Unbekannter Schleimi

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.788 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mreul.

  • Hallo,


    dieser Kleine hier weigert sich konsequent von mir bestimmt zu werden. Normalerweise kann ich mich zwischen mehreren Arten nicht entscheiden, zu dem hier fällt mir gleich gar nix ein, da steh ich irgendwie aufm Schlauch.


    Also die schwarzen Kügelchen sind so um 1-1,5mm groß, eher ein bisschen kleiner und platzen unregelmäßig auf, gefunden auf Fichtenast auf der bodenzugewandten Seite. Die Sporen sind sehr dunkel, braun-schwarz, deutlich warzig, 7-10 µm im Durchmesser. Capillitium spärlich vorhanden, 2-3 µm dick, ebenso sehr dunkel, keine Struktur erkennbar.


    Meine bisherigen Ideen:
    Licea - hat kein Capillitium,
    Perichaena, evtl. corticalis - gelbes Sporenpulver,
    da passt einfach nix.


    Bilder:





    Vielleicht kann mich ja jemand auf die richtige Spur schubsen. :)


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Mreul ()

  • Vielleicht kann mich ja jemand auf die richtige Spur schubsen. :)


    Hallo Matthias,


    von meinen nur rudimentären Myxo-Kenntnisse ausgehend, würde ich Dich in Richtung Dunkelsporer - Physarales schubsen...


    Siehe Schlüssel in "Die Myxomyceten" Bd. 2, S.25:
    Schlüssel zu B --> Myxogastromycetidae
    Schlüssel zu C --> Physarales


    Diese aufplatzende Peridie sieht mir sehr nach Kalkeinlagerungen aus... schau Dir die Peridie mal genauer an. Ich vermute, es geht zu Didymiaceae, was die Sache auch nicht einfacher macht.


    Viele Grüße - Rika

  • Hallo Rika,


    vielen Dank für deine Hinweise.
    Der Fund ist schon etwas her, also von der Peridie ist nicht mehr viel zu sehen. Kalk hab ich nicht finden können, auch beim ersten Mal schon nicht.
    Ich muss mir "Die Myxomyceten" nochmal per Fernleihe bestellen, ich hab zwar fast alles abfotografiert, aber wahrscheinlich fehlen jetzt gerade die entscheidenden Seiten.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias, interessanter Fund. Die Art gehört auf jeden Fall zu den Physarales. Für mich scheidet Physarum oder Badhamia aus, da stimmt das Capillitium nicht. Ich denke eher in Richtung Didymium oder Diderma. Da die Peridie kalkarm ist, ist die Bestimmung nicht so einfach. man müßte zunächst mal klären ob die Fruchtkörper gestielt sind oder sitzend. Haben sie eine Columella? Didymium müßte Kalkkristalle auf der Peridie haben, aber das fällt wohl wegen der Kalkfreiheit flach. Man muß immer damit rechnen, daß Schleimis mit eigentlich kalkhaltiger Peridie auch mal kalkfrei erscheinen (durch Witterungs- und Wachstumseinflüsse) und dadurch sich der Bestimmung entziehen. Diderma hat eigentlich auch eine kalkhaltige Peridie ohne Kalkkristalle. Von Deinen Fotos kann man nur eventuell mit den Sporen arbeiten: da käme Didymium squamulosum in Betracht, müßte aber einen kurzen weißen Stiel haben (manchmal aber auch ohne), aber auf jeden Fall eine weiße Columella. Diderma spumarioides paßt auch mit der Sporengröße und der Sporenskulptur. Wächst aber eigentlich mehr gesellig und gehäuft mit viel Kalk in der Peridie. Hast Du ein Exsikkat des Fundes? Ich würde es mir gern mal ansehen, falls Du es mir zur Bestimmung zur Verfügung stellen willst. Dann melde Dich, schöne Grüße,
    Ulla

  • Hallo Ulla,


    danke für deinen ausführlichen Beitrag.
    Stiel hatten die definitiv keinen (hab ich in der Beschreibung vergessen, sorry).


    Ich hab nochmals versucht, alles rauszuholen, was rauszuholen ist.
    Es scheint doch Kalk vorhanden zu sein, wenn auch nur an wenigen Stellen, da musste ich ganz schön suchen. Hier noch ein paar Bilder von allen markanten Sachen, die ich finden konnte, vielleicht hilft's ja weiter:





    Vom Fund hätte ich schon noch was da, das ist allerdings schon recht mitgenommen. Mehr Exemplare wie auf dem Foto gab's auch nicht, da ist das meiste schon durchuntersucht.
    Den Fundort kenn ich ja, bei Gelegenheit wird ich dort mal wieder suchen und hoffen, dass dann mehr Merkmale zu finden sind.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Mreul ()