Anfrage Lamellenpilz

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.662 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von erebus.

  • Hallo zusammen–¦


    –¦ und da war auch noch dieser:


    an einem seitliegenden Eichenstubben, der sicherlich schon zwei, drei Jahre an Ort und Stelle vor sich hingammelt, fand ich am Sonntag diesen Pilz. Erstaunlich, dass nach zwei Wochen anhaltender Trockenheit und bei Tagestemperaturen um 28 ° bis 33 ° überhaupt noch etwas wächst.


    Der Fruchtkörper war durch Umwelteinflüsse (Trockenheit, Schnecken und beengter Wuchs) bereits beeinträchtigt und etwas eingetrocknet. Einen Geruch habe ich (wohl deshalb) nicht wahrgenommen.


    Hutdurchmesser (was man auf Bild 01 sieht) ca.5- 6cm, Beschaffenheit etwas zäh, der Stil faserig, brüchig und hohl. Als ich ihn an der Basis fasste, um ihn vom Substrat zu lösen, habe ich ihn sofort zerdrückt und angebrochen.


    Die Huthaut löste sich nicht so ohne weiteres ab, auch wenn es ganz den Eindruck machte, als sei der Pilz ohne weiteres "abpellbar". Farbe des Hutes graphitgrau, er ist trocken und schwarz geschuppt, Anmutung irgendwie –žwarzig–œ.


    Der Stil wird zur Basis hin zunehmend von schwarzen/graphitgrauen Schüppchen besetzt
    SPP hell rostbraun.


    Im Wuchsgebiet vorwiegend Eichen und Hainbuchen, Boden neutral >> sauer, Sand, stellenweise mit Staunässe derzeit aber sehr trocken.
    Könnte ich mit der Einschätzung Pluteus ephebeus, dem Flaumigen Dachpilz, richtig liegen?


    01


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    06 Ausschnitt aus 04


    07 Ausschnitt aus 02


    Danke und lG,


    Uli

  • Hallo Erebus,
    Dachpilz passt auf jeden Fall sehr gut. Da ich mich in dieser Gattung nicht gut auskenne und dieses Exemplar vielleicht untypisch aussieht, traue ich mir keine Artbenennung zu. Das können andere sicher besser.
    Freundliche Grüße
    Stephan

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Uli,


    interessanter Fund:thumbup:


    Ziemlich sicher ein Dachpilz, aber welcher?
    Du kannst ihn mir ja mal bringen!


    LG Rudi

    aktuell vor dem APR21: 8 Punkte... Eintritt: 8-5= 3 Punkte - inzwischen durch Stummmalus 3-5= -2 Punkte

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  • Hallo Uli,



    Im Wuchsgebiet vorwiegend Eichen und Hainbuchen, Boden neutral >> sauer, Sand, stellenweise mit Staunässe derzeit aber sehr trocken.
    Könnte ich mit der Einschätzung Pluteus ephebeus, dem Flaumigen Dachpilz, richtig liegen?


    Ein "Dachpilz" (Pluteus spec.) ist es ganz sicher.


    - Bei der Art, hatte "Pluteus ephebeus" leider noch nie in der Hand, halte ich mich zurück und kommentiere rel. sprekulativ:


    (1) Bei deinem Vorschlag (eine nach Literatrur seltene Art; kann ich nicht ausschließen) sehe ich ein paar Ungereimtheiten, die nicht so richtig zu den von mir eingesehenen Literaturangaben übereinstimmen, z.B. "fehlende Hutrandriefung, fehlender Buckel, zu kräftig gefärbte Lamellen, Hutschuppung bis zum Hutrand, evtl. auch Standort".


    (2) Als Sparringspartner könnte ich mir z.B. "Pluteus salicinus" (Grauer Dachpilz), eine deutlich häufigere, weit verbreitete Art, vorstellen.


    (3) Ich habe zudem ein grundsätzliches Problem:
    ---> Ich kann nicht beurteilen, ob die doch recht auffällige Hutschuppung ein Trockenschäden ist.


