch ganz stark an A. pantherina. Der Hutrand könnte etwas mehr gerieft sein, klar, aber es ist eben ein junger Fruchtkörper und nach einiger Lagerzeit hat sich zumindest mal eine Riefung angedeutet. Daß die Wülste oberhalb der Stielbasis fehlen, stört mich nicht, das kann ja vorkommen.


    Gut, daß es das Forum gibt. :thumbup:



    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen,


    die Lamellenschneiden scheinen mir auf dem Bild feinflockig zu sein, was für den Pantherpilz sprechen würde. Bei gemmata wären sie glatt.


    Viele Grüße


    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Genau, Stefan!


    Auch beim Isabellfarbenen können die Schneiden fein beflockt sein, was aber meist wohl nur mit der Lupe zu erkennen ist. Beim Panther ist das schon wesentlich deutlicher ausgeprägt, also ein weiterer Pluspunkt. :thumbup:



    LG, Pablo.

  • Da bin ich auch gespannt, wie der letzlich heisst.


    Für mich als Laie ist es aber ein typisches Beispiel, dass der Kamerad
    aus der Ferne" , dem Hut nach als "Perlie" erkannt wird um dann
    aus der Nähe bzw. in der Hand betrachtet doch nicht in den Korb darf.


    Ich erlaub mir noch eine dumme Frage


    Hat die "Gruppe" Amanita ausser Perlpilz und Kaiserling sowie bedingt
    Scheidenstreifling kulinarisch was zu bieten von dem ich bisher nichts gehört/gelese habe ???

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Helmut!


    Nachdem die meisten Wohl den Klatscher der flachen Hand vor meiner Stirn gestern Nacht gehört haben, gehen ich tatsächlich von einem Panther aus. Es sei denn, Gerd und / oder Stephan legen noch ein Veto ein.


    Nach meiner Erfahrung machen aus der Gattung nur zwei Aten Sinn als Speisepilze:
    - Amanita rubescens / Perlpilz
    - Amanita crocea / Orangegelber Scheidenstreifling
    Wobei die crocea nach meiner Ansicht sogar noch einen Tick leckerer ist.
    Sämtliche weitere Scheidenstreiflinge sind zwar essbar, also ungiftig, schmecken aber nach nichts oder nach alten Socken.
    Der Graue Wulstling ist ja ebenfalls ungiftig, schmeckt aber noch schlimmer: Nach alten Socken drei Tage in gammeligem Spülwasser eingelegt.


    Den Kaiserling wird man hier kaum finden. Und wenn doch, dann wüde man höchstens die zwei bis drei zu Bestimmungs- und Untersuchungszwecken mitgenommenen Exemplare anschließend für eine rein wissenschaftlich motivierte Testreihe kulinarisch aufarbeiten.


    Der Rest ist leicht giftig bis tödlich giftig. Die extrem Giftigen (A. pantherina, sowie die Amanitin - Arten A. phalloides s.l., A. virosa, A. verna) sollte man natürlich sicher erkennen.


    Wobei das auch mal ein wenig ein Problem sein kann: Vergleiche obige Beiträge. :D



    LG, Pablo.

  • Danke Pablo,


    den Perlpilz kenn ich auch erst seit wenigen Jahren durch meine "Lebensverschönerin". Als Kind waren lt. meinen Opis alle Lamellenpilze
    ausser Champigons neben Kuhfladen "giftig":D


    So mit 12 kannte ich dann den Parasol und Safranschirmling, aber Opa hat mir verboten die vielen damals im Wald stehenden mitzunehmen .


    Den Perlpilz hab ich bisher nie wirklich geniessen können, aber richtig zubereitet ( Danke an Nobi) schätze ich den inzwischen auch.


    Scheidenstreiflinge ( den rotbraunen ) nehmen wir nur mit, wenn es drum
    geht eine "bunte Mischung" sauer einzulegen, die dann Gästen serviert wird die wir abschrecken möchten uns wieder zu besuchen :D


    Den Kaiserling (Amanita caesarea) durfte ich einmal bei einer Pilzausstellung in der Oberpfalz ( 92637 Weiden ), es war 2008 in Händen halten und daran riechen. Die haben den auch irgendwo in der Gegend gefunden und seitdem bin ich "verliebt" und werde spätestens nächstes Jahr mal Italien besuchen um den geniessen zu dürfen.


    Ansonsten denke ich beim Rätselpilz an einen sehr blassen Panther

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Helmut!


    Du Glücklicher. :)
    Den Kaiserling kenne ich bislang nur von Bildern. Aber es muss ein besonderes Erlebnis sein, den mal selbst zu finden. Mal sehen, vielleicht lacht er uns irgendwann mal in einem lichten, warmen Buchen - Eichenwald an.


    Übrigens: Bitte nicht den >Rotbraunen< und den >Orangegelben Scheidenstreifling< durcheinanderbringen. Dazwischen liegen geschmackstechnisch in der Tat Welten!


