Fichtenschonung vom letzten Jahr

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  • Hallo.


    Ich hoffe, ich bin hier in der richtigen Untersektion gelandet. Letztes Jahr hab ich ein sehr vielversprechendes Areal in Hanglage entdeckt. Es bestand fast nur aus Fichtenschonungen - mehr oder weniger hochgewachsen. In der niedrigen Schonung stand allerdings kein Pilz, obwohl sie von außen betrachtet gut ausschaute. In den höheren Schonungen standen Unmengen von Fliegenpilzen, allerdings auch dort kein Steinpilz.


    Meine Frage ist nun: Was würdet ihr tun. Würdet ihr es dieses Jahr nochmal versuchen oder sind Schonungen, wo gar kein Pilz drinsteht grundsätzlich (vorerst) zu vernachlässigen.


    Wäre nett, wenn jemand ein paar Tipps hätte. Die Steinpilzsuche im Sauerland (NRW) gestaltet sich nicht so einfach. Mit Pfifferlingen läufts gut, aber Steinpilze zu finden ist recht schwer. Zwar finde ich welche, aber meist reichts nur für eine Mahlzeit.


    MfG Daniel

  • Also ich würde dran bleiben - viele meiner Steinpilz-Stellen sind genau dort, wo sonst so gut wie keine anderen Pilze wachsen.


    Wenn dort viele Fichten sind, dann ist das ja schonmal gut - wenn auch noch der Boden schön sauer ist, dann müsste das eigentlich passen ! ;)

  • Ich würde auch dranbleiben - ich kenne auch so einige Fichtenschonungen wo in einigen Jahren nicht ein einziger Pilz steht, und im Jahr darauf kommt man mit dem Sammeln nicht hinterher! Die sind halt unberechenbar, die Dinger! ;)

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

    Meine Bilder dürfen unter Namensnennung frei verwendet werden (CC-BY Lizenz).

  • Hallo Daniel,


    ich schließe mich Fusselhirn und Sarah an.
    Dran bleiben. Wo Fliegenpilze - Amanita muscaria - zu finden sind, lassen sich in der Regel auch Steinpilze finden. Um genauer zu sein, was Fichtenschonungen betrifft, Fichtensteinpilze, - Boletus edulis -.
    Alljährlich findet auch jedes Jahr eine neue Diskussion darüber statt, ob zuerst Fliegenpilze erscheinen und Anzeiger für die Fichtensteinpilze sind, oder umgekehrt. Die Erfahrungswerte der Forenmitglieder aus der letztjährigen Diskussion sind da ganz unterschiedlich. Meistens gibt es auch mehrere Schübe hinsichtlich des fruktifizierens der Fruchtkörper. Schau einfach mal öfters an den benannten Stellen vorbei.
    Im Moment - oder wenn es wieder mehr Niederschlag gibt - würde ich unter Buchen und Eichen suchen. Da hast du im Moment wahrscheinlich mehr Chancen auf den Sommersteinpilz / Eichensteinpilz - Boletus reticulatus -. Suche einmal am Waldrand im Laubmischwald mit hauptsächlichem Buchen- und Eichenbestand auf der Südseite.
    Dort solltest du auch gute Chancen auf Hexenröhrlinge und Hainbuchen-Röhrlinge, sowie weitere interessante Funde haben.
    Viel Erfolg dabei und beste Grüße,


    Markus

  • Danke für die guten Tipps. Ich werde es dann weiterhin versuchen und bei Gelegenheit auch mal Fotos von den Schonungen reinstellen, bzw. etwaige Funde dokumentieren. Das wird aber wohl noch auf sich warten lassen, so wie der Regen ;)


    MfG Daniel

  • Ich will auch noch kurz meinen Senf dazu geben;)


    Ob Steinpilze in Fichtenschonungen wachsen hängt für mich entscheidend an 2 Faktoren ab:


    (1) Qualität und Alter der Schonung: Die Fichten stehen ja sehr dicht, d.h. irgendwann wird "pikiert" mit großen Geräten, danach wächst häufig kaum noch etwas, höchstens vereinzelt noch paar Steinis. Nach 5-10 Jahren, wenn etwas Moos und Gras gewachsen ist, kann man dann Maronen finden.
    Ich finde auch nur in Schonungen Steinpilze, die tatächlich so gut wie keine Grünzeugs am Boden haben (mit Ausnahme von Schneißen), also richtig saurer, nährstoffarmer Boden :D
    Auch müssen es unbedingt Rotfichten (übliche Waldfichten) sein. In Schonungen von Stechfichten und Serbische Fichten konnte ich nur minderwertige Pilze wie Rotfüßchen und Parasole finden.


    (2) Wetterereignis: Wenn eine zuverlässige Schonung mehrere Jahre nicht "produktiv" ist, liegt das an dem fehlenden auslösendem Wettereignis, und das ist beim boletus edulis sehr speziell definiert: Wenn Mai und Juni sehr feucht sind und anspruchsvolle Pilze wie Pfifferlinge gut kommen, bedeutet das nichts gutes für unsere Steinis, da diese nur im "Stress" wachsen, bedeutet: Nach 14tägiger Dürre im Juli regnet es mindestens 30-50 l/m ²verteilt über 2 Tage, so schießt nach 14 Tagen alles aus dem Boden! Wahrscheinlich denken sich die Pilze, es sei die letzte Gelegenheit;) Wenn es eh schon immer nass ist, kommen die Steinpilze wenn überhaupt nur nach und nach vereinzelt.
    Im Idealfall gibt es dann 2-3 Schübe, aber da müssen dann wirklich die Wetterereignisse absolut passen.


    Dieses Jahr bin ich sehr gespannt: Mai und Juni waren sehr nass, dafür gibt es aber aktuell eine feine Trockenperiode, die in starken Regen münden könnte, nur reichen Gewitter meistens nicht ganz aus, na mal schaun:)


    VG:)

  • Wie gesagt, die Schonungen stehen sehr dicht und sind auch noch sehr jung. In der "Interessantesten" wird man von allen Richtungen vom Gestrüpp bearbeitet. Man kämpft sich so durch. Es ist dadurch auch recht trocken. In der Schonung wächst nichts, wirklich gar nichts. Es ist ein großes Ganzes aus braunen Zweigen und Streuschicht. Lediglich am Ende der Schonung gab es Fliegenpilze. Generell gab es am gesamten Berghang davon recht viele. In den höheren Schonungen locker 10-15 auf 10 qm ². Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es unter richtigen Bedingungen dort sehr viele Steinpilze geben wird, allerdings kann subjektive Wahrnehmung auch trügen.


    Ich hoffe mal, dass die starken Regenfälle der vergangenen Wochen durch die jetzige Trockenheit kompensiert werden. Was dort allerdings für Fichten stehen, weiss ich nicht. Dazu reichen meine Kenntnisse nicht aus. Ich werde versuchen, es mal in Erfahrung zu bringen. Dieses Rätselraten um Steinpilze und Wuchsgewohnheiten ist sehr interessant und ich hoffe meinen Forschungsbeitrag leisten zu können ;)


    MfG Daniel