Ich wollte doch gar nicht...

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 3.315 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Pilzfreunde!


    Eigentlich wollte ich von Täublingen ja so weit wie möglich die Finger lassen. Ich wollte keine Unklaren und Unklärbaren mitnehmen, nur die leicht erkennbaren Arten zu Speisezwecken. Und so kam es, daß ich vorgestern ein Körbchen Pfirsichtäublinge mitgenommen habe.


    Leider haben sich da auch zwei Exemplare eingeschlichen, die wohl keine sind. Was mir freilich erst zu spät auffiel.


    Gewachsen sind die beiden in einem sehr schattigen (Nordhang unter einer Böschung mit dichtem Baumbestand) und gut feuchten Graben auf saurem Buntsandsteinboden im Odenwald auf ca. 300 m im Odenwald (Tallage). Mögliche Mykorrhiza - Partner wären Fichte und Buche.


    Der Geruch war von Anfang an deutlich fischig.
    Die Hutoberfläche keinesfalls samtig, eher etwas schmierig - körnig
    Das Fleisch ist extrem fest und hart.


    Das Sporenpulver ist sattcreme bis cremegelblich. Da sind die Bilder mies. Ich werde mal mein Vorgehen optimieren. Aber auf Glas hatte ich noch schlimmere Ergebnisse... Die Farben passen jedoch einigermaßen. Das Sporenpulver ist etwas nass und beim Zusammenschieben hat sich da ein Tröpfchen gebildet. Und das Weiße links daneben ist Amanita - Pulver zum Vergleich. ;)






    Mich am Fischgeruch entlanghangelnd lande ich ohne Chemie bei den Heringstäublingen und dort anhand der Hutfarben und Spp - Farbe beim Violetten Heringstäubling (Russula graveolens). Das Netz und ich sind da aber mit zuverlässigen Vergleichsbildern massiv unterversorgt, und die, die ich finde zeigen doch recht andere Hutfarben...
    Muss ich woanders suchen?
    Kann jemand die graveolens ausschließen?
    Oder gehen die Farben doch in Ordnung?



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    das ist doch sicher wieder so ein Kalkteil, womit ich nicht viel anzufangen weiß! X(


    Aber wie wäre es denn mal mit einem Sprödblättler-Kurs!
    Am besten bei Andreas, dann könnte ich auch mal teilnehmen, da nicht so weit. Vielleicht würde es ein ähnliches Happening wie Hornberg 2013!
    Dieses Jahr wären sogar noch Plätze frei! :D


    Kurstermine


    O.K. Zu kurzfristig. Aber vielleicht im nächsten Jahr???


    Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Chips: 72

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Nobi!


    Nein, ganz sicher kein Kalk. :evil:
    Aber bei Sprödblättlern sind für mich - zumindest vorläufig - nur welche mit Säft interessant. Irgendwo muss ich Grenzen setzen, sonst komme ich gerade bei so einer Hammergattung nur noch ins Rotieren.


    Den habe ich auch nur ausversehen mitgenommen, weil ich ja am Pfirsichtäublinge sammeln war. ;)
    Und dann lag der da so rum und so ganz ohne wenigstens eine Richtung zu haben, wollte ich den nicht aufgegessen haben.


    Im Moment liebäugele ich mit dem Gedanken, nächstes Jahr den F2 (und wohl auch Prüfung) bei Andreas zu machen. Vielleicht auch einen Mikroskopier - Kurs. Also eher keinen Sprödblättler - Kurs.



    LG, Pablo.


  • ... Vielleicht würde es ein ähnliches Happening wie Hornberg 2013!
    ...O.K. Zu kurzfristig. Aber vielleicht im nächsten Jahr???


    Nobi


    Hört sich interessant an! ;):cool:

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



    • Offizieller Beitrag

    Sehr schön.


    Dann setzen wir am besten Günter ab Dezember oder so mal wieder als Leiter der Organisation ein. :thumbup:


    Weiß zufällig noch jemand was zu meinem vermeintlichen Graveolens?
    Wo sind den die Täublings - Auskenner? :)



    LG, Pablo.

  • Genau, der Günter macht das schon :thumbup:


    Zu Deinen Täublingen könntest Du vielleicht Gerd eine PN schicken mit Hinweis auf diesen Thread. Ich meine, er hat da einen ganz guten Schlüssel in petto und vielleicht gleich einen Treffer für Dich :)

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Ist Gerd nicht gerade im Urlaub?
    Ich glaube, er hatte mal unlängst sowas angedeutet, und gelesen habe ich ihn auch nicht seit Hornberg.
    Aber Stephan (Oehrling) wäre auch noch da, vielleicht riskiert der ja mal einen Blick.
    Allerdings fürchte ich, daß mit den (für Täublingsbestimmung) recht dünnen Angaben kaum jemand wirklich was anfangen kann. Da könnte wahrscheinlich nur jemand was zu sagen, der die Art schon ein paar Mal auch in unterschiedlichen Ausprägungen in der Hand hatte und sicher bestimmen konnte.