    Mein Fazit:


    (1) Ein Blick durch's "Scharfe Auge" (Mikroskop) sollte
    die "Kuh vom sicher vom Eis zerren". Es sei denn, es meldet sich noch ein "Pluteus-Kenner", der deinen Fund (trotz evtl. Trockenschäden) sicher bestimmen kann.


    (2) Schade, dass ich hier nicht einmal 1Chip auf eine Art verzocken bereit bin.


    Grüße
    Gerd


    ------------------------------

  • Hallo Stephan!


    Herzlichen Dank für Deinen Kommentar.


    Ich sehe ein, dass Du völlig richtig liegst mit der Einschätzung: die Daten sind zu dürftig und zu allgemein notiert, als dass man diese spezielle Art daran festmachen könnte. Dennoch freut mich die Zustimmung hinsichtlich der Gattung.


    Immerhin grenzt das die Möglichkeiten schon stark ein, denn von den europaischen Arten kommen aufgrund der Farbe vermutlich nicht all zu viele in Frage. Allerdings ist in dieser Gattung eine sichere Bestimmung ja oft nur mikroskopisch möglich. Grade anhand des vermutlich untypischen Materials wird das anders wohl kaum möglich sein.


    LG, Uli


    [hr]


    Hallo Rudi,


    danke für Dein Angebot!
    Selbstverständlich habe ich den an Ort und Stelle liegen lassen. Allerdings nur ca. 300 m rechts von meinem Nachhauseweg.
    Sollte ich ihn selber, so sollte sich auch eine Möglichkeit finden, ihn in Deine Hände gelangen zu lassen. ;)


    Dankeschön und lG,


    Uli


    [hr]


    Hallo Gerd!


    Nein, nein, behalte Deine Chipse!


    Du hast ja Recht, ohne Blick durchs Mikroskop ist keine verbindliche Aussage zur Art möglich. Die letzten Entschlüsselungsschritte beziehen sich doch immer auf mikroskopische Merkmale, und da kann ich nicht mithalten.


    Was mich hinsichtlich der Art spekulieren ließ, war neben der Übereinstimmung mit den anderen Merkmalen, dieses besondere Aussehen des Hutes. Natürlich kann das auch Folge der hohen Temperaturen und/oder der Trockenheit sein.


    Selbstverständlich lässt sich der Graugrüne Dachpilz , P. salicinus nicht ausschließen, jedoch führte mich die Struktur der Huthaut nicht in diese Richtung.
    Meine Einschätzung beruht allerdings auf Bildvergleichen, was ja schon eine vage Sache ist, vor allem bei einer schwierigen Gattung.


    Zu den Fundumständen, bspw. dem ph-Wert las ich durchaus Widersprüchliches, manchmal hieß es dazu "auf Kalk", anderen Ortes "auch sandig", dann wieder findet dieses Merkmal gar keine Erwähnung.
    So etwas macht natürlich unvorsichtig, genauso wie die Wuchsweise auf dem Substrat; ein direktes aus-dem-Holz-sprießen erschien mir nicht ausgeschlossen, auch wenn P. ephebeus wohl lieber terrestrisch auf Holzresten/Hackschnitzeln o.ä. siedelt.


    Mal sehen, ob ich die Reste und Rudi dann mehr heraus finden kann.


    Dankeschön und lG,


    Uli


  • Hallo Uli
    eine komplette Dokumentation Von P:ephebeus findest du auf meiner Webseite
    LG,Eike


    https://sites.google.com/site/…s-ephebeus-fr-gillet-1876


    Hallo Eike!


    Das ist ja ein schönes und umfangreiches Porträit.
    Leider habe ich meinen Fund nicht mehr gefunden, so dass ich in der Hinsicht derzeit nichts weiter unternehmen kann.
    Allerdings ist der Stubben so eine Art "immer wierder was interessantes Finden" Stelle für mich, ich werde den also weiter beobachten,


    Danke für den Link und liebe Grüße,
    Uli