    Für ein bunt eingelegtes Pilzglas könnte man auf jeden Fall noch etwas Lila durch Lila - Lackis oder Lepista nuda reinbringen, sowie ein paar Fichtenreizker (das kommt auch lustig beim Wasserlassen) und Orangebecherlinge (Aleuria aurantia) für rote Farben, ein wenig Grün am besten noch, vielleicht mittels >Grünem Anistrichterling<. Dann fehlt noch Blau. Das wird schwierig, da fiele mir spontan nur der Mitternachtspilz (Cortinarius violaceus) ein, der gerne auch mal tief blau daherkommt. Ob der aber nach Kochen seine Farbe beibehält, ist mir nicht bekannt.



    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen !
    ich kann mich mit Amanita pantherina nicht so recht anfreunden die Knolle erscheint mir eher zu A. eliae zu pssen die ist mir für A. panthrina einfach nicht wulstig gerandet genug ....
    Pantherina sollte am Hutrand auch deutlich gerieft sein ( an var, albietum glaube ich auch nicht , kommt eher submontan vor )
    ist aber so aus der Ferne betrachtet nur meine persönliche nicht belastbare Meinung
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

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  • Hallo Pablo,


    ganz sicher mit dem Pantherpilz bin ich nicht, es war nur eine Spontanassoziation, ich finde Harrys Einwand durchaus berechtigt. Die Farbe ist natürlich recht hell, aber die Pilze sind ja wie wir wissen gerne mal variabel. Die Hutriefung bereit mir weniger Probleme, bei jungen noch nicht aufgeschirmten Pantherpilzen scheint mir diese oft noch nicht zu sehen zu sein: Link.
    Einen spezifischen Geruch hast du nicht feststellen können?
    Eine Natterung oberhalb der Ringzone am Stiel wäre meines Wissens eher für A. Eliae typisch, dieses kann ich auf den Bildern nicht so richtig erkennen.


    Wichtig wäre ja auch der Ring.... War der Ring gerieft, ich kann das nicht erkennen. Dies dürfte er ja beim Pantherpilz nicht sein? Beim Kammrandigen Wulstling sind hierzu hingegen wiedersprüchliche Angaben zu finden. In deinem Artikel hier im Forum schreibst du, beides sei möglich.
    Im Kriegelsteiner findet sich keine Angabe bzl. einer Riefung. im Online-Artikel des Tintlings steht "nicht gerieft", wärend man auf gängigen Foren/Seiten immer wieder als Amanita Eliae bewertete Funde sieht, die eine Ringreifung aufweisen: Link


    Du könntest den Pilz ja mal trockenen. Bei meinem hier im Forum neulich als A. eliae identifizierten Exemplar (fast weißhütig) zeigen sich nun die isabellrötlichen Farbanteile des Hutes im trockenen Zustand viel stärker. Erfahrungen vom Trocknen von Panthern habe ich allerdings noch nicht gesammelt. ;)


    Wäre ja interessant zu sehen, ob das dein Pilz auch macht.

  • Hallo Pablo, hallo Harry,


    ganz sicher mit dem Pantherpilz bin ich natürlich nicht, und ich finde Harry's Einwand durchaus gut und wichtig. Aber für A. eliae ist mir persönlich die Knolle dann wiederum zu stark entwickelt (diese sollte bei eliae eher zylindrisch sein), und es sind mir auch für A. eliae (gefühlt) zu viel feinflockige Velumreste auf dem Hut vorhanden, bei den meisten Bildern sind diese Reste wesentlich grobscholliger (Kriegelsteiner spricht von einem Aufreißen in einzelnen Schollen...) vgl. hierzu auch dieses Bild von A. eliae aus dem Internet :/


    Die Farbe des Fundes ist für einen Pantherpilz zwar recht hell, aber die Pilze sind ja, wie wir wissen, gerne mal variabel und dies liegt wohl noch im möglichen Bereich.


    Die von Harry angesprochen, fehlende Hutrandriefung (welche aus seiner Sicht, wäre es ein Pantherpilz, bei diesem Exemplar eher schon da sein sollte), finde ich persönlich nicht so problematisch: Bei einem so jungen, noch nicht aufgeschirmten Pantherpilzen muss diese vielleicht noch gar nicht deutlich zu sehen zu sein, vgl. z.B. dieses Bild aus dem Internet.


    Der Stiel ist bei dem obigen Fund (zumindest für mich) in die Knolle eingepropft, wie ich es für den Pantherpilz ja auch typisch wäre.


    Woran könnte man die Zuordnung vielleicht noch festmachen...? Der Geruch... Einen spezifischen Geruch hast wohl du nicht feststellen können, Pablo? Der Pantherpilz sollte leicht nach Rettich riechen, während A. eliae im Geruch meist als unauffällig beschrieben wird.