    Aber so schlimm ist das auch nicht, sonst wird das auch nur einer von vielen "Russula spec." in meiner Sammlung. :D



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    ich könnte mir hier schon R. graveolens vorstellen. Bräunte er denn z. B. beim Reiben am und im Stiel? Aber wenn der Geruch fischig war, wie du schreibst, wird es schon ein Heringstäubling sein. R. cicatricata kann ich aber nicht sicher ausschließen, da ich den noch nicht hatte. R. faginea müsste dunkleres Sporenpulver haben.


    Viele Grüße
    Toffel

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Toffel!


    Die bräunlichen Flecken am Stiel waren jedenfalls beim Einsammeln noch nicht da. Zunächst erschienen die Stiele fast weiß, höchstens etwas hellockerlich überhaucht. Das ärgert mich jetzt etwas, keine Standortbilder zu haben. Was allerdings sehr wohl von Beginn an zu sehen war, waren die bräunlichen Flecken in den Lamellen.


    R. cicatricata wäre sicher eine gute Option. Von der Art finde ich allerdings nur Bilder mit mehr einheitlich gefärbten Hüten. Zwar schon variabel, aber eben nicht innerhalb eines Fruchtkörpers. Das muss aber nicht viel heißen.
    Leicht bräunen müssten aber beide Arten, oder?



    LG, Pablo.


  • ...Ich mach das....;)


    LG


    Günter


    Supi! :thumbup::sun::evil:

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jürgen!


    Danke für den Link!
    Was mir fehlt, sind Mikromerkmale. Damit kann ich leider nicht dienen.
    Aber der Schlüssel ist trotzdem sehr interessant, da sind ja noch viel mehr Arten, als in der BaWü - Flora aufgeführt. 8|


    Die war jedenfalls meine erste Vergleichsquelle, natürlich ebenfalls mit leichten Bauchschmerzen wegen der fehlenden Mikromerkmale. R. faginea hätte zB wirklich sehr gut gepasst bei der äußeren Erscheinung, auch weil Buchen die einzigen Laubbäume vor Ort waren, die mir aufgefallen sind. Aber die Farbe des Sporenpulvers schließt die Art eigentlich aus.


    Mal schauen, vielleicht mache ich morgen einfach mal noch einen kurzen Ausflug zum Fundort. Vielleicht steht da noch einer rum, ansonsten kann ich auch mal eine Eiche suchen.



    LG, Pablo.

  • Uarks, du bringst da Sachen auf den Tisch! :)
    Leider habe ich dazu nur ein paar zusammenhanglose Gedanken:
    1) Der war doch mild, oder? Hast gar nichts dazu geschrieben...
    2) Es gibt noch weitere milde Cremesporer außerhalb der Herings-Gruppe, die (laut Literatur) fischig riechen können: R. amoena und R. amoenicolor. R. amoena hat solche Purpurtöne auf dem Hut - leider auch meist am Stiel...
    3) Die zwischen purpur, blau und grau changierenden Hutfarben und die Angabe "hartfleischig" erinnern mich an R. grisea oder eine andere griseina-Art, aber davon hat keine Fischgeruch...
    4) Arten der Herings-Gruppe mit hellem Sporenpulver wären R. cicatricata (bei Laubbäumen) oder R. graveolens (bei Eiche) - es gibt also schon solche. Schade, dass die Hutfarbe für diese Arten (wie auch für Russula faginea) - nun ja - etwas ungewöhnlich ist.


    Einen Heringstäubling hättest du mit Eisensulfatkristallen innerhalb von 10 Sekunden anhand der Grünfärbung als solchen entlarvt. Amoena/amoenicolor/violeipes würde man mit 2%-Phenollösung, die innerhalb von 2 Minuten auf der Stielrinde nicht wie bei Täublingen üblich schokoladenbraun, sondern brombeerrot wird, knacken.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stephan!


    Auch und gerade weil hier vieles fehlt, danke für's Anschauen von meinem Uarks. ;)
    Jawoll, Geschmack war mild und auch mild bleibend. Der fischige Geruch war von Anfang an vorhanden, also nicht wie zB. bei jungen R. violeipes, wo sich der Fischgeruch erst nach einiger Zeit zeigt.
    Letzte Woche war ich nochmal kurz am Fundort, wo es zwar keine frischen Fruchtkörper gab. Aber Eichen konnten vor Ort nachgewiesen werden.
    Die Tage schaue ich sicher nochmal vorbei.
    Dein Alternativvorschlag (amoena - Gruppe) gefällt mir zumindest von den Hutfarben gut. Darum ging es mir auch speziell, eben Alternativen kennenzulernen.
    Naja, wenn der sich am Fundort nochmal zeigt, dann schaue ich noch genauer hin.



    LG, Pablo.