    Dann wäre da noch der Stiel. Eine ausgeprägte Natterung oberhalb der Ringzone (durch das Aufreißen) wäre meines Wissens eher für A. eliae typisch (das war z.B. bei meinem Fund neulich auch sehr deutlich so). Ich kann eine solche hier bei den letzen Bildern zumindest nicht erkennen. Vielleicht kannst du ja hierzu ja noch Angaben machen...


    Wichtig wäre ja dann auch noch der Ring.... War der Ring bei deinem Fund gerieft oder nicht? Eher nicht, würde ich vom Foto her meinen. Bei einem Pantherpilz dürfte der Ring ja auch nicht gerieft sein (- von einer ganz leichten, möglichen Riefung beim Tannen-Pantherpilz im Alter, vgl. Kriegelsteiner, jetzt einmal abgesehen... -).


    Beim Kammrandigen Wulstling, A. eliae sind hierzu hingegen immer wieder wiedersprüchliche, etwas verwirrende Angaben zu finden. Da habe ich wohl nicht die richtige Literatur. Oft wird dieses Merkmal ganz ausgelassen. Im Kriegelsteiner findet sich leider keine Angabe zur Frage einer Riefung, genauso wie bei den meisten Internetseiten.


    Im Online-Artikel des Tintlings steht klar und deutlich "nicht gerieft", wärend man auf gängigen Foren/Seiten aber immer wieder (aus meiner Sicht glaubwürdig) als Amanita Eliae bewertete Funde sieht, die durchaus eine Ringriefung aufweisen: Link
    In deiner Art-Vorstellung hier im Forum schreibst du dann auch sinngemäß, beides sei möglich, Pablo. Vielleicht kennst du ja weitere Quellen?


    Eine Beobachtung am Rand: Bei meinem hier im Forum neulich als A. eliae identifizierten Exemplar (fast weißhütig, übrigens mit gerieftem Ring) zeigen sich nun übrigens die rötlichen Farbanteile des Hutes im trockenen Zustand sehr viel stärker als noch hier, beim frischen Exemplar....



    Wäre interessant zu sehen, ob das dein Pilz auch macht, du könntest ihn ja mal trocknen... ;) Oder zu erfahren, ob andere diese Beobachtung mit. A. eliae auch schon gemacht haben...


    Ich tendiere aber bei deinem Fund oben persönlich weiterhin zum Pantherpilz. Vielleicht meldet sich ja noch jemand anderes mit mehr Ahnung hierzu zu Wort.

  • Hallo,


    mehr Ahnung nicht, aber ich melde mich trotzdem.
    Pablo schrieb, er fand den Fruchtkörper im Odenwald unter Buchen.


    Das sollte doch die "Tannen"-Variante des Panterpilzes nach Krieglsteiner, welche am Stielring im Alter eine leichte Riefung aufweisen kann, eigentlich ausschließen.
    Ich würde zunächst nach dem Diskutierten das Hauptaugenmerk auf die Stielmanschette werfen. Gerieft oder nicht gerieft ?


    VG, Markus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Tja. Nun also wieder auf Anfang.
    Ich jedenfalls fand die Knolle für eine eliae schon viel zu deutlich ausgeprägt. Aber wie eingangs erwähnt: Ein so junges Exemplar habe ich von der Art noch nie ausgebuddelt. Meine einzigen zwei sicheren Funde sind die im Portrait (Link siehe oben bei Anna) vorgestellten. Einmal mit gerieftem Ring, einmal ganz ohne Ring. Einmal mit Natterung über dem Ring, einmal ohne Natterung über dem nicht vorhandenen Ring.


    Der Ring bei diesem Pilz war eindeutig ungerieft, auch mit Lupe war da nichts zu sehen. Die Hutrandriefung hat sich später ja ein wenig angedeutet, aber mehr auch nicht. Der Pilz durfte nach Betrachten in den Wald zurück, ich hatte einfach keine Zeit und keinen Raum in den letzten Tagen, um ein Exsikat anzufertigen.


    Ob man in diesem Fall eine Unterscheidung an der Hutbeflockung festmachen kann, weiß ich nicht. Am Geruch jedenfalls nicht, meiner Ansicht nach. Amanita eliae riecht für mich nach nichts, Amanita pantherina eigentlich ebenfalls. Von an die drei Dutzend Exemplaren letztes Jahr rochen wohl zwei oder drei leicht nach Rettich.


    Ich tendiere nach wie vor zu Pantherpilz, bis mir mal jemand ein Bild von einer eliae mit einer solchen Stielbasis zeigt. Oder glaubhaft versichert, das so schon gefunden zu haben.
    Das gilt auch für dich, Harry. Wenn du den mit so einer Knolle schon gesehen hast, dann könnte das meine Meinung schon deutlich beeinflussen.


    E.:
    Hallo, Markus!
    Recht hast du: Die var. abietinum kommt hier keinesfalls in Frage. Und der Ring war definitiv ungerieft. Was vielleicht dazu kommt: Ich finde ihn für A. eliae eigentlich fast etwas zu dick. Aber um das stichhaltig zu beurteilen fehlt mir eben auch Funderfahrung.



    LG, Pablo.